Sitzung 9: Gedächtnis 4 Flashcards

1
Q

Phonologie (phonemisch) Definition

A

Teilgebiet der Sprachwissenschaften, dass sich mit der Funktion von Lauten und Lautsystemen einer Sprache beschäftigt
Definition von Lauten die bedeutungsunterschidend sind
Phoneme = Bedeutungsunterschiedende Laute

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2
Q

Phonetik (phonetisch)

Definition

A

Wissenschaft von Lauten, ihrer Art, Erzeugung und Verwendung in der Kommunikation
Fokus auf Gesamtheit der Laute, die in einer Sprache vorkommen können und der tatsächlichen Realisierung dieser Laute
Phone = Laute

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3
Q

Strategien für effektives Lernen

A
  1. verteiltes Üben: Spacing

2. Testeffekte

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4
Q

Strategien für effektives Lernen 1. Verteiltes Üben

Definition Spacing

A

Abstand zwischen dem Lernen und der Wiederholung des Gelernten vor dem eigentlichen Abruf (z.B.: Klausur)

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5
Q

Strategien für effektives Lernen 1. Verteiltes Lernen vs. massiertes Lernen

A

Verteiltes Lernen besser, wenn man das Ziel hat, das gelernte möglichst lange zu behalten

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6
Q

Strategien für effektives Lernen 1. Verteiltes Lernen Spacingintervall berechnen

A

Beste Lernleistung, wenn spacing 10%-20% des angestrebten Behaltensintervalls entspricht

Bspw. Prüfung in zehn Wochen ( angestrebtes Behaltensintervall) – Abstand zwischen ersten und zweiten Lernblock (Spacing) sollte ein bis zwei Wochen betragen

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7
Q

Strategien für effektives Lernen 1. Verteiltes Lernen

Erklärungsansatz

A
  1. Vertrautheit: verteiltes Lernen ruf mehr als das massierte Lernen Vertrautheit hervor
  2. Enkodiervariabilität: Veränderter externale und internale Kontext einer VP über die Zeit. Beim verteilten Lernen ist der Kontext bei der zweiten Präsentation der Lerninhalte entsprechend stärker verändert als beim massierten Lernen. Dies führt dazu, dass beim verteilten Lernen variablere Kontextinformation an das gelernte Material gebunden wird. Diese größere Enkodiervariabilität bezüglich der an die Lerninhalte gebundenen Kontextinformation könnte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass verteilt gelernte Inhalte beim Gedächtnisabruf von kontextuellen Passungseffekten profitieren.
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8
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Definition

A

Vorteil von Abrufübungen gegeben über erneutem Lernen beim langfristen Erinnern von Inhalten

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9
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Beispielstudie Karpicke & Roediger 2006

A

Roediger & Karpicke 2006:
Vp´s lesen kruzen Text
1. Manipulation: Entweder lesen sie Text noch ein mal oder schreiben auf, was sie vom Text noch wussten

  1. Manipulation: Die Zeit bis zum Finalen Test betrug entweder 5 Minuten, 2 Tage oder 1 Woche

Ergebnisse:
Nach 5 Minuten hatte Gruppe die gelesen hat mehr richtig
Nach 2 Tagen und nach 1 Woche war Gruppe die Abrufübungen gemacht hat besser

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10
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Beispielstudie Karpicke & Roediger 2008 - Aufbau

A

Gedächtnisleistung bei Vokabeln (V)
Vier Bedingungen (Gruppen) mit Studien- (S) und Testphase (T) :
1. Alle V in S und T üben

  1. nur noch nicht gelernte V in S üben und alle V in T abfragen
  2. Alle V in S üben, nur noch nicht erinnerte in T abgefragt
  3. Nur noch nicht erinnerte V in S geübt und in T abgefragt
    - > Test nach einer Woche
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11
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Beispielstudie Karpicke & Roediger 2008 - Vokabeln - Ergebnisse

A

Anfangs erreichten alle Gruppen das Ziel und konnten sich an alle 40 V erinnern

Nach einer Woche jedoch lag die Erinnerungsrate von G1 & G2 bei 81%, die von G3 und G4 nur noch bei ca. 35%

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12
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Beispielstudie Karpicke & Roediger 2008 - Schlussfolgerung

A

Das wiederholte Lernen von bereits gelernten V bringt keinen Vorteil, man muss den Abruf üben
G1 und G2 unterschieden sich im Zeitaufwand, daher ist G2 die effektivste Art langfristig V zu lernen

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13
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Wie kann der positiver Effekt von Test auf das Lernen verbessert werden?

