Endokrinologie Flashcards
Wie kann man Hormone einteilen?
- Nach Bildungsort: hypothalamische, hypophysäre, glanduläre und aglanduläre Hormone
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Nach chemischen Struktur: AS-Derivate (Katecholamine, Schilddrüsenhormone, Histamin, Serotonin, + Zucker = Glykoprotein), FS-Derivate (aus Arachidonsäure bzw. C20-FS, z.B. Prostaglandine, Thromboxane und Leukotriene)
- Protein/Polypeptidhormone: kleinere Oligopeptide (ADH), größere Polypeptide (Insulin, Glucagon, ACTH), Glykoproteine mit zszl. KH-Ketten (EPO, FSH)
- Aminosäurenderivate: aus AS, hydrophil (Katecholamine) + lipophil (Thyroxin)
- Steroidhormone: aus Cholesterin gebildet
lipophil, (keine Vesikelspeicherung), diffundieren durch Membran, werden on Demand produziert (Östrogen, Testosteron)
Welche Arten von Membranrezeptoren gibt es?
Membranrezeptoren:
- Heptahelikal: 7 membranständige Helices, bei Bindung Aktivierung G-Protein -> α-UE + ADP spaltet von βγ-UE ab (wenn βγ-UE wieder bindet ist G-Protein inaktiviert) -> 2nd messernger Kaskade z.B. ↑cAMP oder IP3 -> IP2 + DAG aktivieren PKC + Ca2+
- Ligandengesteuert: nur für Ionen, die eine bestimmte Ladung besitzen, kann spannungs/chemisch/mechanisch gesteuert sein
- Rezeptorproteinkinase: Proteinkinasen hängen unter ATP-Verbrauch einen Phosphatrest an ein Protein, z.B. Hormone für Proliferation/Differenzierung (Insulin, Erytropoetin)
- Guanylylcyklase (cGMP): für ANP (e.z.) + NO (i.z.)
Wie kann man endokrine Störungen unterscheiden?
- Primär: Problem der peripheren Drüse
- Sekundär: Problem der Hypophyse
- Tertiär: Problem des Hypothalamus
- Latent: Periphere Hormone normal, hypophysär verändert
- Manifest: peripher + hypophysär verändert
- Periphere Hormonresistenz: Rezeptoren reagieren nicht auf Hormone (normale Synthese) z.B. bei DM2
Welche weiterführenden Untersuchungen sind bei endokrinen Störungen indiziert?
- Labordiagnostik geht vor Lokalisationsdiagnostik (Bildgebung)
- Hormonbestimmung: basal ohne Stimulation/Supression, diagnostische Paare (Parathormon + Ca2+) und dynamische Funktionstests (Stimulation bei Unterfunktion/Supression bei Überfunktion)
- Verfahren: Radioimmunoassay -> Hormon konkurriert gegen radioaktive Substanz, Enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA): Platte mit AK, binden an Hormone oder durch genetische Diagnostik
Was ist Spezifität, Sensitivität, positiver prädikativer Wert (PPV)undPrävalenz?
- Spezifität: Positiv Kranke
- Sensitivität: Negativ Gesunde
- Positiver prädikativer Wert (PPV): wie viele mit positivem Ergebnis wirklich krank sind
- Prävalenz: Häufigkeit einer KH in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt
Wie erfolgt die Volumen- bzw. Osmoregulation?
- Volumenregulation: Barorezeptoren im Karotissinus + Arcus aortae/Vas afferens/Vorhofzellen messen effektives zirkulierendes Volumen -> RAAS, ANP, Sympathikus + Druckdiurese wirken auf BD + Na+-Ausscheidung bei Hypo/Hypervolämie
- Osmoregulation: Hypothalamische Osmorezeptoren messen Plasmaosmolalität, durch Durst + ADH ↑ kommt es zu H2O-Resorption, bei Polyurie + Hyponatriämie
Welche Volumensituationen gibt es?
- Hypovolämie: Exsikkosezeichen, trockene Schleimhaut, aufstehende Hautfalten, Hypotonie + Tachykardie -> bei Schock Vasokonstriktion + Tachykardie (bei Hypoxie dann Vasodilatation -> cave: Organversagen)
- Hypervolämie: Bei eingeschränkter Nierenfunktion + zu viel Flüssigkeit -> kardiale Dekompensation + Lungenödem, Beobachtung durch ZVK
Wie wird der Säure-Base-Haushalt konstant gehalten?
- CO2-HCO3-System: CO2-Abatmung über die Lunge (Puffersäure), HCO3 (Pufferbase) über Niere mit Hilfe von Carboanhydrase resorbiert/sezerniert: CO2 + H2O -> HCO3- + H+
- Pufferung: e.z. Bikarbonatpuffer + Plasmaproteine, Phosphat + Hb = i.z. (Aufnahme/Abgabe H+)
Was ist eine metabolische Azidose?
- Cl- und HCO3- machen 85% der Anionen -> restliche Ionen bilden Anionenlücke (Sulfat, Phosphat, anorg. Säuren), durch Lücke Unterteilung in zwei Formen:
- Metab. Azidose mit >Anionenlücke: endogene Säurenbildung (Ketone bei DM, Laktat bei anaerober Glykolyse), exogen oder Nierinsuffizienz
- Metab. Azidose mit <anionenl>: enteraler/renaler HCO3-Verlust (Diarrhö)</anionenl>
- Diagnose: Blutgasanalyse, HCO3 ↓ CO2 ↓, mäßige Korrektur durch HCO3 (cave Hypokaliämie + Alkalose)
-> ventilatorische Kompensation durch tiefe Kußmaulatmung
Was ist eine metabolische Alkalose?
- Chloridsensitive Form: Durch Hypovolämie, HCl-Sekretion <10mmol/l, RAAS aktiviert durch ↓ Volumen -> Na+-Resorption, K+ und H+-Sekretion, oft bei Erbrechen bzw. Diuretika, Therapie durch NaCl-Infusion
- Chloridunsensitive Form: Mineralkortikoidüberschuss, HCl-Sekretion >20mmol/l, kompensatorische Hypoventilation, evtl. Tetanie durch Hypokaliämie
Wie äußert sich eine Hypo- bzw. Hyperkaliämie?
