Sitzung 3: Gesundheitspsychologie I Flashcards
Gesundheitspsychologie - Definition
die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit –> Dabei stehen vor allem riskante und präventive Verhaltensweisen, psychische und soziale Einflussgrößen sowie deren Wechselwirkungen auf körperliche Erkrankungen und Behinderungen im Mittelpunkt
Gesundheitspsychologie - Modellvorstellung
biopsychosoziale Modellvorstellung –> aus sozialosychologie, allgemeiner psychologie und klinischer psychologie
Gesundheitspsychologie - Verwandte/ Verbudnene Disziplinen
eng verbunden mit
1. Verhaltensmedizin
2. öffentliches Gesundheitswesen
3. Public Health
–> Prävention: Krankheitsverhütung, Lebensverlängerung und Gesundheitsförderung durch gesellschaftliche Anstrengungen
Gesundheitspsychologie - Ziele & Fragestellungen
- Ziel: Untersuchung von schädigenden und protektiven Verhaltensweisen mit denen Beeinträchtigungen und Erkrankgungen im Zusammenhang stehen
- Fragen:
a) Was ist Gesundheit? –> vollkommemder Zustand des absoluten Glücklichseins? Komplette Beschwerdefreiheit? Höchste Körperliche Leistungsfähigkeit?
b) Was ist der erstrebnswerte Zustand, was soll verhindert werden?
Definitionen von Gesundheit
- negative Definition: Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit
- Positive Definition (WHO 1948): Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen
–> Nötige Ergänzungen:
a) Gesundheit ist ein dynamsicher Prozess
b) “Vollkommenes Wohlbefinden” als relativer Zustand
Krankheitsmodelle - Welche gibt es?
- Biomedizinisches Modell bzw. Pathogenetisches Modell
- Biopsychosoziales Modell bzw. salutogenetisches Modell
Krankheitsmodelle: 1. Biomedizinisches Modell bzw. Pathogenetisches Modell - Definition Pathogenese
beschreibt die Entstehung und Entwicklung einer Krankheit mit allen daran beteiligten Faktoren als Krankheitsursachen –> Fokus auf Risikofaktoren und Stressoren
Krankheitsmodelle: 1. Biomedizinisches Modell bzw. Pathogenetisches Modell - Gesundheitssverständnis & Enstehung von Krankheiten
- Krankheitsverständnis: Gesundheit wird als Abwesenheit von Krankheit verstanden –> pathogenetisches Modell/ Dichometrie (s.F.13)
- Enstehung von Krankheit: hauptsächlich auf biologische Faktoren zurückzuführen
–> psychologische & soziale Faktoren werden kaum berücksichtigt
–> Obwohl veraltet, immer noch weit verbreitet
Krankheitsmodelle: 1. Biopsychosoziales Modell - die drei Komponenten
- Bio: Vieren, Bakternien, Verletzungen, genetische Dispositionen
- Sozial: Sozialökonomischer Status, ethnische Zugehöhrigkeit, soziales Netzwerke
- Psycho: Verhalten, Kognitionen, Einstellungen/Erwartungen, Emotionen, Bewältigung
Krankheitsmodelle: 1. Biopsychosoziales Modell bzw. Salutogenetisches Modell - Gesundheitsverständnis & Entsehung von Krankheiten
- Gesundheitsverständnis: Gesundheit wird als ein positiver funktioneller Gesamtzustand im Sinne eines dynsmischen biopsychologischen Gleichgewichtszustands, der erhalten bzw. immer wieder hergestellt werden muss verstanden –> Saltogenetisches Modell/ Gesundheits-Krankheits-Kontiuum (s. F. 16)
- Krankheitsentstehung:
a) Es werden biologische/somatische, psychische und soziale Dimensionen berücksichtigt
b) Schutzfaktoren und generelle Widerstandsfaktoren im Mittelpunkt
c) Wechselwirkung zwischen den ver.Faktoren
Salutogenese: Definition
lat. salus: Wohlbefinden, Zufriedenheit; genesis: Enstehung, Herkunft
- Legt den Fokus auf Gesundheit und Ressourcen: was hält einen Menschen trotz vieler Widrigkeiten, negativen Umständen und ungünstiger Bedingungen gesund?
–> Es geht vorallem um SChutzfaktoren und Ressourcen
Salutogenese: Generelle Widerstandsressourcen und Kohärenzgefühl
- Generalised resistance resources (GRR): Kräfte die Menschen dazu befähigen, potenziell krankmachende Einflüsse zu bewältigen, ohne zu erkranken –> interne vs. externe Ressourcen
- Sense of coherance (SOC): eine globale Orientierung, die das Maß ausdrückt, in dem man ein
a) durchdringendes, andauerndes aber dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die eigene interne und externe Umwelt vorhersagbar ist und
b) dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass sich die Dinge so entwickeln werden, wie vernünftigerweise erwartet werden kann
Resilienz: Definition & Eigenschaften
- Definition: Mit Resilienz werden Prozesse oder Phänomene beschrieben, die eine positive Anpassung des Individuums trotz vorhandener Risikofaktoren widerspiegln
- Eigenschaften:
a) sowohl Prozess als auch Ergebnis
b) Risikofaktoren: sind Faktoren, die im Durchschnitt zu negativen Konsequenzen führen
c) Positive Anpassung: Aufrechterhaltung und Wiederherstellung
Resilienzfaktoren: Ebenen nach Olssen et al. 2003
- Individuelle Ebene: Merkmale, die innerhalb des Individuums liegen (z.B.: Persönlichkeitsmerkamle, Kompetenzen, physiologische Faktoren, …) –> wichtig Resilienz ist kein trait!
- Soziale Ebene: soziale Bezüge zur Familie und Peers
- Gesellschaftliche Ebene: Einflüsse, die durch gesellschaftliche Normen und Institutionen entstehen, Verfügbarkeit gesellschaftlicher Ressourcen
–> Wichtig bei Resilienzfaktoren ist, dass sie nicht allgemeingültig sind und immer vom Individuum und dem Kontext abhängig sind (der selbe Faktor ist ein Resilienzfaktor bei der einen und ein Risikofaktor bei der anderen Person)
Resilienzforschung - Fragestellung
Welche Faktoren tragen bei welchen Risikofaktoren unter welchen Bedingungen und bei welchen Populationen zur Resilienz bei?