Qualitative Forschung Flashcards

1
Q

Wie wird in der qualitativen Psychologie eine Forschungsfrage aufgestellt?

A
  • Wie können sich gewisse Gegebenheiten verhalten, kann man diesbezüglich Modelle entwickeln, die einen bestimmten Erklärungswert anbieten?
  • Relativierung quantitativer Fragestellungen
  • Mensch und Erleben stehen im Mittelpunkt
  • Zum Beispiel:
    • Welche Zusammenhänge sehen Menschen zwischen A und B?
    • Wie ist die Haltung der Beteiligten bezüglich…?
    • Wie sich die Auswirkung von XY veränert?
  • Möglichst allgemein gehalten
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2
Q

Was ist Aktionsforschung?

A

Die Aktionsforschung konzentriert sich auf die Lösung eines unmittelbaren Problems oder das Zusammenarbeiten mit anderen, um ein Problem zu lösen und spezielle Belange anzugehen.

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3
Q

Was ist Ethnografie?

A

Ethnografie ist das Erforschen menschlicher Interaktionen und Gemeinschaften durch direkte Partizipation und Beobachtung in der Community, die du erforschen möchtest. Ethnografie kommt ursprünglich aus der Sozial- und Kulturanthropologie, wird heute aber auf einem breiteren Feld angewandt.

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4
Q

Was ist Phänomenologie?

A

Phänomenologie ist das Erforschen subjektiver Erfahrungen anderer. Sie erforscht die Welt durch die Augen anderer, indem herausgefunden wird, wie diese ihre Erlebnisse interpretieren.

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5
Q

Was ist gegenstandsbezogene Theoriebildung?

A

Der Zweck gegenstandsbezogener Theoriebildung besteht darin, Theorien zu entwickeln, die auf systematisch gesammelten und analysierten Daten beruhen. Dabei werden spezifische Informationen herangezogen und Theorien und Gründe für de Phänomene abgeleitet.

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6
Q

Was ist Fallstudienforschung?

A

Diese Art von qualitativer Forschung ist eine tiefgehende Studie eines bestimmten Individuums oder Phänomens in seinem jeweiligen Kontext.

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7
Q

Definiere die Datensammlung durch Direkte Beobachtung

A

kann durch Videoaufzeichnung oder durch Live-Beobachtung stattfinden.

Bei der direkten Beobachtung kannst du bestimmte Beobachtungen einer Situation erlangen, ohne in irgendeiner Weise die Situation zu beeinflussen oder daran teilzunehmen.

Wenn du etwa die Routinen eines Berufsschullehrers innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers untersuchen möchtest, dann kannst du dich z.B. dazu entscheiden, ihn ein paar Tage lang zu beobachten.

Sorge dafür, dass du die notwendige Erlaubnis der Schule, der Schüler und des Lehrers dafür einholst und mache sorgfältig Notizen während der Beobachtung.

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8
Q

Definiere die Datensammlung durch teilnehmende Beobachtung

A

Bei der teilnehmenden Beobachtung taucht der Forscher in die Community oder Situation ein, die er untersuchen will.

Diese Form der Datensammlung ist in der Regel zeitintensiver, da du komplett in die Community eintauchen musst, um zu wissen, ob deine Beobachtungen stimmig sind.

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9
Q

Definiere die Datensammlung durch Interviews

A

Sammlung von Informationen, indem man Leuten Fragen stellt.

Interviews können sehr flexibel sein – sie können persönlich vor Ort geführt werden, aber auch per Telefon oder Internet oder in Kleingruppen, die dann „Fokusgruppen“ genannt werden.

Es gibt verschiedene Arten von Interviews. Bei strukturierten Interviews werden v_orher definierte Fragen_ verwendet, während bei unstrukturierten Interviews eine freiere Unterhaltung stattfindet; dadurch kann der Interviewer bei bestimmten Themen nachbohren und neue Themen, die angesprochen werden, aufgreifen.

Interviews sind besonders hilfreich, wenn du herausfinden möchtest, wie Leute über ein bestimmtes Thema denken oder wie sie auf etwas reagieren.

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10
Q

Definiere die Datensammlung durch Umfragen

A

Schriftliche Fragebögen und ergebnisoffene Umfragen über Vorstellungen, Eindrücke und Gedanken

In deiner Studie über Berufsschullehrer entscheidest du dich vielleicht dazu, eine anonyme Befragung von 100 Lehrern auf diesem Gebiet durchzuführen, weil du Bedenken hast, dass sie in einer Interviewsituation weniger offen ihre Meinung preisgeben, als in einer anonymen schriftlichen Befragung.