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Hyperkaliämie: K+ > 5 mmol/l, v.a. bei Nierensekretions-Störung (übermäßige Aufnahme durch Ernährung bei normaler Nierenfunktion kaum möglich), Pseudohyper-kaliämie bei Hämolyse bei zu langer Venenstauung
- Depolarisation der Zellmembran -> periorales Kribbeln, Muskelzuckung, Anfangs T-Welle erhöht und bei starker Hyper-kaliämie Tod durch Herzflimmern = Asystolie des Herzens (bei Herz-OP gewollter Stillstand durch kardioplege Lösung)
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Hypokaliämie: K+ < 3,5 mmol/l (normal 4), bei Erbrechen geringer K+-Verlust, aber NaCl+ und Volumenverlust -> dadurch ↑RAAS -> Na+-Resorption↑ und dadurch ↓ K+
- Hyperpolarisation der Zelle (negatives MP außer Hirn, Schutz durch Blut-Liquor-Schrank), Symptome v.a. am Herz/Darm/Skelettmuskel -> negativierung T-Welle, ST-Senkung, U-Welle
Was ist Insulin?
- Aufbau: Peptidhormon aus A + B-Kette verbunden durch Disulfidbrücke (C-Peptid), β-Zellen der Langerhans-Inseln im endokrinen Pankreas, Präproinsulin -> Präinsulin -> Insulin
- Insulinausschüttung: Glucose über GLUT1 aus dem Blut von den β-Zellen aufgenommen -> Abbau zu ATP -> ATP-abhängiger K+-Kanal wird gehemmt -> Depolarisation -> Ca2+-Einstrom -> Freisetzung Insulin
- Steuerung: neben Glucose auch durch Sympathikus, Somatotropin, AS- und FS-Spiegel
- Funktion: Über membranst. Rezeptor mit Tyrosinkinaseaktivität: Glucoseaufnahme in Muskel/Fettzellen, Glykolyse/Glykogensynthese (Glykogen Aufbau) in der Leber, hemmt Gluconeogenese, Speicherung Glucose, FS + AS, fördert K+-Aufnahme in den IZR der Skelettmuskelzellen, hemmt die Lipolyse, fördert die Lipogenese -> wirkt an Muskel, Leber und Fett
- Wirkung: Wirkt auf GLUT 4 (je mehr Insulin, desdo mehr GLUT4), GLUT 2 sind immer auf der Zelle
Welche Bedeutung hat das C-Peptid des Insulins?
- Endogenes Insulin: In gentechnisch prododziertem Insulin ist kein C-Peptid enthalten -> kann auch unter Insulintherapie zur Beurteilung der endogenen Insulinkonzentration verwendet werden (hat C-Peptid)
- β-Zellverlust (DM1): Bei β-Zellverlust gibt die C-Peptidkonz. Aufschluss über die verbliebene Sekretion von Insulin
- Insulinüberschuss: C-Peptidkonzentration gibt Hinweise auf Unterzuckerung (übermäßige Insulinproduktion) durch β-Zell-Tumor des Pankreas
Wie wird Insulin ausgeschüttet?
- Glucose wird von GLUT1 aus dem Blut aufgenommen
- In der β-Zelle kommt es zum oxidative Glucoseabbau über Glykolyse, Citratzyklus + Atmungskette zu ATP
- ATP-Spiegel ↑ und hemmt den ATP-abhängigen K+-Kanal
- I.z. Anstieg von K+ -> Depolarisation
- Damit Ca2+-Einstrom durch spannungsabhängigen Ca2+-Kanal, durch Ca2+ = Fusion der Sekretgranula mit der Zellmembran + Exozytose von Insulin
Was ist Glukagon?
- Peptidhormon aus α-Zellen der Langerhans-Inseln (Insulinantagonist)
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Wirkort: Leber zur Bereitstellung energiereicher Substrate (wirkt Hypoglykämie entgegen)
- GPG-Rezeptor -> aktiviert Adenylatzyklase -> cAMP ↑ -> aktiviert PKA -> diese kann Transkriptionsfaktoren wie CREB phosphorylieren (Schrittmacherenzyme der Gluconeogenese, Glykogenolyse) -> in Hepatozyten ↑ Gluconeogenese + Glykogenabbau + Glucose
- Verstärkt die Lipolyse + β-Oxidation + die Bildung von Ketonkörpern aus FS
- Proteolyse ↑ (Proteine für Glucosegewinnung)
- Glykolyse wird gehemmt
- Sekretion: durch ↓ BZ, ↓ freien FS, AS wie Alanin, Katecholamine, gastroint. Hormone,
- Hemmung: Durch Somatostatin, durch Insulin (α-Zellen haben Insulinrezeptoren), durch das gastrointestinale Hormon GLP1
- Abbau: Durch Abspaltung des N-terminalen Dipeptids inaktiviert -> Kette wird proteolytisch abgebaut
Was ist das Glucagon-like-Peptide?
- Wichtigste Hormon für den Inkretin-Effekt = erhöhte Insulinausschüttung bei enteraler verglichen mit parenteraler Glucosezufuhr (parenteral = wenig Insulin)
- Inkretin-Effekt durch GLP-1 verursacht
- In wenigen Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut
- Verstärkt die Glucose-abh. Freisetzung von Insulin aus den β-Zellen durch Bindung an Gs-gekoppelte Rezeptoren -> durch PKA K+-Kanäle geschlossen -> Depolarisation -> Öffnung Ca2+-Kanäle -> triggert die Insulin-Vesikel-Fusion
- ↓ Glucagon, verzögert Magenentleerung, fördert Sättigung
Was passiert bei Nahrungskarenz?
- Gluconeogenese wird durch β-Oxidation ersetzt (Abbau FS zu Acetyl-CoA), Oxalacetat wird in β-Oxidation verbraucht und reicht nicht mehr für Citratzyklus
- Abbau Acetyl-CoA zu Ketonkörpern (= Säure, führt zu metab. Azidose)
Was ist Diabetes mellitus Typ 1?
