Sitzung 10: Rehabilitation II Flashcards
Rehabilitation bei älteren Menschen: Altersrelevante Probleme und Störungen - Ziel von Reha und Intervention im höheren Alter und Bedeutung von Alter
- Bedeutung von Altern: Altern und Alter werden durch älter werdende Bevölkerung immer wichtigere klinisch-psychologische Anwendungsbereiche
- Ziel von Reha und Internvention im höheren Alter: Angebote für Wohlbefinden beim Altern und bei chronischen Krankheiten
Rehabilitation bei älteren Menschen: Altersrelevante Probleme und Störungen - Differenzierung von Altern und der Alterungsprozess
1.Differenzierung von Altern: man unterscheidet zwischen:
a) normalem
b) pathologischem
c) optimalem (erfolgreichen)
Altern
- Prozess der Alterns: wird von Betroffenen sehr ver. wahrgenommen und läuft interindividuell unterschiedlich ab
Rehabilitation bei älteren Menschen: Veränderungen des Körpers - Körperliche Erkrankungen im Alter
- Multimorbidität: das gleichzeitige Auftreten von mehreren (körperlichen und psychischen) Erkrankungen. Meist sind ver. Organe gleichzeitig von Funktionseinschränkungen betroffen –> typisch für das Altern
- Chronizität: häufig chronische Erkrankungen im Alter
- Behandungsbedürftigkeit: 96% der über 70-jährigen haben mind. eine und 30% fünf und mehr behandlungsbedürftige körperliche Erkankungen
- Bewegungsapparates: Krankheiten des Bewegungsapperates stehen im Vordergrund
Rehabilitation bei älteren Menschen: Veränderungen des Körpers - häufige Körperliche Erkankungen von 70-100 - jährigen
- Zerebralarteriosklerose (ZVK)
- Herzinsuffizienz
- Osteroarthrosen
- Dorsopathien
- Hypersopathien
- hypertonie
- Harninkontinenz
- Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
- Diabetes mellitus
s.F. 5 für alle Häufigkeiten
Rehabilitation bei älteren Menschen: Veränderungen des Körpers - Funktionelle Konsequenzen der Veränderung
1.Einschränkugnen in Basale Aktivitäten des täglichen Lebens (Activities of Daily Living (ADL)):
a) Körperpfege
b) Treppensteigen
c) Spazierengehen
d) Anziehen
e) WC-Benutzung
f) Essen
- Einschränkungen im Bereich des instrumentellen ADLs (IADLs):
a) Telefonieren
b) Einkaufen
c) Kochen
d) Haushaltsführung
e) Wäsche
f) Verkehrsmittel benutzen
g) Medikamente einnehmen
h) Geldgeschäfte tätigen
Rehabilitation bei älteren Menschen: Veränderungen des Körpers - Ab wann steigt die Hilfsbedürftigkeit sprunghaft?
ab 85 jahren:
a) ADLs: 24% benötigen Unterstützung beim Anziehen und 60% beim Baden
b) IADLs: 80% der Frauen und 60% der Männer sind auf Hilfe beim Einkaufen und bei der Benutzung von Verkehrsmitteln angewiesen
Rehabilitation bei älteren Menschen: Funktionelle Einschränkungen
- kognitiver Abbau: altersbedingter kognitiver Abbau und Mild Cognitive Impairment (MCI)
- Demenz: Die häufigsten Störungen, sind die Alzheimer-KRankehit (53,7%) und vaskuläre Erkranungen (15,8%)
- Depressionen: häufig somatische Symptome
Rehabilitation bei älteren Menschen: mögliche Ressourcen
Beispiele:
1. positive Affektbilanz
2. Stabilität der Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen
3. kompetentere Selbstregulation
4. weniger aber emotional bedeutsamere soziale Beziehungen
5. bessere Stressbewältigungsfähigkeit
Rehabilitation bei älteren Menschen: Klassifikation der Demenzen nach ICD-10
F00. Demenz bei Alzheimer-Krankheit (AD)
F00.0 AD mit frühem Beginn
F00.1 AD mit spätem Beginn
F00.2 AD, atypische oder gemischte From (auch AD und vaskuläre Demenz gemschischt
F01. Vaskuläre Demenz (VD)
F01.0 VD mit akutem Beginn
F01.1 Multiinfarkt-Demenz
F01.2 Subkortiale vaskuläre Demenz
F01.3 Gemischte (kortikale und subkortikale) vaskuläre Demenz
F01.8 sonstige vaskuläre Demenzformen
Rehabilitation bei älteren Menschen: Rehabilitation und Beratung im Alter - Ziele
- Akzeptanz
- Bewältigung
- Förderung der Selbstständigkeit
Rehabilitation bei älteren Menschen: Rehabilitation und Beratung im Alter - Interventionsziele bei Frühdemenz
- Psychoedukation: über die Krankheit und Fokus auf erhaltene Kompetenzen
- Aktivitäten: Aufbau sozialer, körperlicher und kogntiiver Aktivitäten
- Akzeptanz: Der Diagnose und der Kompetenzdefizite
- Abbau: dysfunktionaler,besonders depressiogener Kognitionen –> Aufbau einer zuversichtlichen Einstellung
- Angemessener Umgang: mit Emotionen wie Ärger, Trauer und Angst
- Förderung kogntivier Funktionen: inkl. Stabilisierung kognitiver Fähigkeiten, umgang mit externen Gedächtnishilfen
- Modifikation: bestimmer Verhaltensprobleme wie funktionale Definzite (z.B.: Aggressivität, Weglaufen, inkontinenz, Schlafstöungen & sexuelle Veränderungen)
Neurologische Rehabilitation: Warum ist sie wichtig?