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11
Q

Definiere die Datensammlung durch Dokumentenanalyse

A

Darunter fällt die Durchsicht von schriftlichem, visuellen, und auditiven Dokumenten, ohne jegliche Beteiligung oder Veranlassung durch den Forscher.

Es gibt viele verschiedene Arten von Dokumenten, dazu gehören offizielle Dokumente, die von Institutionen herausgegeben werden, und persönliche Dokumente, wie Briefe, Memoiren, Tagebücher und im 21. Jahrhundert auch Social-Media-Seiten und Online-Blogs.

Wenn du dich in deiner Studie z.B. mit Bildung auseinandersetzt, dann können öffentliche Schulen dazu verschiedene Dokumente liefern, wie Berichte, Flyer, Handbücher, Websites, Lehrpläne, usw. Vielleicht kannst du auch eine Online-Gruppe oder einen Blog von Berufsschullehrern finden. Dokumentenanalyse kann oft sinnvoll sein in Kombination mit anderen Forschungsmethoden, wie z.B. Interviews.

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12
Q

Definiere Deskriptive Statistik

A

Du kannst deine Daten mit Hilfe von Statistik auswerten.

Deskriptive Statistik hilft beim Beschreiben, Zeigen und Zusammenfassen der Daten, um Muster herauszubilden.

Wenn du z.B. 100 Lehrer untersucht hast, dann möchtest du vielleicht die über sie gewonnenen Daten miteinander vergleichen.

Merke dir jedoch, dass deskriptive Statistik nicht das Ziehen von Rückschlüssen erlaubt und keine Hypothesen bestätigen oder widerlegen kann.

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13
Q

Definiere Narrative Analyse

A

Bei der narrativen Analyse liegt der Fokus auf Sprache und Inhalt, wie etwa der Grammatik, dem verwendeten Vokabular, Metaphern, Themen, Bedeutungen von Situationen sowie dem sozialen, kulturellen und politischen Kontext des Erzählers.

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14
Q

Definieren Hermeneutische Analyse

A

Bei der hermeneutischen Analyse geht es um die Bedeutung eines schriftlichen oder mündlichen Textes.

Es geht also im Wesentlichen darum, dem Forschungsobjekt Sinnhaftigkeit zu verleihen und verborgene Kohärenz aufzuzeigen.

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15
Q

Definiere inhaltliche Analyse/Semiotische Analyse

A

Bei einer inhaltlichen bzw. semiotischen Analyse wird in Texten oder Textreihen nach Themen und Bedeutungen gesucht, indem die Häufigkeit bestimmter Wörter angeschaut wird.

Es wird also anders gesagt versucht, bestimmte Regelmäßigkeiten in den Strukturen und Mustern der verbalen und schriftlichen Texte zu finden, um dann auf Grundlage der gefundenen Regelmäßigkeiten Eingriffe vorzunehmen.

Vielleicht findest du die selben Wörter und Phrasen wie etwa “zweite Chance” oder “etwas verändern” in verschiedenen Interviews mit Berufsschullehrern wieder und versuchst herauszufinden, welche Bedeutung diese Häufigkeit hat.

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16
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Naturalistische Vorgehensweise

A

Gegenstand wird im natürlichen Umfeld untersucht

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17
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Offenes Verfahren

A

Offene Fragen, nicht festgelegte Beschreibung Kategorien

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18
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Fallorientiert und holistische Vorgehensweise

A

Wenig Fälle, aber ausführlich

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19
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Induktives Vorgehen

A

Geht nicht von theoretischen Annahmen aus

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20
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

emergente Flexibilität

A

Annahmen/Instrumente werden im Verlauf flexibel angepasst

beschreiben und verstehen als Ziel

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21
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Interpretationsbedürftige Daten

A

Visuelles und verbales Material, Bedeutung wird interpretiert

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22
Q

Prinzipien der qualitativen Forschung:

Forschende als Messinstrument

A

Datenerhebung in Interaktion,

Interaktiv und reflexiv

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23
Q

Nenne die Formen der verbalen Datenerhebung

A

Qualitatives Interview, Gruppendiskussionen, weitere Verfahren

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24
Q

Nenne die Formen der visuellen Datenerhebung

A

Beobachtung, non reaktive Verfahren, visuelle Eigenproduktion

Auch diese werden später verbalisiert

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25
Q

Was ist ein qualitatives Interview?