- Autoimmunerkrankung mit zunehmender Zerstörung der β-Zellen (ab 80% Manifestation von DM), führt zu absolutem Insulinmangel, nur 10% von DM
- In der Leber Abbau von FS zu Acetyl-CoA + Bildung Ketonkörper -> Übersäuerung -> metab. Azidose -> diabetisches Koma
- Genetische Prädisposition, aber nur 10% haben weitere diabetische Angehörige
- Marker HLA-DR3/4 haben 90% der Erkrankten -> Marker sind womöglich verantwortlich für die Auslösung der Autoimmunreaktion gegen β-Zellen nach auslösenden Faktoren (Virus, Umweltnoxen, Ernährung)
- Autoantikörper: Gegen Glutamatdecarboxylase (GADA), Inselzellantikörper (ICA), Tyrosinphosphatase IA-2 (IA-2A), Insulinantikörper (IAA)
- Bei Therapiebeginn oft vorübergehende Remission “Honeymoon” durch ↓ Insulinbedarf, C-Peptid ↓
- Manifestation: 80% < 35 Lj., danach = “Late autoimmune DM in adults (LADA)”
Was ist Diabetes mellitus Typ II?
- = Desensibilisierung der Insulinrezeptoren, 90% der DM-Patienten, polygene KH welche auf weiteren Störungen wie Adipositas beruht
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Ursachen: familiäre Prädisposition = wenn beide Eltern DM II haben-> 70/80% Erkrankungsrisiko, weiteres:
- Insulinresistenz: Durch gestörte Signaltransduktion, trotz eines Insulin-Überangebots wird die Glucose nicht aufgenommen und der BZ bleibt hoch = Hyperglykämie
- Gestörte Insulinsekretion: Sehr hoher Glucosespiegel, im Bezug darauf zu weniger Insulin trotz Hyperinsulinämie
- Erhöhte hepatische Gluconeogenese: Nüchtern-BZ ↑ durch Hyperglucagonämie
- Begünstigende Faktoren: Viszerales Fett -> hohe Werte an freien FS -> stören Glucoseverwertung + steigern Gluconeogenese -> bereits Abnahme von wenigen KG = deutliche Besserung!
Mit welchen Methoden kann die Insulinresistenz abgeschätzt werden?
- Euglykämisch hyperinsulinämische Clamp-Test: Goldstandart aber aufwändig, v.a. für klin. Forschung
- Homeostasis model assessment (HOMA-Index): für den klin. Alltag, Bestimmung Nüchternglucose + Insulin, HOMA-Index <2 normal, >2,5 Insulinresistenz -> N.Insulin x N.Glucose/405 -> wenn Insulin im Verhältnis zur Glucose viel zu hoch ist ↑ der Wert, bei DM II = 4/5
-> Nüchternglucose 110-125 mg/dl, 2h nach dem Essen bis 140
Was ist Gestationsdiabetes mellitus?
- Störungen des KH-Stoffwechsels welche in der SS festgestellt werden
- Physiologische Insulinresistenz durch plazentare Hormone
- Risiko für HWI, Präklampsie (SS-Intox), Sectio ↑ und Mortalität/Morbidität des Kindes ↑
- Hyperglykämie -> ↑ β-Zellaktivität beim Kind -> gefährliche Hypoglykämie postnatal
- Screening: durch oGTT (oraler Glucosetoleranztest) mit 75g Glucose -> Grenzwert 180 mg/dl (nach 1h)
Wie kann die Diagnose von Diabetes gestellt werden?
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HbA1c-Wert > 6,5% (48 mmol/l) ein Glykohämoglobin (Hb an das Glucose gebunden ist) + wichtig für Verlaufskontrolle (weist Glucose im Hb der Erys, der letzten 6-8 Wochen nach), Sinkt HbA1c um 1% = 20% geringeres Risiko auf diabet. Komplikationen
- falsch niedrig bei kurzer Ery-Lebensdauer (SS)
- Nüchternplasmaglucose: 2x > 126 mg/dl nach 8h Karenz
- oGTT: >200 mg/dl nach dem Essen, ein dynamischer Funktionstest, Nüchternglucose nach 8-10h Karenz, Blutabnahme kurz vor + 2h nach den 75g Zucker, Werte zw. 140-200 mg/dl = gestörte Glucosetoleranz
- Gelegenheitsglucose: 2x >200 mg/dl unabh. von Nahrung + Tageszeit
- Unterscheidung Typ 1 + 2: anhand Symptomatik (Typ 2 oft symptomarm/frei) oder Bestimmung AK + C-Peptid
-> Bestimmung im venösen Plasma, Glucose im Urin weniger relevant da sich Nierenschwelle ändern kann
Wie kommt es zum Coma diabeticum?
Ketoazidotisches Koma: Meist wenn DM noch nicht bekannt, durch Trigger (Virus, Ketoazidose) kommt es zu Autoimmunem
- Abbau β-Zellen -> schwerer Insulinmangel -> Auschüttung Insulinantagonisten = Hyperglykämie -> FS werden massiv abgebaut -> aus Acetyl-CoA werden Ketone -> metab- Azidose
- Symptome: Polyurie, Polydipsie, Exsikkose, durch Dehydration + Vasodilatation -> hypovolämischer Schock + Hypoxie, Mortalität 2-5%
- Diagnostik: Glucose > 200 mg/dl, Ketonkörper ↑ (auch bei Fasten + Alkoholabusus)
- Therapie: Rehydratation + Insulin + Bikarbonatgabe
Hyperosmolares Koma: bei DM II, Mortalität ↑ (10%) da Entgleisung spät erkannt wird, langsame Entstehung, nur 10% Bewusstlos
- Relativer Insulinmangel -> Polyurie -> Volumenverlust nicht durch Triken ausgleichbar -> Hyperglykämie -> Osmolarität > 320 mosmol/l (normal 275 - 305)
- Therapie: Volumenersatz durch NaCl (langsam da sonst kardiale Dekompensation)
Wie manifestiert sich eine Hypoglykämie?
