Physiologie Atmung Flashcards
Molvolumen eines idealen Gases?
22,4 l/mol
Wie viel O2, CO2, N2 Frischluft + Alveolarluft?
O2 = 20,9%, 13,3%
PO2 = 150 mmHg, 100 mmHg
CO2 = 0,03%, 5,3%
PCO2 = 0,2 mmHg, 40 mmHg
N2 = 79,1%, 79,1%
PN2 = 550 mmHg, 550 mmHg
Henry-Gesetz?
Cx(Konzentration) = alphax (Löslichkeitkoeffizient) * Px (Partialdruck) -> Löslichkeit CO2 20x größer als O2 (hängt von Partialdruck ab)
Welche Atemvolumina gibt es?
- Atemzugvolumen (AZV) = 0,5l (normales Ein/Ausatmen) -> 0,35 in Alveolen + 0,15 anatomischer Todraum -> Atemminutenvolumen 7,5 l/min
- Inspiratorisches Reservevolumen (IRV) = 3,5 l
- Exspiratorisches Reservevolumen (ERV) = 1,5 l
- Residualvolumen (RV): verbleibt nach max. Ausatmung in der Lunge (= FRC – ERV); ca. 1,5-2l
- Vitalkapazität (VC): AZV + ERV + IRV = 5–6 l, bei restriktiven Ventilationsstörungen (verminderte Ausdehnung Thorax) = Vitalkapazität vermindert
- Funktionelle Residualkapazität (FRC): Restvolumen bei Atemruhelage in der Lunge befindet (ERV + IRV) = 3 l, vergößert bei Lungeemphysem
- Inspirationskapazität: Atemzugvolumen + IRV = 3,5 l
- Totalkapazität: Vitalkapazität + Residualvolumen = 6,5 l
-> AZV, IRV + ERV mittels Spirometrie messbar, Residualkapazität nur durch Frendgasverdünnungsmethode (Helium)
Was ist Ventilation, Perfusion, Diffusion und Atemruhelage?
- Ventilation = Belüftung der Lungen
- Perfusion = Durchblutung der Lungenkapillaren
- Diffusion = Transport CO2 + O2 aus der Lunge (Alveolen) ins Blut
- Atemruhelage = entspannte Mittelstellung ohne Kraftaufwand, von Lunge + Thorax (nach normaler Ausatmung), keine Luft fließt, Atemstromstärke = 0
Druckverhältnisse Lunge?
- Intrapleurale Druck: -0,5 kPa (Donders-Unterdruck), bei Inspiration Änderung um -0,2 kPa
- Intrapulmonare Druck: bei Inspiration negativ gegenüber dem äußeren Luftdruck, bei Exspiration positiv
Was ist der Atemgrenzwert, der Atemstoß + das Volumen-Fluss-Diagramm?
Atemgrenzwert: max. willkürlich erreichbare AZV -> max. Ein- und Ausatmung durch Spirometer über 10−15 s, normal = 120−170 l/min, kann unter Belastung bis aufs 10-Fache steigen
Atemstoß (PEF): max. Atemstromstärke bei forcierter Exspiration -> spirografisch bzw. durch Peak-flow-Meter messbar, normal 10 l/s
Volumen-Fluss-Diagramm: Aufzeichnung Atemflussgeschwindigkeit, misst PEF + mittlere Atemstromstärke (MEF) + mittlerer forcierter inspiratorischer Fluss (MIF)
Was ist die Helium-Einwaschmethode?
= Messung nichtmobilisierbare Volumina (RV + FRV)
- Spirometer mit Luft-Helium-Gemisch (keine Aufnahme ins Blut)
- Ein/Ausatmung = Verteilung Helium im bekannten Spirometervolumen -> Gesamtmenge Helium bleibt gleich + verteilt sich im größeren Volumen -> funkt. Residualkapazität
- TLK kann errechnet werden, um Residualvolumen zu erhalten muss die Vitalkapazität abgezogen werden
Was ist die Compliance der Lunge?