A

Durch korrektives Feedback, da die Verarbeitung der Items, bei denen Fehler gemacht wurden verbessert wird
Informierendes Feedback führt sogar zu einem größeren Lernerfolg als eine zusätzliche Lerneinheit

Ohne Feedback über Fehler, kann kein Lernen stattfinden!

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14
Q

Strategien für effektives Lernen 2. Testeffekt

Mögliche Erklärungsansätze

A
  1. elaborierte Verarbeitungsprozesse: Es wird angenommen, dass die Abrufübung semantisch reichhaltige Assoziationen rund um die abrufgeübte Zielinformation aktiviert. Diese semantischen Assoziationen können im finalen Test als Hinweisreize genutzt werden, was den Gedächtnisabruf der Zielinformation verbessert
  2. Kontextuelle Anreicherung : Idee ist, dass der ursprüngliche Lernkontext während der Abrufübung reaktiviert & in die aktuelle Kontextrepräsentation der geübten Information integriert wird. Diese kontextuelle Anreicherung kann im finalen Test eindeutige Hinweisreize liefern & Interferenz reduzieren
  3. Reduktion von Interferenz: Abrufübungen erfordern mehr Fokussierung von Aufmerksamkeit auf Lernmaterial und reduzieren so Interferenzen und Eliminieren den Listenlängeneffekt
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15
Q

Eigenschaften von Vergessen

A
  1. Vergessen ist adaptiv genau wie das Gedächtnis auch
  2. Vergessen folgt einem negativ beschleunigtem Verlauf (?)
  3. Im Gedächtnis bleiben nur Infos., die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft gebraucht werden
    - > Daher Wiederholung wichtig, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis wieder eintritt mit der Zeit immer unwahrscheinlicher wird
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16
Q

Grund für das Vergessen

A

Kein Speicherproblem, sondern eher Schutz des kognitiven Systems vor Überlastung

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17
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

Wichtige Regionen

A
  1. Präfrontaler Kortex

2. Hippocampus

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18
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

1. Präfrontaler Kortex - Wo befindet es sich und worin ist er involviert?

A

Teil des Frontallappens der Großhirnrinde, befindet sich an der Stirnseite des Gehirns
Involviert in Abruf und Enkodierung

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19
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

  1. Präfrontaler Kortex
    - Hemisphärische Asymmetrie
A
  1. Enkodierung: mehr Aktivierung im linken präfrontalen Kortex, semantische Elaboration
  2. Abruf: mehr Aktivierung im rechten präfrontalen Kortex, Kontroll- und Überwachungsprozesse
    - > Gedächtnisinhalte werden kortikal repräsentiert
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20
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

1. Präfrontaler Kortex - angrenzende Areale

A
  1. Parietallappen
  2. Okzipitallappen
  3. Cerebellum (Kleinhirn)
  4. Rückenmark
  5. Hirnstamm
  6. Temporallappen
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21
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

2. Hippocampus

A

Hirnareale im limbischen System, Teil des Cerebrums

-> Schaltzentrale des Gedächtnis

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22
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

2. Hippocampus - Aufgaben

A
  1. Bildung neuer Erinnerungen im episodischen Gedächtnis = Gedächtniskonsolidierung, also der Prozess, in dem alte Nervenverknüpfungen verstärkt und neue angelegt werden
  2. Hippocampus notwendig, um Erinnerungen im episodischen Gedächtnis zu speichern
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23
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

2. Hippocampus - Prozess der Gedächtniskonsolidierung

A

a) Hippocampus kann Verknüpfungen von Infos. aus ver. Quellen (sensorische, motorische, semantische kortikale Regionen) kodieren und zusammenführen in relationale Repräsentationen
b) Ein Zugriffsignal (Reiz) aktiviert ein Teil der Komponenten, aus denen die episodische Erinnerung im Kortex aufgebaut ist

c) Vermittelt über die Verbindungen im Hippocampus wird die gesamte Repräsentation der episodischen Erinnerung wieder aktiv
(Siehe Lernzettel 78) F. 25

