Physiologie Atmung Flashcards
Molvolumen eines idealen Gases?
22,4 l/mol
Wie viel O2, CO2, N2 Frischluft + Alveolarluft?
O2 = 20,9%, 13,3%
PO2 = 150 mmHg, 100 mmHg
CO2 = 0,03%, 5,3%
PCO2 = 0,2 mmHg, 40 mmHg
N2 = 79,1%, 79,1%
PN2 = 550 mmHg, 550 mmHg
Henry-Gesetz?
Cx(Konzentration) = alphax (Löslichkeitkoeffizient) * Px (Partialdruck) -> Löslichkeit CO2 20x größer als O2 (hängt von Partialdruck ab)
Welche Atemvolumina gibt es?
- Atemzugvolumen (AZV) = 0,5l (normales Ein/Ausatmen) -> 0,35 in Alveolen + 0,15 anatomischer Todraum -> Atemminutenvolumen 7,5 l/min
- Inspiratorisches Reservevolumen (IRV) = 3,5 l
- Exspiratorisches Reservevolumen (ERV) = 1,5 l
- Residualvolumen (RV): verbleibt nach max. Ausatmung in der Lunge (= FRC – ERV); ca. 1,5-2l
- Vitalkapazität (VC): AZV + ERV + IRV = 5–6 l, bei restriktiven Ventilationsstörungen (verminderte Ausdehnung Thorax) = Vitalkapazität vermindert
- Funktionelle Residualkapazität (FRC): Restvolumen bei Atemruhelage in der Lunge befindet (ERV + IRV) = 3 l, vergößert bei Lungeemphysem
- Inspirationskapazität: Atemzugvolumen + IRV = 3,5 l
- Totalkapazität: Vitalkapazität + Residualvolumen = 6,5 l
-> AZV, IRV + ERV mittels Spirometrie messbar, Residualkapazität nur durch Frendgasverdünnungsmethode (Helium)
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Was ist Ventilation, Perfusion, Diffusion und Atemruhelage?
- Ventilation = Belüftung der Lungen
- Perfusion = Durchblutung der Lungenkapillaren
- Diffusion = Transport CO2 + O2 aus der Lunge (Alveolen) ins Blut
- Atemruhelage = entspannte Mittelstellung ohne Kraftaufwand, von Lunge + Thorax (nach normaler Ausatmung), keine Luft fließt, Atemstromstärke = 0
Druckverhältnisse Lunge?
- Intrapleurale Druck: -0,5 kPa (Donders-Unterdruck), bei Inspiration Änderung um -0,2 kPa
- Intrapulmonare Druck: bei Inspiration negativ gegenüber dem äußeren Luftdruck, bei Exspiration positiv
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Was ist der Atemgrenzwert, der Atemstoß + das Volumen-Fluss-Diagramm?
Atemgrenzwert: max. willkürlich erreichbare AZV -> max. Ein- und Ausatmung durch Spirometer über 10−15 s, normal = 120−170 l/min, kann unter Belastung bis aufs 10-Fache steigen
Atemstoß (PEF): max. Atemstromstärke bei forcierter Exspiration -> spirografisch bzw. durch Peak-flow-Meter messbar, normal 10 l/s
Volumen-Fluss-Diagramm: Aufzeichnung Atemflussgeschwindigkeit, misst PEF + mittlere Atemstromstärke (MEF) + mittlerer forcierter inspiratorischer Fluss (MIF)
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Was ist die Helium-Einwaschmethode?
= Messung nichtmobilisierbare Volumina (RV + FRV)
- Spirometer mit Luft-Helium-Gemisch (keine Aufnahme ins Blut)
- Ein/Ausatmung = Verteilung Helium im bekannten Spirometervolumen -> Gesamtmenge Helium bleibt gleich + verteilt sich im größeren Volumen -> funkt. Residualkapazität
- TLK kann errechnet werden, um Residualvolumen zu erhalten muss die Vitalkapazität abgezogen werden
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Was ist die Compliance der Lunge?