A
  • Erfasst subjektive Einstellungen, Meinungen, Ansichten und Ergebnisse
  • Face-to-face, Telefon oder Internet
  • Grundlage ist Leitfaden mit offenen (W-)Fragen, im Verlauf können ad-hoc-Fragen auftauchen/integriert werden
  • Unterscheidung erfolgt durch Grad der thematischen Vorstrukturierung
  • Leitfaden Interviews (Problemzentrierte, fokussierte) und Experteninterviews
  • Non standardisierte Interviews (narratives, episodisches, biografisches)
  • Erstellung Leitfaden -> Erprobung Leitfaden/Schulung Forschender -> Durchführung Interview -> verschriftlichung
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26
Q

Welche Formen von der Beobachtung gibt es?

A
  • Teilnehmende / offene / nicht teilnehmende / verdeckte
  • Fokussiert, unvoreingenommen, systematisch
  • Die Anwesenheit des Forschers ist immer eine Störung
  • Genaue Beschreibung erfolgt im Beobachtungsprotokoll
  • Meist mehrere Beobachter über längeren Zeitraum
  • Vier Aspekte: Beobachtungsort, -Zeit, -Objekt und -Einheit
  • Differenzierung: Strukturierungsgrad, Gegenstand, Direktheit, Ort, Involviertheitsgrad, Transparenz
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27
Q

Was ist Sampling?

A

Unter Einbeziehung welche Erhebungseinheiten soll meine Forschung durchgeführt werden?

  • Orientiert sich an Kontrasten
  • Es geht nicht um Fälle, sondern daraus generierte Konzepte
  • Nicht im ersten Untersuchungsschritt abschließen, da man es eventuell später noch mal gebraucht
  • Bei qualitativen Sampling versucht man die Vielfalt, der in einem Untersuchungsfeld vorhandenen Konstellationen zu erfassen
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28
Q

Welche Formen der Stichprobenziehung gibt es?

A
  • Top down: Kriterien stehen fest (Falltypen, Stichprobenpläne)
  • bottom up: Kriterien ergeben sich im Verlauf
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29
Q

Was ist besonders wichtig bei qualitativen Methoden?

A

Die Herausforderung in der qualitativen Forschung ist es, die erhobene Daten in irgendeiner Form analysieren zu können, da diese bspw. durch Interviews erst noch dokumentiert und zusammengetragen werden müssen.
Daher ist folgender Ablauf bei qualitativen Forschungen zu durchlaufen:

  1. Aufzeichnung der Daten: Mit Hilfe von Mitschnitten oder Aufzeichnungen können die Interviews festgehalten werden
  2. Aufbereitung (Transkription) der Daten: Man schreibt je Interview in einem Text-Dokument Wort für Wort mit und dokumentiert so sehr präzise, was in den Aufzeichnungen zu hören ist. Hier geht es allerding rein um die Inhalte des Befragten, die zum Thema wichtig sind. Dialekte, Sprechpausen und Füllwörter (Bspw. „ehm“) können weggelassen werden.
  3. Auswertungsverfahren: Die dokumentierten Daten können nun analysiert werden. Dabei gibt es nicht nur ein Vorgehen, mit dem man qualitative Daten analysieren kann. Mögliche Methoden sind hier: Qualitative Inhaltsanalyse, Grounded Theory, Typologische Analyse, Gegenstandsbezogene Theoriebildung, Sequenzielle Analysen etc.
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30
Q

Beschreibe das Gütekriterium der Objektivität

A

Ergebnis ist unabhängig von äußeren Einflüssen

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31
Q

Beschreibe das Gütekriterium der Reliabilität

A

Ergebnis ist zuverlässig, Items sind passend gewählt

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32
Q

Beschreibe das Gütekriterium der Validität

A

Ergebnis ist gültig, Methode hat gemessen was sie messen sollte

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33
Q

Beschreibe das Gütekriterium der Normierung

A

Dadurch wird ein Ergebnis vergleichbar mit Bezugsgruppe

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34
Q

Welche Gütekriterien sind in der qualitativen Forschung erstrebenswert?

A
  • Mehrere Meinungen, welche Kriterien erstrebenswert und möglich sind
  • Objektivität ist nicht erstrebenswert, jedoch stellt das Konzept Des inneren Vergleichskreises einer Annäherung an dieses Kriterium dar
  • Reliabilität im traditionellen Sinne ist nicht geeignet
  • Validität ist schwierig; innere Validität wurde die meisten Stärken von qualitativer Forschung In frage stellen - externe Validität ist in gewisser Weise gewährleistet durch natürliche Umgebung / Situationen
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35
Q

Was eignet sich in der qualitativen Forschung zur Qualitätssicherung?

A

Kommunikative Validierung, Experten Validierung, Geltungsprüfungen wie analytische Induktion und Triangulation

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36
Q

Was ist kommunikative Validierung?

A

Rückmeldung des interviewten, Zustimmung/Ablehnung

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37
Q

Was ist Experten Validierung?