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24
Q

Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis

2. Hippocampus - Konsolidierungstheorie

A

Geht davon aus, dass der Hippocampus notwendig ist, um Erinnerungen im episodischen Gedächtnis zu speichern
Beim Abruf ist der Hippocampus nur einer gewissen Zeit nach der Enkodierung involviert, dann übernimmt der Kortex

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25
Neuronale Grundlagen des episodischen Gedächtnis | 2. Hippocampus - Systemkonsolidierung
Der Kortex übernimmt das „Kommando“ und der Abruf erfolgt ohne Beteiligung des Hippocampus. Der Prozess des Übergangs von der „hippokampalen Vermittlung“ zur „kortikalen Autonomie“ wird als Systemkonsolidierung bezeichnet
26
Definition: Retrograde Amnesie - Definition & Wo liegt die Schädigung?
Patienten mit Schädigung des Hippocampus haben oft eine retrograde (retroaktive) Amnesie, sie können sich schlechter an Dinge erinnern, die kurz vor der Schädigung passiert sind, als lang zurückliegende Ereignisse
27
Welche Phänomen kann den graduellen Verlauf einer retrograden Amnesie erklären?
Die Gedächtniskonsolidierung und besonders die Systemkonsolidierung, da ältere Erinnerungen meist nicht betroffen sind und diese ja dann schon im Kortex abgerufen werden
28
Was beeinflusst die Gedächtniskonsolidierung
1. Emotionen: nach der Enkodierung führen zur einer stärkeren Langzeitpotenzierung ( = langfristigen Verstärkung synaptischer Signalübertragung zwischen Neuronen im Hippocampus) 2. Schlaf: Erinnerungen werden im Schlaf (mehr als im Wachzustand) reaktiviert und mit bestehenden Infos. integriert
29
Experiment zur Relationalen Repräsentation
Tolman 1948: Aufbau: Ratten werden in ein Kreuzlabyrinth gesteckt immer von gleichen Startpunkt aus, und finden schnell raus wo sie zum Futter abbiegen müssen. Nun werden Ratten in den entgegengesetzten Startpunkt gesetzt Ergebnis: Ratten finden i.d.R. trotzdem das Futter und biegen richtig ab Grund: Relationale Repräsentation
30
Relationale Repräsentation - Eigenschaften
1. Ermöglicht uns grundlegend Dinge/ Reize/ Infos. in Relation zueinander zu betrachten 2. erlaubt die flexible, spätere Nutzen unseres Wissens 3. Erlaubt uns das Verständnis von Beziehungen 4. Hippocampus ist wahr. dafür verantwortlich 5. Stell möglicherweise Grundgerüst für deklaratives Gedächtnis dar
31
assoziative Repräsentationen
= einfache Stimulus- Assiziations-Repräsentationen lassen sich beim Kreuzlabyrinth-Experiment beobachten, wenn man den Hippocampus nach der Lernphase aussetzt, dann Laufen die Ratten in die falschen Richtung, weil keine relationale Einordnung möglich ist
32
Eigenschaften vom Nicht-deklarativen Langzeitgedächtnis / implizitem Gedächtnis
1. Schwer zu verbalisierendes Wissen 2. Kein Bewusstsein für das Erinnern 3. Kein willentlicher Abruf 4. Unterscheidung: 4.1 Priming 4.2 Prozedurales Gedächtnis
33
Implizites Gedächtnis | 4.1 Priming - Definition
Unbewusste Bahnung, d.h. Bereitstellung von Infos. die erhöhte Verfügbarkeit einer Repräsentation durch ihre vorherige Verwendung. Beispiel: im Kaufhaus das unbewusste Erinnern (und der darauf folgende Erwerb) eines Produktes, welche zuvor in den Medien platziert und von einer Person wahrgenommen wurde
34
Implizites Gedächtnis | 4.1 Priming - typisches Paradigma
indirekte Tests (Vp´s ziehen keine Beziehung zw. Liste und Aufgabe) 1. Vp´s erhalten Wortliste zum Lesen, später erhalten sie Wortfragmente, die sie sinnvoll ergänzen sollen Ergebnis: Lösungswörter werden besonders häufig reproduziert, wenn sie in Wortliste waren 2. Wortstammergänzungstest (z.  B. „AUT “)