Compliance C: Dehnbarkeit der Lunge Verhältnis aus Volumen + nötige Druckänderung, Ballon z.B. hat definiertes Volumen + daraus resultierenden Druck -> Bläst man weitere Luft rein so ändert sich das Volumen und der Druck steigt, bei Druck-Volumen-Kurve zeigt die Steilheit das Maß der Dehnbarkeit -> Je ↑ Dehnbarkeit, desdo geringer steigt der Druck, C = ∆V / ∆p
- Dehnungswiderstände Thorax + Lunge tragen ca. gleich viel zum Gesamtdehnungswiderstand bei, normaler C = (1 l/kPa), für die Dehnung benötigt man 0,5 kPa -> Lungen + 0,5 kPa -> Thorax, jeder = Compliance von 2 l/kPa
- Compliance der Lunge (Volumendehnbarkeit) durch Eigenelastizität -> unterstützt Ausatmung, ⅓ bewirken Rückstellkräfte durch Verkleinerung der Lunge bei Ausatmung durch elastische Fasern, bei Verlust = Emphysem, ist die Dehnung erleichtert -> statische Compliance wird größer
- ⅔ durch Oberflächenspannung der Alveolen (Bestreben kleine Oberfläche zu bilden -> Kugel), Alveolen ziehen sich zsm, Dehnung = erschwert -> durch Surfactan aus Epithelzellen Typ II, (90% Phospholipide + Proteine), Spannung wird auf 1/10 des Ausgangswerts reduziert + insp. Atemarbeit ↓, sinkt Surfactan, so sinkt auch die Compliance
- Je ↓ elastische Rückstellkräfte (wirken der Dehnung entgegen) desto größer ist die Compliance, mitverantwortlich für Pleura-Unterdruck, bei erhöhter Compliance = weniger negativ
- Die Lungen-compliance ist bei kleinen Volumina relativ hoch + bei zunehmender Füllung kleiner -> bei einer ↑ Compliance braucht man wenig Druck um Lunge zu füllen
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Was sind die Mittelwerte für AZV, IRV, ERV, VC, RC, FRC und TLC?
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Was ist die Ruhedehnungskurve der Lunge?
= Druck-Volumen-Kurve zeigt bei welchem Druck in den Atemwegen welches Volumen in der Lunge enthalten ist (intrapulmonaler Druck) = Dehnbarkeit (Compliance) der Lunge
- Intrapulmonaler Druck = P Außenluft - P Alveolarraum, Intrapleuraler Druck = Außenluft - Pleuraspalt, ergibt Ruhedehnungskurve für den Thorax, die Differenz ergibt Kurve für die Lunge, spirographisch messbar bei entspannter Atemmuskulatur
- Die Kurve ist S-förmig, bei Atemruhelage ist Kurve am steilsten + Compliance am höchsten
- Kraft zur Überwindung der elast. Widerstände, bei Ruheatmung am kleinsten, Complianceabnahme bei Inspiration + Exspiration
- Lungencompliance im Stehen: 200 ml/cm H2O, transpulmonale Druck steigt um 1 cm H2O -> Lunge dehnt sich um 200ml aus, Compliance im Liegen = 150 ml/cm H2O
- Klinisch relevant bei KH welche Dehnbarkeit herabsetzen
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Was ist die Resistance?
= Strömungswiderstand in den Atemwegen bei der Atmung
- R = (PAlveolen - PAußenluf) /Atemstromstärke
- Ist proportional zur Viskosität + Länge des luftleitenden Wegs und umgekehrt proportional zur 4.Potenz des Bronchusradius
- Adrenalin: β2-Rezeptoren → Gs aktiviert Adenylatzyklase→ cAMP ↑ → PKA → Erschlaffung Muskelzelle, Phosphodiesterase spaltet cAMP zu AMP, durch Gabe von Phosphodiesterasehemmern wird der Atemwegswiderstand herabgesetzt → verlängert Wirkung von Adrenalin
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Was ist die Ganzkörperplethysmografie?
= misst die Resistance der Lunge + TLC und RV
- Person sitzt in luftdichter Kammer + atmet in einen Beutel außerhalb der Kammer -> Mundstück misst Atemstromstärke + Druck im Mundraum, bei Verschluss des Mundstücks = Druckänderungen in Atemwegen + Lunge
- Lungenvolumen wird durch Druckschwankungen in der Kammer, ausgelöst durch die Atembewegungen des Probanden, berechnet, Steigung = Resistance
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Was ist die Einsekundenkapazität?
= Volumen das innerhalb von 1s forciert ausgeatmet werden kann
- Spirometrisch bestimmbar (Tiffeneau-Test) ergibt das forcierte exspiratorische Volumen/1s = FEV1
- Die relative FEV1 gibt man in % der Vitalkapazität an (relative Einsekundenkapazität=rFEV1) -> man dividiert die FEV1 durch die VC und erhält die rFEV1
- Ist rFEV1 <70−80 % = erhöhte Resistance
- Fluss-Volumen-Kurve entsteht -> erhöhter Atemwegswiderstand ist direkt ablesbar = typische Eindellung
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Was ist eine obstruktive Ventilationsstörung?
- Durch erhöhten Atemwegswiderstand (↑ Resistance), somit ↑ Atemarbeit bis zur Atemnot (Dyspnoe)
- Durch Atemwegsverengung -> Abnahme von Atemstoß, FEV + Atemgrenzwert -> spirometrische Fluss-Volumen-Kurve ist flacher + Atemstromstärke vermindert
- Ursachen: Sekret (Mukoviszidose/Bronchitis), Asthma, Stenosen durch Tumoren.
- Oftmals führt die Obstruktion zu einer Überblähung des Lungengewebes, da noch Luft eingeatmet, diese aber bei der Ausatmung nicht mehr mobilisiert werden kann (→ erhöhtes Residualvolumen)
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Was ist eine restriktive Ventilationsstörung?
