Geschlechtsunterschiede Flashcards
Biologische Geschlecht - Sex
Häufig am chromosomalen Geschlecht festgemacht
-> korreliert fast perfekt mit der Beschaffenheit der äusseren Geschlechtsorgane
Kulturell geprägtes Geschlecht - Gender
Geschlechterrollen, die vorwiegend auf kulturspezifische Erwartungen und Meinungen über Eigenarten der beiden Geschlechter aufbauen
Unterscheidung in Geschlecht
- einfaches Modell um Verhaltensunterschiede zu erklären
- sinn- und identitätsstiftend
- gewisse Änderungsresistenz und Verantwortungsabgabe
Geschlecht und Big-Five
Kein Unterschied:
– Extraversion
-> Annahme, dass beide Geschlechter gleich hat eher zugenommen
Männer:
+ emotionale Stabilität
Frauen:
+ Verträglichkeit
+ Gewissenhaftigkeit
+ Offenheit
Gender Similarities Hypothese
Männer und Frauen ähneln sich auf den meisten psychologischen Merkmalen, eher überraschend, da evolutionär unterschiedliche Aufgaben
-> über alle psychologische Merkmale hinweg Cohen‘s d = 0.2
Interpretation von Geschlechtsunterschieden
Cohen‘s d als Effektstärke (Mittelwertsdifferenz geteilt durch Standardabweichung)
-> d = 0.2 gilt als kleiner Unterschied
Bedeutung von Cohen‘s d
Bei Körpergrösse: 1.86 -> sehr hoch, grosse Unterschiede zwischen Mann und Frau
Bei Persönlichkeit: 0.35 -> sehr klein, dh. kaum Unterschiede zwischen Mann und Frau
-> mehr Overlap bei Persönlichkeit
Geschlechtsunterschiede: IQ
Wenn gegeben nur sehr klein
-> nicht mehr relevant in Forschung
Geschlechtsunterschiede: Redseligkeit
Höchstens sehr kleine Unterschiede
Geschlechtsunterschiede: kooperatives Verhalten
Keine signifikanten Unterschiede zwischen Geschlechter
Geschlechtsunterschiede: Erklärungsmodelle
- evolutionspsychologisch (angeborene Unterschiede)
- lerntheoretisch (Erwartungen und Bekräftigungen, Modelllernen)
- kulturpsychologisch (kulturell unterschiedliche ökologische Bedingungen)
Geschlechtsunterschiede: Evolutionspsychologischer Ansatz
Geschlechtsunterschiede vor allem bei Merkmalen zu erwarten, die potentiell mit sexueller Selektion assoziiert sind
- Männer: möglichst viel Nachwuchs schaffen und miteinander konkurrieren
- Frauen: sich um Nachwuchs (beschränkte Anzahl) sorgen
Evolutionspsychologischer Ansatz: Aggression
-> Männer > Frauen
+ Mord
+ aggressive Computerspiele
+ gewalttätige Verbrechen
+ Nutzung von Waffen
+ Rache
+ soziale Dominanzorientierung
Evolutionspsychologischer Ansatz: Sexualität
-> Männer > Frauen
+ Soziosexualität (Bereitschaft mehrere Sexualpartner:innen zu haben)
+ Nutzung von Pornographie
+ Sexualdrive
+ Masturbation
+ casual Sex
+ bevorzugte Anzahl Sexualpartner:innen
Evolutionspsychologischer Ansatz: Präferenzen bei der Partner:innenwahl
Männer suchen:
+ cook - housekeeper
+ gutes Aussehen
+ Keuschheit
-> mit steigendem Alter immer jüngere Frauen
Frauen suchen:
+ sozialer Status / Dominanz
+ Ehrgeiz
+ finanzielle Aussichten
+ Altersunterschied
Evolutionspsychologischer Ansatz: soziale Orientierung
Frauen:
+ moralisches Selbstwertgefühl
+ Bedürfnis nach emotionalen, sozialem Support
+ Lächeln
+ Implizite Zugehörigkeitsmotive
+ emotionale Intelligenz
+ moralische Normen und Konsequenzen
+ soziale Interessen
+ Empathie
Evolutionspsychologischer Ansatz: Interessen
Männer:
+ praktisches Interesse
+ wissenschaftliches Interesse
Frauen:
+ soziales Interesse
+ künstlerisches Interesse
+ Interesse an Büroberufen
-> Unterschiede wahrscheinlich eher auf Geschlechtsstereotype zurückzuführen
6 Kriterien für evolutionspsychologische Erklärungen
- plausible adaptive Erklärung für Geschlechtsunterschiede?
- ähnlichen Unterschied bei anderen Säugetieren?
- Unterschied auch in verschiednen Nationen und Kulturen?
- Unterschied früh im Leben oder erst im jungen Erwachsenenalter?
- Zusammenhang zu neonatalen oder pubertären Fortpflanzungshormone?
- evolutionär abgeleitete Funktionen im Unterschied erkennbar?
Kulturelle Variation in Geschlechtsunterschieden: Ressourcenhypothese
Höherer ökonomischer Entwicklungsstand und Gleichstellung der Geschlechter bietet mehr Spielraum für geschlechtsspezifische, frei äusserbare Ambitionen und Wünsche
-> vergrössert Unterschiede in Präferenzen zw. Männer und Frauen
Kulturelle Variation in Geschlechtsunterschieden: soziale Rollenhypothese
Höherer ökonomischer Entwicklungsstand und Gleichstellung führt zu Abschwächung der geschlechtsspezifischen sozialen Rollen
-> verringert Unterschiede in Präferenzen zw. Männer und Frauen
Ressourcenhypothese vs soziale Rollenhypothese
verschiedene Studien scheinen Ressourcenhypothese zu unterstützen
-> höhere Unterschiede in entwickelten Länder mit höherer Gleichstellung
-> Freiheit Leben zu gestalten wie mach möchte
Geschlechtsunterschiede in der Varianz von Merkmalen
Frauen:
- weniger Varianz
- unterschieden sich weniger untereinander
Männer:
- grössere Varianz (auch in körperlichen Merkmalen)
- extremeres Verhalten (v.a. in Egoismus und Kooperation)
-> evolutionspsychologisch: da in Konkurrenz lohnt es sich sich von anderen zu unterscheiden
-> Ressourcenhypothese: Männer haben mehr Ressourcen und Freiheiten sich unterschiedlich zu entwickeln