- Symptomatisch ab <40-50 mg/dl, bei DM <70 mg/dl
- Glukagon, Katecholamine, Wachstumshormone + Kortisol werden sezerniert
- Häufig bei insulinpflichtigen Diabetikern -> leichte (selbst behandelbar), schwere Hypoglykämie (fremde Hilfe nötig) + hypoglykämisches Koma
- Ursachen: Späte Nahrungsaufnahme, Überdosis, Alkohol (Hemmung Gluconeogenese), Organfunktionsstörung
Welche Hormone wirken auf die Insulinsekretion?
- Acetylcholin/Cholezystokinin: Bei Nahrungsaufnahme ausgeschüttet, aktivieren Insulin-Sekretion über Gs -> PLC -> IP3 durch Ca2+-Freisetzung, zudem wird PLP -> PKC + PKA -> Insulin ↑ und DAG -> PKC -> Insulin
- Somatostatin: typisches Hemmhormon, Gi -> Adenylatzyklase ↓ -> cAMP ↓ -> Insulin ↓
- Glucagon/GLF-1: Gs -> Adenylatzyklase ↑ -> cAMP ↑ -> Insulin ↑
Was passiert bei Insulinmangel?
- Zu viel Glukose -> Muskel + Fett können ohne Insulin + GLUT 4 keine Glukose aufnehmen -> Abbau von FS im Fett -> Transport durch Albumin in die Leber -> Umwandlung in Ketone -> Ketonüberschuss führt zu Hyperventilation + Neurotoxizität bis ins Koma
- Ketone sind Säuren -> bei Überschuss -> Ketoazidose
- Glucose, FS und Ketone sind erhöht
- Ab 10 mmol/l ist Schwellwert der Niere überschritten und es kommt zu Glukosurie -> zieht H2O mit -> Polyurie
- Im Muskel verstärkte Proteolyse -> AS gelangen zur Leber -> Abbau -> Harnstoff ↑
Welche Spätkomplikationen gibt es bei DM?
-> Bleibt BZ nicht im physiol. Bereich kommt es auf Dauer zur Bindung an Schiff Base -> Bildung Amadori-Produkt (noch reversibel) -> Bildung AGE-Komplexe (irreversibel) -> führen zu Artherosklerose durch Entzündungsreaktion
Wozu kommt es in der terminalen Gefäßstrombahn durch eine Erhöhung des AGE-Komplexes?
Mikroangiopathie: Nephro-, Retino-, Neuropathie = terminale Gefäßstrombahn
- Retinopathie: Häufigste Ursache für Erblindung, nichtproliferativ -> intraretinale Blutungen + Infarkt der Nervenfaserschicht, proliferativ -> Gefäßneubildungen welche leicht ruptieren -> Netzhautablösung, Makulopathie: diffuses/fokale Ödem + Blutung -> Sehstörung + evtl. Katarakt
- Nephropathie: Häufige Ursache für chron. Niereninsuffizient, nur anfangs reversibel -> anfangs Mikroalbuminurie, Einstellung BZ + BD + Proteinzufuhr ↓
- Fußsyndrom: Unterversorgung des Fußes, je länger Blut in die Peripherie braucht desdo weniger O2 -> entsteht ein Ulkus (Druckbelastung) oder Wunde -> durch mangelnde Perfusion -> schlechte Heilung (Heilung benötigt mehr O2) -> es kann sich Gangrän bilden welches toxische Stoffe bildet (Sepsis) -> Amputation
- Neuropathie: sensomotorische: Sensibilitätsverlust in UEX, Schmerzen schlechter wahrgenommen, autonom: bei jedem autonom innervierten Organ möglich -> häufig kardiovaskuläres System, Urogenitalsystem und GIT betroffen
Was ist eine Makroangiopathie?
= entspricht Artheriosklerose (entsteht früher) v.a. peripher
- KHK: stumme Herzinfarkte aufgrund Schmerzempfindungs-Störung -> Mortalität ↑ als bei Nicht-Diabetikern
- paVK: belastungsabh. Schmerzen (claudatio intermittens), Fußpuls fehlt, später Nekrose + Gangräne -> Stent zur Revaskulation, ultima ratio = Amputation
- Zerebrale Durchblutungsstörungen: transiente ischämische Attacke
- Therapie: Thrombozyten-Aggregationshemmer (Acetyl-Salicylsäure), Rauchen/Hypertonie/Dislipidämie ↓
-> bei DM II haben 30% Spätkomplikationen
Was ist das diabetische Fußsyndrom?
- Gewebe braucht gewissen Perfusionsdruck + O2, bei Heilung noch mehr Druck + O2, je weiter peripher desdo weniger O2 + Druck -> bei Ulkus reicht O2 nicht aus um zu heilen -> Gangrän -> enthalten toxische Substanzen -> Nekrose -> Sepsis
- Neuropathischer Fuß: warmer Fuß, langsame Ulkusentstehung an druckbelasteten Stellen, Puls tastbar
- Diabetisch-Neuropathische Osteoarthropathie: Destruktion durch Nekrosen im Metatarsal/Tarsometatarsalgelenk, frühes Symptom = entz. Lymphödem
- Ischämischer Fuß: kühle/blasse Haut, kein Puls tastbar
- Therapie: Enge Schuhe vermeiden, da an Druckstell -> Ulkus -> durch Neuropathie unbemerkt -> Fußsyndrom, wdh Kontrolle der Füße + Pflege
Welche Diabetestherapie ist bei DM II indiziert? (Mittel 1. Wahl)
Lifestylechange: gesunde Lebensweise, Nahrung mit <glyk></glyk>
<p><strong>Orale Antidiabetika</strong> (OAD):</p>
<ol>
<li>
<em><u>Metformin</u>:</em> Anfangs Mittel 1. Wahl, Senkung HbA1c von 1%, aus Gruppe der Biguanide, hemmt oxid. Phosphorylierung (ADP -> ATP) in der Leber -> AMP-abh. PK wird aktiviert -> hemmt Glukoneogenese + Glykogenlyse -> Verbesserung der Insulin Sensitivität, zudem Lipolyse-Hemmung + TG ↓, senkt BZ nur bei Hyperglykämie -> Makrovask. Risiko ↓, kann Kontraindiziert (Niereninsuffizienz, SS, Fasten) <em><u>Laktatazidose auslösen, führt nicht zu Hypoglykämie, ab BMI von 22 indiziert!</u></em>
</li>
</ol>
</glyk>
Was ist ein α-Glukosidase-Hemmer?
