Modelle der Persönlichkeitsbeurteilung Flashcards
Wahrnehmungsarten
- Selbstwahrnehmung („self-perception“)
- Meta-Wahrnehmung („meta-perception“): Wie denke ich, dass andere mich sehen?
- Fremdwahrnehmung („other-perception“): Wie sehe ich andere?
Forschungsgegenstände
- Konsensus (consensus): Übereinstimmungen zwischen mehreren Beurteilern
- Selbst-Fremd-Übereinstimmung (self-other agreement): Übereinstimmung zwischen Selbsteinschätzungen der Zielpersonen und Fremdeinschätzungen durch Beurteiler
- Akkuratheit (accuracy): Übereinstimmung zwischen Fremdeinschätzungen durch Beurteilern und möglichst objektiven Kriterien
Social Relations Modell: Perceiver-Effekt
Wie nimmt die beurteilende Person Personen generell wahr? -> ist Merkmal bei beobachteter Person stark/schwach ausgeprägt
Social Relations Modell: Target-Effekt
Wie wird die Person generell wahrgenommen?
Social Relations Modell: Relationship-Effekt
Wie ist die Interaktion zwischen der beurteilenden und der beurteilten Person in einer spezifischen Situation?
Social Relations Modell: standard dyadic design
Jede Person ist Teil genau einer Dyade
- nicht-reziprokes Design (nur perceiver oder target): keine Schätzungen möglich
- reziprokes Design (perceiver und target voneinander): nur minimal Beziehungseffekte
Social Relations Modell: one with many design
Bestimmte Personen sind jeweils mehreren anderen Personen zugeordnet
- 1 perceiver, + targets: Schätzung des Perceiver-Effekts möglich
- 1 target, + perceiver: Schätzung des Target-Effekts möglich
Social Relations Modell: Block Design
Es gibt zwei Blöcke von Personen, und jede Person ist allen Personen aus dem jeweils anderen Block zugeordnet
-> ist ein nicht-reziprokes Design. Es können alle 3 Effekte geschätzt werden, aber nur in der Subgruppe
(Sparsamkeit, relativ hohe Validität, Generalisierbarkeit unklar)
Social Relations Modell: Round Robin Design
Alle Personen beurteilen sich wechselseitig
-> ist ein reziprokres Design. Es können alle 3 Effekte geschätzt werden
(Je mehr Einschätzungen, desto mehr Anforderungen werden an die Perceiver gestellt)
Social Relations Modell: Analysestrategien
- Varianzquellen: aufgrund welcher Komponenten (Perceiver, Tearget, Relationship) variieren die Urteile?
- Effekte: Wie korrelieren die einzelnen Effektwerte aus den zerlegten Fremdbeurteilungen miteinander oder mit anderen Variablen?
-> Wechselseitigkeit, Target Akuratheit, angenommene Ähnlichkeit, Selbst-Fremd-Übereinstimmung, angenommene Wechselseitigkeit, Meta-Akkuratheit
Social Relations Modell - Varianzquellen: Angleichung/Assimilation
Wie ähnlich beschreibt Beurteiler 2 Zielpersonen?
-> realtive Perceiver-Varianz
Social Relations Modell - Varianzquellen: Consensus
Wie ähnlich beschreiben 2 Beurteiler 1 Zielperson?
-> relative Target-Varianz
Social Relations Modell - Varianzquellen: Uniqueness
Wie einzigartig ist Beschreibung des Targets durch Beurteiler?
-> relative Raltionship-Varianz
Varianzanteile für verschiedene Urteilsarten: Verhalten
- hauptsächlich Relationship-Effekt
- etwas noch Perceiver-Effekt
Varianzanteile für verschiedene Urteilsarten: Trait
- hohe Fehlervarianz
- Effekte ähnlich für Varianz zuständig
Varianzanteile für verschiedene Urteilsarten: Metawahrnehmung
Varianz mehrheitlich durch Perceiver-Effekt erklärt
-> eher hohe Fehlervarianz
Varianzanteile für verschiedene Urteilsarten: Sympathie
- Relationship-Effekt hoch
- eher hohe Fehlervarianz
Analysestategie 2: Effekte
Wie korrelieren die einzelnen Effektwerte aus den zerlegten Fremdbeurteilungen miteinander oder mit anderen Variablen?
