Staats - Kardio Flashcards
Wo liegt der Sinusknoten?
am Übergang der oberen Hohlvene in den rechten Vorhof
Welches sind die reizleitenden Strukturen nach AV-Knoten?
His-Bündel (=“unterer AV-Knoten“), rechter und linker Tawara-Schenkel, linker teilt sich in ant. und post. Faszikel auf, Purkinje-Fasern
Wo liegen Purkinje-Fasern?
Ausbreitung über ganze subendokardiale Oberfläche
bei einem ausgeglichenen koronaren Versorgungstyps wird inferiore und posteriore Hinterwand von welchem Ast versorgt?
inferior von RCA, posterior von RCX
In welche Äste teilt sich RCA inferior auf?
R. interventricularis post. und R. posterolateralis (zieht nach links)
Def. und Normwert des Schlagvolumens
Pro Herzaktion ausgeworfene Blutmenge. In Ruhe: 70-80ml
Wieviel ist eine normale LVEF?
>55%
Def. und Normwert des HMV
Cardiac output, also pro Zeiteinheit geförderte Blutmenge (SV x Hf). Norm: 4.5 – 7.0 l/min
Def. und Normwert des Herzindex
Verhältnis von HMV zu Körperoberfläche. Norm: 2.5 – 4.0 l/min
Welche 3 Faktoren bestimmen das Herzschlagvolumen?
Kontraktilität, Nachlast und Vorlast (Frank-Starling)
Was bewirkt eine Azidose am Myokard?
reduziert Kontraktilität
Womit kann SV erhöht werden: erhöhte Nach- oder Vorlast? Weshalb?
mit erhöhter Nachlast wird SV gesenkt und myokardialer O2-Verbrauch gesteigert. Erhöhtes enddiastolisches Ventrikelvolumen = erhöhte Wandspannung => erhöhtes SV (Frank-Starling) mit nur geringgradig erhöhtem O2-Verbrauch.
Folgen einer Tachykardie für Myokardperfusion? Für SV?
Erhöhung der Hf führt zu Verkürzung der Diastole. Koronarperfusion erfolgt aber fast ausschliesslich während Diastole -> reduziert. Ab ca. 160bpm keine ausreichende Ventrikelfüllung mehr -> SV nimmt ab.
Einfluss von Vorhofarrhythmien auf Herzleistung?
Koordinierte Vorhofkontraktion -> verbesserte Ventrikelfüllung -> erhöhtes SV. Daher reduzierte Herzleistung.
Was ist der Frank-Starling-Mechanismus?
erhöhtes enddiastolisches Volumen bis zu bestimmtem Grenzwert-> erhöhte Kontraktionskraft. Wenn überschritten fällt SV wieder ab
Was ist der Bainbridge-Reflex?
Erhöhte Dehnung der Wand es rechten Vorhofs erhöht Herzfrequenz -> Ausgleich bei erhöhtem venösem Rückstrom (z.B. Lagewechsel)
Welche Frequenz mit AV-Knoten als Schrittmacher?
30 – 50 bpm
Welche Frequenz mit ventrikulärem Reizleitungssystem als Schrittmacher?
20 – 40 bpm
Was ist die präautomatische Pause?
Bei Ausfall des Sinusknotens dauert es meist einige Sekunden bis Beginn des nächsten Schrittmacherzentrums
Welche Klappen schliessen zuerst?
die Mitral- und Aortenklappe, da grösserer Druckunterschied
Auf welche Strukturen wirkt der Sympathikus am Herz? Parasympathikus?
Auf Muskelzellen und Reizleitungssystem von Vorhöfen und Kammern. PS nur auf Sinus- und AV-Knoten.
Welche Wirkungen entfaltet der Sympathikus am herz?
positiv-chronotrop (Hf), pos-dromotrop (Erregungsleitung), pos-inotrop (Kontraktion), pos-bathmotrop (Erregbarkeit)
Um wieviel kann HMV erhöht werden?
ca. 5x auf 25 l/min
Welche Elektrolytstörung macht eine Verkürzung der QT-Dauer?
Hyperkalzämie
Faktoren, die Koronarperfusion reduzieren?
red. diast. BD (Schock, Vasodilatation), Tachykardie, erhöhte intraventrikuläre Drück = erhöhte Wandspannung, endoluminale Strömungshindernisse
DD der Angina Pectoris:
KHK, ACS, HCM, hypertensive Entgleisung, Aortenstenose
Perikarditis: Sz verstärkt durch? Linderung?
tiefes Einatmen, Drehbewegung im Brustkorb, Rückenlage. Linderung durch Aufsetzen und Vorwärtslehnen
Was ist typisch für Schmerzlokalisation bei Aortendissektion?