- Sind “falsche Tetrasaccharide”, die im Darm nicht resorbiert werden können. Sie führen zu einer Hemmung intestinaler alpha-Glucosidasen, die am Abbau von Di- und Oligosacchariden in der Nahrung beteiligt sind
- Resorption von KH ↓ + BZ steigt langsam bzw. weniger an
- Gesamtwirkung ist eher schwach, meist in Kombination mit anderen OAD verabreicht
- KH die im Darm nicht abgebaut werden werden im Colon abgebaut + verursachen Blähungen/Bauchschmerzen
Was sind Glitazone (Insulinsensitizer)?
= orale Antidiabetika (OAD) für DM-II
- Funktion: Durch Genexpression verbesserte Insulinfunktion, Glukose/Lipidstoffwechsels ↑, Glukoseaufnahme ↑, BZ ↓, Insulinresistenz ↓, Insulinsekretion ↓, verbesserte Lipidparameter + diast. BD
- Indikation: Bei DM-II in Begleitung mit Metformin
-
Pioglitazon: einzige verfügbare Glitazon, Agonist am PPAR-γ-Rezeptor, führt an Fettzellen zu ↑ TG-Speicherung, vermindert Substanzen welche zu Insulinresistenz führen -> Steigerung Insulinwirkung in Leber + Muskeln, Nebenwirkungen: Gewicht ↑ + Ödeme, kontraindiziert bei Leberstörung bzw. Herzinsuffizienz
- > Fibrate sind PPAR-α-Agonisten, bei Lipidstörungen
Was sind DPP-4-Hemmer (Gliptine)?
- OAD welche Dipeptidyl-Peptidase-4 hemmen -> ist Schrittmacherenzym für Abbau von GLP-1 (Glucagon-like-Peptide) + GIP -> GLP-1 lässt Insulin postprandial steigen, je mehr GLP desdo mehr Insulin
- DPP-4 baut GLP-1 physiologisch zu inaktiven Metaboliten + reduziert somit die Insulinausschüttung, die Hemmung bewirkt ↑ GLP-1-Spiegel + Insulinausschüttung ↑
- Voraussetzung: Verbleibende Insulinsekretion der β-Zellen + verminderte Glukagonsekretion
- Keine Hypoglykämie möglich da glukoseabhängige Sekretion
Was sind Inkretinmimetika (GLP-1-Analoga)?
= subkutane AD welche direkt GLP-1-Rezeptor aktivieren
- Symptome: Sättigungsgefühl ↑ + verzögerte Magenetleerung = postprandiale Hyperglykämie ↓
Was sind Sulfonylharnstoffe und Glinide?
- Sulfonylharnstoffe (SH): Insulinsekretion ↑ durch Blockierung ATP-sensitiven K+-Kanal (SUR1), Sekretion auch bei normalem BD verstärkt -> Hypoglykämie möglich, v.a. bei Normalgewichtigen + bei Metformin-Kontraindikationen, Nachteil: B-Zellerschöpfung + Therapieversagen -> Glinide haben die selbe Funktion (↑ Insulinsekretion), kurze Wirkdauer
Was sind SGLT-2-Hemmer?
= Antidiabetikum welches Na+-Glucose-Cotransporter im prox. Tubulus hemmen (Kanal für Glucoserückresorption) -> Hemmer führt zu leichter Glukosurie
Wie ist der physiologische Tagesverlauf von Insulin?
- Kontinuirliche basale Insulinsekretion mit Anstieg frühmorgens zw. 3 und 7 Uhr durch kortisoliduzierte Insulinresistenz, Nachmittag Phase mit ↑ Insulinresistenz, bei Mahlzeit Freisetzung von Insulin, ↓ Glucose = ↓ Insulin
Wie erfolgt die Insulintherapie bei DM II?
- Hormonsubstitution sollte physiologischer Sekretion entsprechen -> ist individuell unterschiedlich + durch Pharmakokinetik erschwert (Wirkeintritt/dauer)
- Bei DM-I sollte physiologische Anpassung erfolgen -> konsequente Selbstkontrolle
- Konventionelle Insulintherapie: einfache Therapie für ältere Menschen, dafür mögliche Spätfolgen aufgrund schlechter Stoffwechseleinstellung -> Mischinsulin 1-3x/Tag (2/3 morgens, 1/3 abends) Zeit/Größe der Mahlzeit ist vorgegeben
- Intensivierte konventionelle IT: Trennung von basalem, prandialem + Korrekutinsulin -> ohne Essen Verzögerungsinsulin, beim Essen kurz wirksames Insulin, Korrektur durch kurz wirsames I.
- Insulinpumpentherapie: die Insulinpumpe übernimmt selbstständig die Verabreichung der bedarfsgerechten basalen Insulindosis, Pat muss BZ messen + entsprechend Bolusinsulin abgeben (Korrekturinsulin)
- Basal unterstütze orale Therapie (BOT): bei ↑ Nüchtern-BZ-Werten abendliches Insulin
- > Mit Insulinpen an Hüfte/UEX/Bauch abwechselnd spritzen, bei DM-I ist basale Therapie 40-50% der Gesamtdosis
- > 1 BE (Broteinheit) = 40 mg/dl, 1 IE (intern. Einheit) Insulin = 40 mg/dl, also pro 1x BE = 1x IE
- > Zielbereiche: 100mg/dl nüchtern, 2h pp <140 mg/dl, vor dem schlafen 110-130 mg/dl
Wie verläuft der Fettstoffwechsel?