A

Hinzuziehen eines Experten

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38
Q

Was ist analytische Induktion?

A

Prüft nach Entwicklung einer vorläufigen Theorie das gefundene durch abweichende/kritische Fälle

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39
Q

Was ist Triangulation?

A

Forschungsansatz wird erweitert, Gegenstand wird von mehreren Personen/Methoden untersucht

40
Q

Was war das Ziel der Marienthalstudie?

A

Unter natürlichen Bedingungen die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit zu erforschen

41
Q

Nenne die typischen Merkmale Qualitativer Forschung.

A

Naturalisitsche Vorgehensweise
Offene Verfahren
Fallorientierung
Holistisch
Induktives Vorgehen
Emergente Felxibilität des Design
Ziel: Beschreiben und Verstehen
Interpretationsbedürftige Daten
Forschende als Messinstrumente
Theoretische Verallgemeinerung

42
Q

Nenne typische Merkmale Quantitativer Forschung?

A

Aktive Manipulation
Vorgegebene Kategorien
Variablenorientierung
Elementaristisch
Deduktives Vorgehen
Festlegung der Vorgehensweise vor Untersuchungsbeginn
Ziel:Kausalerklärung
Numerische Daten
Standardisierte, objektive Messinstrumente
statistische Verallgemeinerung

43
Q

Was versteht man unter naturalistischer Vorgehensweise?

A

Gegenstand wird in seiner natürlichen Umgebung untersucht und nicht aktiv verändert. ABER es ist unmöglich, den Gegenstand gar nicht zu verändern > Reflexivität

44
Q

Was versteht man unter “Forschende als Messinstrument”?

A

Datenerhebung ist interaktiv & daher auch reflexiv > persönlicher Hintergrund, Eindrücke & Handlungsweisen der/des Forschenden werden in Interpretation einbezogen > all is data

45
Q

Was versteht man unter offene Verfahren?

A

z.B. Interview, sodass die befragte Person thematisieren kann, was ihr selbst wichtig ist und das in ihren eigenen Worten

46
Q

Was versteht man unter Fallorientierung und Holistisch?

A

Es interessiert der Untersuchungsgegenstand in seine Gesamtheit (Personen, Strukturen sozialer Ordnung) und Prozessverläufe

47
Q

Was versteht man unter Induktivem Vorgehen?

A

Ziel = Theoriebildung!
Theorie steht nicht am Anfang, sondern am Ende.

Datenerhebung und -auswertung greifen eng ineinander > iterativer Prozess

48
Q

Was versteht man unter emergenter Flexibilität des Designs?

A

Relevante Merkmale des Gegenstandes sind oft erst im Laufe der Untersuchung erkennbar
> ggf. Anpassung der Erhebungs- und Auswertungsinstrumente

49
Q

Was versteht man unter Interpretationsbedürftige Daten`?

A

Verbale oder visuelle Daten, deren Bedeutung nicht offensichtlich ist.

50
Q

Was versteht man unter theoretischer Verallgemeinerung?

A

Verallgemeinerung der Ergebnisse auf eine Theorie
oder detaillierte Beschreibung eines einzelnen Falles

51
Q

Warum verwendet man bei qualitativer Forschung die bewusste Stichprobenziehung?

A

Weil die Zusammensetzung wichtiger ist als der Umfang.

52
Q

Wie funktionieren Top-Down-Verfahren der bewussten Stichprobenziehung?

A

Kriterien, nach denen die Stichprobe ausgewählt wird, stehen schon vor der Untersuchung fest.
Die Stichprobenpläne zielen auf heterogene Stichprobe
möglichst auf große Variabilität im Untersuchungsgegenstand

Vorgehen entweder über:
Qualitative Stichprobenpläne
oder Auswahl bestimmte Falltypen

53
Q

Wie funktionieren Bottom-Up Verfahren der bewussten Stichprobenziehung?

A

Die Kriterien nach denen die stichprobe ausgewählt wird ergeben sich erst im Untersuchungsverlauf
Ziel ist es das Phänomen in seiner ganzen Variabilität abzubilden Anwendung v.a. im Rahmen der Grounded Theory Methodology

Schritt 1: Prinzip der maximalen Ähnlichkeit. Fälle werden ausgewählt, die sich sehr ähnlich sind.
Schritt 2: Prinzip der maximalen Differenz. Fälle werden ausgewählt die sich in einem gewissen Kriterium unterscheide.

Abbruchkriterium: Wenn die Einbeziehung neuer Fälle keine Hinweise auf zusätzliche Einflussfaktoren geben, gilt die Stichprobe als theoretisch gesättigt.