Schmerz wandert bei fortschreitender Dissektion.
Schmerzdauer bei stabiler, instabiler AP und Infarkt?
stabil: 2-10min, instabil: 30min
Was ist das Tietze-Syndrom?
Schwellung der knorpeligen Gelenke der vorderen Brustwand. gutartig, meist selbstlimitierend.
DD von nicht-kardialen Thoraxschmerzen:
LE, pulmonale Hypertonie, Pneumonie mit Pleuritis, Asthma bronchiale, Spontanpneumothorax, Bewegungsapparat, Herpes zoster, Reflux/Ösophagospasmus und Motilitätsstörungen, peptisches Ulkus, Gallenblasenerkrankung, Angstzustände
Def. Synkope:
Plötzlicher, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust MIT Verlust des Körpertonus.
Was ist ein Adam-Stokes-Anfall?
arteriosklerot. (seltener entzündliche) Schädigung des Reizleitungssystems -> SN-Arrest, SA- oder AV-Block -> plötzlicher Abfall des HMV -> Pat stürzt ohne Vorwarnung zu Boden, evtl. mit Krampfanfall. Th: Schrittmacher
Def. von Palpitationen:
vom Patienten als unangenehm empfundener Herzschlag: zu schnell, zu langsam oder irregulär
Welche Elektrolytstörung verlängert die QT-Zeit?
Hypokalzämie
Kardiale Ursachen von Palpitationen:
Extrasystolen, paroxysmale Tachykardien, Bradykardien, absolute Arrhythmie
Extrakardiale Ursachen von Palpitationen:
Hyperthyreose, Genussmittel (z.B. Kaffee), Fieber, Anämie, orthost. Anpassung
Welche neuronal wirkenden Medis wichtig bei kardialer Anamnese?
TZA (u.a. anticholinerg -> tachykard, orthostat. Hypotonie, Reizleitungsstörungen). Neuroleptika (Haldol: QT-Verlängerung). Antiepileptika (Carbamazepin: AV-Block)
Klinische Zeichen der RH-Insuffizienz:
Jugularvenenstauung, periphere Ödeme/Aszites und Hepatomegalie
Anamnest. Hinweise auf reduzierte Nierenperfusion?
Zunahme des Körpergewichts und verminderte Urinproduktion
Unterschiedliche Pulsstärken zwischen Händen und Füssen?
Hinweis auf Aortenisthmusstenose
Was ist ein Pulsus alternans und wann tritt er auf?
Jeder Pulsschlag hat unterschiedliche Stärke. Zeichen einer schweren Herzinsuffizienz.
Halsvenenstauung: physiologisch?
In Exspiration darf Vene teilweise gefüllt sein und sollte sich in Inspiration entleeren -> Pat muss für HJR-Test weiteratmen!
Tiefstehende Lungen-Zwerchfellgrenzen: was könnte kardial zu erwarten sein?
Kommt bei Emphysem vor -> Hinweis auf chron. Rechtsherzbelastung
Wie können bei Auskultation Geräusche der Aortenklappe verstärkt werden?
Druch Vorbeugen des Oberkörpers.
Unterschiedliche Pulsstärken zwischen rechter und linker Hand?
Aortenbogensyndrom (durch Atherosklerose oder nach Takayasu-Arteriitis) oder Aortendissektion
Definition und DD des Pulsus paradoxus?
Abfall des syst. BD um >10 mmHg bei Inspiration. Herzbeuteltamponade, konstriktive Perikarditis, grosser Pleuraerguss, erhöhter intrathorakaler Druck (Asthma, Spannungspneumothorax)
Wie können bei Auskultation Geräusche der Mitralklappe verstärkt werden?
in Linksseitenlage
Wo wird Trikuspidalklappe auskultiert?
- ICR rechts parasternal
In welcher Atemphase sind Herzgeräusche am besten hörbar?
in Exspiration
- Herzton: wann laut?
Bei vermehrter Herzleistung: Anämie, Fieber, Anstrengung, Hyperthyreose, Sepsis
- Herzton: wann leise?
Mitralinsuffizienz, Mitralstenose (verkalkend), Herzinsuffizienz u.a. (siehe StaR)
- Herzton: wann paukend?
Mitralstenose (nicht-verkalkend)
- Herzton: wann gespalten?