- Transport mit Lipoproteinen (Lipid + Apolipoprotein) um Löslichkeit im Blut zu ↑
- Exogener Weg: Exogene TAG* + *Cholesterin werden in Chylomikronen umgebaut -> Ezetimib ist der einzige Inhibitor dieser instestinalen Resorption + umgehen die Leber durch Lymphtransport, im venösen Blut werden sie abgebaut, TAG wird in FS abgebaut, Chilomikronen-Remnants zur Leber
-
Endogener Weg: VLDL → IDL → LDL
- LDL (low density lipoprotein): transportieren ca. 70% des Cholesterins, wenig TAG, werden in die Leber aufgenommen
- HDL (high density lipoprotein): Cholesterintransport zur Leber (hier 90% der Cholesterinsynthese) + Hemmung LDL-Oxidation, durch HDL-Abnahme = vermehrte KHK, verestern Cholesterin im Körper -> KHK ↓
- VLDL: Leber → Blut → Umwandlung in LDL, enthalten viele TG + Cholesterinester, wird hydrolisiert durch Lipoproteinlipase (LPL), relative Cholesteringehalt ↑
- Bei ↑ Glukose/AS-Spiegel, kann die Leber aus ihnen FS synthetisieren
- In der Hungerphase werden FS von anderen Organen verbrannt (β-Oxidation) -> die Ketone für extrahepatische Substratdeckung
-> Pat mit alkoh. Hepatitis weisen oft ↑ TAG auf, durch Alkoholkarenz Normalisierung, ↓ Fett/Lipoproteinspiegel aufgrund ↓ Syntheseleistung
Was ist eine Fettstoffwechselstörung?
- Primäre LDL-Hypercholesterinämie: am häufigsten familiär polygen durch genet. Störung + Lifestyle, seltener monogen durch Gendefekt (Rezeptoren, Enzyme, Lipoproteine) -> KHK, Xanthome
- Primäre Hypertriglyzeridämie: Fettstoffwechsel-störung, bei TG von 180 mg/dl, primär durch
LPL-Mangel, Apolipoprotein-Defizienz, LDL-Rezeptormangel
- Kombinierte Hyperlipidämie: = sekundär -> familiär, genetisch + Lifestyle, häufig durch Mb.cushing, DM, Akromegalie, SS, Alkoholismus, Hyperthyreose, Medikamente
- Symptome: Xantheme, Arcus lipodes cornea (weißer Ring um Pupille), Fettleber, Pankreatitis, KHK
- Therapie: Lipidsenkende Medikamente wie Statine (Simvastatin, ↓ LDL), Fibrate (↓TG + ↑ HDL), Anionenaustauscherharze (Colestyramin, ↓ LDL), Nikotinsäurederivate (Niacin, ↓ LDL + TG + ↑ HDL), Cholesterinabsorptions-hemmer (Ezetimib, ↓ LDL)
- Diagnostik: Cholesterin, HDL + TG-Bestimmung, LDL durch Friedwald-Formel (Cholesterin - HDL - TG/5) + Familienanamnese + Lifestyle
Welche Hormone hat der Hypothalamus + Hypophyse?
- CRH/ADH (Adiuretin) -> ACTH -> Zellen der NN-Rinde -> Cortisolbiosynthese (Cholesterinderivat welches on Demand produziert wird)
- GnRH -> LH/FSH -> Ovar/Hoden -> Testosteron/Östrogen, Testosteron + Spermatogenese
- TRH -> TSH -> T3 + T4 in Schilddrüse
- GH-RH -> Somatotropin = STH-GH -> Somatomedine -> Wachstum, von Somatotropin gehemmt
- MRH (von MIH gehemmt) -> MSH (Melanozyten stim. Hormon) -> Melanozyten
- TRH (Thyroliberin, von PIF = Dopamin gehemmt) Prolaktin -> Laktation
-> alle glandotropen wirken über G-protein-gekoppelten Rezeptoren und cAMP ↑
Wie kann die Funktopn der Hypophyse bestimmt werden?
- Funktionstest: Sekretion der Hypophysenhormone unterliegt Schwankungen, ACTH ist zeitabhängig (zirkidian), GH + PRL von Schlaf-Wach-Rythmus abh., Gonadotropine werden pulsatil freigesetzt + Sekretion/Produktion DH, PRL + ACTH ist stressabhängig -> Einzelhormonbestimmung nicht sinnvoll -> Supression/Stimulationstest
- Insulin-Hypoglykämietest: Überprüfung der somatotropen + adenokortikotropen Achse durch serielle Bestimmung von Glukose, GH + Cortisol vor + nach der insulininduzierten Hypoglykämie (Stress), normal steigt Cortisol + GH, Beurteilung HVL-Insuffizienz
- ACTH-Stimulationstest: Bestimmung Kortison-Achse durch Gabe von sythet. ACTH, bei mangelndem Anstieg = NNR-Insuffizienz
- MRT: Standart zur Darstellung von Hypothalamus + Hypophyse
- Perimetrie: Augenhintergrunduntersuchung durch Druck auf Chiasma opticum -> Ausschluss dessen Kompression
Wie manifestieren sich endokrine Tumoren?
- Hormondrüsentumore sind meist gutartig, 60-90% sind endokrin aktiv (führen zu Überfunktion bzw. Verdängen Gewebe = Unterfunktion)
- 20% produzieren Wachstumshormone, 5-10% ACTH, TSH, LH/FSH = Mb.Cushing
- Sonderformen: paraneoplastische Tumore bilden hormonähnlicher Substanzen, multiple endokrine Neoplasien (MEN) bilden hormonsezernierende Neoplasien in den Hormondrüsen
Welche Funktion hat ADH?
- Osmolarität wird gemessen durch hypothalamische Osmorezeptoren + Pressorezeptoren im rx Vorhof -> bei Hyperosmolarität oder bei Angst/Stress/AGT-II + Dopamin wird ADH freigesetzt, Alkohol + Kälte wirken hemmend
- ADH bewirkt Einbau von V2-AQP im distalen Tubulus + Sammelrohr
Welche glandotropen Hormone produziert die Adenohypophyse?
