Anlage und Umwelt Flashcards

1
Q

Psychologische Erklärungen

A
  • Probabilistische Wenn-Dann-Beziehungen
  • Eigenschaften gehen auf Konstellationen von Bedingungen zurück
  • Erklärt werden nicht Eigenschaftswerte einer Person, sondern die Eigenschaftsunterschiede in einer bestimmten Population (das einzelne Kind interessiert uns nicht)
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2
Q

Direkte Einfluss-Schätzung

A

Spezifische Prädiktoren finden, über die Eigenschaft gemessen werden kann, also mit denen ein Eigenschaftskriterium möglichst hoch korreliert
-> mögliche Einflüsse müssen bekannt und messbar sein
-> konfundierende Variablen berücksichtigen
-> unbeeinflussbare oder manipulierbare Faktoren

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3
Q

Indirekte Einfluss-Schätzung

A

Anstatt einzelne Einflussfaktoren zu messen, lässt sich der Netto-Einfluss einer ganzen Klasse von Faktoren indirekt bestimmen (z.B. gemeinsame Gene)
- Ähnlichkeit der Persönlichkeit in bestimmten Personenpaaren als Ausdruck gemeinsamer Einflüsse auf ihre Persönlichkeit interpretiert
- Ähnlichkeit ist das Ergebnis aller ähnlich und unähnlich machenden Wirkungen

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4
Q

Verhaltensgenetik

A

Varianz einer Eigenschaft X besteht aus dem Varianzanteil von Genetik, Umwelt und Messfehler
-> V(X) = V(G) + V(U) + V(F)

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5
Q

Verhaltensgenetik: Erblichkeit

A

-> h2 = V(G) / V(X)

Anteil der beobachteten Varianz in einem Merkmal, der durch genetische Varianz erklärt werden kann - Werte können zwischen 0 und 1 sein

Auch V(G) = 1 - V(U)

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6
Q

Verhaltensgenetik: Umweltanteil

A

-> = V(U) / V(X)

Auch V(U) = 1 - V(G)

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7
Q

Verhaltensgenetik: Familienstudien

A

Oft Ähnlichkeit zwischen Eltern und biologischen Kindern; Korrelation von .13 -> also nicht zwingend Ähnlichkeit nur durch Verwandtschaft

-> können umweltliche und genetische Einflüsse nicht trennen

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8
Q

Verhaltensgenetik: Adoptionsstudien

A

Korrelationen zwischen dem Kind und den biologischen und Adoptiveltern oder zu Adoptivgeschwister
-> Ähnlichkeit zu Adoptivfamilie lässt auf Umweltanteil schliessen

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9
Q

Verhaltensgenetik: Probleme bei Adoptionsstudien

A
  • Verfügbarkeit; immer weniger Adoption in Länder wo Studien stattfinden
  • Platzierung in möglichst ähnlichen Familien
  • Repräsentativität; unklar ob Ähnlichkeiten in spezifischen Fällen immer auf Umwelt zurückzuführen
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10
Q

Verhaltensgenetik: Zwillingsstudien

A

Untersuchen eineiige (MZ) oder zweieiige (DZ)
-> teilen oft 100% der Umwelterfahrungen

Unter Annahme, dass die Umwelt konstant ist, heisst eine grössere Ähnlichkeit der MZ in Eigenschaften beruht allein auf ihrer grösseren genetischen Ähnlichkeit im Vergleich zu DZ

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11
Q

Zwillinge

A
  • Eineiig, monozygot (MZ): stammen aus der Fertilisation einer Eizelle durch eine Samenzelle und teilen 100% ihrer Gene
  • Zweieiig, dyzigot (DZ): stammen aus der Fertilisation zweier Eizellen durch zwei Samenzellen und teilen 50% ihrer Gene
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12
Q

Verhaltensgenetik: Experimentalbedingungen

A
  • gleiche Umwelt, gleiche Gene (100%): zusammen aufgewachsene MZ (S&Y)
  • gleiche Umwelt, ähnliche Gene (50%): zusammen aufgewachsene DZ
  • gleiche Umwelt, verschiedene Gene: Heimkinder
  • andere Umwelt, gleiche Gene (100%): getrennt aufgewachsene MZ
  • andere Umwelt, ähnliche Gene (50%): getrennt aufgewachsene DZ
  • andere Umwelt, verschiedene Gene: zufällige Stichprobe von Personen aus einer Population
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13
Q

Verhaltensgenetik: Falconer Formel

A

-> schätzt den genetischen Varianzanteil

  • bei Adoptionsstudien: h2 = 2 · (rLG - rAG)
  • bei Zwillingsstudien: h2 = 2 · (rMZ - rDZ)
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14
Q