- Verminderten Compliance der Lunge -> dadurch erniedrigte VC
- Durch Thoraxdeformitäten, Atemmuskellähmung, Lungenfibrose
- Durch Lungenfunktionsparameter -> Unterscheidung zw. obstruktiver + restriktiver Ventilationsstörung (VC, RV und Compliance)
- Dynamischen Atemgrößen -> Atemstoß, FEV1 + Atemgrenzwert sind abhängig von der Ursache der Restriktion
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Wie teilt sich die Lunge auf?
- 16 Teilungen für Luftleitung (Konduktionszone)
- 17-23 Teilung für Gasaustausch (Respirationszone)
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Wie ist die Luftzusammensetzung und was ist ein Partialdruck?
Ein Gemisch aus:
- 78,1 % Stickstoff (N2)
- 20,9 % Sauerstoff (O2)
- 0,04 % Kohlendioxid (CO2)
Partialdruck: der Druck, den ein Gas eines Gasgemischs zum Gesamtgasdruck beisteuert. Der Partialdruck eines Gases errechnet sich als (Fraktion des Gases) × Gesamtgasdruck. Alle Partialdrücke = Gesamtluftdruck
O2 = 160 mmHg, 20 kPa,
CO2 = 0,3 mmHg, 0,04 kPa.
Wie wird das Gasvolumen gemessen?
Durch Temperatur + Gasdruck (allg. Gasgleichung), dabei gibt es 3 fest definierte Messbedingungen:
- STPD (Standard Temperature Pressure Dry): physikalische Standardbedingungen, 273 K (0 °C), Luftdruck 101 kPa (760 mmHg), trockene Luft (Wasserdampfdruck = 0 mmHg).
- ATPS (Ambient Temperature Pressure Saturated): Spirometerbedingungen, Raumtemperatur, aktueller atmosphärischer Luftdruck, mit Wasserdampf gesättigte Luft
- BTPS (Body Temperature Pressure Saturated): physiologische Bedingungen im Alveolarraum, Körpertemperatur (37 °C), aktueller atmosphärischer Luftdruck, Wasserdampfsättigung (Wasserdampfdruck bei 37 °C · 6,3 kPa bzw. 47 mmHg).
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Was ist das Atemzeitvolumen?
Atemzeitvolumen = Atemzugvolumen × Atemfrequenz
-> 0,5 * 14 = 7 l/min (bei Belastung bis 200 l/min)
AF: Baby 40-50/min, Kinder: 20−30/min, Erwachsene: 14−16/min
Was ist der anatomische + funktionelle Totraum?
Anatomischen Totraum: Luft in den Abschnitten oberhalb der Bronchioli respiratorii, 150 ml (⅓ vom AZV)
Funktionelle Totraum: Alveolarbezirke, die zwar belüftet, aber nicht durchblutet werden = somit kein Gasaustausch
-> Funktioneller + anatomischer Totraum stimmen meist überein, bei Lungenerkrankungen ↑ der funktionelle Totraum
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Was ist die alveoläre Ventilation?
Alveoläre Ventilation = Alveolarvolumen × Atemfrequenz
- Normal = 4,9–5,6 l/min (Alveolarvolumen 3%0 ml = aktuelle Gesamtvolumen der zur Verfügung stehenden Alveolen)
- 350 ml Luft gelangt pro Atemnzug in den Alveolarraum vermischt sich mit den 3L FRC -> nur 1/10 für Austausch
- Alveoläre pO2 steigt mit pO2 der Frischluft, bei Ventilation ändert sich pCO2 stärker
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Was ist der respiratorische Quotient?
Verhältnis von abgeatmetem CO2 zu aufgenommenem O2
- RQ = 0,7: reine Fettverbrennung
- RQ = 1,0: reine KH-Verbrennung
- RQ = 0,8: Verbrennung bei gemischter Kost
-> kann durch Spirometrie gemessen werden, je größer desdo mehr Energie aus KH; je kleider desdo mehr Energie aus Fetten
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Was ist das fick’sche Diffusionsgesetz?
= beschreibt die O2 + CO2 Diffusion, pO2 40 mmHg, pCO2 46 mmHg
- Abhängig vom Partialdruckunterschied (∆p), der Diffusionsstrecke (l) und der Austauschfläche (A) + K -> der Diffusionsstrom ↑ proportional zu A + ∆p und ↓ mit steigender Diffusionsstrecke (l)
- Faktor K (Krogh’sche Diffusionskoeffizient): Durchlässigkeit für O2 + CO2 durch die Alveolen, für CO2 20x ↑ (kleineren ∆p nötig)
- Bei der Passage durch die Lungenkapillaren gleichen sich die Partialdrücke im Blut völlig denen im alveolären Gasgemisch an, da die treibende Kraft die ∆p zw. O2 und CO2 ist
- Arterielle O2-Partialdruck steigt bei ↑ des alveolären O2-Drucks
- Der größte Anteil des Gasaustausches ist am Beginn der Lungenkapillaren weil -> ∆p am größten, spätere Kapillaren erreichen fast Diffusionsgleichgewicht
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Wie wird die Lunge perfundiert (durchblutet)?