35
Implizites Gedächtnis | 4.1 Priming - Einfluss des perzeptuellen Formats
Priming-Effekte sind sensitiv für das perzeptuelle Format. Priming-Effekt verschwindet z.B.: wenn das Wort in der Lernphase gelesen, in der Testphase jedoch nur gehört wird oder wird reduziert, wenn sich die Schriftart ändert
36
Implizites Gedächtnis | 4.1 Priming - Dissoziation
explizite Gedächtniseffekte können von von impliziten getrennt (dissoziiert) werden. Studien mit amnestischen Personen und einer gesunden Kontrollgruppe zeigten, dass die amnestischen Vp´s zwar eine schlechtere explizite Gedächtnisleistung hatten, jedoch ein genau so starken Priming-Effekt wie die Kontrollgruppe -> konnte auch durch experimentelle Dissoziation nachgewiesen werden
37
Implizites Gedächtnis | 4.2 Prozedurales Gedächtnis- Definition und Eigenschaften und Beispielparadigma
1. Teil des nondeklarativen Gedächtnisses Speichern von erworbenen Fähigkeiten, Bewegungsabläufen, Handlungsstrategien und Gewohnheiten 2. Explizite verbal beschreibbare Repräsentation nicht notwendig bzw. auch oft nicht möglich 3. graduelles, langsames Lernen und Automatisierung durch viel Übung 4. Beispielsparadigma: Serielle Reaktionszeitaufgabe (siehe Implizites Lernen)
38
Definition leichte Retrograde Amnesie
Unfähigkeit Geschehnisse vor einem (meist | traumatischem) Ereignis zu erinnern
39
Definition anterograde Amnesie
Unfähigkeit neue Ereignisse oder Fakten lernen
40
Implizites Gedächtnis | 4.2 Prozedurales Gedächtnis - Dissoziationen
Implizites und explizites LZG sind dissoziiert -> Patient H.M. macht trotz leichter retrograder und anterograder Amnesie Fortschritte beim Spiegelzeichnen und Golfen, obwohl er sich nicht an die vorangegangenen Lerneinheiten erinnern kann Das Prozedurale Gedächtnis ist also dissoziiert
41
Grundlagen des impliziten Gedächtnisses im Gehirn
1. Priming: a) Lesen von Wörtern aktiviert primäre und sekundäre visuelle Areale b) „Repetition Suppression“-Effekt: geringere Aktivierung visueller Areale, wenn Wortstämme mit vorher geprimten Wörtern ergänzt werden 2. Prozedurales Gedächtnis Basalganglien und Kleinhirn: Bildung und Veränderung von Assoziationsstärken Keine bedeutsame Beteiligung des Hippocampus!
42
Beim Lernen welche Gedächtnisinhalte spielt der Hippocampus eine wichtige Rolle?
Beim Lernen expliziter, bei impliziten nicht
43
Semantisches Gedächtnis | Definition
explizites Wissen über die Welt, Inhalte sind abstrahiert
44
Semantisches vs. episodisches Gedächtnis
1. Wechselwirkung: Semantischem Gedächtnis beeinflusst Enkodierung und Abruf von Episoden 2. Effekte von Vorwissen und Expertise: 2.1 verbessern Enkodierung: Einordnung und Anbindung an bekannte Schemata-> erleichtert semantische Elaboration 2.2 Erleichterter Abruf
45
Semantisches vs. episodisches Gedächtnis | Studie -> Einfluss von Schemata
Brewer und Treyens (1981) Vp´s werden in Büro des VL gebracht und nach einiger Zeit in andere Raum und sollten alle Gegenstände aus Büro nennen Ergebnis: Beschreibung sehr stark von Schema "Büro" abhängig untypische Gegenstände die im Büro waren wurden weniger genannt als typische Gegenstände und typische Gegenstände die nicht da waren wurde oft fälschlicherweise genannt -> Ähnliche Einflüsse wie Schemata haben Skripte
46
Schemata
Vorstellungen von etwas, wie es typsicher Weise aussieht/ ist
47
Skripte
Vorstellung von Handlungsabläufen, wie sie typischer weise gemacht werden
48
Dissoziation von Semantischen und episodischen Gedächtnis - | Untersuchung von eingeschränkten Personen