Bei Jugendlichen physiologisch in Exspiration, verschwindet bei Inspiration. Patholog. bei verzögertem Trikuspidalschluss (RSB, Trikuspidalstenose) oder bei ventrikulärer Reizentstehung (z.B. PM). Bei LSB oder ausgeprägter Mitralstenose, wenn Mitralklappenschluss nach Trikuspidalklappenschluss kommt (umgekehrte Spaltung)
Wann ist physiolog. Spaltung des 2. Herztons zu hören?
In Inspiration (P2 nach A2)
Wann fixierte Spaltung?
bei VSD
Ursache für weite Spaltung?
Verzögerter P2 bei RSB (Atemabhängigkeit erhalten), Pulmonalstenose (abgeschwächter P2), VSD (fixe Spaltung)
Ursache für paradoxe Spaltung des 2. Herztons?
P2 schliesst vor A2. Zunahme der Spaltung bei Exspiration: LSB, Aortenstenose
Wann 2. Herzton laut?
Bei art. Hypertonie (A2) oder pulmonaler Hypertonie (P2)
Wann 2. Herzton leise?
Aortenstenose
- Herzton: Wann physiologisch? Pathologisches Zeichen für?
bei Kindern und Jugendlichen. Zeichen für Volumenüberlastung des Herzens (Mitralinsuffizienz, Herzinsuffizienz)
- Herzton: entsteht durch?
Druckwelle aus Vorhofkontraktion, die auf steifen Ventrikel trifft. Kann also bei Kammersteifigkeit entstehen (art. Hypertonie, Aortenstenose, HCM).
In welchem Abschnitt des Zyklus ist Mitral- und Trikuspidalöffnungston zu hören?
nach 2. HT
Meso- oder spätsystolischer Klick: Wodurch?
Vorwölbung eines oder beider Mitralsegel in Vorhof bei Prolaps. Oft von Geräusch begleitet.
Welche Herzgeräusche benötigen keine weiteren Abklärungen?
Ein 1-2/6 Proto- oder Mesosystolikum ohne klinische Auffälligkeiten. Alle andern, v.a. Diastolikum, immer Echo!
Was bedeutet protosystolisch? Bezug zu Herztönen?
zu Beginn der Systole. Aus 1. HT hervorgehend.
Was bedeutet mesosystolisch? Bezug zu Herztönen?
in der Mitte der Systole = während der Austreibungsphase. Von 1. HT abgesetzt.
Was bedeutet telesystolisch? Bezug zu Herztönen?
am Ende der Systole. In 2. HT übergehend.
Bsp für holosystolische Geräusche?
Mitral- und Trikuspidalinsuffizienz, VSD
Bsp für mesosystolische Geräusche?
Aorten- und Pulmonalstenose, Vorhofseptumdefekt
Bsp für telesystolische Geräusche?
Mitralklappenprolaps, Aortenisthmusstenose
Nach welchen Kriterien wird Herzgeräusch eingeteilt?
Lautstärke, Systolikum (proto, …) vs. Diastolikum, p.m., Frequenz, Form (spindel, band), Ausstrahlung
Bsp für protodiastolische Geräusche?
aus 2. HT heraus. Aorteninsuffizienz, Pulmonalinsuffizienz
Bsp für mesodiastolische Geräusche?
abgsetzt von 1. HT. Mitralstenose, Trikuspidalstenose
Bsp für systolisch-diastolisches Geräusch
Crescende-decrescendo, das 2. HT einrahmt:
- offener D. botalli
- Aortenisthmusstenose
- kombiniertes Aortenvitium
- Aortopulmonales Fenster
Was ist das Aortopulmonale Fenster?
Kongenitale Verbindung zw. Aorta und Tr. pulmonalis -> pulmonale Hypertonie
Was ist ein funktionelles Herzgeräusch?
bei erhöhtem HMV (Anstrengung, Fieber, Hyperthyreose…)
Was ist ein akzidentelles Herzgeräusch?
bei Jugendlichen und jungen, asthenischen Erwachsenen. Verschwindet oder ändert meist beim Aufstehen.
In welche Richtung sollte eine T-Welle zeigen?
in die gleiche wie die R-Zacke
Woran denken bei überdrehtem Linkstyp?
Linksanteriorer Hemiblock
Woran denken bei Sagittaltyp?
kann Hinweis auf RH-Belastung sein (z.B. LE). Auch physiologisch möglich.
Normale Dauer der P-Welle?
50-100ms
Ursachen für P-Negativierung?
ektoper Vorhofschrittmacher (in Nähe von AV-Knoten), retrograde Vorhoferregung (z.B. aus AV-Knoten), Vorhofsüberlastung
Was ist p mitrale?