Verhaltensgenetik: geteilte Umwelteinflüsse

A

Solche Umwelteinflüsse, die Geschwister ähnlicher machen.
Direkt durch Korrelation zwischen Adoptionsgeschwister schätzbar: c2 = rAG

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15
Q

Verhaltensgenetik: nicht-geteilte Umwelteinflüsse

A

Umwelteinflüsse welche Geschwister unterschiedlicher machen.
Ergibt sich indirekt aus Korrelation zwischen gemeinsam aufgewachsene Zwillinge: e2 = 1 - rMZ

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16
Q

Verhaltensgenetik: Kritikpunkte an klassischen Studiendesigns

A
  • nicht-additive genetische Effekte: MZ teilen alle Effekte, DZ teilen weniger interaktive als additive Effekte, Adoptivgeschwister teilen keine Effekte -> Zwillingsstudien überschätzen und Adoptivstudien unterschätzen Erblichkeit
  • Kontrasteffekte: Geschwister werden verglichen, wenn Beurteiler:in beide kennt -> Unterschiede werden oft übertrieben, Überschätzung der Erblichkeit
  • Eingeschränkte Umweltvarianz bei Adoptionsfamilien: Agenturen suchen möglichst förderliche Familien -> Unterschätzung des Umweltanteils und Überschätzung des genetischen Anteils
  • Assortative Mating: Eltern sind sich in einigen Eigenschaften überzufällig ähnlich -> Überschätzung des Umweltanteils und Unterschätzung des genetischen Anteils
17
Q

Verhaltensgenetik: Kombinationsstudien

A

Datenerhebung von Personen mit verschiedenen Verwandtschaftsgrade
-> additive und nicht-additive genetische Varianz, Umweltanteil und Fehleranteil können getrennt berechnet werden

18
Q

Verhaltensgenetik: Fazit Erblichkeitsschätzungen

A
  • Geteilte Umwelt hat keinen besonderen Einfluss auf die Persönlichkeit
  • Ähnlichkeiten bei Geschwistern sind eher auf Gene & ungeteilte Umwelt zurückzuführen
  • auch Messfehler zu beachten
19
Q

Gen-Umwelt-Korrelation

A

Korrelation zwischen Genen und Umwelten, sodass sich Personen mit bestimmten Genotypen überzufällig häufiger in bestimmten Umwelten finden lassen als Personen mit anderen Genotypen in denselben Umwelten
-> passiv, reaktiv oder aktiv

20
Q

Passive Gen-Umwelt-Korrelation

A

Familienumwelt korreliert mit Genotyp der Eltern, sodass der Genotyp des Kindes allein schon aufgrund von Verwandschaft zu den Eltern mit der Familienumwelt korreliert ist
-> musikalische Familie bietet eher musikalitätsfordernde Umgebung

21
Q

Reaktive Gen-Umwelt-Korrelation

A

Individuen mit einen gewissen Genotyp evozieren Umweltreaktionen, die mit dem Genotyp korrelieren
-> musikalische Personen werden eher talentiert wahrgenommen und häufiger für Musikschulen empfohlen

22
Q

Aktive Gen-Umwelt-Korrelation

A

Individuen mit einem gewissen Genotyp suchen und schaffen sich mit dem Genotyp korrelierende Umwelten
-> musikalische Personen streben nach mehr Musikausbildung, was sie wiederum musikalisch wachsen lässt

23
Q

Gen-Umwelt-Interaktion

A

Umweltvariablen beeinflussen Personen je nach deren Genotyp unterschiedlich und genetische Variablen haben unterschiedliche Wirkungen je nach Umwelt der Person

24
Q

Molekulargenetischer Ansatz

A

Im molekulargenetischen Ansatz werden Persönlichkeitsunterschiede auf das individuelle Allelmuster bezogen

25
Q

Molekulargenetik: Candidate Gene Studies

A

-> Identifikation von Genen
Suchen nach spezifischen Genen zur Erklärung von Intelligenz- und Persönlichkeitsunterschiede

-> Befunde sind nicht replizierbar

26
Q

Molekulargenetik: genomweite Assoziationsstudien (GWAS)

A

Simultane Untersuchung durch einer grossen Anzahl genetischen Varianten in den einzelnen Bestandteile der Gene
-> ganz kleiner Einfluss von Allele auf die Persönlichkeit

27
Q

Molekulargenetik: genomweite Polygenic Scores

A

Können für jede beliebige Eigenschaft als gewichtete Summe über alle verfügbaren SNPs einer Person berechnet werden

-> Aspekte werden nicht durch Umwelt beeinflusst, können also auch nachträglich berechnet werden