Sitzung 7 Gedächtnis 2 Flashcards
Klassisches Experiment von Sternberg - Aufgabe
Vp bekommen eine kurze Liste mit Wörter, die Auswendig gelernt werden soll. Kurz darauf zeigte er ihnen ein weiteres Element, und die Vp sollten so schnell wie möglich per Tastendruck entscheiden, ob dieses Testelement in der vorher gelernten Liste enthalten war
Verfahren zur Messung der Kurzzeitgedächtnisspanne
KZG: serielle Wiedergabe (forward)
1 Ziffer pro Sek.
2-4 Listen pro Länge Bis Vpn weniger als 50% der Listen reproduziert
Beispiel: Zahlenreihen (digit span)
Gedächtnisspanne des KZG
Gedächtnisspanne von 7 +/- 2 bei verbalem Material (Miller, 1956)
5-9 Inhalte bei dem meisten Menschen, Kapazität ist also begrenzt
Zeit für Abruf aus dem KZG steigt mit der Listenlänge an
Strategien zum Umgang mit der geringen Kapazität des KZG
- Chunks
2. Rehearsal
Strategien zum Umgang mit der geringen Kapazität des KZG
1. Chunks
- Einteilen oder Beutungszuordung von Inhalten um sich diese besser zu merken
- Bilden von Chunks ist abhängig von Vorwissen und LZG
- Verbesserung durch Übung
Strategien zum Umgang mit der geringen Kapazität des KZG
2. Rehearsal
inneres Wiederholen
Unterscheidung KZG und LZG - Forschungsstand & Ist Trennung sinnvoll?
- Hinweis auf unterschiedliche Gehirnstrukturen
2. Aber empirische Dissoziationen bei seriellen Positionseffekten auch ohne strikte Trennung erklärbar
Warum der neue Begriff Arbeitsgedächtnis?
Kritik an dem Konzept des KZG von Atkinson & Shiffrin:
1) KZG kein passiver Speicher: wie aktiv Inhalte verarbeitet werden hat Einfluss darauf, wie gut Inhalte erinnert werden Das Arbeitsgedächtnis ist nicht nur ein Kurzzeitspeicher; es dient vor allem dazu, Information für die fortlaufende Verarbeitung zur Verfügung zu halten.
2) Zentrale Rolle des KZG bei der Verarbeitung und klare Trennung von LZG und KZG wird in Frage gestellt:
a)Blockade oder Ausfall des KZG legt nicht gesamte
Informationsverarbeitung lahm
b)Gegenseitige Beeinflussung von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
Vorteile des Begriffs Arbeitsgedächtnis
1) Macht deutlich, dass das AG ist nicht nur ein Kurzzeitspeicher ist, sondern Infos. für fortlaufende Verarbeitung zur Verfügung zu halten
2) Fokus auf Funktionen
Funktionen des Arbeitsgedächtnis
1) Aufrechterhaltung
2) Modifizierung
3) Aktualisierung
4) Knüpfen von Assoziationen zw. ver. Informationen
Beispiel: Kopfrechnen = Aufgabenstellung merken; Rechenschritte vollziehen; Zwischenergebnisse speichern und aktualisieren
Modelle des Arbeitsgedächtnis
- Modulares Arbeitsgedächtnismodell nach Baddeley (2000)
2. Embedded-Process-Modell nach Cowan (1999) + Erweiterung von Oberauer
Modell nach Baddeley (2000)
1. Phonologische Schleife
Vorübergehende Aufrechterhaltung von sprachlicher Information
-> Direkter Zugang für akustische Informationen
Rehearsal gegen Zerfallen von Informationen Komponenten:
- Passiver phonologischer Speicher zur unmittelbaren
Sprachwahrnehmung - Artikulatorischer Kontrollprozess: Übersetzung visueller Infos. in akustische
Modell nach Baddeley (2000)
1. Phonologische Schleife
Empirische Evidenz
a) Phonologischer Ähnlichkeitseffekt
b) Wortlängeneffekt und Lesegeschwindigkeit
c) Irrelevanter Spracheffekt
d) Artikulatorische Suppression
Modell nach Baddeley (2000)
1. Phonologische Schleife
Empirische Evidenz
a) Phonologischer Ähnlichkeitseffekt
- besseres Behalten von semantisch ähnlichen Wortlisten als von phonologisch ähnlichen Listen
- Der phonologische Speicher basiert auf einem phonologischen Code, so dass phonologisch ähnliche Items einen ähnlichen Code bekommen. Die Reproduktion der Items erfordert eine Unterscheidung zwischen den Gedächtnisspuren, und da ähnliche Spuren schwerer voneinander unterscheidbar sind, resultiert daraus eine niedrigere Gedächtnisspannenleistung.
Modell nach Baddeley (2000)
1. phonologische Schliefe
Empirische Evidenz
b) Wortlängeneffekt und Lesegeschwindigkeit
Abnahme von Gedächtnisleistung mit Länge des Wortes bzw. mit Lesegeschwindigkeit
die Anzahl der Wörter, die im Arbeitsgedächtnis bereitgehalten werden können, ist von der Länge der Wörter abhängt bzw. von der Aussprechdauer der Silben
Modell nach Baddeley (2000)
1. Phonologische Schleife
Empirische Evidenz
c) Irrelevanter Spracheffekt
Bei Aufrechterhaltung sprachlicher Informationen wirkt Ablenkung durch Sprache stärker als durch andere Geräusche
- ABER: auch nicht sprachliche Reize können ähnlich störend sein