- Über die A. pulmonalis + ihre Äste
-
Gradient bei Diffusion: Basis = gut durchblutet, Spitze = schlecht durchblutet da ↓ hydrostatischer Druck (nur während Systole Druck Kapillaren ↑ als in den Alveolen), somit Inhomogenität = Ventilations-Perfusions-Verhältnis
- klinisch wichtig bei Tuberkulose, Ausbreitung erfordert viel O2 -> Erstinfektion an der Herzspitze
- In Ruhe nur 50% der Alveolen durchblutet, ↑ das HZV werden Reservekapillaren geöffnet + Widerstand ↓ durch passive Dehnung -> ist zu viel Gefäßmuskulatur = pulmonare Hypertonie
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Was ist das Ventilations-Perfusions-Verhältnis?
= intrapulmonale Unterschiede von Ventilation + Perfusion ergeben eine physiologische Inhomogenität (Spitze schlecht perfundiert + ventiliert, Basis gut perfundiert + ventiliert)
- Bei Lungenembolie: Embolus löst sich vom Thrombus und verschließt Gefäß -> Ventilation aber keine Perfusion
- Bei O2-Mangel = hypoxische Vasokonstriktion, somit ↑ der Strömungswiderstand + alveoläre O2-Druck ↓ -> Areale die nicht belüftet werden erhalten weniger Blut -> Blut fließt zu besser ventilierten Bereichen
- Bei O2-Mangel evtl. auch physiologische Shunts zw. Arterien + Venen möglich
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Wie wird O2 und CO2 transportiert?
- O2: durch Hämoglobin (4xO2 pro Hb, 1g Hb = 1,34 ml O2 -> Hüfner Zahl), Hb hat T oder R-Zustand (tensed/relaxed) -> bei R-Zustand hohe Affinität, Bindung wird durch pH-Wert, CO2-Partialdruck, 2,3-Bisphosphoglycerat und Temperatur reguliert, durch CO + Fe3+ gehemmt, nur 1% frei gelöst, wäre die O2-Affinität größer würde O2 in der Lunge zwar besser binden, aber würde peripher schwerer abgegeben werden
- CO2: 1) physikalisch im Plasma gelöst, Carboanhydrase wird zu Kohlensäure (H2CO3) und zerfällt zu Hydrogencarbonat + Protonen, Antiport mit Cl- 2) chemisch gebunden als Hydrogencarbonat (Bicarbonat) bzw. Carbaminohämoglobin
- Haldane-Effekt: O2- und CO2-Transport beeinflussen sich gegenseitig -> Hb-Oxygenierung fördert die CO2-Abgabe + Desoxygenierung im Gewebe fördert die CO2-Aufnahme
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Wie verläuft die Sauerstoffbindungskurve?
= grafische Darstellung der Beziehung zw. Sauerstoffpartialdruck (PaO2) + arteriellen Sauerstoffsättigung des Hb (SaO2)
- Sigmoider Verlauf durch die positive Kooperativität der benachbarten UE des Hb
- Bei ↑ pO2 steigt die Sättigung stark mit Partialdruck an, bei ↓ pO2 steigt die Sättigung mit dem Partialdruck nur langsam
- p50-Wert = Wert bei dem 50% der O2-Bindungen beladen sind, ca. bei 3,6 kPa, ↓ p50-Wert = höhere Affinität (es braucht weniger bis 50% der Atome gebunden sind)
- Rechtsverschiebung: Affinität für O2 + O2-Sättigung ↓ = erleichterte Desoxygenierung, H+ steigt = pH sinkt
- Linksverschiebung: Affinität für O2 steigt, H+↓ = pH-Wert ↑, erschwerte O2-Abgabe im Gewebe
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Welche 4 Faktoren beeinflussen die Bindung von O2 an Hämoglobin?
- pH-Wert: Bei ↓ pH leichtere O2-Abgabe -> Bohr-Effekt durch reversible Anlagerung von H+ an AS des Hb -> Protonierung stabilisiert T-Zustands -> niedrige Affinität + erleichterte O2-Abgabe im Gewebe
- CO2-Partialdruck: 5 % vom CO2 werden kovalent an Hb gebunden = Carbamatbildung am T-Hb (Desoxyhämoglobin) und O2-Freisetzung gefördert + O2-Abgabe an Gewebe begünstigt + ↓ pH wirkt positiv auf die O2-Abgabe
- 2,3-Bisphosphoglycerat: 2,3-BPG bindet reversibel an die T-Form vom Hb (1x/Hb), ↑ 2,3-BPG-Konzentration = sinkt O2-Affinität von HbA, Glykolyserate ist entscheidend (3-BPG entsteht bei Glykolyse) da es 2,3-BPG-Konzentration steigert -> erleichtert die O2-Abgabe
- Temperatur: Je ↑ Temperatur desdo ↓ O2-Affinität -> O2-Freisetzung im Muskel erleichtert (bis zu 40 °C möglich)
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Welche inaktivierten Formen von Hämoglobin sind klinisch wichtig?