- > vergleich: VPs mit semantischer Demenz und Vps mit amnestischem Syndrom (beginnendes Alzheimer) 1. Amnestische Patient*innen: Defizit im Wiedererkennungstest ohne Probleme beim Bennen von Bildern 2.Patient*innen mit semantischer Demenz: Defizit in Benennungsaufgabe, aber episodisches Gedächtnis intakt
49
Dissoziation von Semantischen und episodischen Gedächtnis | - Schlussfolgerung
klinische Studien deuten auf doppelte (natürlich auftretende) Dissoziation von semantischen und episodischen Gedächtnis
50
Repräsentation von Wissen | Grundannahme
Alle Inhalte unseres Geiste sind im Gehirn in irgendeiner Form repräsentiert = mentale Repräsentationen
51
Repräsentation von Wissen Mentale Repräsentationen
1. Propositionale Repräsentationen | 2. analoge Repräsentationen
52
Repräsentation von Wissen Mentale Repräsentationen | 1. propositionale Repräsentationen
Vorbild: Sprache | bedeutungsbezogen, gelten als sprachnah, da sie Bedeutungen zw. Begriffen herstellen
53
Repräsentation von Wissen Mentale Repräsentationen | 2. Analoge Repräsentationen
Vorbild: bildliche Darstellung Wahrnehmungs- und handlungsbezogen, stellen raum-zeitliche Beziehungen zw. Objekten und Ereignissen (einschließlich Handlungen) her
54
Repräsentation von Wissen Mentale Repräsentationen | 1. propositionale Repräsentationen - Formale Struktur
1. Wissen wird durch Begriffe (oder Konzepte) und Relationen zwischen den Begriffen repräsentiert 2. Begriffe und Prototypen sind Bausteine: Kleinste Repräsentationseinheit von (konzeptuellem) Wissen 3. Mentale Repräsentationen von Kategorien, d.h. Klassen von Gegenständen: - Stiften Ordnung - Ermöglichen Generalisierung: Kategorisierung geht mit Schlussfolgerungen über Objekt einher
55
Begriffe
Begriff: gekennzeichnet durch begrenzte Menge definierender Eigenschaften Ergeben Regel für die Zugehörigkeit Beispiel Dreieck: Figur, die durch die Verbindung von drei Punkten in einer Ebene gebildet wird, die nicht auf einer Geraden liegen Begriffe in der Wissenschaft oft nicht so klar definiert/ definierbar, Ränder sind unscharf
56
Typikalität
Die unscharfen Grenze von Begriffen sind Ausdruck der abgestuften Typikalitäten von Dingen auf die sie angewandt werden Eine 2 ist eine typischere Gerade Zahl als eine 324
57
Typikalität Einschätzungskriterien
1. Nähe zum Mittelwert: Typikalität eines Gegenstandes hängt ab von der Nähe des Gegenstandes zum Mittelwert aller Merkmale über alle Gegenstände, die unter diesen Begriff fallen 2. Nähe zu einem Ideal: Bei manchen Gegenständen hat die Nähe zu einem Ideal Einfluss auf das Typikalitätsurteil (für Beispiel siehe Lernzettel 85)
58
Prototypen - Beispielstudie
Posner & Keele 1968: Aufbau: Zwei zufällig erzeugte "Prototypen" von Punktmuster hergestellt, dies wurden den VP´s nicht gezeigt VP´s sollten den Prototypen ähnliche Punktmuster in die Kategorien der Prototypen einteilen und bekamen nach jedem Einteilen Feedback. Ergebnis: In neuer Testphase mit neuen Mustern. Transfer war am besten je ähnlicher ein neues Muster den Prototypen war, obwohl die Vp´s diese noch nie gesehen haben
59
Prototypen - Beispielstudien Interpretation
1. beim Lernen eines Begriffs aus einer Menge wird von Exemplaren allmählich eine Repräsentation des Prototyps herausdestilliert. 2. Der Begriff wird dann als Prototyp repräsentiert. 3. Die Zuordnung eines neuen Gegenstands zu einem Begriff geschieht dadurch, dass die Ähnlichkeit des Gegenstands zu ver. repräsentierten Prototypen eingeschätzt wird. 4. Der Gegenstand wird dem Begriff zugeordnet, dessen Prototyp er am ähnlichsten ist.
60
