Physiologie Veg.NS + Motorik Flashcards
Welches Second-messenger-System hat der alpha1-Rezeptor?
= Adrenorezeptor an der Membranaußenseite
- NA bindet -> Aktivierung G-Protein (Gq) durch ATP-> Aktivierung Phospholipase C -> dieses spaltet aus PIP2 -> IP3 + DAG ab
- IP3 bewirkt Ca2+-Freisetzung in der GM -> Kontraktion Gefäß
- DAG aktiviert PKC -> phosphoryliert Proteine -> steigert BD + Glykolyse
Signalkaskade von alpha2 bzw. beta-Rezeptoren?
- β-Rezeptor: NA bindet -> G-Protein wird stimuliert (Gs) -> durch Adenylatzyklase aus ATP = cAMP -> kann PKA aktivieren welches Myosinkinase in der GM phosphoryliert -> kann nicht mehr an Ca-Calmodulin binden -> Kontraktion erschwert -> Relaxion GM = Dilatation der Gefäße -> bei präsynapt. Membran mit β-Rezeptoren kommt es zur positiven Rückkopplung = NA ↑, für Herz, gl. Muskulatur und positive präsynapt. Rückkopplung
- α2-Rezeptor: aktiviert Gi -> cAMP sinkt -> Hemmung PKA + negative Rückkopplung durch Bindung an α2-Rezeptor an der präsynapt. Membran = NA-Freisetzung ↓ für negative präsynapt. Rückkopplung
-> NA hat ↑ Affinität zu α-Rezeptoren = neg. Rückkopplung überwiegt
Welche Arten von Acetylcholin-Rezeptoren gibt es?
Muskarinerg: Muskarin = Fliegenpilz (Dauererregung = wird nicht abgebaut), an veg. Ganglien, ACh wirkt agonistisch, Atropin antagonistisch
- M1: In veg. Ganglien, ZNS + exokrinen Drüsen -> Gq -> PLC aktiviert > IP3 + DAG -> Ca2+ -> EPSP (Depolarisation)
- M2: Im Sinus/AV-Knoten, Gi -> K+-Kanäle -> negativ chrono + dromotrop + Hemmung Adenylylcyclase = Ca2+ ↓
- M3: GM + exokrine Drüsen + Belegzellen Magen, Kontraktion durch Ca2+ + NO-Synthase für Relaxation
- M4: Funktion weitgehend unbekannt
- M5: Substantia nigra
Nikotinerg: Rezeptoren an der mot. Endplatte, ligandengesteurte Ionenkanäle -> Depolarisation durch Na+, aus 5 UE (2xα, β, γ, δ)
Wie werden die Organe sympathisch bzw. parasympathisch innerviert?
- Skelettmuskel-Gefäße: nur sympathisch
- Schweißdrüsen: nur sympathisch, hier statt NA ->ACh + mACh-Rezeptoren -> Atropin hemmt deshalb Schwitzen
- Tränendrüse: parasympathisch ↑ Sekretion + Akkomodation
- Speicheldrüse: PS serös, SYMP mukös ↑
- Herz: Sinusknoten v.a. PS (N.Vagus) -> negativ chronotrop + dromotrop (HF + Überleitung), Arbeitsmyokard nur sympathisch -> positiv inotrop/dromotrop/chronotrop/lusitrop (↑ Ca2+) auf Sinus/AV-Knoten + Vorhof + Koronargefäße
- Blutgefäße: sympathisch (außer an Genitalien), β2-Rezeptoren = Dilatation, bei langer Stimulierung = Aktivierung α1-Rezeptoren = Konstriktion
- Bronchien: sympathikus über β2 dilatatorisch (keine β2-Blocker bei Asthma), parasymp. konstriktorisch
- Auge: M.dilatator pupillae sympathisch α1-> Midriasis (bei Ausfall Myosis), M.sphincter pupillae = parasympathisch (Myosis)
- Magen-Darm/Gallenblase: Steigerung Darm + Kontraktion Gallenblase PS + Defäkation über Sakralmark + enterische NS, Hemmung Insulin sympathisch über α2
- Genitalien: Erektion PS (Dilatation corpus cavernosum), Ejakulation SYMP
- Harnblase: Reninfreisetzung sympathisch, Kontraktion M.detrusor vesicae = PS, Hemmung SYMP = Relaxion M.sphincter vesicae int.
Wie ist die quergestreifte Muskulatur aufgebaut?