- Carboxyhämoglobin: CO bindet an Hb (200x höhere Affinität) hat Atemluft 0,1 % CO, ist >50% des Hb, Carboxyhämoglobin -> CO-Vergiftung möglich (po2 normal, O2 ↓, hellrotes Blut)
-
Methämoglobin: Fe2+ im Häm wird bei der O2-Aufnahme oxygeniert, bestimmte Gifte führen jedoch zur Oxidation = Fe3+ -> kein O2-Transport mehr möglich
- Methämoglobinämie: vermehrte Methämoglobin-Bildung (>1% des Hb), po2 normal, O2 ↓, braunes Blut
Wie wird CO2 transportiert?
90% Hydrogencarbonat (Bicarbonat) im Plasma/Erys, 5% Carbaminohämoglobin in Erys (N-terminale α-Aminogruppe), 5% physikalisch gelöst im Plasma
- Im arteriellen Blut insg. 500 ml CO2 (200ml O2)
- Hydratisierung: CO2 + H2O ⇌ Kohlensäure (H2CO3) ⇌ Hydrogencarbonat (HCO3 ) + H+ (v.a. in Erys)
- CO2 wird durch Carboanhydrase in Erys aufgenommen, HCO3 wird durch HCl-/HCO3-Antiporter ins Plasma transportiert, in der Lunge dann im Austausch gegen Cl- wieder in die Erys aufgenommen und unter Verbrauch von H+ in CO2 zurückverwandelt + abgeatmet
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Was ist die CO2-Bindungskurve?
= Eine Kurve welche die Änderung des Gesamtgehalts an CO2 im Blut abhängig vom PCO2 beschreibt
- Da für CO2 ein Transportprotein wie Hb fehlt, erreicht dessen Bindungskurve kein Plateau = keine Sättigungskinetik
- Steigt PCO2, nimmt das gebundene CO2 zu, läuft unbeschränkt weiter, somit ist der Kurvenverlauf fast linear
- Die effektive CO2-Bindungskurve ist zw. a + v -> bezeichnen die physiologischen Werte für den im arteriellen + venösen Blut sowie die dabei normalen CO2-Konzentrationen
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Was ist der Haldane-Effekt?
- O2 + CO2-Transport beeinflussen sich gegenseitig, da die Puffereigenschaften des Hb von seiner Oxygenierung abhängen. Durch die Oxygenierung des Hämoglobins in der Lunge kann das Hb schlechter H+-Ionen abpuffern
- Diese reagieren mit Hydrogencarbonat zu H2CO3 -> CO2
- Die Carbamino-Hb Bildung ist mit oxygeniertem Hb erschwert, Oxygenierung von Hb fördert also die CO2-Abgabe, die Desoxygenierung erleichtert Carbaminohämoglobin Bildung + CO2-Aufnahme
- Da im desoxygenierten Blut mehr CO2 als Hydrogencarbonat gebunden werden kann und desoxygeniertes Hb zudem leichter Carbamat bildet, liegt die CO2-Bindungskurve für desoxygeniertes Blut über der Kurve für oxygeniertes Blut. Diese Verschiebung der CO2-Bindungskurve wird als Haldane-Effekt bezeichnet. Er erleichtert sowohl die CO2-Aufnahme im Gewebe als auch die CO2-Abgabe in der Lunge
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Wie wird der pH-Wert kurz + langsfristig aufrecht erhalten?
Langfristig:
- Respiratorisches System: beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt über die vermehrte/verminderte Abatmung von CO2
- Nicht-respiratorisches (= metabolisches) System: reguliert die Konzentration sog. Pufferbasen
Kurzfristig:
- Bicarbonatpuffersystem
- Proteinatpuffersystem
- Phosphatpuffersystem
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Was ist das Bicarbonatpuffersystem?
= das wichtigste Puffersystem im Blut (50% der gesamten Pufferkapazität des Blutes)
CO2 + H2O <-> H2CO3 <-> HCO3- + H+
- Die Reaktion läuft im Blut spontan + langsam ab (in Erys durch Carboanhydrase), H2CO3 zerfällt spontan zu H+ + HCO3, es kann aber auch aus CO2 nachgebildet werden -> die relevante Puffersäure = CO2 (nicht H2CO3)
- Die CO2-Konzentration im Blut bestimmt also, wieviel HCO3- sich im Blut befindet. Bei einer Hyperventilation sinkt der PCO2 -> CO2 wird aus HCO3- + Protonen nachgebildet -> Blut wird alkalischer (→ resp. Alkalose), bei Hypoventilation sinkt der Blut-pH-Wert (→ resp. Azidose)
-
pKs-Wert = 6,1, weit weg vom pH-Wert aber wichtig weil:
- Bicarbonatkonzentration = 24mmol/l, (recht hoch)
- Offenes System: Überschüssiges CO2 kann abgeatmet + HCO3- durch die Niere reguliert werden (Säure-Base-Paar)
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Was ist das Proteinatpuffersystem?
