Selbstreguliertes Lernen Flashcards
Phasen der Selbststeuerung
Zimmermann 2000: - Vorausschauphase: > Motivationale Überzeugung > Aufgabenanalyse - Perfomanzphase > Selbstkontrolle > Selbstbeobachtung - Selbstreflexionsphase > Selbstburteilung > Selbstreaktion
Drei-Schichten-Model des Selbstreguliertes Lernens
Boekaerts 1999:
- Innere Schicht: Regulation der Informationsverarbeitung (kognitiv):
konzeptuelles & prozedurales Wissen; Wissen über aufgabenspezifische kognitive Strategien
- Mittlere Schicht: Regulation des Lernprozesses (metakognitiv):
Kontrolle der eingesetzten Strategien, Einsatz metakognitiven Wissens & metakognitiver Strategien
- Äußere Schicht: Regulation des Selbst (motivational und volitional):
Selbstmotiverung und Wissenskontrolle von Lernaktivitäten; Bewertung eigener Lernergebnisse
Entwicklung der Selbststeuerung
Deci & Ryan 2000:
1. Stadium der äußerlichen Regulation:
Tätigkeiten werden nur ausgeführt, weil nach einem erfolgreichen Abschluss lobende Anerkennung erwartet wird
- Introjizierte Regulation:
Aufgaben werden ausgeführt, da sonst ein schlechtes Gewissen bestehen würde - Identifizierte Regulation:
Auseinandersetzung mit einem Arbeitsgebiet, dass für einen persönlich wichtig ist; S verfolgt sein eigenes Ziel, aber erfüllt immernoch Anforderungen - Integrierte Regulation:
S setzt sich selbst Leistungsziele, die er um ihrer selbst Willen anstrebt
Definition Selbstgesteuertes Lernen (Weinert)
Weinert 1982:
Lernformen werden als selbstgesteuert bezeichnet, bei denen „der Handelnde die wesentlichen Entscheidungen, ob, was, wann, wie und woraufhin er lernt, gravierend und folgenreich beeinflussen kann“.
Definition (Zeidner, Boekaerts & Pintrich)
Zeidner, Boekaerts & Pintrich 2000:
Selbststeuerung des Lernens ist ein aktiver, konstruktiver Prozess, bei dem sich Lernende eigenständig Ziele setzen sowie ihre Kognitionen, ihre Motivation und ihr Verhalten während des Lernens stetig überwachen, regulieren und kontrollieren
Förderung der Selbstwirksamkeitserwartung
Selbstwirlklichkeitserwartungen betreffen die subjektive Einschätzung eines Menschen über die zur Bewältigung einer bestimmten Aufgabenart erforderlichen Voraussetzungen (Fähigkeiten, Fertigkeiten,…) zu verfügen
Abhängig von:
- welchen besonderen Aufgabensituationen er sich zuwendet - welchen Anstrengungsgrad er einbringt - wie ausdauernd er sich bei Schwierigkeiten bemüht - wie gut es ihm geling, Angstgefühle zu kontrollieren
Einflussfaktoren:
- bisherige Erfolgsgeschichte - stellvertretende Erfahrungen (Erfolg von Bezugspersonen) - ermunterndes Zureden (erhöht die Bereitschaft härter zu arbeiten - Physiologischer Ergebniszustand (Erregung bei Prüfungen soll kein Anlass zu Sorge sein und nicht auf mangelnde Vorbereitung zurückzuführen)
Setzen von herausfordernden Zielen
leichte Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit —> leistungsförderlich (weniger Frustration, mehr Mut und Ausdauer)
deutliche Überschätzung —> Nachteile
Merke: Ziele müssen SMART sein:
spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert (Doran 1981)
Ziele sollten nicht zu weit in der Zukunft liegen und vom Schwierigkeitsgrad her anspruchsvoll aber dennoch erreichbar sein
Kontrolle eigener Leistungsergebnisse durch Selbstbeobachtung
S erhält wichtige Informationen über das eigene Verhalten, Stärken und Schwächen. Lernende, die ihre Verhalten in hohem Maße selbst steuern, achten ständig darauf, welche Fortschritte ihnen auf dem Weg zum Ziel gelingen und sie wissen, wann sie ihre Lernstrategie verändern sollen
Zimmermann & Risemberg 1997
Z.B.: aufhören mit Rauchen per Strichliste
Bewertung eigenen Verhaltens
Stiggins 2005
Beginn der Schulzeit: sehr optimistisch
Im laufe der Schulzeit: immer realistischer (Verstärkung durch öffentliche Leistungsrückmeldung der Lehrkräfte)
Selbstbeurteilung setzt Gemütemaßstäbe voraus:
a) Absolut (vorher gesetzte Ziele erreicht/nicht erreicht b) Sozial-bezogen (Einzelleistungen werden verglichen) c) Individual-bezogen (Vergleich Einzelleistungen früher/heute)
Experiment Bandura & Kupers 1964:
Eltern oder Lehrer, die bei der Beurteilung von Leistungen sowohl im Handeln als auch in Worten Nachsicht zeigen, müssen damit rechnen, dass sich auch ihre Kinder bzw. Schüler mit mittelmäßigen Leistungen zufrieden geben
Bestimmung von Verhaltenskonsequenzen
Selbstverstärkung:
Liegt vor, wenn man uneingeschränkte Kontrolle über verfügbare Verstärker besitzt, die man sich nach Erreichen eines Ziels verabreichen kann
Mensch + Belohnung —> höheres Leistungsniveau
Als Mensch ohne Belohnung oder nicht Kontingente Belohnung