Semantische Netzwerke: | Aufbau
Collins & Quillian 1969 Wissensstrukturen durch Verknüpfung von Begriffen: Hierarchische semantische Netzwerke Annahmen Aufbau: 1. Knoten: Begriffe 2. Kanten: Verknüpfungen zwischen Begriffen Hierarchische Struktur: Begriffe mit Oberbegriffen und Unterbegriffen verknüpft Merkmale werden auf der höchstmöglichen Ebene des Netzwerkes an Knoten angehängt
61
Semantische Netzwerke: | Anpassung und Gültigkeit
Collins & Loftus 1975 Anpassung der Annahmen: Oberbegriffe können auch direkt mit Unterbegriffen verknüpft werden Kanten können ver. stark sein, z.B. Amsel ist stärker mit Vogel verknüpft als Emu Problem: Modell ist so flexibel, dass es empirisch nicht mehr überprüfbar ist Aktuell: die meisten Theorien machen keine spezifischen Annahmen mehr über die Struktur
62
Semantische Netzwerke: Aktivierungsausbreitung
Annahmen: 1. Jeder Knoten hat eine bestimmte Aktivierung 2. Abrufwahrscheinlichkeit steigt mit Größe der Aktivierung 3. Aktivierung breitet sich entlang der Kanten aus 4. Stärkere Kanten leiten Aktivierung besser weiter Annahmen bilden Grundlage für viele Theorien des Gedächtnis z.B. ACT-R Model von Anderson & Lebiere, 1998
63
Neuronale Grundlagen: semantisches Gedächtnis | Welche Schädigungen sind beim Patienten mit semantischer Demenz zu erkennen?
Oft Schädigung des linken anterioren Temporallappens (ATL) | - Substanzverlust und verminderte neuronale Aktivität
64
Neuronale Grundlagen: semantisches Gedächtnis | Wozu führt die Hemmung des ATL?
zu einer Reduzierung semantischer Gedächtnisleistungen | konnten in einer Studien mit TMS (transkranielle Magnetstimulation) gezeigt werden
65
Neuronale Grundlagen: semantisches Gedächtnis | Hypothese
Repräsentation semantischen Gedächtnis über neuronale Aktivierungsmuster im ATL
66
Welche Areale werden beim Abruf semantischer Gedächtnisinhalte aktiviert?
Aktivierung in linksfrontalen, zentralen und parietalen Arealen des Kortex -> Die ver. Areale sind analog zur propositionalen Repräsentation im ATL dissoziierbar
67
Was löst eine kortikale Hemmung im ATL aus?
generelles Defizit des semantischen Gedächtnisses
68
Was löst eine kortikale Hemmung im parietalem Kortex aus?
spezifische wahrnehmungsbezogene | Benennungsschwierigkeiten (z.B. Tiere, Obstsorten)
69
Was löst eine kortikale Hemmung im zentralem Kortex aus?
spezifische handlungsbezogene | Benennungsschwierigkeiten ( z.B. Werkzeuge, Körperteile)
70
Semantische Netzwerke: Evidenzen
es dauert umso länger, einen wahren Satz als wahr zu klassifizieren, je mehr Kanten zwischen den beiden Knoten, die in dem Satz verbunden werden, stehen. Es dauert beispielsweise länger zu bestätigen, dass ein Kanarienvogel atmet, als zu bestätigen, dass ein Kanarienvogel fliegen kann
71
Welche der folgenden Aussagen zum Priming ist richtig? A) Beim Priming werden keine Dissoziationen zu expliziten Gedächtniseffekten gefunden B) Priming wird oft mit freien Abruf Aufgaben untersucht C) Priming-Effekte sind sensitiv für das perzeptuelle Format zwischen Lernen und Test D) Priming -Effekte sind bis jetzt nur für visuelle Materialen nachgewiesen
C)
72
Welche Aussage zu den neuronalen Grundlagen des semantischen Gedächtnisses ist richtig? A) Patient*innen mit semantischer Demenz weisen oft Läsionen im ATL auf. B) Läsionen im Hippocampus führen in der Regel zu einer semantischen Demenz. C) Der Abruf von semantischen Gedächtnisinhalten führt oft zu Aktvierungen in rechtsfrontalen Arealen. D) Eine Schädigung des temporalen Kortex führt oft zu spezifisch handlungsbezogenen Benennungsschwierigkeiten.
A)