= HVL nicht zentralnervös innerviert sondern durch hypoth. Neurohormone -> pulsatil + zirkadian, produziert 4 glandotrope Hormone (ACTH (α-MSH, TSH, FSH, LH) + 2 nichtglandotrope (GH + Prolaktin)
- CRH -> ACTH (adrenokortikotropes Hormon) aus Pro-opiomelano-cortin (POMC), stimuliert NNR-Hormone (Gluko/Mineralkortikoide/Androgene), ↑ ACTH = Hypertrophie der NNR, durch proteolytische Spaltung = α-MSH -> wirkt auf Melanozyten = ↑Energieverbrauch + hemmt Hunger
- TRH -> TSH (thyroidea-stimulierendes Hormon): hat gleiche α-UE wie FSH + LH, nur andere β-UE -> Maximum um Mitternacht, sonst geringe Schwankungen, wichtiger Wert der Schilddrüse
- TRH -> Prolaktin
- GnRH -> FSH + LH -> Wirkung auf Gonaden, durch FSH Follikelreifung/Spermatogenese + durch LH Ovulation, Corpus Luteum + Androgensynthese in Leydig-Zellen
Welche nichtglandotropen Hormone hat die Adenohypophyse?
- GHRH -> GH (growth hormone): Einfluss auf fast alle Zellen, ↑ bei Stress/Schlaf/Hypoglykämie, ↓ bei Hyperglykämie/Somatostatin/GH (neg. Feedback), stimuliert Lipolyse + Glykogenolyse + Wachstum (über IGF-1 (Insulin-like-growth-factor) aus der Leber -> für Proteinsynthese, Zellteilung + Knochenaufbau
- Prolaktin (PRL): durch hemmenden hypoth. Einfluss, Dopamin an D2-Rezeptor hemmt PRL, bei Dopamin-Antagonist, Hypoglykämie, TRH, Stress, Saugreiz ↑ PRL, Stimuliert Wachstum Brustdrüse + Amenorrhö
Wie kann man Hypophysenadenome einteilen bzw. was sind Nullzelladenome?
Chirurgisch (Autopsie):
- Mikroadenom (<10mm)
- Makroadenom
Endokrinologisch (Klinisch): (Symptome, Serum-Werte)
- Funktionell (partieller Hyperpituitarismus, partiell + gleichzeitig Hypopituitarismus durch Kompression)
- Nicht-funktionell: Hypopit. bei inaktiven Tumoren
Pathologisch:
- ELMI
- Immunhistochemisch + Histochemisch
Nullzelladenom: endokr. inaktiv, 15% de HVL-Adenome,
Was ist ein Hypophysenadenom?
(Ursache, Symptome, Diagnose, Therapie)
= gutartiger Tumor der Adeno/Neurohypophyse, oft Izidentaladenom (asympt. Raumförderung)
- Gutartig, 40% endokrin inaktiv + 60% aktiv
-
HVL: Gonadotropine (FSH, LH), Wachstumshormon (GH): Riesenwuchs + Myo/Neuro/Arthropathien), Thyreotropin (TSH), Prolaktin (PRL): Prolaktinom, ACTH: Mb.Cushing
- Bei Über/Unterfunktion = Hypo/Hyperpituitarismus meist durch HVL-Adenome = Benigne Tumore im HVL mit limitiertem Wachstumspotential (keine Geschlechtsdominanz, 15% aller interkr. Tumore), bei Hypopituarismus = Hypogonadismus, Hypothyreose, NNR-Insuffizienz
-
HHL: Adiuretin (ADH), Oxytocin
- Überfunktion = SIAD: Syndrome of inappropriate antidiuresis, Unterfunktion = Diabetes insipidus
- PRL + GH azidophile Zellen, restliche Zellen basophil
Wie manifestiert sich ein Prolaktinom?
(Ursache, Symptome, Diagnose, Therapie)
- PRL >25 ng/ml, bei >200 fast Beweis für Prolaktinom, häufig Zufallsbefund bei unerfülltem Kinderwunsch
- Der häufigste Hypophysentumor (30-50%): Eigenständig prolaktin-sezernierendes Adenom (Überfunktion) des HVL -> Kompression des umliegenden Hypophysengewebes (Unterfunktion) -> Hypogonadismus, mit p53-Gen-Defekt assoziiert
- Größere Tumoren komprimieren Chiasma opticum (Gesichtsfeldeinschränkung) -> Diagnose durch Perimetrie (Bestimmung Gesichtsfeld)
- Durch Dopamin-Antagonisten behandelt, führt zu Galaktorröh (bei Ausfall evtl. durch Kompression schon Hormonverminderung) + Zyklusstörung
- Symptome: Osteoporose (Östrogenmangel), Amenorrhö, ↓ Libido/Impotenz, Kopfweh (durch Interkranieller Druck), bei regelm. Menstruation = Problem der Hypophysen-Gonaden-Achse ausgeschlossen
- Therapie: Pharmakolisch = Mittel 1.Wahl, bei Mikroadenom ohne Kinderwunsch = Therapie durch Sexualhormone, sonst Dopaminagonisten -> PRL ↓ + Tumor schrumpft, OP + Strahlen selten indiziert
Was ist Akromegalie?
(Ursache, Symptome, Diagnose, Therapie)
= Überproduktion von Wachstumshormonen (Gigantismus) zu 99% durch GH-prod. Hypophysentumor
- Schleichende Entwicklung (Diagnose > 10 J.), Akren + Zunge ↑, Kopfschmerzen, Sehstörung2
- Diagnose: STH unter Glucosebelastung**, IGF-1, oGTT (orale Glutosetoleranztest nach 75g Glucose + GH-Bestimmung) + MRT zur Lokalisationsdiagnose + Perimetrie, Bestimmung FDH-Bestimmung + Glucosetoleranztest
-
Therapie: Normalisierung IGF-1 + GH, 1.Wahl = OP -> transphenoidale Adenomektomie, bei Therapieversagen = Strahlen + Medikamente, Glucocortikoide nicht geeignet
- Somatostatinanaloga: hemmen + senken GH
- GH-Rezeptor-Antagonist: hemmt GH am Rezeptor, IGF normalisiert (teuer, aber wirksam)
- Dopaminagonisten: stimulieren normal GH, bei Akromegalie = Hemmung, günstig aber geringe Wirkung
- Prognose: unbehandelt -10 J. aufgrund Sekundär-komplikationen (KHK, Hyoertonie, Zweittumoren)
_-> Befund: Adenom somatotroper Zellen (HVL) + vermehrte Produktion von STH (Somatotropun = Wachstumshormon), Wachstumshormonprod. Tumor im Jugendalter_
Was ist Hypopituatarismus?
