Regionalanästhesie Flashcards
Periduralanästhesie -> Punktionsort und entsprechendes OP-Gebiet:
- Th5-7
- Th6-9
- Th7-9
- Th8-10
- Th9-11
- L2/3-4
- Th5-7: thorakal: Lungenteilresektion, thorakale Ösophagusresektion, thorakales Aortenaneurysma
- Th6-9: thorakoabdominal: Ösophagus-, Magen-, Pankreas-, Nebennieren- und Leberteilresektionen, Whipple-OP
- Th7-9: Hemikolektomie rechts
- Th8-10: kolorektale Chirurgie, aortoiliakale und -femorale Bypässe, Wertheim-Meigs-OP, erweiterte Hysterektomie
- Th9-11: Beckenexenteration
- L2/3-4: Unterstützung des Geburtsvorgangs, Hüft-TEP-Wechsel, Bein-Umstellungsosteotomien
Periduralanästhesie -> Vorteile einer postoperativen Verwendung (3)
- relativ gezielte Analgesie im ehemaligen Op-Gebiet, bei gleichzeitig intakter körperlicher Funktion
- frühere Mobilisation des Patienten, weniger Komplikationen und damit ein günstigerer Heilungsverlauf
- geringerer Opiatbedarf -> bessere Darmmotilität udn geringeres Abhängigkeitspotenzial
Spinalanästhesie -> Wirkdauer und Wirkhöhe
- voraussichtlicher Dauer der OP entscheidet über Wahl des Lokalanästhetikums
- für OP notwendige Wirkhöhe kann durch Dosis des LA bestimmt werden (Durchführung grundsätzlich im Bereich der LWS!):
- — Sectio: Th4-6 (Mamillarlinie)
- — OP im Becken/Uretheren/Nierenbecken: Th6-8 (Xiphoid)
- — transurethralen OP mit Blasendehnung, vaginale Entbindunhen, Hüft-OPs: Th10
- — transurethralen OPs ohne Blasendehnung: L1 (Leistenband)
- — Knie-OP/Fußchirurgie: L2/3
- — perineale Chirurgie: S2-5 (Sattelblock mit hyperbarem LA)
Kombinierte Spinal- und Epiduralanästhesie (CSE)
- verbindet Vorteile der Spinalanästhesie (schneller Wirkungseintritt plus motorische Blockade) mit denen der PDA (gute postoperative Schmerztherapie)
- Anwendung v.a. in Geburtshilfe und Orthopädie
Oberflächen-/Infiltrationsanästhesie:
- Prinzip
- Indikationen (2)
Peripheres Regionalanästhesievefahren
Prinzip: Betäubung derNervenendigungen
Anwendung: kleine kutane Operationen, Port-Implantation (Pat ab ASA III)
Periphere Nervenblockaden:
- Prinzip
- Anwendungsgebiete (in Abhängigkeit von OP an oberer/unterer Extremität)
Peripheres Regionalanästhesievefahren
Prinzip: Betäubung der Leitungsbahnen
OPs an oberer Extremität:
- Interskalenusblockade (zB für Eingriffe an Schukter, lateraler Klavikula, Oberarm)
- supraklavikuläre Plexusnlockade (für mittleren Oberarm)
- vertikale infraklavikuläre Plexusblockade (distaler Oberarm, Ellenbogen, Hand)
- axilläre Plexus brachialis-Blockade (Hand, Unterarm, teils Ellenbogen)
OPs an der unteren Extremität:
- Nervus ischiadicus- und Nervus femoralis-Blockade (häufig gleichzeitige Anwendung -> geeignet für Eingriffe am gesamten Fuß, Unterschenkel und Knie, zB Standard für Knie-TEP)
- Psoaskompartment-Block
- inguinale und paravertebrale Blockade des Plexus lumbalis
Isolierte Blockade einzelner peripherer Nerven (zB Leitungsanästhesie nach Oberst
Rückenmarksnahe Regionalanästhesievefahren-> absolute (6) und relative (6) KI
Absolut:
- Ablehnung/fehlende Einwilligung durch Pat
- Entzündungen/Furunkel an der ESS
- Allergie gegen LA
- Notfallsituationen in der Geburtshilfe, wie zB V.a. Plazentaablösung, Blutungen, schwerwiegende fetale Dezelerationen (Bradykardie, Asphyxie)
- Hirndruck⬆️
- akutes neurologisches Defizit
Relativ:
- Störungen der Blutgerinnung (keine Anlage wenn PTT über 40s, Quick unter 60%, Thrombos unter 100.000/μL; ASS ist keine absolute KI mehr, kein NMH bis 12h vor Anlage, kein UFH 4-6h vor Anlage)