Compliance C: Dehnbarkeit der Lunge Verhältnis aus Volumen + nötige Druckänderung, Ballon z.B. hat definiertes Volumen + daraus resultierenden Druck -> Bläst man weitere Luft rein so ändert sich das Volumen und der Druck steigt, bei Druck-Volumen-Kurve zeigt die Steilheit das Maß der Dehnbarkeit -> Je ↑ Dehnbarkeit, desdo geringer steigt der Druck, C = ∆V / ∆p
- Dehnungswiderstände Thorax + Lunge tragen ca. gleich viel zum Gesamtdehnungswiderstand bei, normaler C = (1 l/kPa), für die Dehnung benötigt man 0,5 kPa -> Lungen + 0,5 kPa -> Thorax, jeder = Compliance von 2 l/kPa
- Compliance der Lunge (Volumendehnbarkeit) durch Eigenelastizität -> unterstützt Ausatmung, ⅓ bewirken Rückstellkräfte durch Verkleinerung der Lunge bei Ausatmung durch elastische Fasern, bei Verlust = Emphysem, ist die Dehnung erleichtert -> statische Compliance wird größer
- ⅔ durch Oberflächenspannung der Alveolen (Bestreben kleine Oberfläche zu bilden -> Kugel), Alveolen ziehen sich zsm, Dehnung = erschwert -> durch Surfactan aus Epithelzellen Typ II, (90% Phospholipide + Proteine), Spannung wird auf 1/10 des Ausgangswerts reduziert + insp. Atemarbeit ↓, sinkt Surfactan, so sinkt auch die Compliance
- Je ↓ elastische Rückstellkräfte (wirken der Dehnung entgegen) desto größer ist die Compliance, mitverantwortlich für Pleura-Unterdruck, bei erhöhter Compliance = weniger negativ
- Die Lungen-compliance ist bei kleinen Volumina relativ hoch + bei zunehmender Füllung kleiner -> bei einer ↑ Compliance braucht man wenig Druck um Lunge zu füllen
Was sind die Mittelwerte für AZV, IRV, ERV, VC, RC, FRC und TLC?
Was ist die Ruhedehnungskurve der Lunge?
= Druck-Volumen-Kurve zeigt bei welchem Druck in den Atemwegen welches Volumen in der Lunge enthalten ist (intrapulmonaler Druck) = Dehnbarkeit (Compliance) der Lunge
- Intrapulmonaler Druck = P Außenluft - P Alveolarraum, Intrapleuraler Druck = Außenluft - Pleuraspalt, ergibt Ruhedehnungskurve für den Thorax, die Differenz ergibt Kurve für die Lunge, spirographisch messbar bei entspannter Atemmuskulatur
- Die Kurve ist S-förmig, bei Atemruhelage ist Kurve am steilsten + Compliance am höchsten
- Kraft zur Überwindung der elast. Widerstände, bei Ruheatmung am kleinsten, Complianceabnahme bei Inspiration + Exspiration
- Lungencompliance im Stehen: 200 ml/cm H2O, transpulmonale Druck steigt um 1 cm H2O -> Lunge dehnt sich um 200ml aus, Compliance im Liegen = 150 ml/cm H2O
- Klinisch relevant bei KH welche Dehnbarkeit herabsetzen
Was ist die Resistance?
= Strömungswiderstand in den Atemwegen bei der Atmung
- R = (PAlveolen - PAußenluf) /Atemstromstärke
- Ist proportional zur Viskosität + Länge des luftleitenden Wegs und umgekehrt proportional zur 4.Potenz des Bronchusradius
- Adrenalin: β2-Rezeptoren → Gs aktiviert Adenylatzyklase→ cAMP ↑ → PKA → Erschlaffung Muskelzelle, Phosphodiesterase spaltet cAMP zu AMP, durch Gabe von Phosphodiesterasehemmern wird der Atemwegswiderstand herabgesetzt → verlängert Wirkung von Adrenalin
Was ist die Ganzkörperplethysmografie?
= misst die Resistance der Lunge + TLC und RV
- Person sitzt in luftdichter Kammer + atmet in einen Beutel außerhalb der Kammer -> Mundstück misst Atemstromstärke + Druck im Mundraum, bei Verschluss des Mundstücks = Druckänderungen in Atemwegen + Lunge
- Lungenvolumen wird durch Druckschwankungen in der Kammer, ausgelöst durch die Atembewegungen des Probanden, berechnet, Steigung = Resistance
Was ist die Einsekundenkapazität?
= Volumen das innerhalb von 1s forciert ausgeatmet werden kann
- Spirometrisch bestimmbar (Tiffeneau-Test) ergibt das forcierte exspiratorische Volumen/1s = FEV1
- Die relative FEV1 gibt man in % der Vitalkapazität an (relative Einsekundenkapazität=rFEV1) -> man dividiert die FEV1 durch die VC und erhält die rFEV1
- Ist rFEV1 <70−80 % = erhöhte Resistance
- Fluss-Volumen-Kurve entsteht -> erhöhter Atemwegswiderstand ist direkt ablesbar = typische Eindellung
Was ist eine obstruktive Ventilationsstörung?
