Rechen- und Zählstrategien Flashcards
Erstes Rechnen und Dynamik der Situation
Dynamik der Situation:
• Statisch bzw. dynamisch
3 Grundaufgaben • Ausgangsmenge, Veränderung/Unterschied oder Endmenge gesucht a±b=x a±x=b x±a=b
Verschiedene Grundvorstellungen des Rechnens
Addition und Subtraktion • Verändern (change) (dynamisch) • Verbinden (combine) (statisch) • Vergleichen (compare) (statisch) • Ausgleichen (equalizing; join missing addend) (dynamisch)
Dynamisch/Statisch Beispiele
Jan hat zwei Meerschweinchen bekommen, die bekommen 5 Babys. Wieviele Meerschweinchen sind es?
–> Dynamisch/Veränderung
Toni hat 8 Murmeln, Luisa hat 12 Murmeln. Wieviele muss Toni Luisa geben, damit beide gleich viele haben?
–> Dynamisch/Ausgleich
Tim hat 3 Äpfel, Peter hat 2 Äpfel. Wieviele Äpfel haben sie zusammen?
–> Statisch/Verbinden
Anna hat 5 Bonbons, Kai hat 3 Bonbons. Wieviele hat Anna mehr?
–> Statisch/Vergleichen
Lösungsstrategien - Zählstrategien
> Alles Zählen
Weiterzählen
Weiterzählen vom größeren Summanden
Weiterzählen in größeren Schritten
Probleme des zählenden Rechnens
Zählendes Rechnen (ZR) allgemein
Zählendes Rechnen (ZR)
Warum zählen?
- (Vermeintlich) sichere Strategie
- Fehlende Vorkenntnisse für andere Strategien (ist Ursache und Wirkung des ZR)
Warum ist ZR ein Problem?
- ZR verhindert den Aufbau von Grundvorstellungen zu Zahlen, Operationen und Strategien
- Teufelskreis
Wann wird ZR ein Problem?
- 1. Drittel zweite Jahrgangsstufe
Probleme des zählenden Rechnens
Vermischung von ordinalem und kardinalem Aspekt
Durch die Interferenz zwischen kardinaler und ordinaler Vorgehensweise können fehlerhafte Lösungen entstehen:
Plus-Minus-Eins-Fehler
Kardinale Lösung an den Fingern (7-3)
… erster Finger –> erstes Zahlwort „7“ (7. weg)
… zweiter Finger –> „6“
… dritter Finger –> „5“
… es wurden also drei „weggenommen und das „nächste Zahlwort ist es” , nämlich 4
Ordinale Lösung an den Fingern (7-3)
… das erste Zahlwort wird nicht genannt.
… erster Finger –> „6“
… zweiter Finger –> „5“
… dritter Finger –> „4“
… es wurden also drei zurückgezählt, man kommt direkt beim Ergebnis an, das letztgenannte Zahlwort liefert die Lösung
Lösungsstrategien - Nicht-zählende Strategien
Rechenstrategien
Wissen (–> auswendig, ohne überlegen)
Rechenstrategien
Tauschaufgaben bei der Addition (2+7 über 7+2) (Kommutativgesetz)
Umkehraufgaben bei der Subtraktion (8-4 über 4+4) (Reversibilitätsgesetz)
Analogieaufgaben (12+5 über 2+5, 16-4 über 6-4) (Assoziativgesetz)
Verdopplungsaufgaben bei der Addition (3+4 über 3+3+1) (Assoziativgesetz)
Halbierungsaufgaben bei der Subtraktion (9-4 über 8-4+1 oder 8-5 über 8-4-1) (Assoziativgesetz)
Nachbaraufgaben (7+9 über 7+10, 17-8 über 17-7) (Assoziativgesetz)
„Kraft der Fünf” bei der Addition (7+8 über 5+5+2+3) (Assoziativgesetz)
„Kraft der Fünf” bei der Subtraktion (12-7 über (12-5)-(7-5) 12-8 über (12-5)-(8-5)) (Assoziativgesetz)
Gegensinnigem Verändern bei der Addition (6+8 über 7+7) (Assoziativgesetz)
Gleichsinnigem Verändern bei der Subtraktion (13-7 über 10-4) (Assoziativgesetz)
Teilschrittverfahren (6+8 über 6+4+4 oder 13-7 über 13-3-4)
>Einsicht ins Stellenwertsystem
>Assoziativgesetz
>Zerlegung der 10
>Zerlegung des 2. Summanden (bzw. Subtrahenden)
>ZAHLZERLEGUNGEN
Strategien zu Aufgaben mit Zehnerübergang
Vielfältige Strategien sind möglich
Teilschrittverfahren – anspruchsvolle, aber universelle, fortführbare Strategie
Resultat der Strategien
Nutzen der Kommutativität ist ein sehr effektives Verfahren (man muss nur die Hälfte aller Rechenaufgaben können)
Verdopplungsaufgaben zu wissen ist sinnvoll, da sich viele Aufgaben mit Zehnerübergang so lösen lassen (direkt oder Nachbaraufgabe)
Nachbaraufgabe ist ein gutes Werkzeug, um auswendiges Wissen effektiv zu nutzen
Nur bei 6 Aufgaben liegt das schrittweise Rechnen nahe. Zudem ist es sehr stark von Voraussetzungen abhängig
Dennoch ist das eine universelle und fortsetzbare Strategie
Zusammenfassend - Botschaften zu erstes Rechnen
Vielfältige Übersetzungen üben
–> Verschiedene Grundvorstellungen aufbauen
Zählende Strategie:
> zu Beginn des Lernprozess normal
> nur beschränkt fortführbar
> fehleranfällig
Ziel ist Aufbau von Rechenstrategien