- Hypovolämie und Schock (Sympathikolyse -> Kreislauf ⬇️)
- deformiere Wirbelsäule/-körper, Z.n. Wirbelsäulen-OP im Beriech der Punktion
- Herzvitien mit Rechs-Links-Shunt und pulmonalem Hypertonus, hochgradige Aorten-/Mitralstenose (peripherer Widerstand⬇️ -> RL-Shunt⬆️ UND venöser Rückstrom⬇️ -> LV-Füllung⬇️ -> LV-Auswurf⬇️)
- Sepsis, Bakteriämie, Amnion-Infektionssyndrom (Gefahr der Keimverschleppung nach intrathekal)
- Nervenausfallerscheinungen durch zB Bandscheibenproplaps, Querschnittssyndrome, MS (v.a. aus forensischen Gründen)
Periphere Nervenblockaden -> absolute (4) und relative (2) KI
Absolut:
- Ablehnung durch Patienten
- Entzündungen im Einstichbereich oder distal an der gleichen Extremität mit Lymphangitis
- Allergie gegen LA
- keine Kombi von LA und Vasokonstriktor an arteriellen Endstromgebieten (Gefahr von Nekrosen)
Relativ:
- Gerinnungsstörungen (Anlage möglich bei PTT unter 45s, Quick über50%, Thrombos über 50.000/μL; Thrombozytenaggegationshemmer und prophylaktische Hepatinisierung sind keine KI!)
- Nervenausfallerscheinungen (v.a. aus forensischen Gründen)
Periduralanästhesie -> Injektionsort, Nadeln (2)
Injektionsort: Peri-/Epiduralraum -> zwischen Lig. flavum und Dura mater
Nadeln:
- traumatisch (zB Tuohy)
- atraumatisch (zB Sprotte)
Periduralanästhesie -> Technik der Punktion
- Einstich mit Periduralnadel in medianer/paramedianer Linie
- Vorschieben um 2-3cm im Lig. interspinale
- Mandrin entfernen
- spezielle, leichtgängige, mit NaCl gefüllte Spritze aufsetzen
- unter konstantem Druck auf Spritzenkolben Nadel langsam weiterschieben
- Wiederstand⬆️ bei Durchtritt durch Lig. flavum -> direkt im Anschluss lässt Widerstand plötzlich nach -> NaCl lässt sich ganz leicht injizieren (LOSS OF RESISTANCE)
-> weder Blut noch Liquor dürfen aspirabel sein!!!
Periduralkatheter -> Lagekontrolle
Ausschluss intravasaler oder intrathekaler Lage durch Applikation einer Testdosis von 2-3ml LA+10-20μg Adrenalin -> intrathekale Lagewürde zu Spinalanästhesie, intravasale Lage zu HF-Anstieg führen
Spinalanästhesie -> Injektionsort, Nadeln (1)
Injektionsort: Subarachnoidalraum -> zwischen Arachnoidea und Pia mater/Rückenmark (Injektion direkt in Liquor)
Nadel: atraumatisch (zB Sprotte) -> je kleiner Duraperforation, desto geringer Gefahr für postpunktionalen Kopfschmerz
Spinalanästhesie -> Probleme während der Punktion (3) und ihre Lösung
- Knochenkontakt -> Nadelzurückziehen, kranialere Stichrichtung probieren
- Parästhesien -> Nadel zurückziehen und Stichrichtung nach medial korrigieren
- blutige Punktion -> warten ob austretender Liquor aufklart, sonst Abbruch und erneutet Versuch auf anderer Ebene
Kombinierte Spinal- udn Epiduralanästhesie -> Durchführung
Aufsuchen des Periduralraums (vgl PDA), dann 2 Optionen:
- erst Spinale, dann PDK -> keine Lagekontrolle des PDK mehr möglich
- erst PDK, dann Spinale (übe Nadel mit zwei Arbeitskanälen) -> Lagekontrolle des PDK vor Anlage der Spinalen möglich
Lokalanästhetika -> Sensibilität verschiedener Nervenfaserqualitäten für LA
Sympathisch > sensibel > motorisch
-> durch die Wahl der geeigneten Dosierung kann erreicht werden, dass zwar Schmerzweiterleitung blockiert wird, Motorik aber unbeeinflusst bleibt
Abstufung spiegelt sich auch in Höhe der PDA wieder:
- obere Segmente, die vom LA erreicht werden: idR nur sympathische Nervenfasern betäubt
- 2 Segmente darunter auch die sensiblen
- weitere 2 Segmente darunter auch die motorischen