54
Q

Was versteht man unter einem Interview?

A

Das Interview ist die wohl am häufigsten eingesetzte Methode der Datenerhebung in der qualitativen Forschung überhaupt. Es ist eine asymmetrische Form der Kommunikation mit festgelegten Rollen. Interviewte redet, Interviewer hört zu. Verfolgt einen bestimmten zweck: Informationsermittlung. Antworten sind offen werden also vom Interviewten in ihren eigenen Worten beantwortet.

Verschiedene Formen:
Offen/nonstandardissiert, Teilstandardisiert, Vollstandardisiert.

55
Q

Nenne Beispiele für offene/nonstandardisierte Interviews.

A

Tiefeninterview: Aufklärung unbewusster Prozesse & Motive
Episodisches Interview: Erzählungen über kürzere Ereignisse
Narratives Interview: zur Rekonstruktion von Lebensgeschichten oder relevanten Episoden(Phasen: Erzählanstoß, Haupterzählung, Nachfragephase, Bilanzierungsphase)

56
Q

Nenne ein Beispiel für ein Teilstandardisiertes Interview.

A

Leitfadeninterview = Sammelbegriff für verschiedene Arten von Interview, die eben mit Leitfaden arbeiten.
z.B. problemzentriertes Interview, fokussiertes Interview

57
Q

Was ist die Leitfadenkonstruktion und was ist zu beachten?

A

Leitfragenkonstruktion = Übersetzung der Forschungsfrage in Interview-Fragen
Fragen die nicht allzu abstrakt sind (kommt auf Reflexionsfähigkeit der Interviewten an) und wenig/keine Kenntnisse der zugrunde liegenden Theorie/Termini voraussetzen (Handlungsspielräume)
Verschiedene Arten von Fragen: einleitende Fragen (Wegwerffragen :( ) Leitfadefragen, Ad-hoc-Fragen, (Nachfragen)

58
Q

Was sind gute Interview-Fragen?

A

Sie sollen erzählanregend sein
keine Faktenfragen (FB ökonomischer)
keine Suggestivfragen
wahrlich offen
> keine Fragen die mit ja oder nein zu beantworten sind und nicht eindimensional (Wie zufrieden sind sie mit dem Training)
immer nur eine Frage auf einmal, nicht mehrere
W-Fragen aber keine Warum-Fragen weil sie suggerieren, dass es einen Grund gegeben hat (der auch benennbar ist) die Person in Rechtfertigungszwang versetzen und manchmal sinnlos sind
keine doppelten Verneinungen

59
Q

Nenne weitere wichtige Aspekte guter Interview-Führung.

A

Interviewter soll sich wohlfühlen
Formulierungen an ausdrucksweise der Interviewten anlehnen
Zuhörsignale geben mhm
Metakommunikation beachten
Interviewer muss transparent sein wer sie sind bzw. was sie beforschen
gut, wenn es wie ein normales Alltagsgespräch wirkt

60
Q

Was sind häufige Fehler unerfahrener Interviewer?

A

Zu strikt am Leitfaden festhalten
Angst vor Pausen und Ungeduld > Schweigen aushalten können
Schwierigkeit beim Wechsel zwischen Intimität und Distanz
Gefühl, mit dem Interviewten übereinstimmen zu müssen
Wechsel von Interview in ein Beratungsgespräch

61
Q

Was ist bei der Erhebungsmethode der Gruppendiskussion zu beachten?

A

Auch als Fokusgruppe bezeichnet.
Leitung durch Mderator mittels Auflistung von themen (Grundreiz und reizargumente)
Gruppengröße und -zusammensetzung (homo-/heterogen)
Evnt stooge (Vertraute der Untersuchsleitung) ethisch Vertretbar?
>Erhebung von kollektiven Meinungen & Gruppenprozessen
> dadurch können neue Sichtweisen entstehen
> Interviewer-Einfluss kann minimiert werden

62
Q

Was sind Nachteile von Gruppendiskussionen?

A

weniger detailreiche Infos von einzelnen Interviewten
Schweiger
produzieren ca. 30% weniger Ideen als Einzelinterviews
aufwändig in Transkription

63
Q

Nenne weitere (verbale) Erhebungsmethoden.

A

Erhebung verbaler Daten:
Schriftliche offene Befragung
Lautes Denken (Erfassung kognitiver Prozesse)
Sampling bereits vorhandener Daten > Verbale Selbstzeugnisse als Datenmaterial: z.B. Briefe, Stellen- Todesanazeigen
> Nutzung von Sekundärdaten als Datenmaterial (Archive aus früheren Forschungen) > Kontextinformationen verloren.

