Soziale Kognition Flashcards

1
Q

Soziale Kognitionen = ?

A

= mentale Prozesse, die dem sozialen Erleben und Verhalten von Menschen zugrunde liegen

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Q

Soziale Kognitionen: Zentrale Fragestellung:

A

Wie selektieren, erinnern und nutzen wir soziale Informationen, um durch unsere soziale Umwelt zu navigieren?

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3
Q

Soziale Kognition: Automatischer Prozess:

A

unabsichtlich, unbewusst, unaufwändig

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4
Q

Soziale Kognition: Kontrollierter Prozess:

A

willentlich, bewusst, aufwändig

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5
Q

Automatische Prozesse

A
  • Enkodierung: Übersetzung dessen, was wir sehen, in einen verarbeitbare kognitive Repräsentation
  • Kategorisierung: Objekte (auch Menschen) werden aufgrund einer wahrgenommenen Gemeinsamkeit in Kategorien gruppiert
  • Schemata: mentale Repräsentation von Erwartungen über Objekte einer Kategorie
  • Stereotyp: mentale Repräsentation von Erwartungen über eine soziale Gruppe
  • Heuristik: kognitive Abkürzung bei der Urteilsfindung – meistens, aber nicht immer, effektiv
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6
Q

Priming

A

Aktivierung eines Stimulus erleichtert die Verarbeitung eines
verwandten Stimulus

  • Priming funktioniert über sich ausbreitenden Aktivierung
    → Prime erhöht Zugänglichkeit von assoziierten Konzepten
  • Zugänglichkeit messbar über lexikalische Entscheidungsaufgabe
    1. Prime: „Pferd“
    2. Entscheidungsaufgabe (Wort oder Nichtwort?): „Pazzi“, „Reiter“, „Zahnpasta“

Vorteil: Reaktionszeiten unbeeinflusst durch Selbstdarstellung (soziale Erwünschtheit)

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7
Q

Formen des Primings
Semantisches Priming:

A

Aktivierung eines Wortes erleichtert Verarbeitung verwandter Wörter
‒ Prinzip der lexikalische Entscheidungsaufgabe

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8
Q

Formen des Primings
Affektives Priming:

A

Aktivierung eines affektiven Primes erleichtert Verarbeitung eines affektiv konsistenten Target-Reizes
‒ Bewertung von Stimuli als positiv oder negativ abhängig von zuvor dargebotenen positiven oder negativen Reizen

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9
Q

Formen des Primings
Prozedurales Priming:

A

Priming einer kognitiven Prozedur, d.h. durch die Aktivierung einer kognitiven Verarbeitungsstruktur wird diese im Anschluss schneller durchgeführt

– unabhängig von Inhalten

‒ Personen, die auf Unterschiede zwischen Landschaftsbildern achten sollen, achten danach eher auf Unterschiede als auf Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und Vergleichsperson

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10
Q

Implicit Association Test (Greenwald et al., 1998)

A

Grundannahme:
‒ bestimmte soziale Gruppen stärker positiv assoziiert als andere Gruppen
‒ Ausmaß des Unterschieds messbar über Reaktionszeiten im IAT

Ablauf:
‒ Trial 1: weiße Gesichter „E“ schwarze Gesichter I
‒ Trial 2: positiv „E“ negativ I
‒ Trial 3: positiv + weiße Gesichter „E“ negativ + schwarze Gesichter I
‒ Trial 4: positiv + schw. Gesichter „E“ negativ und weiße Gesichter I
–> i.d.R. gilt: Reaktionszeit Trial 3 < Reaktionszeit Trial 4

  • Klassische Unterscheidung: explizite Vorurteile (gemessen über Selbstbericht) vs. implizite Vorurteile (gemessen über den IAT)
  • Aber was misst der IAT eigentlich? (z.B. Gawronksi & Conrey, 2004)
  • NiedrigeReliabilität
  • SchwacheKorrelationmitexplizitenMaßenundVerhalten
  • HohekontextuelleVariabilität
  • Debatte um Implicit Bias (z.B. Onyeador et al., 2021)
  • Fragwürdige Wirksamkeit von Implicit-Bias-Trainings
  • GefahrderRechtfertigungvonVorurteilenbzw.desAbgebensvonVerantwortung * VorurteileundRassismusalsindividuellesProblem
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11
Q

Shooter Task

A

Ergebnisse (Correll et al., 2002):
* Unbewaffnete Schwarze werden eher erschossen als unbewaffnete Weiße
* Bewaffnete Weiße werden seltener erschossen als bewaffnete Schwarze
* Effekt auch für schwarze Vpn
* Erfolgreiche Replikation im deutschen Kontext (Target: Araber; Essien et al., 2017)

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12
Q

Repräsentativitätsheuristik

A

Fälle werden einer Kategorie zugeordnet, wenn ihre Merkmale mit dem Stereotyp der Kategorie übereinstimmen.