- starke Krankheitsbezogene Belastungen: Neurologische Erkrankungen (z.B.: Schlaganfälle, Demenzen, Epilepsien, Rückenmarksverletzungen, traumatische Hirnveröetzungen, Hirntumore, etx.) gehören zu den Erkankungsbildern mit starken krankheitbezogenen Belastungen
- Komplikationen: neben Funktionsbeeinträchtigungen entstehen weitere Komplikationen und Problembereiche (z.B.: Beeinträchtigungen des Störungsbewusstseins, Probleme bei der Krankheitsbewältigung, Stigmatisierungs- / Schamgefühle)
- Beeinträchtigung von sozialer & Beruflicher Teilnahme: großes Risiko hierfür
Neurologische Rehabilitation: Exkurs - Klassifikation
ICD-10: Kapitel V gruppe F0 (organische, einschließlich symptomatoscher psychischer Störungen F00-09)
ICD-11: Diagnosekategorie mit der Bezeichnung “neurokognitive Störungen”
DSM-5: Diagnosegruppe “neurokognitive Störungen” (“neurocognitive disorders”)
Neurologische Rehabilitation: Gemeinsamkeit aller neuropsychologischen Störungen
–> organische Erkrankungen: allen liegt eine organische Erkrankung zugrunde:
1. Erkrankung oder Verletzungen des Gehirns
2. allgemeine körperliche Erkrankungen (z.B.: Stoffwechselstörungen), welche das Gehin und seine Funktionen sekundär schädigen
Neurologische Rehabilitation: Fachdisziplin für die Behandung von neuropsychologischen Erkankungen
Neuropsychologische Therapie
Neurologische Rehabilitation: Exkurs - Neuropsychologische Therapie: Anerkennung & Definition
- Anerkennung: 2012 wurde die neuropsychologischen Therapie als Behandungsmethode in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen
- Definition: aus den Richtlinien Neuropsychologische Therapie: “Behandlung von hirnorganisch verursachten Störungen
a) geistiger (kognitiver) Funktionen
b) des emotionalen Erlebens
c) des Verhaltens und der Krankheitsverarbeitung sowie
d) der damit verbundenen Störungen psychosozialer Beziehungen”
Neurologische Rehabilitation: Besonderheiten
- Problembereiche Indentifizieren: Neuro(psycho)logische Behandlungen verwenden verhältnismäßig sehr hohen Anteil ihrer Zeit darauf,
a) Problembreiche zu identifizieren
b) die Schwere der Funktionsbeeinträchtigungen zu erfassen und
c) Einschätzungen von deren Auswirkungen auf die individuelle Teilhabe und Partizipation - Nutzung der Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF), um Auswirkungen eines Gesundheitsproblems auf unterschiedlichen Ebenen (körperbezogen, individuell, gesellschaftlich) zu beschreiben
Neurologische Rehabilitation: Fallstrukturierung - Orientiert an ICF
Das Gesundheitsproblem hat zunächst Auswirkungen auf:
1. Körperfunktionen und -strukturen
2. Aktivitäten (hier besteht eine Wechselwirkung mit dem Gesundheitsproblem)
3. Partizipation
1.-3. Stehen in einer Wechselwirkung zueinander und gleichzeitig mit zwei weitere Faktoren:
4. Umweltfaktoren
5. Personenbezogenen Faktoren
s. F. 15
Neurologische Rehabilitation: Phasenmodell
- Akutbehandlung:
Phase A: Akutbehandlungsphase: ggf. auch mit intensivmedizinischer Behandlung
Phase B: Behandlungsphase: Erfordernis intensivmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten bei meist schwer bewusstseingestörten Patienten
- Reha-Phase:
Phase C: Behandlungs- und Rehabilitationsphase: Partizipation in der Therapie
Phase D: Rehabilitationsphase: reguläre medizinische stationäre und ambulante Rehabilitation
Phase E: Benahdlungs- und Rehabilitationsphase: Nach Abschluss der medizinischen Rehabilitation zur Sicherung des Reha-Erfolges
Phase F: Behandlungsphase: Langzeitversorgung
–> Phasenmodell muss nicht chronologische verfolgt werden; Phasen können gezilt angesteuert oder auch übersprungen werden
für Beispiel s. F. 17