64
Q

Nenne weitere (visuelle) Erhebungsmethoden.

A

Beobachtung:
teilnehmend vs. nicht-teilnehmend
Forschende übernehmend aktiv eine Rolle im Feld
Blick hinter die Kulissen vs. Zeit zum Beobachten
marginale Rolle im Feld
offen vs. Verdeckt.
Verschiedene Abstufungen von offener Beobachtung > ethisch vertretbare Täuschung?
Beobachtungsprotokoll = möglichst detaillierte Beschreibung des räumlichen und sozialen Settings sowie der beobachteten Aktivitäten
Aufzeichnung auf Video oder vollautomatisch
Beobachtung bietet Zugang zur Außenansicht von Handlungen / Ereignissen, nicht zu ihrer Bedeutung oder Intention/Zweck > häufig Kombination mit Verfahren zur Erhebung verbaler Daten
Non-reaktive Beobachtungs-Verfahren: Gegenstand der Beobachtung sind Spuren, die Menschen mit ihren Handlungen hinterlassen haben
Nutzungsspuren
Zuwachsspuren

65
Q

Nenne die drei Phasen der Auswertung.

A
  1. Datenaufbereitung bzw. Transkription
  2. Analyse
  3. Systematisierung der Ergebnisse der Analyse
66
Q

Was gilt es bei der Transkription zu beachten? (Datenaufbereitung)

A

Vollständigkeit:
vollständig vs. selektiv (beinhaltet schon Interpretation)
Umfang:
paraverbale Elemente: Stimmverlauf, Versprecher
Nonverbale Elemente: Lachen, Schluchzen
Art der Wiedergabe:
Schriftdeutsch
Literarische Umschrift (Dialekt bleibt erhalten)
Lautschrift
> abwägen zwischen Lesbarkeit/Vollständigkeit und abhängig von Auswertungsmethode
> Transkriptionssystem

67
Q

Wie unterscheiden sich die Auswertungsmethoden hinsichtlich der Analyse?

A

Es reicht von sehr flexible, individualisiert, wenig regelgeleitet (z.B. Hermeneutische Verfahren) zu stark regelgeitet, weniger individualisiert (z.B. Inhaltsanalyse)

68
Q

Was ist die Inhaltsanalyse?

A

Ein systematisches, datenreduzierendes Verfahren zur vergleichenden Analyse von bedeutungshatigem Material
> Materialteile (Segmente) werden den Kategorien eines inhaltsanalytischen Kategoriensystems zugeordnet = Codieren (meist zwei unabhängige Codierenden)
Steht historisch gesehen zwischen der
-qualitativen
-und der quantitativen Forschung (systematisches Vorgehen: Kategorienexplikation & intersubjetive Codieren)

69
Q

Was ist das Kategoriensystem? (Inhaltsanalyse)

A

Kategoriensystem ist Kern der QCA
Expliziert alle relevanten Textbedeutungen
Kategoriendefinition besteht aus:
-Benennung
-Explikation dessen, was gemeint ist
-typisches Beispiel
- und ggf. Entscheidungsregeln
Oft hierarchisch strukturiert, d.h. mit Ober- und Unterkategorien

70
Q

Was sind Ober- und Unterkategorien? (Inhaltsanalyse)

A

Jede Oberkategorie ist ein Gesichtspunkt, unter dem das Material analysiert werden soll > Anwendung auf jede Textstelle
>Oberkategorien schließen einander also nicht aus
Unterkategorien sind quasi die Ausprägungen wie bei einer Variablen > sie schließen sich gegenseitig aus (Bsp.: Einstellung zu Trainingsmaßnahme: positiv ODER negativ)
Meist mit je einer Rest-Unterkategorie “Sonstiges”

71
Q

Wie wird das Kategoriensystem bei der Inhaltsanalyse gebildet?

A

Deduktiv, d.h. aus bereits vorhandenen Theorien
>besonders zur Prüfung von Hypothesen geeignet
>Nachteil: Kategoriensystem nicht an Material angepasst (Information geht verloren/kann nicht erfasst werden)
Induktiv, d.h. aus der Daten selbst heraus
Kombination aus beiden Vorgehensweisen

72
Q

Nenne Anforderungen an ein Kategoriensystem.

A

Valide, d.h. relevante Textbedeutungen müssen durch das Kategoriensystem erfasst sein
Objektiv und reliabel im Sinn von Intersubjektivität sog. Intercoder-Reliabilität, d.h. Übereinstimmungder Codierenden bei Zuordnung der Textteile zu den Kategorien > Verschiedene Koeffizienten z.B. Cohens Kappa
Exhaustion: jede Textstelle muss tatsächlich einer Kategorie zuordenbarsein
Saturiertheit: keine Kategorie darf leer bleiben
Disjunktheit: jede Textstelle soll nur einer Unterkategorie (einer Oberkategorie) zugeordnet werden > erhöht die Intercoder-Reliabilität

73
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung der Inhaltsanalyse sagen?

