Persönlichkeitsstörungen Flashcards

1
Q

Allgemeine Kriterien einer Persönlichkeitsstörung

A
  • Muster, das deutlich von Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht und sich in mindestens zwei Bereichen äussert (Kognition, Affektivität, Beziehungsgestaltung, Impulskontrolle)
  • unflexibles, tiefgreifendes Muster -> über verschiedene Situationen hinweg
  • führt zu Leiden/Beeinträchtigung
  • ist stabil und langandauernd
  • lässt sich nicht durch andere psychische Störungen erklären
  • nicht auf Substanzgebrauch zurückzuführen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Cluster A der spezifischen Persönlichkeitsstörung im DSM 5 - exzentrisch, sonderbar

A
  • paranoid: Angst in allen Lebensdomänen
  • Schizoid: sehr zurückgezogen, zeigen ungewöhnliche Verhaltensweisen in sozialen Situationen
  • schizotypisch: milde Version von Schizophrenie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Cluster B der spezifischen Persönlichkeitsstörung im DSM 5 - dramatisch, emotional

A
  • Antisozial: Aggressivität, Mangel an Empathie
  • Narzissmus: man ist deutlich besser als andere, versteht nicht, dass andere auch Bedürfnsise haben
  • Histrionisch: Probleme in dramatischer Weise ausdrücken (zB Haare ausreissen)
  • Borderline: 126 Versionen einer Borderlinestörung -> Viele Symptome der Borderline kommen auch bei den anderen PS vor, dh innerhalb der BorderlineGruppe sehr heterogen, aber zwischen PS-Gruppen homogen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Cluster C der spezifischen Persönlichkeitsstörung im DSM 5 - ängstlich, vermeidend

A
  • Vermeidend: Bedürfnis nach Nähe aber vermeiden von soz. Kontakten
  • Zwanghaft: zb immer Hände waschen, auf Linie laufen
  • Dependent: Kletten, aber denken sie seien abhängig, haben geringes Selbstwertgefühl
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Prävalenzraten bei Persönlichkeitsstörungen

A

Metaanalyse zeigt Prävalenz von 12.16% (gleich viel wie Rückenschmerzen) -> liegt an ungenauer/ungeeigneten Messinstrumenten

  • höchste Prävalenz bei zwanghafter PS
  • geringste Prävalenz bei histrionischer und dependenter PS
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

SKID-II

A

= am weitesten verbreitete Methode zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen
1. Screening-Fragebogen mit 117 sensitiven Fragen zu einzelnen PS-Kriterien -> Wenn gewisse Anzahl an Items mit ja beantwortet wurde, geht’s weiter mit:
2. Halbstrukturiertes Interview zu positiv beantworteten Fragen, um alle potentiell relevanten PS-Kriterien zu beurteilen

Problem: sehr herausfordernd und kompliziert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Kritik am Kategoriensystem

A
  • nur theoretisches System -> wenn etabliert schwierig, abzuändern
  • Zugrundeliegendes normatives Modell einer gesunden Persönlichkeit ist unklar, nur gestörte Persönlichkeit wird dargestellt
  • Kategoriale Einteilung ist problematisch, da latente Unterschiede kontinuierlich verteilt sind
  • Diagnostische Schwellenwerte willkürlich festgelegt
  • Annahme der Gleichwertigkeit aller Kriterien für bestimmte PS ist empirisch nicht haltbar
  • Zeitliche Stabilität von kategorialen PS-Diagnosen ist eher gering: Nach 10 Jahren erfüllen 85% und 93% der Personen die Kriterien einer PS nicht mehr
  • Zuordnung der Kriterien zu den 10 PS-Kategorien entspricht nicht deren empirischer Kovariation -> mangelnde faktorielle Validität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche normativen Vorstellungen liegen dem DSM-Modell zugrunde? (10)

A
  • Sei selbständig und unabhängig
  • Sei auf realistische Weise von dir selbst überzeugt
  • Komme mit anderen Menschen zurecht
  • Ertrage Unsicherheit und Unvollkommenheit
  • Suche nach dem Guten in Menschen
  • Halte dich an Konventionen
  • Habe dich selbst unter Kontrolle
  • Lass dich emotional auf andere Menschen ein und gehe anständig mit ihnen um
  • Geniesse soziale Beziehungen und Aktivitäten
  • Habe Vertrauen in andere Menschen

Kritik: ist sehr subjektiv

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Konsequenzen des Kategoriesystems

A
  • Wenig aussagekräftige Prävalenzraten
  • Artifizielle Komorbidität
  • Hohe Prävalenz der „nicht näher bezeichneten“ PS
  • Grosse Heterogenität innerhalb einer Diagnosegruppe
    -> Forschungsergebnisse zu einzelnen PS sind schwer interpretierbar
    -> PS-Diagnosen sind für individuelle Fallformulierung und Therapieplanung wenig nützlich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Allgemeine Kriterien des alternativen Modells in Sektion III des DSM5

A

A. Mindestens mittelgradige Beeinträchtigungen in der Funktionsfähigkeit des Selbst und der interpersonalen Beziehungen (Versuch der Messbarmachung)
B. Ein oder mehrere problematische Persönlichkeitsmerkmale -> dimensionale Beschreibung
C. Situationsübergreifend und unflexibel
D. Zeitlich relativ stabil und seit dem frühen Erwachsenenalter anhaltend
E. Nicht besser erklärbar durch eine andere psychische Störung
F. Nicht besser erklärbar durch die physiologische Wirkung einer Substanz bzw. das Vorliegen eines anderen medizinischen Befundes
G. Nicht besser erklärbar durch den individuellen Entwicklungsstand oder das soziokulturelle Umfeld der Person

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Kriterium A

A

Kernmerkmal von PS: Beeinträchtigungen in basalen adaptiven Fähigkeiten (Störung des Selbstbilds oder der interpersonalen Beziehungen) -> Schweregrad
-> Operationalisierung anhand Skala zur Erfassung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit (SEFP)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Kriterium B

A

Vielfalt von PS: Problematische Persönlichkeitsmerkmale -> Art
-> Operationalisierung anhand eines hierarchischen Persönlichkeitsmodells

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

dimensionales Modell der spezifischen PS

A
  • Wenn Kriterien für PS erfüllt sind, wird Muster an Beeinträchtigungen (Kriterium A) und Merkmalen (Kriterium B) mit prototypischen Kriteriensets abgeglichen
    -> 6 mögliche spezifische PS Diagnosen: Antisoziale PS, Vermeidende PS, Borderline PS, Narzisstische PS, Zwanghafte PS, Schizotypische PS
  • Wenn das individuelle Muster keinem dieser Sets entspricht, wird die Diagnose einer merkmalsspezifizierten PS (PS-MS) vergeben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Vorteile des alternativen Modells: Kriterium A

A
  • enspricht der dimensionalen Struktur
  • macht normative Vorstellungen zu ungestörter Persönlichkeit explizit
  • ermöglicht Einschätzung des Schweregrads
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Vorteile des alternativen Modells: Kriterium B

A
  • empirisch gut fundiert
  • deckt Spektrum möglicher Persönlichkeitsprobleme auf verschiedenen Abstraktionsebenen ab
  • ermöglicht Erstellung eines Persönlichkeitsprofils
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly