Sinnesphysiologie Flashcards
Was ist eine primäre + sekundäre Sinneszelle?
- Primär: kann AP bilden
- Sekundär: kann nur NT ausschütten und Erregung kann an Nervenzelle AP bilden
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Was ist chromatische und sphärische Abberation?
- Chromatische Abberation: kurzweIliges Licht (blau) stärker gebrochen wird als langwelliges ( rot)
- Sphärische Abberation Licht wird am Rand der Linse stärker gebrochen als in Nähe der optischen Achse -> kann durch Engstellung der Pupille reduziert werden
-> Objekte in unterschiedlichen Farbe erscheinen bei gleicher Entfernung unterschiedlich groß
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Was ist Nah- und Fernakkomodation?
- Nahakkommodation: Strahlen mit großem Winkel erscheint größer -> um es zu bündeln muss es stark gebrochen werden = Oberfläche muss abgerundet werden, je näher der Gegenstand, desto kleiner die Brennweite (max. 59 dpt) -> Kontraktion M.Ciliaris, Zonulafasern erschlaffen
- Fernakkommodation: Brechkraft der Linse durch flache Oberfläche (max. 74 dpt)
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Welche Refraktionsanomalien gibt es?
- Myopie: Bulbus ist zu lang, der scharfe Bereich ist näher am Auge -> bei nahem Gegenstand, entsteht das Bild auf der Retina nur durch Fernakk. um große Brechkraft auszugleichen, eine noch geringere Brechung für die Ferne kann nicht eingestellt werden -> Streuungslinse nötig
- Hyperopie: Bulbus zu kurz, Nahakkommodation nötig um Dinge in mittlerer Entfernung abzubilden -> Linse bricht zu schwach, bei mittlerer Entfernung noch mit der größtmöglichen Nahakkommodation möglich = Bild hinter der Netzhaut -> Sammellinse nötig
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Was sind Stäbchen und Zapfen?
- Dioptrie [dpt] = 1/ m, Umkehrung der Brennweite f. Brechkraft = 1/ Brennweite, Brennweite=1/ Brechkraft
(43 dpt = 1/ 43 m = 0,023 m = 2,3 cm Brennweite)
- Zapfen: fotopische Sehen (Farbensehen bei Tag), lichtunempfindlich -> Rezeptorpotential wird schneller ausgelöst, rote/blaue/grüne Zapfen fürs Farbsehen -> hohe Sehschärfe, verbundene Ganglien-zellen haben kleine rezeptive Felder, höchste Dichte in Fovea centralis (gelber Fleck)
- Stäbchen: skotopische Sehen (Schwarz-Weiß-Sehen bei Nacht), lichtempfindlich, höchste Dichte neben der Fovea (parafoveolär) + peripher (schauen wir Stern direkt an verschwindet er, schauen wir daran vorbei ist er sichtbar -> peripher viele Stäbchen)
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Was ist die schnelle bzw. langsame Dunkeladaption?
- Bei hellem Licht Stäbchen gehemmt, bei ↓ Licht erst Pupillenerweiterung (Dämmerung), fällt Licht weiter ab = Umstellung auf Stäbchen, nach 10 Min ca. gleich viel St. wie Z. = Kohlrauschknick, gesamte Adaption dauert 25-30 Min, Stäbchen >rezeptiv. Feld (↓ Sehschärfe, ↑ Reizaufnahme) = erst schnell dann langsam
Wie verläuft die Rezeption und Transduktion?
- Licht -> 11-cis-Retinal -> all-trans-Retinal
- Konformationsänderung Rhodopsin (Rezeptor) -> Metarhodopsin II
- Metarhodopsin II aktiviert das G-Protein Transducin (ADP -> ATP) -> ATP-α-UE spaltet sich ab und aktiviert cGMP-Phosphodiesterase (spaltet Phosphodiester) + spaltet GTP ab, α-UE verbindet sich wieder mit βγ-UE zum Transducin
- PDE spaltet cGMP (hält Na+-Kanäle offen, ohne Licht = Depolarisation -> Dunkelstrom + Glutamat) -> GMP und CNG-Kanäle schließen + Dunkelstrom wird abgeschaltet weil Na+-Kanäle schließen (Ca2+↓ -> GC aktiviert -> neues cGMP -> Na+ wieder offen)
- Zelle hyperpolarisiert durch -> Glutamat ↓ = wird als Lichtsignal weitergegeben
- mGluR (metabotrop) aktiviert PDE bei Dunkelstrom + cGMP ↓ und Na+ ↓, bei Licht ↓ PDE und cGMP + Na+↑ und Zelle depolarisiert
Beendigung: Metarhodopsin II zerfällt zu Opsin + all-trans-Retinal, welches zu 11-cis-Retinal regeneriert + mit Opsin zu Rhodopsin reagiert (St/Z. unterschiedliches Opsin)
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Was passiert bei Lichteinfall?
Licht
↓
Rhodopsin (Opsin + 11-cis-Retinal)
↓
11-cis-Retinal -> all-trans-Retinal
↓
Aktives Rhodopsin (Metarhodopsin II)
↓
Austausch GDP -> GTP an α-UE des Transducins
↓
Abspaltung GTP bindende α-UE
↓
Aktivierung cGMP-Phosphodiesterase
↓
cGMP-Abfall in Sinneszellen (cGMP -> 5’-GMP)
↓
Ionenkanäle schließen + i.z. Ca2+-Abfall
↓
Hyperpolarisation
↓
Transmitter nimmt ab
↓
Lichtsignal
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Wie verläuft die Sehbahn?
Lichteinfall (rx Gesichtsfeld wird lx temporal, rx nasal)
↓
N.opticus
↓
Chiasma opticum (Fasern kreuzen)
↓
Tractus opticus
↓
Corpus geniculatum laterale
↓
Oktzipitalen primären visuellen Kortex
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Was ist das vertikale und horizontale System?
- Vertikal: Reiz geht von St/Z (1.Neuron) -> Bipolarzellen -> Multipol. Ggl-Zellen -> C. genic. lat.
- Horizontal: Horizontalzellen sind inhib. Interneurone welche der Kontraststeigerung dienen, Nachbarzelle welche schwächeren Reiz erhält wird gehemmt = laterale Inhibition
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Was sind ON und OFF-Neurone?
- ON: Licht trifft ins Zentrum des rezept. Feldes und wird erregt, bei Licht in Peripherie wird es gehemmt -> zentral iGlutR (Glut ↑), peripher mGlutR (Glut ↓)
- OFF: Licht zentral = Hemmung, Licht peripher = Erregung
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Was sind magnozelluläre und parvozelluläre Ganglienzellen?
- Parvozelluläre: 80%, klein + leiten langsam, kleine rezept. Felder -> Farbsehen + hohe Detailauflösung, für Farb + Detaillwahrnehmung
- Magnozellulär: 20%, groß + leiten schnell -> schwarz-weiß-Sehen, große rezeptive Felder (polysynaptisch), -> für Bewegungswahrnehmung (Magnoz. = Motion)
Wie verläuft der Hörvorgang?
- Tonhöhe = Frequenz (Hz s-1) + Lautstärke Amplitude einer Longitudinalwelle (hörbar zw. 16 Hz - 20 kHz, normal 50-75 Phon)
- Schall -> äußerer Gehörgang -> Membrana tympani (Trommelfell, 17x größer als ovale Fenster) -> Mittelohr -> Hammber, Amboss, Steigbügel (Impedanzanpassung) -> ovale Fenster -> Innenohr (Schall wird x22 verstärkt) -> Cochlea
- Cochlea -> Scala vestibuli bis zur Spitze (Helicotrema), dann Scala tympani + dazw. Scala media mit Endolymphe K+-reich/Na+-arm +80mV (Ductus cochlearis) welche Schallwellen in neuronale Infos umwandelt
- Je höher Ton, desdo näher an der Basis = Orts-selektivität (Tonotopie) -> äußere Haarzellen verstärken nur ortsspez. Frequenzen
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Wie wird eine Schwingung in elektrische Informationen umgewandelt?
- Je nach Frequenz wird Basilarmembran an einer bestimmten Stelle ausgelenkt -> Tektorialmembran + Endolymphe mit Haarzellen werden abgeschert
- Tip links verbinden HZ -> äußere HZ öffnen durch Bewegung Tektorialmembran, Öffnen damit K+-Kanäle -> K+-Einstrom -> Depolarisation (normal durch Kalium Repolarisation, doch hier ist K+ außen 150 mM/innen 4mM -> Ausgleich durch K+-Einstrom -> innen wird es positiver = AP)
- Aufrichtung Zilien durch Cl--Einstrom = Repolarisation mit hilfe von Prestin (presto)
- Innere HZ (sek. Sinneszellen) öffnen bei Bewegung Endolymphe, bewirken Ca2+-Einstrom -> Glutamat
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Welche Arten von Hörstörungen gibt es?