A

systematischer als Codieren (Explikation der Kategorien und Interoder-Reliabilität)
datenreduzierendes und überindividuell zusammenfassendes Verfahren (zielt auf Vergleich)
individuelle Bedeutungsaspekte, die nur von einer Person geäußert werden, gehen unter/werden der Restkategorie “sonstiges” zugeordnet (anders bei Codieren > besser für Exploration)

74
Q

Was ist die Auswertungsmethode des Codierens?

A

sehr flexible Methode
Analyse des Äußerungsinhalts
Induktives (datengesteuertes) Vorgehen
Zuordnung von Bedeutungsetiketten (=Codes) zum Text
reicht von nahe am Textmaterial “in vivo-Code” zu abstrakt

75
Q

Was versteht man unter Datenerweiterndem Codieren?

A

sog. Aufbrechen v.a. in der Grounded Theory Methodology > Herantragen von Fragen an das Material.

76
Q

Was versteht man unter datenreduzierendem Codieren (Indexing)?

A

Zusammenfassung des Materials: wie Inhaltsverzeichnis: was wird an welcher Stelle gesagt?
Verschafft systamtischen Überblick über Daten
zwecks Wiederauffinden von Themen in Interview
Basis/vorläufiger Schritt um gehaltvollere Codes zu entwickeln.

77
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung vom Codieren sagen?

A

Berücksichtigung individueller Bedeutungsaspekte
Besondere Eignung für sehr unterschiedliches Textmaterial
Betonung eine (unter vielen) Bedeutungsaspektes > die richtige Codierung gibt es nicht
Gefahr der Überblick zu verlieren
Keine festen Vorgaben für die Durchführung einer Codierung

78
Q

Nenne die Kernkriterien qualitativer Forschung.

A

Intersubjektive Nachvollziehbarkeit
Indikation des Forschungsprozesses
Empirische Verankerung
Limitation
Kohärenz
Relevanz
Reflektierte Subjektivität

79
Q

Was versteht man unter Intersubjektiver Nachvollziehbarkeit?

A

Dokumentation des Forschungsprozesses
• Vorverständnis, Annahmen
• Erhebungsmethode und Erhebungskontext (z.B. Leitfaden)
• Transkriptionsregeln (vollständig, einheitlich?)
• Daten (Interviewtyp richtig eingesetzt?)
• Auswertungsmethode
• Informationsquellen (wörtl. od. sinngemäße Äußerungen der
Interviewten, Beobachtungen etc.)
• Entscheidungen (Sampling) und Probleme (Widersprüche)
• Interpretation in Gruppen
• Anwendung kodifizierter Verfahren (regelgeleitetes Vorgehen)

80
Q

Was versteht man unter Indikation der Forschungsprozesses?

A

Angemessenheit des qualitativen Vorgehens bzgl. Fragestellung
• Angemessenheit der Methodenwahl
• Wurde den Beforschten genügend Spielraum gewährt?
• Ermöglichen die Verfahren Irritationen des Vorwissens?
• War Forscher*in längere Zeit im Feld?
• Angemessenheit der Transkriptionsregeln
• Angemessenheit der Samplingstrategie
• Angemessenheit methodischer Einzelentscheidungen

81
Q

Was versteht man unter empirischer Verankerung?

A

Verwendung kodifizierter Methoden
• Textbelege für die Interpretationen
• Wurden auch widersprechende Fälle (negative Fälle) gesucht?
• Textmaterial
Überprüfung von aus der Theorie entwickelten Prognosen am
• möglich; nicht bei Objektiver Hermeneutik)
(Bewertung der Ergebnisse durch die Beforschten; ist nur teilweise
Kommunikative Validierung

82
Q

Was versteht man unter Limitation?

A

Grenzen des Geltungsbereichs einer Theorie überprüfe
Verallgemeinerbarkeit
Auswahl und Analyse minimal und maximal verschiedener Fälle
Explizite suceh und Analyse abweichender, negativer und extremer Fälle

83
Q

Was versteht man unter Kohärenz?

A

Konsistenz der entwickelten Theorie

84
Q

Was versteht man unter Relevanz?

A

Pragmatischer Nutzen
• Relevanz der Fragestellung
•verallgemeinerbar, etc.?)
Anregung zur Lösung von Problemen, Ergebnisse
(neue Deutungen, Erklärungen für das interessierende Phänomen,
Relevanz der Ergebnisse

85
Q

Was versteht man unter Reflektierte Subjektivität?