- System aus ionisierbaren Seitenketten von AS, die Protonen binden/abgeben können (zweitgrößte Pufferkapazität)
- Das Hb der Erys + das Albumin im Plasma spielen aufgrund ihrer hohen Konzentration die größte Rolle. DesoxyHb kann dabei Protonen besser abpuffern als oxygeniertes
- Proteinatpuffer 20–28mmol/l, ist aber ein geschlossenes System: keiner der beiden Reaktionspartner kann aus dem System entweichen
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Was ist ein Phosphatpuffersystem?
= ein geschlossenes Puffersystem aus einem Säure-Base-Paar mit primärem und sekundärem Phosphat, HPO42- + H+ -> H2PO4-
- Trotz des recht günstigen pKs-Wertes (6,8) hat der Phosphatpuffer nur einen geringen Anteil an der Gesamtpufferkapazität des Blutes, weger der niedrigen Phosphatkonzentration (1 mmol/l)
- Für die H+-Ausscheidung über die Niere zur Konstanthaltung des intrazellulären pH-Werts wichtig
- Insgesamt 48 mmol/l Pufferbasen
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Wie erfolgt die pH-Wert Regulation über die Lunge?
- Täglich fällt 15mol CO2 an -> Abatmung über die Lungen
- ↑ CO2 und pCO2 = ↓ pH-Wert -> verstärkte Atmung durch Aktivierung des Atemzentrum in der Medulla oblongata, somit können mehr Protonen abgepuffert werden -> pH ↑
- Hyperventilation: CO2 ↓ + pH-Wert ↑ = Alkalose
- Atmung wird gedrosselt, pCO2 ↑ und pH ↓, Atmung durch Plastiktüte erhöht die CO2-Zufuhr = pH ↓
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Wie erfolgt die pH-Wert Regulation über die Niere?
- Säuren, die nicht in Form von CO2 abgeatmet werden können, sind „fixe“ Säuren aus dem Eiweiß + Nukleinsäurestoffwechsel z.B. Schwefelsäure (H2SO4) + Salzsäure (HCl)-> diese werden über die Niere ausgeschieden.
- Reguliert Protonenausscheidung + Bicarbonatrückresorption, normal 50mmol H+-Ionen/Tag mit dem Urin ausgeschieden
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Über welche Werte wird der Säure-Base-Haushalt beurteilt?
- Arterieller CO2-Partialdruck: normal 5,3 kPa (40 mmHg)= wichtigste Parameter des respiratorischen Systems
- Gesamtpufferbasenkonzentration: Proteinatpuffer, Phosphatpuffer + Bicarbonatpuffer bilden die Gesamt-pufferbasenkonzentration, bei pCO2-Zunahme erhöht sich GPBK nicht wesentlich, Bicarbonat nimmt zu, doch in gleichem Maße auch Proteinat ab, da es die Protonen abpuffert = Summe bleibt dabei gleich, Mittelwert: 48 mmol/l
- Basenüberschuss: Base excess (BE) -> Zu/Abnahme der GPBK, die Menge an Säure/Basen die nötig wären um einen pH von 7,4 zu erreichen -> positiven BE = Säuren Zugabe, negativen BE = Basen Zugabe, ein BE von +3 mmol/l = +3mmol/l mehr Pufferbasen als zur Abpufferung der vorhandenen Protonen nötig, normaler BE: zw. -2,5 und +2,5 mmol/l
- Standardbicarbonatkonzentration: Konzentration bei einer Blutprobe mit PCO2 = 40 mmHg, 37°C und 100% O2-Sättigung (Standarbbedingungen), von resp. Einflüssen unabhängig -> zeigt somit Störungen des metab. Systems, normal 24 mmol/l
- Aktuelle Bicarbonatkonzentration: Die HCO3-Konzentration unter den im Blut vorgefundenen Bedingungen, Wert hat einen eingeschränkten Aussagewert, da resp. und metab. Einflüsse wirken, normal 24 mmol/l
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Wie können Säure-Base-Störungen auftreten?
- Akute, nicht kompensierte Störungen: Parameter nur für ein System verändert + pH-Wert weicht von 7,4 ab
- Teilkompensierte Störungen: Parameter beider Systeme sind verändert + pH-Wert weicht von 7,4 ab
- Voll kompensierte Störungen: Parameter beider Systeme sind verändert + pH-Wert nahe bei 7,4
- Kombinierten Störungen: resp. + metab. Systeme gleichsinnig gestört -> beide Parameter verändert, das jedes System für sich schon Ursache der Azidose/Alkalose sein kann
-> Kompensierbar durch: chemische Pufferung, resp. Kompensation und renale Kompensation.
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Welche Störungen des Säure-Basen-Haushalts gibt es? (5)
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Was ist eine respiratorische Azidose?