- Durch erhöhten Atemwegswiderstand (↑ Resistance), somit ↑ Atemarbeit bis zur Atemnot (Dyspnoe)
- Durch Atemwegsverengung -> Abnahme von Atemstoß, FEV + Atemgrenzwert -> spirometrische Fluss-Volumen-Kurve ist flacher + Atemstromstärke vermindert
- Ursachen: Sekret (Mukoviszidose/Bronchitis), Asthma, Stenosen durch Tumoren.
- Oftmals führt die Obstruktion zu einer Überblähung des Lungengewebes, da noch Luft eingeatmet, diese aber bei der Ausatmung nicht mehr mobilisiert werden kann (→ erhöhtes Residualvolumen)
Was ist eine restriktive Ventilationsstörung?
- Verminderten Compliance der Lunge -> dadurch erniedrigte VC
- Durch Thoraxdeformitäten, Atemmuskellähmung, Lungenfibrose
- Durch Lungenfunktionsparameter -> Unterscheidung zw. obstruktiver + restriktiver Ventilationsstörung (VC, RV und Compliance)
- Dynamischen Atemgrößen -> Atemstoß, FEV1 + Atemgrenzwert sind abhängig von der Ursache der Restriktion
Wie teilt sich die Lunge auf?
- 16 Teilungen für Luftleitung (Konduktionszone)
- 17-23 Teilung für Gasaustausch (Respirationszone)
Wie ist die Luftzusammensetzung und was ist ein Partialdruck?
Ein Gemisch aus:
- 78,1 % Stickstoff (N2)
- 20,9 % Sauerstoff (O2)
- 0,04 % Kohlendioxid (CO2)
Partialdruck: der Druck, den ein Gas eines Gasgemischs zum Gesamtgasdruck beisteuert. Der Partialdruck eines Gases errechnet sich als (Fraktion des Gases) × Gesamtgasdruck. Alle Partialdrücke = Gesamtluftdruck
O2 = 160 mmHg, 20 kPa,
CO2 = 0,3 mmHg, 0,04 kPa.
Wie wird das Gasvolumen gemessen?
Durch Temperatur + Gasdruck (allg. Gasgleichung), dabei gibt es 3 fest definierte Messbedingungen:
- STPD (Standard Temperature Pressure Dry): physikalische Standardbedingungen, 273 K (0 °C), Luftdruck 101 kPa (760 mmHg), trockene Luft (Wasserdampfdruck = 0 mmHg).
- ATPS (Ambient Temperature Pressure Saturated): Spirometerbedingungen, Raumtemperatur, aktueller atmosphärischer Luftdruck, mit Wasserdampf gesättigte Luft
- BTPS (Body Temperature Pressure Saturated): physiologische Bedingungen im Alveolarraum, Körpertemperatur (37 °C), aktueller atmosphärischer Luftdruck, Wasserdampfsättigung (Wasserdampfdruck bei 37 °C · 6,3 kPa bzw. 47 mmHg).
Was ist das Atemzeitvolumen?
Atemzeitvolumen = Atemzugvolumen × Atemfrequenz
-> 0,5 * 14 = 7 l/min (bei Belastung bis 200 l/min)
AF: Baby 40-50/min, Kinder: 20−30/min, Erwachsene: 14−16/min
Was ist der anatomische + funktionelle Totraum?
Anatomischen Totraum: Luft in den Abschnitten oberhalb der Bronchioli respiratorii, 150 ml (⅓ vom AZV)
Funktionelle Totraum: Alveolarbezirke, die zwar belüftet, aber nicht durchblutet werden = somit kein Gasaustausch
-> Funktioneller + anatomischer Totraum stimmen meist überein, bei Lungenerkrankungen ↑ der funktionelle Totraum
Was ist die alveoläre Ventilation?
Alveoläre Ventilation = Alveolarvolumen × Atemfrequenz
- Normal = 4,9–5,6 l/min (Alveolarvolumen 3%0 ml = aktuelle Gesamtvolumen der zur Verfügung stehenden Alveolen)
- 350 ml Luft gelangt pro Atemnzug in den Alveolarraum vermischt sich mit den 3L FRC -> nur 1/10 für Austausch
- Alveoläre pO2 steigt mit pO2 der Frischluft, bei Ventilation ändert sich pCO2 stärker