Verbreiterung, doppelgipflig oder biphasisch bei Mitralstenose oder -insuffizienz
Was ist p pulmonale?
Überhöhung, spitz in II, III, aVF durch Vorhofsüberlastung rechts bei Trikuspidalinsuffizienz oder Cor pulmonale
Was ist p cardiale?
Verbreiterung und Überhöhung bei Belastung beider Vorhöfe, z.B. Vorhofseptumdefekt
EKG-Zeichen für Linksherzhypertrophie:
Sokolow-Lyon-Index positiv (S(V1) + R(V5/6) >= 3.5mV) + (überdrehter) Linkstyp + Erregungsrückbildungsstörungen in V5 und V6
EKG-Zeichen für Rechtsherzhypertrophie:
R(V1) + S(V5/5) > 1,05 mV + Rechtstyp + tiefes S in V6 + Erregungsrückbildungsstörungen in V1 und V2
Was ist ein elektrischer Alternans und wann tritt es auf?
wechselnde Höhe des QRS bei jedem Schlag. Grosser Perikarderguss
Wann persistiert eine ST-Hebung?
bei linksventrikulärem Aneurysma
Welches Medikament macht ST-Senkung?
Digitalis
Welche Elektrolytstörung führt zur Abflachung der T-Welle?
Hypokaliämie!
Was verändert im EKG bei erhöhtem Hirndruck (z.B. SAB)?
T-Negativierung
DD der überhöhten T-Welle?
Hyperkaliämie, perakuter Myokardinfarkt
Welche Elektrolytstörungen führen zu verlängerter QT-Zeit?
Hypokalzämie (< 2.1 mmol/l), evtl. Hyperkaliämie
Welche Elektrolytstörung führt zu verkürzter QT-Zeit?
Hyperkalzämie ( > 2.6 mmol/l)
Wie breit darf QRS max. sein?
120 ms
allg: wie wird ein Blockbild erkannt?
verbreiterter QRS und diskordante T-Welle V1-> RSB, V6 -> LSB. Jedoch kann bei LSB T-Welle auch konkordant sein.
Bei welcher Reizleitungsstörung kann keine Ergometrie durchgeführt werden?
LSB
Wann ist bei der Ergometrie die Ausbelastung eines Patienten erreicht?
Bei Hf von 220 – Alter des Pat. (?)
Wie kann Stress-Echo durchgeführt werden?
Fahrradergometrie oder mittels Medikament (z.B. Dobutamin-Infusion)
Indikationen für Myokardszintigraphie:
Koronarinsuffizienz bei negativer Ergo? Bestätigung einer fraglich pos Ergo ohne AP? bei schlechter Beurteilbarkeit eines EKGs (Schrittmacher oder LSB), um neue Ischämien zu entdecken. Sowie Suche nach hybernating myocard.
Wie zeigt sich LH-Insuffizienz im Thorax-Rx?
CTI > 0.5 mit Verbreiterung nach links, verkleinerter Retrokardialraum, pulmonale Stauungszeichen (vergrösserte Hili, unscharfe Gefässzeichnung, dilatierte Lungenoberlappenvenen, Kerley-A und -B-Linien, Bronchialwandverdickung mit peribronchialer Manschette, evtl. Pleuraerguss
Normdruck im rechten Vorhof?
1-5 mmHg
Was gibt der Pulmonalarterielle Verschlussdruck wieder?
Druck entspricht näherungsweise dem Druck im linken Vorhof und damit dem Venendruck im kleinen Kreislauf.
Mitteldruck in A. pulmonalis:
9-19 mmHg
Definition der typischen Angina pectoris:
folgende 3 Kriterien erfüllt: I) Retrosternale Beschwerden mit typischer Qualität und Dauer, II) provoziert durch Belastung oder emotionalen Stress, III) Besserung in Ruhe u/o nach Nitrogabe
Definition der atypischen Angina pectoris:
2 der genannten Kriterien
Definition des non-anginal chest pain:
nur 1 oder keines der oben genannten Kriterien
Graduierung der Angina pectoris:
CCS I (nur bei schwerster Belastung) – IV (geringste Belastung / in Ruhe = instabile AP)
Was ist die „Walk-through Angina“?
belastungsabhängige AP, bei der im Verlauf der Belastung Sz verschwinden
Kriterien für instabile AP?
jede Erstmanifestation einer AP (de-novo Angina), Zunahme von Frequenz, Dauer oder Intensität bzw schnellerem Auftreten (crescendo-Angina), Ruhe-Angina