Schemata: mentale Repräsentation von Erwartungen über Objekte einer Kategorie
Stereotyp: mentale Repräsentation von Erwartungen über eine soziale Gruppe

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13
Q

Vernachlässigung von Basisrateninformationen
Basisrate: Häufigkeit von Kategorien in der Population

A

–>Vernachlässigung von Basisrateninformationen oftmals auf Kosten der
Repräsentativitätsheuristik

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14
Q

Verfügbarkeitsheuristik

A

Verfügbarkeit: Wie schnell kommen uns Informationen „in den Sinn“? Verfügbarkeitsheuristik: Urteil basiert auf der Verfügbarkeit von Informationen

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15
Q

Perseverenzeffekt (Beharrlichkeitseffekt)

A

UV1: Information über pos. Vs. neg. Zusammenhang zwischen Risikoaffinität und Erfolg
UV2: Aufklärung vs. Keine Aufklärung dass tatsächlicher Zusammenhang unbekannt
AV: Geschätzter Zusammenhang zwischen Risikoaffinität und Erfolg
–> Geschätzter Zusammenhang nach Aufklärung reduziert, aber noch in der Richtung, die durch die Manipulation vorgegeben war

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16
Q

Verfügbarkeitsheuristik
Inhalt oder Gefühl Ursache für Verfügbarkeitsheuristik?

A

UV: Beschreibung von Situationen mit hoher Selbstsicherheit (Variation der Anzahl der Situationen: 6 vs. 12)
AV: Einschätzung der eigenen Selbstsicherheit
–> Ergebnis: Mehr Selbstsicherheit bei 6 als bei 12 Situationen
–> Gefühl > Inhalt

17
Q

Ankerheuristik

A

Urteile werden an einen Anker (einen ursprünglichen Standard) angepasst

18
Q

Ankerheuristik Studien mit Juristi:innen

A

Studie 1: Vergewaltigungsvorwurf
UV1: Experte vs. Journalist
UV2: Hoher vs. Niedriger Anker

Studie 2: Diebstahl; Strafmaß zufällig
UV: Hoher vs. Niedriger Anker

Studie 3: Diebstahl; Strafmaß gewürfelt
UV: Hoher vs. Niedriger Anker

AV: Urteil (Jahre bzw. Monate)

19
Q

Warum nutzen wir Urteilsheuristiken?

A

–> Metapher des kognitiven Geizkragens
‒ Individuen sind in ihrer Verarbeitungskapazität begrenzt,
neigen dazu kognitive Abkürzungen zu nehmen ‒ Individuen ziehen einfache kognitive Erklärungen
komplexen Erklärungen vor

–> Beispiel Repräsentativitätsheuristik
‒ Fehlende Bereitschaft zur aufwändigen Berücksichtigung der
Basisraten und Stichprobengröße

–> Epley & Gilovich (2006)
‒ Ankerheuristik wird besonders dann genutzt, wenn Fähigkeit oder
Motivation kognitiven Aufwand zu betreiben reduziert ist

20
Q

Verhaltenspriming

A

–> Alter von Personen (the elderly)
‒ Vpn gehen langsamer (Cesario et
al., 2006)

–> Unhöflichkeit
‒ Vpn unterbrechen andere häufiger (Bargh, Chen & Burrows, 1996)

–> Formel I
‒ Vpn lesen schneller (Macrae et al.,
1998)

–> College Professor
‒ Vpn geben mehr richtige Antworten in Trivial pursuit (Dijksterhuis & van Kippenberg, 1998)

–> Geschäftsleute
‒ Vpn gehen schneller (Spears et al.,

–> Supermodel
‒ Vpn lernen weniger neue Informationen wenn sie einen Text
lesen (Haddock et a., 2002)

21
Q

Verhaltenspriming
–> Professor vs Hooligan Priming

A

Menschen die sich in die Rolle eines Hooligan versetzen sollten gaben im Anschluss weniger richtige Antworten bei einem Allgemeinwissensquiz ab

22
Q

Zur Replizierbarkeit von Priming-Effekten

A

Social Priming „refers to the idea that subtle cues can exert large, unconscious influences on human behaviour“ (Neuroskeptic, 2009)
‒ Prototypische Studie: Dijksterhuis & van Knippenberg (1998)

Schimmack, Heene, & Kesavan (2017): Replicability niedrig bei den meisten Behavioral Priming Studien

23
Q

Welche Wege der Verarbeitung sozialer Informationen gibt es?

A
  • Automatische Verarbeitung: unabsichtliche, unbewusste Verarbeitung, die nicht mit anderen kognitiven
    Prozessen interferiert.
  • Kontrollierte Verarbeitung: absichtsgeleitete, willentlich kontrollierte Verarbeitung, die aufwändig ist und
    bewusst abläuft.
24
Q
  • Was ist Priming?
A
  • „Bahnung“; d.h. Aktivierung eines Stimulus erleichtert die Verarbeitung eines verwandten Stimulus.
  • Es wird semantisches, affektives und prozedurales Priming unterschieden.
  • Vorsicht: Verhaltenspriming ist häufig nicht replizierbar
25
Q
  • Was sind Heuristiken?
A
  • „Abkürzungen“ bei der Urteilsfindung
  • Repräsentativitätsheuristik, Verfügbarkeitsheuristik, Ankerheuristik