Stabilität von Persönlichkeit Flashcards
Rangordnungsstabilität
= Ausmass in dem die relative Rangordnung von Personen auf einem Merkmal gleicht bleibt oder sich verändert
-> wie stark sind interindividuelle Unterschiede zwischen Personen in einer Eigenschaft
-> Test-Retest Korrelation über 2 Messzeitpunkte (je höher Korrelation desto stabiler)
Mittelwertsveränderung
= Ausmass in dem sich die durchschnittliche Ausprägung in einem Merkmal in einer Population verändert
-> Mittelwertvergleich über 2 Messzeitpunkte -> messen mit cohens d
Gips-hypothese
Nach 30 verändert sich die Persönlichkeit nicht mehr (“…but is set like plaster”
-> nicht tragbar, weil über Jahre hinweg Mittelwerte zwar unterschiedlich, aber Ränge gleich sein können
Zentrale Fragen zur Stabilität der Persönlichkeit
- Wie stabil ist unsere Persönlichkeit?
- Wann ist unsere Persönlichkeit mehr oder weniger stabil?
- Wie verändern sich Persönlichkeitseigenschaften über die Lebensspanne?
- Wie stark hängen Stabilität und Veränderung von der Zeit zwischen den Messungen ab?
- Ist unsere Persönlichkeit wirklich starr wie Gips im Erwachsenenalter?
-> erfordert Studien von Geburt bis Tod
Metaanalyse zur Stabilität
- bei Kindern sehr geringe Stabilität
- erst ab 25/30 Jahren stabil
Warum ist Persönlichkeit stabil?
- Konstanz des Genoms: Genetische Unterscheide bleiben erhalten und können Persönlichkeitsunterschiede stabilisieren.
- Stabilität von Umwelt
- Kristallisierung von Gen- & Umwelteffekten: können nachwirken oder sich akkumulieren, selbst wenn sie nicht mehr bestehen.
- Innere Stabilisierungstendenzen: Personen verarbeiten Infos aus Umwelt verschieden & konstruieren so ihre Realität
- Person-Umwelt-Passung: Personen formen sich persönlichkeitskongruente Umwelten, die zu ihnen passen und ihr Erleben und Verhalten nachhaltig stabilisieren.
active person-environment transaction:
man sucht sich die Umwelt aus, die am besten zu einem passt, bzw. den Genotyp entspricht
Evocative person-environment transaction
je nach Genotyp/Persönlichkeit evoziert man unterschiedliche Reaktionen unserer Umwelt
Reactive person-environment transaction
in spezifischen Situationen reagieren Personen der Persönlichkeit / dem Genotyp entsprechend
Mittelwertsveränderungen der Metaanlyse
- Verträglichkeit: nimmt bis 30 zu, dann langsam ab
- Emotionale Stabilität: langsame Zunahme bis 20, dann steil bis Lebensende
- Extraversion: Abnahme ab 20 J.
- Gewissenhaftigkeit: leichter Abfall vor 10, dann steil rauf und wieder runter: dolce vita Effekt
- Openness: ab 20 steil abwärts
Problem: Kohorteneffekte
Erklärungen für normative Veränderungen
- Intrinsische Reifung: reinwachsen in erwachsene Persönlichkeit ist genetisch prädisponiert -> Vorbereitung auf reproduktive Veränderungen (z.B. Elternschaft erfordert emotionale Stabilität, Gewissenhaftigkeit, und Verträglichkeit)
- Soziales Investment: in jedem Lebensabschnitt bestehen normative Anforderungen (=Entwicklungsaufgaben), die mit der Übernahme sozialer Rollen einhergehen (z.B. Elternschaft, erster Arbeitsplatz) -> Veränderung sozialer Rollen verändert Persönlichkeit
Prinzipien der Persönlichkeitsentwicklung: Formbarkeit
Veränderungen in Traits sind in allen Altersstufen in Abhängigkeit der Umwelt möglich
Prinzipien der Persönlichkeitsentwicklung: Muster in der Entwicklung
- Steigende Kontinuität: Rangordnungsstabilitäten nehmen mit Alter zu
- Reifung: je älter, desto reifer (dh. sozial dominanter, verträglicher, gewissenhafter, emotional stabiler)
- Korresponsivität: Traits führen zu Lebensereignissen und Erfahrungen, die diese Traits wiederum versärken (Spirale)
Prinzipien der Persönlichkeitsentwicklung: Stabilität im Alter
- Identitätsentwicklung: Stabilisierung wegen Verpflichtung zu stärker ausgebildeten Identität
- Rollenkontinuität: konsistente soziale Rollen ausüben
Prinzipien der Persönlichkeitsentwicklung: Veränderung
Soziale Investition fördert Veränderung (altersunabhängig)