- Aus Filamenten -> Sarkomere -> Myofibrillen -> Muskelfasern -> Bündel (von Faszien umgeben) -> Muskel
- Dickes Filament = Myosin über Titin an Z-Scheibe befestigt
- Sarkomere zw. zwei Z-Scheibe, Aktin (dünnes Filamente), verbunden durch Myosinfilamente (M-Streifen mittig) mit Myosinköpfe -> durch Umklappung Kontraktion
- Trop C für Ca2+, Trop T für Tropomyosin, Trop I Aktin
- ATP bindet = Köpfchen löst vom Aktin, Bindungsstelle am Aktin ist von Troponin + Tropomyosin bedeckt
- ACh -> Rezeptor -> AP über T-Tubuli (Einstülpung in Sarkolemm) -> Ca2+ binden an Troponin -> Konformationsänderung -> Bindungsstelle wird frei -> Myosinköpfchen können binden = QBB (je mehr QB desdo mehr Kraft, Sarkomerlänge 2-2,2 perfekt)
Welche Arten von Motoneuronen gibt es? Wie wird der Muskelstatus gemessen?
- α-Motoneurone: innervieren Muskelzellen, Ausfall = schlaffe Lähmung, Aα-Klasse-Fasern, innervieren motorische Einheit
- γ-Motoneurone: innervieren intrafusale Muskulatur, regulieren somit Empfindlichkeit der Muskelspindeln, Aγ-Klasse
- β-Motoneurone: innervieren Intra/Extrafusalmuskulatur
-> Neurone, deren Axone in die Skelettmuskeln ziehen -> Zellkörper liegt im Vorderhorn des RM
- Muskelspindeln (PD-Sensor): messen Muskellänge + Dehnungsgeschwindigkeit (über γ-Motoneuron), Ia-Afferenzen projezieren auf α-Motoneuron
- Golgi-Sehnenorgane: messen die isometrische Kontraktion, Nervenendigungen vereinen sich zu Ib-Afferenzen -> führt zu Eigenreflex (Hemmung/Schutz vor Überlastung)
- Gelenksensoren: messen Gelenks-Stellung
Was ist die motorische Endplatte?
- Kollaterale vom Motoneuron versorgt Muskelfasern -> am Muskel Verdickung = Endkopf, Signalübertragung über ACh-Vesikel bei AP durch Ca2+
- ACh bindet an nACh-R (ionotrop) -> durch Na-Einstrom entsteht Endplattenpotential
- Durch Acetylcholinesterase aus ACh = Acetat + Cholin, ACh-Esterasehemmer verlängern EPP
- DHR am T-System ist mech. gekoppelt mit RYR am L-System -> wird Ca2+-durchlässig (10-7 auf 10-5), Ca2+-ATPase pumpt es wieder ins SR zurück
- Curare (Gift) wirkt ACh-antagonistisch = Lähmung
- Myastenia Gravis: Bildung v. AK ähnlich wie Curare blockieren ACh-R -> Therapie: ACh-Esterase Hemmer
Was ist Tetanie?
- Mehrere AP nacheinander am Motoneuron -> Zuckungen überlagern sich zu Superposition -> wird Ca2+ nicht mehr schnell genug zurück gepumpt, verschmelzen die Kontraktionen = tetanische Kontraktion (gleichmäßige anhaltende Kontraktion)
- Mechanische Summierung der Einzelzuckungen
Wie wird die Maximalkraft eines Muskels erreicht?
- Alle motorischen Einheiten müssen aktiviert werden (M.E. sind asynchron/können einzeln wirken bei ↓ Kraftverbrauch)
- Je mehr Querbrücken zw. den Myosinköpfen + Aktin desdo mehr Kraft, optimale Sarkomerlänge = 2 - 2,2
Welche Kontraktionsformen gibt es?
- Isotonisch: Muskel verkürzt, Kraft bleibt konstant
- Isometrisch: Keine Verkürzung, Kraft ↑
- Auxotonisch: Lange + Kraft ändern sich
- Unterstützungszucken: erst isometrisch, dann isoton (Gegenstand hochheben)
- Anschlagszucken: erst isoton, dann isometrisch
Wie ist die glatte Muskulatur aufgebaut?
- Single Unit = Gap-Junctions, Multi-unit = Feinanpassung
- Statt Troponin = Calmodulin (Caldesmon + Calponin) + Tropomyosin
- Ca2+-Freisetzung durch SR + IP3 -> aktiviert Calmodulin -> Myosin-LKK phosphoryliert Myosin -> Kontraktion
- Ca2+↓ und Calmodulin wird deaktiviert -> MLKK ↓ und Myosinkopf wird durch MLK-Phosphatase dephosphoryliert -> Kontraktion stoppt
- Hemmung: β2 -> cAMP -> PKA -> hemmt MLKK -> Relaxion oder Hyperpolarisation durch K+ bzw NO -> GC -> PKG