Tendenzen der Literatur seit der Jahrtausendwende Flashcards

1
Q

Was sind Tendenzen der Literatur seit der Jahrtausendwende

A

‘Gegenwartsliteratur’ lebensbiographisch und chronographisch diffuser Begriff
Konstituenten: innovative Gegenwärtigkeit (etymologische von adh. ‘geginwart’) und Aktualität (Zeitnahe Berichterstattung von Ereignissen z.B. 9/11, Finanzkrise 2008/09 oder Corona)
auffällige thematische formale und sprachliche Heterogenität und Pluralität
zunehmende Verwischung der Grenzen zwischen Elite- und Unterhaltungsliteratur durch Digitalisierung, Globalisierung, neue Formen der Wertung und Rezeption durch soziale Medien
neue Möglichkeiten der Autorschaft durch Self-Publishing-Plattformen oder Books-on-Demand
verstärkte Tendenz zur Performativität und Intermedialität (z.B. Poetry Slam, Blog, YouTube-Lesungen, Twitter-Aphorismen, Instagram-Stories), aber auch zum realistischen Erzählen
Interesse für individuelle und kollektive Geschichte, identitätskulturelle Bruchlinien und (globale) Krisenerscheinungen/Protestbewegungen
Publikumserfolge u.a. mit Geschichts- und Erinnerungsliteratur, Sozialisations- und Familienkonstellationen, (dystopische) Gesellschaftsreflexionen, Genderthemen, Jugend- und Altersromane (u.a. Demenzliteratur), Aktualisierung etablierter Werke

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2
Q

Wer schrieb “Die Vermessung der Welt”, Gattung/Strömung

A

Daniel Kehlmann
Geschichte/Erinnerung

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3
Q

Fakten zu “Die Vermessung der Welt”

A

internationaler Bestseller (derzeit etwa 6 Mill. Exemplare)
Spiel mit Grenzziehung zwischen Faktualität und Fiktionalem: sprachlich markiert durch beinah durchgängige indirekte Rede mit witzigen Effekten, motivisch u.a. durch Anachronismen –> Dekonstruktion der verklärten ‘Goethe-Zeit’ als Kulminationspunkt ‘deutschen Geistes’
Kontroverse um adäquaten Umgang mit Geschichte ironischer Werkausdeutung, vgl. z.B. versachlichte, unpoetische Wiedergabe von “Goethes Wanderers Nachtlied - Ein Gleiches” als Beispiel für Humboldts Rationalisierungsdenken, das auch Kunst als Verwirrung ablehnt: “Auch möge er [d.h. Humboldt] das Erzählen nicht. Aber er könne das schönste deutsche Gedicht vortragen, frei ins
Spanische übersetzt. Oberhalb der Bergspitzen sei es still, in den Bäumen kein Wind zu fühlen, auch die Vögel seien
ruhig und bald werde man tot sein. Alle sahen ihn an. Fertig, sagte Humboldt.”
Inhalt:
Am Beispiel der (modifizierten) Lebensgeschichten Alexander von Humboldts und Carl Friedrich Gauß‘
wird die Entstehung der modernen Wissenschaft zur Zeit der deutschen Klassik anschaulich gemacht.

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4
Q

Wer schrieb “1913. Der Sommer des Jahrhunderts”

A

Florian Illies

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5
Q

Fakten zu “1913. Der Sommer des Jahrhunderts”

A

monatelang Platz 1 auf Spiegel-Bestsellerliste
collageartige Vernetzung von politischen und kulturellen Ereignissen einer aufblühenden Moderne im Jahr vor dem Ersten Weltkrieg
Beziehungsgeschichten als Stimmungsbild vor Kriegsapokalypse
locker-ironische Anekdotenform, souveränes Spiel mit biographischen Interferenzen und Parallelen, Originalzitaten und Wissensinhalten
Teaser für weiter Beschäftigung

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6
Q

Wer schrieb “Liebe in Zeiten des Hasses”

A

Florian Illies

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7
Q

Fakten zu “Liebe in Zeiten des Hasses”

A

Geschichte von Weltwirtschaftskrise zum Beginn des Zweiten Weltkriegs am Beispiel berühmter Liebender wie Sartre - Beauvoir, Miller - Nin, Weill - Lenya, Dietrich - Remarque, Mann, Picasso, Dalí
Liebe als Gegenpol/Surrogat/Konsequenz in der Zeit der Kälte und Gräuel
sozialvoyeuristischer Kitsch?

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