Gerechtigkeit Flashcards

1
Q

Was macht Gerechtigkeit aus?

A

Was Gerechtigkeit ausmacht, muss im konkreten Fall ermittelt werden. Sie besitzt keinen bestimmbaren Gehalt, sondern basiert auf persönlichen Auffassungen und Meinungen.

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2
Q

Was ist der materiale Kern der Gerechtigkeit als normatives Prinzip?

A

Gleichheit

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3
Q

Wie wird Gerechtigkeit nach Aristoteles unterschieden?

A
  • Allgemeine Gesetzesgerechtigkeit
  • Austeilende Gerechtigkeit
  • Ausgleichende Gerechtigkeit
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4
Q

Wie wird Gleichheit unterschieden?

A
  • Personal nicht-relationale Gleichheit
  • Personal relationale Gleichheit
  • Verteilung von materiellen und immateriellen Gütern
  • Wiederherstellung einer gestörten Verteilung
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5
Q

Was ist eine personal nicht-relationale Gleichheit?

A

Es beschreibt die Beziehung zwischen der bewerteten Handlung und dem Anlass der Handlung.

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6
Q

Was ist die personal relationale Gleichheit?

A

Bei der personal relationalen Gleichheit ist das Verhältnis zwischen zwei Adressaten einer Handlung konstitutiv (fundamental) für das Gerechtigkeitsurteil.

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7
Q

Nenne ein Beispiel für eine gerechte Güterverteilung.

A

Beispiel «Benotung bei einer Prüfung»:
Bei der Benotung bildet die erbrachte Leistung in der Prüfung Anlass zum Kriterium. Es ist die Gleichheitsrelation zwischen der Benotung als Handlung und der Leistung zu wahren. Dabei ist die Gerechtigkeit unabhängig von der Behandlung anderer Menschen.

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8
Q

Nenne zwei Beispiele für Gerechtigkeitsurteile, wo es auf die Gleichbehandlung von Personen ankommt.

A
  • Handlung soll verhältnismässig gleich sein im Bezug auf Anlass A sowie Anlass B.
    Bsp. Zwei Studierende erhalten bei gleicher Leistung die gleiche Note, ohne dass ihre Leistungen verglichen werden.
  • Verteilungsstandard einhalten
    Bsp. Erbringt A eine doppelt so gute Leistung wie B, muss sich dies in der Art der Benotung widerspiegeln.
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9
Q

Wo spielt die Wiederherstellung von gerechten Zuständen eine wichtige Rolle?

A

Bei der Restitution geht es darum, dass eine erlittener Schaden behoben wird oder entsprechender Schadenersatz geleistet wird.  ausgleichende Gerechtigkeit
Bsp. Austauschgeschäfte, Strafe

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10
Q

Woraus besteht Gerechtigkeit?

A

Gerechtigkeit besteht in der Bewahrung von Gleichheitsrelationen.
Wesentlich Gleiches soll gleich und wesentlich Ungleiches ungleich behandelt werden.

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11
Q

Was setzt Gerechtigkeit voraus?

A
  • Gleiche Verteilungsstandards auf gleiche Adressaten anwenden
  • Gleiche Verteilung unter Personen, wenn knappe Güter verteilt werden und ein spezielles Verteilungskriterium fehlt
  • Gleichheit bei der Anwendung von Verteilungsmassstäben
  • Werden gestörte Verteilungsverhältnisse ausgeglichen, ist eine Äquivalenzbeziehung zwischen Störung und Ausgleich zu erhalten
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12
Q

Warum ist eine Rechtfertigung von Ungleichheiten angebracht?

A

Gibt es Unterschiede zwischen den ungleich behandelten Sachverhalten, die dazu führen, dass eine Gleichbehandlung das Gleichheitsprinzip verletzen würde, ist eine Rechtfertigung von Ungleichbehandlung möglich.

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13
Q

Wie ist eigenverantwortliches Handeln von Einzelnen in Bezug auf Gerechtigkeit zu qualifizieren?

A

Basieren Ungleichheiten auf eigenverantwortlichem Handeln von Einzelnen, sind diese regelmässig kein Verstoss gegen Gerechtigkeitsprinzipien.

Bsp. Wirft ein Kind sein Pizzastück aus Spass an die Wand, wäre es nicht gerecht, ihm auf Kosten der anderen ein neues Stück zu geben.

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14
Q

Welche Arten von Gleichheit gibt es?

A
  • Formale Gleichheit
  • Chancengleichheit
  • Ergebnisgleichheit
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15
Q

Was bedeutet formale Gleichheit?

