Rechtliche Grundbegriffe Flashcards
Nenne die Funktionen des Rechts
- Bewahrung des Friedens
- Schutz materialer Werte
- Soziale Fürsorge
- Umweltschutz
- Gesellschaftliche Zusammenarbeit und effiziente Wirtschaft
- Gesellschaftliche Integration und kollektive Identität
Nenne verschiedene Rechtsquellen
- Positives Recht
- Gewohnheitsrecht
- Richterrecht
- Rechtswissenschaft
- Private Rechtsetzung
- Allgemeine Rechtsgrundsätze
- Überpositives Recht und Rechtsethik
Was ist positives Recht?
Positives Recht ist in bestimmten Verfahren gesetztes, regelmässig schriftlich fixiertes Recht
Was ist Gewohnheitsrecht?
Gewohnheitsrecht ist jede längere Zeit andauernde, ununterbrochene, auf Rechtsüberzeugung beruhende Übung.
Was ist Richterrecht?
Richterrecht ist durch Richter geschaffenes Recht
Was ist überpositives Recht?
Überpositives Recht existiert unabhängig von einem menschlichen Rechtsetzungsakt. Hierarchisch ist es dem positiven Recht zugeordnet. (Bsp.: Naturrecht)
Was ist Legalität?
Legalität bezeichnet die Übereinstimmung des Handelns der Bürger und der Staatsgewalt mit dem geltenden Recht.
Was bezeichnet der Begriff «Legitimität»?
Legitimität bezeichnet die Übereinstimmung des Handelns der Bürger, der Staatsgewalt und der Ordnung des Rechts mit bestimmten materialen Prinzipien und Anforderungen. Dabei ist legitim, was diesen Anforderungen entspricht.
Was ist objektives Recht?
Objektives Recht bezeichnet die Rechtsordnung in ihrer Gesamtheit
Was ist subjektives Recht?
Subjektives Recht bezeichnet das dem Einzelnen zustehende Recht. Es handelt sich damit um einen Herrschaftsbereich zu Gunsten eines Einzelnen, der ihm von der Rechtsordnung (vom objektiven Recht) verliehen worden ist
Kennst du eine weitere Unterteilung der subjektiven Rechte?
Subjektive Rechte werden unterteilt in Absolute und Relative.
* Absolute subjektive Rechte gelten gegenüber jedermann (z.B. Eigentum oder Immaterialgüterrechte)
* Relative Rechte gelten nur gegenüber bestimmten Personen (z.B. das Recht des Käufers auf Beschaffung des Eigentums am Kaufgegenstand gegenüber dem Verkäufer)
Woraus entstehen subjektive (relative) Rechte?
Relative Rechte entstehen aus vertraglichen Beziehungen, aus eingegangenen Verpflichtungen (ebenso Verträge), aus quasi-vertraglichen Beziehungen und auch direkt aus dem Gesetz, z.B. ausservertragliche Haftung oder Ansprüche der Kinder gegenüber der Eltern
Was sind Kompetenznormen?
Bei einer Kompetenznorm handelt es sich um eine Norm, welche regelt welche Behörde oder welches Gericht im zugrundeliegenden Fall ermächtigt ist zu handeln.
Kompetenznormen sind Normen, die die Fähigkeit schaffen, bestimmte Rechtsfolgen zu setzen
Wer ist «Rechtssubjekt»?
Rechtssubjekt ist, wer rechtsfähig ist, also Träger von Rechten und Pflichten sein kann. Das sind natürliche und juristische Personen.
Was ist ein «Rechtsobjekt»?
Rechtsobjekt ist jeder Gegenstand, der sich der Rechtsmacht eines Rechtssubjektes unterwerfen kann, oder der nach der Rechtsordnung Gegenstand von Rechten und Pflichten sein kann
Zähle einige Beispiele für Rechtsobjekte auf!
- Körperliche Gegenstände, zu unterteilen in Mobilien und Fahrnis (z.B. ein Buch) und Immobilien (Grundstücke u.ä.)
- Tiere
- Unkörperliche Rechtsobjekte wie Immaterialgüterrechte, Energie usw.
Nenne die Grenzen (Anfang und Ende) der Rechtspersönlichkeit einer natürlichen Person!
Nach Art. 11 ZGB ist jedermann rechtsfähig. Innerhalb der Rechtsordnung haben daher alle Menschen die gleiche Fähigkeit, Rechte und Pflichten zu haben.
In zeitlicher Hinsicht: Art. 31 Abs- 1 ZGB statuiert, dass die Rechtsfähigkeit mit dem Leben nach der vollendeten Geburt beginnt und mit dem Tod endet.
Unterscheide: Rechtsfähigkeit und Handlungsfähigkeit
- Rechtsfähigkeit ist die Fähigkeit Rechte und Pflichten zu haben. Sie richtet sich nach Art.11 ZGB.
- Handlungsfähigkeit dagegen besteht nach Art. 12 ZGB aus der Fähigkeit, durch seine eigenen Handlungen Rechte und Pflichten zu begründen.
Was sind die Voraussetzungen zur Handlungsfähigkeit?
Nach Art. 13 ZGB gibt es 2 Voraussetzungen:
* Mündigkeit (besteht in der Vollendung des 18. Lebensjahres)
* Urteilsfähigkeit (gem. Art. 16 ZGB «die Fähigkeit, vernunftgemäss zu handeln», ist relativ)
Was ist beschränkte Handlungsunfähigkeit?
Beschränkt handlungsunfähig ist eine Person, die zwar bereits urteilsfähig ist, aber noch nicht mündig ist.
(Merke: Die Person kann somit bereits gewisse Rechtswirkungen durch eigenes Handeln erzeugen. Sie kann z.B. schadenersatzpflichtig werden.)
Was ist eine juristische Person?
Juristische Personen sind rechtliche Konstruktionen, welche das Recht den natürlichen Personen gleichstellt, indem es ihnen die Rechtsfähigkeit, wie auch die Handlungsfähigkeit in ähnlicher Weise wie den natürlichen Personen verleiht.
In welche Kategorien lassen sich juristische Personen einteilen?
- Körperschaften
Verfügen über Mitglieder (braucht mind. 1 Mitglied [GmbH-Revision 2008]). Folgende juristische Personen sind Körperschaften: Aktiengesellschaft, Kommandit-Aktiengesellschaft, GmbH, Genossenschaft, Verein - Anstalten
Anstalten hingegen sind zweckgebundenes Vermögen, haben also keine Mitglieder.
In der Schweiz gibt es nur eine Anstalt – die Stiftung.