- Weniger CO2 wird abgeatmet, als im Stoffwechsel entsteht pCO2 + CO2↑ (Hyperkapnie in Alveolen + art. Blut), der pH-Wert des art. Blutes ↓, H+-Ionen entstehen + binden an Nichtbicarbonatpuffer
- BE + Standardbicarbonatkonz. + GPBK sind unverändert, bis keine Kompensation eingesetzt hat
- CO2 diffundiert im Vergleich zu O2 besser -> deshalb liegt immer gleichzeitig eine Hypoxie vor (pO2↓)
- Ursache: Alveoläre Hypoventilation
- Begleitsymptome: Azidose + Hyperkaliämie: mit fallendem pH-Wert findet eine Verschiebung von K+-Ionen (von IZR -> EZR)
- (Teil-)Kompensation: Die metab. Kompensation beginnt mit Verzögerung (Voraussetzung = normale Nierenfunktion), H+ und NH4 werden verstärkt ausgeschieden + Standardbicarbonat im Plasma ↑, da HCO3- übrig bleibt, Gesamtpufferbasen ↑ = positiver BE > 2,5 mmol/l. An der Pufferung beteiligt sind Hb, Phosphat, Albumin und Globulin
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Was ist eine respiratorische Alkalose?
- Mehr CO2 wird abgeatmet, als im Stoffwechsel gebildet wird pCO2 + CO2 ↓ (Hypokapnie) , der pH-Wert ↑
- BE, Standardbicarbonat und GPBK sind akut unverändert
- pH-Wert ↑ H+ ↓ und somit werden Bindungsstellen an Plasmaproteinen frei, die dann durch Ca2+-Ionen besetzt werden -> freies Ca2+ sinkt im Plasma = Erregbarkeit steigt
- Psychogene Hyperventilation: häufigste Störung, Kribbeln + Taubheitsgefühl, Schwindel, Pfötchenstellung + Panik
- Ursache: Engstellung zerebraler Gefäße + erhöhte Erregbarkeit aufgrund der vermehrten Ca2+-Bindung und somit das Schwell-Potential abgesenkt
- (Teil-)Kompensation: Die metabolische Kompensation beginnt mit Verzögerung -> Über die Nieren wird verstärkt HCO3-ausgeschieden, das Standardbicarbonat + GPBK ↓ + neg. BE
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Was ist eine metabolische Azidose?
- Eine Ansammlung von Säuren/Verlust von Basen -> pH ↓
- BE, Standardbicarbonat- und GP-konzentration ↓
- Ursachen: Ketoazidose bei Diabetes, Lactatazidose (↑ Glykolyse, Diarrhö (Bicarbonatverlust), Niereninsuffizienz, (niedrige Protonenausscheidung)
- (Teil-)Kompensation: Der niedrige pH führt zu Hyperventilation: mehr CO2 wird abgeatmet -> pH-Wert steigt
Was ist eine metabolische Alkalose?
- Metabolische Alkalose: Vermehrte Basen/Verlust von Säuren (Protonenverlust bei Erbrechen), Im Blut steigt das HCO3- (aus Darm resorbiert), BE, Standardbicarbonat- und GP-Konzentration sind erhöht
- (Teil-)Kompensation: Respiratorische Kopensation nicht wirkungsvoll -> Atmung lässt sich nicht einschränken -> nur Hypoventilation möglich
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Was ist die Stufendiagnostik bei Störungen im Säure-Basen-Haushalt?
1) Analyse des pH: < 7,37 Azidose, > 7,43 Alkalose
2) Unterscheidung respiratorisch/metabolisch:
- Azidose: pCO2 ↑ respiratorisch, BE < -2,5 mmol/l metabolisch
- Alkalose: pCO2 ↓respiratorisch, BE > +2,5 mmol/l: metabolisch
3) Kompensatorischer Antworten: meist leichten pH-Abweichung trotz Kompensation (voll kompensiert)
- Primär resp. Störungen: Ausgleich durch Basenüberschuss
- Primär metab. Störungen: Ausgleich durch pCO2
- teilkompensierte Störung: Abnormer pH trotz Kompensation
- Kombinierte Säure-Basen-Störung: keine Kompensation vom pH durch pCO2 bzw. BE
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Erkläre folgende Begriffe: Eupnoe, Dyspnoe, Orthopnoe, Tachypnoe, Bradypnoe, Apnoe, Hyperventilation, Hyper/Hypopnoe, Hypoventilation und Asphyxie?
- Eupnoe: normale Ruheatmung
- Dyspnoe: Atemnot (Herzinsuffizienz, Lungen-KH)
- Orthopnoe: stärkste Atemnot (Atemhilfsmuskulatur nötig)
- Tachypnoe: ↑ Atemfrequenz
- Bradypnoe: ↓ Atemfrequenz
- Hyperpnoe: ↑ Atemzugvolumen
- Hypopnoe: vermindertes Atemzugvolumen
- Apnoe: Atemstillstand
- Asphyxie: Atemstillstand/verminderte Atmung mit Hypoxie, Hyperkapnie und resp.Azidose (durch zentrale Schädigung)
- Hyperventilation: ↑ alveoläre Ventilation + Hypokapnie
- Hypoventilation: ↓ alveoläre Ventilation, + Hyperkapnie
Was ist das Atemzentrum?