A

Formale Gleichheit bedeutet Gleichbehandlung gemäss bestimmter Regeln.
Bsp. Jeder soll bei einer bestimmten Qualifikation Zugang zu bestimmten Berufen erhalten.

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16
Q

Was beinhaltet Chancengleichheit?

A

Jeder soll die tatsächliche Möglichkeit haben, bestimmte Güter zu erwerben.

17
Q

Was ist Ergebnisgleichheit?

A

Ergebnisgleichheit besteht in faktisch gleichen Verteilungen.

18
Q

Weshalb ist Ergebnisgleichheit wichtig für Gerechtigkeit?

A
  • Ergebnisungleichheit als Anzeichen für verletzte Chancengleichheit
  • Wertgleichheit der Menschen
19
Q

Was sind Menschenrechte?

A

Menschenrechte sind Rechte, die jedem Menschen aufgrund seines Menschseins und unabhängig von seiner Staatsangehörigkeit zukommen. Sie werden von nationalen, supranationalen und internationalen Rechtsordnungen entsprechend geschützt.

20
Q

Welche Funktionen haben Grundrechte?

A
  • Abwehrrechte gegen staatliches Handeln
  • Indirekte und direkte Drittwirkung auf Rechtsbeziehungen von Privaten
  • Schutzpflichten des Staates
  • Gewährleistungsrechte
  • Auslegungshilfe von Recht
21
Q

Was bedeutet Freiheit?

A
  • Menschliche Willensfreiheit
  • Äussere Handlungsfreiheit
22
Q

Was ist die negative Freiheit?

A

Negative Freiheit umschreibt die Fähigkeit des Einzelnen, seinen Freiraum nach seinen jeweiligen Wünschen zu nutzen. Dabei ist er unabhängig von äusseren Faktoren wie z.B. moralischen Geboten.

Obwohl die negative Freiheit in einer liberalen Rechtsordnung sichergestellt wird, gilt sie nicht grenzenlos. Die Verwirklichung der eigenen Entscheidungen kann nicht zulasten anderer erfolgen.

23
Q

Was bezeichnet die positive Freiheit?

A

Bei der positiven Freiheit ist der Freiheitsgebrauch nicht ins Belieben der Individuen gestellt, sondern ist vom vorherein in bestimmter Weise – moralisch, religiös, politisch, rechtlich – gebunden.

24
Q

Was ist der Sinn von Freiheit?

A
  • Instrumentaler Wert von Freiheit: Freiheit ist zu schützen, um andere Werte für die einzelnen Menschen und die Gesellschaft zu befördern.
    Bsp. Meinungsfreiheit
  • Intrinsischer Wert von Freiheit: Freiheit ist selbst ein eigener Zweck. Sie ermöglicht überhaupt Selbstbestimmung.
25
Q

Wie wird menschliche Gleichheit geschützt?

A
  • Gleichheit vor dem Gesetz
  • Diskriminierungsverbot
  • Positive Gleichstellungsaufträge
26
Q

Was bezeichnet Menschenwürde?

A

Menschliche Würde bezeichnet den spezifischen Eigenwert von Menschen als Menschen unabhängig von anderen Eigenschaften.

-> Art. 7 BV

27
Q

Welche Eigenschaften begründen Menschenwürde?

A
  • Geistige Fähigkeiten von Menschen
  • Vernunft
  • Moralische Orientierungsfähigkeit
  • Bewusstsein
  • Empfindungsfähigkeit
  • Vermögen zur freien Selbstbestimmung
28
Q

Was besagt der kategorische Imperativ (KI) nach Immanuel Kant?

A

«Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloss als Mittel brauchst.»

-> Menschenwürde bedeutet demnach, ein Selbstzweck zu sein
-> Verbot der Instrumentalisierung

29
Q

Worum geht es bei der Idee
«Auch-ein-Mensch-sein»?

A
  • Interesse am eigenen Leben
  • Wunsch, das eigene Glück mindestens verfolgen zu können
  • Gleicher Wert der eigenen Existenz
30
Q

Was besagt der Universalismus der Menschenrechte?

A
  • Geltung der Menschenrechte für jeden, nicht nur für bestimmte Kulturen
  • Kein Eurozentrismus
  • Keine Verwechslung von Genese und Geltung von Normen
31
Q

Nenne einige Argumente des Relativismus der Menschenrechte

A
  • Menschenrechte als Produkt der westlichen Zivilisation
  • Gefahr des Eurozentrismus
  • Gefahr des Kulturimperialismus