-
Schallleitung: Störung im äußeren Gehörgang bzw. Mittelohr -> Schallleitung behindert durch Perforation des Trommelfells, Mittelohrentzündung (Otitis) ecc. -> alles leiser wahrgenommen
- Luftleitung beeinträchtigt, Knochleitung ok
-
Schallempfindung: Störung im Innenohr bzw. retrocochleär (neuronal/ZNS z.B. Schwannom) -> Untergang Haarzellen v.a. die für höhe Töne (Basis) oft durch ↓ Perfusion -> verzerrter Höreindruck
- Luftleitung + Knochleitung beeinträchtigt (Haarzelle ist gestört und kann nichts mehr wahrnehmen egal woher der Schall kommt)
- Presbyakusis: Schallempfindungsstörung durch HZ-Degeneration im Alter
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Welche Tests gibt es zur Überprüfung der Hörfunktion?
- Audiometrie: Töne über Kopfhörer + Aufastz Mastoid mit unterschiedl. Frequenz und ↑ Schalldruckpegel -> Pat drückt wenn er Ton hört, dB-Verlust = minus
- Weber-Test: Stimmgabel auf Schäfelmitte gesetzt -> Knochenleitung = normal an beiden Ohren gleich, bei Otitis hört er am kranken Ohr mehr weil Schall HZ länger reizt
- Rinne-Test: Stimmgabel am mastoid angeschlagen + sobalt er keinen Ton mehr hört zum Ohr gehalten -> hört Patient den Ton am Knochen nicht mehr + am Ohr auch nicht = Schallleitung ↓, hört er es nach dem Knochen, am Ohr nicht mehr = Schallempfindung ↓
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Wie ist das Gleichgewichtsorgan aufgebaut?
- Sinneszellen der Maculoorgane sind von Endolymphe umgeben, Zilien sind von Otholiten-membran bedeckt, Diche ist ↑ als Endolymphe durch Calcit -> somit wird bei Linearbeschleunigung Statolithenmembran + Fortsätze der Sinneszellen und Endolymphe unterschiedlich beschleunigt -> HZ werden abgeschert -> K+-Einstrom -> Glutamat ↓ -> weniger AP (in Ruhe höchste Reizexposition des Körpers)
- Bogengänge: stehen senkrecht zueinander, haben Sinnesepithel + HZ von Cupula bedeckt (Cristaorgan), gleiche Dichte wie Endolymphe -> Drehbeschleunigung bewegt HZ
-> Zerstörung GGW-Organ = Übelkeit, Nystagmus, Erbrechen als wäre ständige Drehnung
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Was ist der Nystagmus?
= Reflex der Anpassung Kopf + Augenbewegung sicherstellt durch langsame Gleitbewegungen bzw. Sakkaden (schnell, Bäume ansehen im Zug)
- Optokinetischer Nystagmus: physiologisch
- Kalorische Nystagmus: Spühlung mit warmen/kalten Wasser, kalt = kontrolateral -> zieht sich zusammen + scheren HZ durch Dichteveränderung Endolymphe
- Rotatorische Nystagmus: Durch Drehung, wird durch visuelle Fixation verhindert
- Spontannystagmus: pathologisch
Wie verläuft der Riechvorgang?
- Riechsinneszellen (Primäre SZ) haben Kinozilien (Dendriten) welche in die Mukosa der Nasenschleimhaut ragen mit flüssiger Phase darüber (hydrophile Gerüche lösen sich leichter)
- Geruchststoff bindet an Rezeptor -> G-Protein wird aktiviert -> IP3 + DAG -> Ionenkanäle öffnen -> AP am eigenen Axonhügel (marklos) -> Bulbus olf.
- Es gibt 250 spezialisierte Riechsinneszellen -> ziehen zum Bulbus olf. -> viele Riechzellen konvergieren auf eine Mitralzellen (starke Konvergenz, Schwellwert ↑)
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Wie verläuft die Geschmackswahrnehmung?
- Sek. Sinneszellen setzten NT frei + aktiviert 1. Neuron in Geschmacksbahn, schnelle Adaption, werden nach 1-2 Monaten regeneriert
- Sauer: über H+-Ionen, blockieren K+-Kanal = Depolarisation, Ca2+ Aktivierung -> NT ↑
- Salzig: Na+ ↑ -> Depolarisation (ENaC)
- Bitter: G-Protein -> durch Gustducin PIP2 -> IP3 + DAG -> Ca2+ (wird schnell geschmeckt = Schwelle ↓)
- Süß: Entweder Na+-Kanal (bei AS) oder G-Proteine -> cAMP↑ + K+-Verschluss bei KH
- Umami: metabotrop über G-Protein
- Scharf: durch Capsaicin + N.trigeminus
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