- Liegt in der Medulla oblongata und hat Chemorezeptoren um die Atmung den unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen
- Generierung des Atemrhythmus erfolgt nahe des Ncl. ambiguus, räumlich getrennte Neuronen für die Ein/Ausatmung (ventrale + dorsale Gruppe)
- Die resp. Arrhythmie der HF (Anstieg bei Inspiration/Abfall bei Exspiration), weist auf eine intakte vegetative Innervation des Herzens hin (enge Beziehung zum Kerngebiet des veg. NS)
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Welche Chemorezeptoren messen die wichtigsten Parameter für die Kontrolle der Atmung?
- Zentrale Chemorezeptoren: In der Medulla oblongata messen sie das pCO2 im Liquor, CO2 wird durch Carboanhydrase zu HCO3- und H+ = pH↓ (Anpassung an Blut pH-Wert)
- Periphere Chemorezeptoren: Glomuszellen am Glomus caroticus + am Aortenbogen (Glomus aortica), sie reagieren auf pCO2, pH-Wert und pO2, über Nn. vagi/Nn. glossopharyngei an Atemzentrum weitergeleitet, haben die höchste spezifische Durchblutung -> damit Werte den arter. Werten entsprechen
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Was sind nicht-chemische Atemantriebe?
- Rückgekoppelter Atemreiz = Hering-Breuer-Reflex: Rezeptoren melden Dehnungszustand in der Trachea + in den Bronchien über den N.Vagus -> Atemzentrum: wenn Dehnung ↑ wird die Inspiration gehemmt -> Überdehnung wird verhindert (erst bei vertiefter Atmung ausgelöst)
-
Nicht rückgekoppelter Atemreiz: Fieber, leichte Hypothermie, Schmerz, Adrenalin, Progesteron ecc. verstärken die Atmung
- Progesteron steigert das CO2 + führt zur Hyperventilation
- Morphine hemmen das Atemzentrum.
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Was ist die Cheyne-Stokes-Atmung, Biot-Atmung und die Kußmaul-Atmung?
Cheyne-Stokes-Atmung: Periodisch schwankende Atemtiefe + Apnoe-Phasen zw. Phasen mit vertiefter Atmung, Spezialform = Seufzeratmung (bei Sterbenden)
Biot-Atmung: Periodische Atemstörung, bei Hirnschädigungen + Hirndruck (ähnlich wie Cheyne-Stokes)
Kußmaul-Atmung: vertiefte Atmung als Kompensationsversuch bei einer metabolischen Azidose; typischerweise bei ketoazidotischen Coma diabeticum, AF meist normal/leicht vermindert
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Wie reagiert der Körper respiratorisch auf steigende Höhe?
- Alveoläre Hyperventilation: pO2 ↓ durch Chemorezeptoren (Glomera aortica/carotica) steigt das AZV = Hyperventilation + Tachykardie (Kopplung mit veg. NS), O2-Aufnahme ↑ und CO2 ↓ = resp. Quotient steigt
-
Verschiebung der Sauerstoffbindungskurve:
- Mittlere Höhe: 2,3-Bisphospoglycerat (2,3 BPG) ↑ in den Erys + bewirkt eine rx-Verschiebung der O2-Bindungskurve, + Sättigung Hb und O2-Abgabe verbessert
- Großen Höhe: Durch die Ventilationssteigerung sinkt pCO2 und es entsteht eine resp. Alkalose, dadurch ↑ O2-Affinität -> Kurve verschiebt sich nach lx = O2-Aufnahme erleichtert aber Abgabe erschwert -> renale Kompensation der Alkalose negativer BE
- O2-Bindungskapazität steigt durch ↑ Erythropoese: Erythropoetin ↑, 150% mehr Erys + Hämatokrit steigt um 60% -> Viskosität + Strömungswiderstand steigt -> Thrombose-Risiko steigt
-> Der Luftdruck + Sauerstoffpartialdruck nimmt exp. ab (bei 5500 m Höhe = halbiert) + Hb wird nicht mehr vollständig mit O2 beladen
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Wie entsteht ein Höhenlungenödem bzw eine Höhenkrankheit?
- Bei schnellem Höhenaufstieg (> 2500 m) kann es nach 2−4 Tagen zu Lungenödem-Symtomen kommen da durch hypoxische Vasokonstriktion der Druck von 15 -> 60 mmHg ansteigt und einen Flüssigkeitsaustritt in die Alveolen begünstigt + Rx-Herzbelastung
- Hirnödem führt zu Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit), Therapie -> O2-Gabe + Höhenabstieg
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Welche Anpassungsvorgänge gibt es bei körperlicher Arbeit?
- Bereitstellung ATP aus Kreatinphosphat (bei längerer Belastung) durch Glykolyse + Fettsäureoxidation
- Anpassung des Gefäßsystems (Steigerung der Durchblutung von Muskulatur und Koronarien)
- Steigerung HZV + systolischen BD
- Steigerung O2-Aufnahme durch Erhöhung des AZV + Bronchodilatation
- Insulin ↓
- Glucose, FS, ACTH, STH, Cortisol, Glucagon ↑
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