(Ursache, Symptome, Diagnose, Therapie)
= Ausfall der Adenohypophysen-Funktion (partiell oder komplett), Störung der Hypophyse oder Hypothalamus
- Ursache: Tumor (der Hypophyse oder Verdängung), Trauma, Entzündung (Hypophysitis), Autoimmun-KH, Apoplexie (Schlaganfall, Sheehan-Syndrom -> postpartale Hypophysennekrose), Therapeutisch (nach Adenomektomie), Faktor PTX-1 (Defekt bei Entwicklung)
-
Symptome: Erst bei Verlust von 80% (große Speicher-kapazität), bei Adenom typische Reihenfolge (GH, FSH/LH, TSH, ACTH), meist PRL bis zuletzt nachweisbar
- Hypophysäres Koma: durch sek. NNR-Insuffizienz + Hypothyreose -> Hydrokortison + Levothyroxin
- Diagnose: klin. Zeichen durch Hormonmangel -> Messung ACTH, TSH, LH/FSH, GH, PRL + peripher Kortisol, fT4, Östradiol, Testosteron, IGF-1 -> peripher + adäquat hypophysär ↓ Hormonspiegel
- Unterscheidung Sekundär/Tertiär: Releasing-Hormon-Test und Insulin-Hypoglykämietest -> Insulin -> Hypoglykämie -> normal ↑ GH + CRH + ACTH + Cortisol -> wenn ACTH nicht ↑ = CRH in Hypoth. nicht produziert, bei Gabe von CRH + ACTH ↑ = tertiäres Problem, wenn ACTH ↑, aber CRH nicht = sekundär, Tumorausschluss durch MRT + Perimetrie
- Unterscheidung partieller Insuffizienz + Ausfall einzelner Achsen ist schwierig
-
Therapie: Kausale Therapie (Adenomektomie) oder Hormon Substitution
- Kortikotrope Achse: Hydrokortison (2/3 morgens, 1/3 n.M.) + Erhöhung bei OP/Infektion/Anstrengung
- Schildrüse: Levothyroxin (30 Min vor F.)
- Sexualhormone: Prämenopausal Östrogen-Gestagen-Kombi = Hormonersatztherapie (HET), bei Hystektomie kein Gestagen, bei Männer i.m. Testosteron, bei Kinderwunsch Fertilitätstherapie, bei Kindern auch GH
Was ist Diabetes insipidus?
= ADH reguliert allein die Osmolarität, bei Störungen = Osmolarität + Na+↑, da H2O nicht rückresorbiert wird
- Centralis: Verminderte ADH-Produktion, 30% idiopathisch (ohne bekannte Ursache), 25% Tumoren
- Renalis: Mutation V2-Rezeptor bzw. AQP2-Kanal-Defekt (AVP = Arginin-Vasopressin, AVPR2, AQP2), tubuläre Nieren-KH, Hypokaliämie, Hyperkalziämie, Medikamente (erworbene ADH-Resistenz) -> dominant + rezessiv möglich
- Symptome: Polyurie/Polydipsie, wenn kein ADH = 20 L hypotoner Harnverlust (sonst 5-10), Exsikkose + Obstipation, bei Flüssigkeitsmangel = hypovolämische Hypernatriämie + Asthenurie (Unfähigkeit Urin zu prod.)
-
Diagnose: Harnvolumen + Trinkmenge über 24h messen + Bestimmung Osmolarität + Serumnatrium -> Durstversuch: ab 24:00 nichts mehr trinken, ab 8 Uhr stndl. Kontrolle -> Harn sollte sich konzentrieren + Volumen ↓, bei D.I. steigt Serumosm. (im Blut) + Harnosm. ↓
- Differenzierung zentral + renal wird Desmopressin (ADH-Analog) verabreicht, Tumorausschluss durch MRT + Differentialdiagnostisch Diuretikamissbrauch + psychogene Polydipsie
- Therapie: Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr keine nötig, bei schwerer Beeinträchtigung -> Desmopressin (intranasal, parenteral oder oral)
- -> bei Ausfall Neurohypophyse = D. insipidus*
- -> Diagnose: Messung Harn/Plasmaosm. nach Durstversuch*
- -> Polyurie* durch inadäquate tubuläre H2O-Resorption
-> in kurzer Zeit kommt es zu hypotoner Dehydration
-> es kommt keine Urilistiasis (Harnsteine) vor
Was ist SIADH?
= Sydnrom inadäquater ADH-Sekretion (Schwarz-Bartter-Syndrom), ADH-Sekretion ↑, hypophysär oder ektop
- Symptome: Hyponatriämie + Hypoosmolarität, Zellschwellung -> Hirnödem, neurol. Symptomatik, keine Ödome
- Ursache: ZNS-Störung bei Schädelfraktur/Meningitis, paraneoplastische ADH-Produktion, chron. pulm. Prozess (ADH-Sekretion bei Tuberkulose/Pulmonitis), medikamentös
- Diagnose: Ausschluss anderer Ursachen für Hyponatriämie (Hypothyreose, Niereninsuffizienz), bei SIADH keine Ödeme + keine Hypovolämie, Urinosm > Serumosm.
- Therapie: Behandlung Grunerkrankung, Restriktion Trinkmenge + evtl. ADH-Antagonisten, Therapie nur langsam sonst Gefahr von Myelinolyse weil erst Hyponatriämie -> Hypernatriämie durch ↓ H2O-Aufnahme