Analyse für Wechselseitigkeit
= Reciprocity: wie ähnlich beschreiben sich 2 Personen gegenseitig?
- Korrelation zwischen reziproken Effekten
Analyse für Target-Akkuratheit
= Target accuracy: wie sehr entspricht eine Beschreibung der Wahrheit?
- Korrelation der Target-Effekte mit objektiven Validitätskriterien
Analyse für angenommene Ähnlichkeit
= assumed similarity: wie ähnlich beschreibt ein Beurteiler sich selbst und eine andere Zielperson?
- Korrelation der Perceiver-Effekte mit Selbstwahrnehmung
Analyse für Selbst-Fremd-Übereinstimmung
= self-other-agreement: wie sehr entspricht die Selbstbeschreibung einer Zielperson ihrer Beschreibung durch andere
- Korrelation der Target-Effekte mit Selbstwahrnehmung
Analyse für angenommene Wechselseitigkeit
= assumed reciprocity: wie sehr glaubt eine Person, dass andere sie so beschreiben wie sie andere beschreibt?
- Korrelation der Perceiver-Effekte mit Metawahrnehmung
Analyse für Meta-Akkuratheit
= Meta accuracy: wie sehr weiss eine Person, wie sie von anderen beschrieben wird?
- Korrelation der Target-Effekte mit Meta-Wahrnehmung
Prozessmodelle: wie kommen akkurate Urteile zustande?
anhand verscheidener Informationskanälen:
Verbal, paraverbarl, nonverbal, extraverbal
Prozessmodelle: Linsenmodell (Brunswick)
wie werden welche Informationen verwertet?
- Nutzung valider Cues → bessere Selbst-Fremd-Übereinstimmung
- Nutzung unvalider Cues → schlechtere Selbst-Fremd-Übereinstimmung
- Nicht-Nutzung valider Cues → schlechtere Selbst-Fremd-Übereinstimmung
- Nicht-Nutzung unvalider Cues → keine Einflüsse
Prozessmodelle: Realistic Accuracy Modell (Funder)
- Signalvalidität = Relevanz des Targetmerkmals + Verfügbarkeit
- Signalnutzung = Detektion + Nutzung des Merkmals
-> Akkurate Urteile kommen nur dann zustande, wenn relevante Signale verfügbar sind und von Beurteilern beobachtet und richtig verarbeitet werden.
Moderatoren des Realistic Accuracy Modell
- beurteiltes Merkmal
- verfügbare Information; welche Infos werden in Situation preisgegeben
- Merkmale der beurteilenden Person; verfügt man über gute Beobachtungsgabe?
- Merkmale der beurteilten Person
Eigenschaften von guten Urteilern
- Frauen
- Verträglich
- Stabil (emotional stabil)
- Expressiv (Subkomponenten von Extraversion: neigt man dazu viele Cues bereitzustellen?)
- Offen für Erfahrungen (Neugierde, auch bessere Detektion)
Eigenschaften von guten Targets
- Situativ und zeitlich konsistent
- Psychisch gesund (verdecken Persönlichkeit, können Veränderungen darin hervorrufen)
- Authentisch
- Extravertiert (expressiv)
- Verträglich (Sympathie)
Übereinstimmung Selbst- & Fremdeinschätzung übers Alter
→ Korrelation zwischen Selbst- und Fremdbericht steigt mit dem Alter
→ In Jugendphase kaum Übereinstimmung, weil Probleme mit Selbsteinschätzung
→ Extraversion hat Peak um 20
-> Persönlichkeit ist veränderbar