Anlage und Umwelt Flashcards
Psychologische Erklärungen
- Probabilistische Wenn-Dann-Beziehungen
- Eigenschaften gehen auf Konstellationen von Bedingungen zurück
- Erklärt werden nicht Eigenschaftswerte einer Person, sondern die Eigenschaftsunterschiede in einer bestimmten Population (das einzelne Kind interessiert uns nicht)
Direkte Einfluss-Schätzung
Spezifische Prädiktoren finden, über die Eigenschaft gemessen werden kann, also mit denen ein Eigenschaftskriterium möglichst hoch korreliert
-> mögliche Einflüsse müssen bekannt und messbar sein
-> konfundierende Variablen berücksichtigen
-> unbeeinflussbare oder manipulierbare Faktoren
Indirekte Einfluss-Schätzung
Anstatt einzelne Einflussfaktoren zu messen, lässt sich der Netto-Einfluss einer ganzen Klasse von Faktoren indirekt bestimmen (z.B. gemeinsame Gene)
- Ähnlichkeit der Persönlichkeit in bestimmten Personenpaaren als Ausdruck gemeinsamer Einflüsse auf ihre Persönlichkeit interpretiert
- Ähnlichkeit ist das Ergebnis aller ähnlich und unähnlich machenden Wirkungen
Verhaltensgenetik
Varianz einer Eigenschaft X besteht aus dem Varianzanteil von Genetik, Umwelt und Messfehler
-> V(X) = V(G) + V(U) + V(F)
Verhaltensgenetik: Erblichkeit
-> h2 = V(G) / V(X)
Anteil der beobachteten Varianz in einem Merkmal, der durch genetische Varianz erklärt werden kann - Werte können zwischen 0 und 1 sein
Auch V(G) = 1 - V(U)
Verhaltensgenetik: Umweltanteil
-> = V(U) / V(X)
Auch V(U) = 1 - V(G)
Verhaltensgenetik: Familienstudien
Oft Ähnlichkeit zwischen Eltern und biologischen Kindern; Korrelation von .13 -> also nicht zwingend Ähnlichkeit nur durch Verwandtschaft
-> können umweltliche und genetische Einflüsse nicht trennen
Verhaltensgenetik: Adoptionsstudien
Korrelationen zwischen dem Kind und den biologischen und Adoptiveltern oder zu Adoptivgeschwister
-> Ähnlichkeit zu Adoptivfamilie lässt auf Umweltanteil schliessen
Verhaltensgenetik: Probleme bei Adoptionsstudien
- Verfügbarkeit; immer weniger Adoption in Länder wo Studien stattfinden
- Platzierung in möglichst ähnlichen Familien
- Repräsentativität; unklar ob Ähnlichkeiten in spezifischen Fällen immer auf Umwelt zurückzuführen
Verhaltensgenetik: Zwillingsstudien
Untersuchen eineiige (MZ) oder zweieiige (DZ)
-> teilen oft 100% der Umwelterfahrungen
Unter Annahme, dass die Umwelt konstant ist, heisst eine grössere Ähnlichkeit der MZ in Eigenschaften beruht allein auf ihrer grösseren genetischen Ähnlichkeit im Vergleich zu DZ
Zwillinge
- Eineiig, monozygot (MZ): stammen aus der Fertilisation einer Eizelle durch eine Samenzelle und teilen 100% ihrer Gene
- Zweieiig, dyzigot (DZ): stammen aus der Fertilisation zweier Eizellen durch zwei Samenzellen und teilen 50% ihrer Gene
Verhaltensgenetik: Experimentalbedingungen
- gleiche Umwelt, gleiche Gene (100%): zusammen aufgewachsene MZ (S&Y)
- gleiche Umwelt, ähnliche Gene (50%): zusammen aufgewachsene DZ
- gleiche Umwelt, verschiedene Gene: Heimkinder
- andere Umwelt, gleiche Gene (100%): getrennt aufgewachsene MZ
- andere Umwelt, ähnliche Gene (50%): getrennt aufgewachsene DZ
- andere Umwelt, verschiedene Gene: zufällige Stichprobe von Personen aus einer Population
Verhaltensgenetik: Falconer Formel
-> schätzt den genetischen Varianzanteil
- bei Adoptionsstudien: h2 = 2 · (rLG - rAG)
- bei Zwillingsstudien: h2 = 2 · (rMZ - rDZ)
Verhaltensgenetik: geteilte Umwelteinflüsse
Solche Umwelteinflüsse, die Geschwister ähnlicher machen.
Direkt durch Korrelation zwischen Adoptionsgeschwister schätzbar: c2 = rAG
Verhaltensgenetik: nicht-geteilte Umwelteinflüsse
Umwelteinflüsse welche Geschwister unterschiedlicher machen.
Ergibt sich indirekt aus Korrelation zwischen gemeinsam aufgewachsene Zwillinge: e2 = 1 - rMZ