A

•Reflektierte Subjektivität
biographischen Hintergrund)
(mit eigenen Forschungsinteressen, Vorannahmen, eigenem
Reflexion der Rolle des/der Forscher/in als Subjekt
! Begleitung des Forschungsprozesses durch Selbstbeobachtung
! Reflexion der persönlichen Voraussetzungen für die Erforschung !
des Gegenstandes
Vertrauensbeziehung zwischen Forscher/in und Beforschten
! Reflexion des Feldeinstiegs
(Unbehaglichkeiten, z.B. liefern Hinweise zur Spezifik des Feldes)

86
Q

Was ist die objektive Hermeneutik?

A

Variante der Hermeneutik, die speziell für die Sozialwissenschaften entwickelt wurde
Zielsetzung:
Identifikation allgemeiner, objektiver Strukturen, die menschlichem Handeln zugrunde liegen
Identifikation der Strukturen, die einer sprachlichen Äußerung zugrunde liegen
Formen:
Feinanalysen
Sequenzanalysen
Interpretation der objektiven Sozialdaten

87
Q

Was sind die Grundannahmen der objektiven Hermeneutik?

A

Verstehen als Sinnverstehen
Konstitution von Welt in der Sprache
Regelhaftigkeit von Texten
Strukturrekonstruktion als Ziel
Differenz zwischen latenter Sinnstruktur und subjektiver Sinnrepräsentanz
Prinzip der Fallstruktur-Generalisierung

88
Q

Was meint man mit Verstehen als Sinnverstehen?

A

Das Ziel von
Verstehen ist die
Zuschreibung von
Sinn.

89
Q

Was meint man mit Konstitution von Welt in der Sprache?

A

Die sinnhafte Welt konstituiert sich ausschließlich in Sprache und manifestiert sich in Texten

90
Q

Was versteht man unter der Regelhaftigkeit von Texten?

A

Soziale Regeln und Strukturen manifestieren sich in Texten. Bei der Interpretation von Texten muss auf solche Regeln zurückgegriffen werden

91
Q

Was versteht man unter Strukturrekonstruktion als Ziel?

A

Jede Handlung schließt andere Handlungsmöglichkeiten aus.

In der konkreten Auswahl manifestiert sich die Sinnstruktur des Falls, die es zu rekonstruieren gilt.

92
Q

Was versteht man unter Differenz zwischen latenter Sinnstruktur und subjektiver Sinnrepräsentanz?

A

Menschen haben zu den Regeln/Sinnstrukturen, die ihrem Handeln zugrunde liegen, zumeist keinen Zugang. Diese sind somit latent und stimmen nicht mit den subjektiven Intentionen, Meinungen überein.

93
Q

Was ist das Prinzip der Fallstruktur-Generalisierung?

A

Jeder Fall ist allgemein (basiert auf den geltenden sozialen Regeln)
und besonders (realisiert eine konkrete unter den potentiellen Handlungsmöglichkeiten)
Die rekonstruierte Fallstruktur ist generalisierbar und spezifisch

94
Q

Nenne das Vorgehen bei der Sequenzanalyse.

A

Betrachtung einer ersten Äußerung bzw. Äußerungsteils
Ermittlung von Handlungsspielräumen (Welche sozialen Regeln liegen der Äußerung zugrunde? Entwicklung von Geschichten, innerhalb derer die Äußerung Sinn macht)
Erstellung von Lesarten
(Gruppierung von Handlungsspielräumen zu Lesarten. jede Lesart beinhaltet Interpretationen, die auf dieselebe Regel bzw. Sinnstruktur zurückgreift)
Kompatibilitätsprüfung (Prüfen, welche Lesarten mit der nachfolgenden Äußerung kompatibel sind)
Fallstrukturhypothese (Hypothese über die objektive Struktur, die dem Fall zugrunde liegt)
Strukturgeneralisierung
(erlaubt die Fallstrukturhypothese die Vorhersage des gesamten weiteren Verlaufs, kann sie auf den gesamten Fall werallgemeinert werden)

95
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung von Objektiver Hermeneutik sagen?

A

Kunstlehre, die schwer systematisch vermittelbar ist
Ergebnisse sind an die Subjektivität der Forschenden gebunden
Sehr aufwändig in der Durchführung
Kritik an der Annahme, dass sinnhafte Wirklichkeit sich ausschließlich in Texten manifestiert
Fokus = nicht der Inhalt des Gesagten sondern die zugrunde liegenden Sinnstrukturen.