Pathophysiologische Grundlagen Flashcards
Einteilung
Wie teilt man Arzneimittelreaktionen generell ein?
Für was stehen die jeweiligen Gruppen und was beinhalten diese?
Wieviel Prozenzt der jeweiligen Gruppen machen den Anteil aus?
Reaktionen von Typ A: 75%
- A steht für augmented=gesteigerte/verstärkte
- dosisabhängige und pharmakologisch verstärkten
Wirkung= Intoxikation
Typ B-Reaktion: 25%
- bizarr-Reaktionen
- beinhalten unvorhersehbare Reaktionen=bizarr,
welche nicht mit pharmakodynamischen Effekten
erklärbar sind
Sensibilisierungsphase
Das adaptive Immunsystem muss ein Arzneimittel als pathologisches Substrat erkennen, sodass bei erneutem Kontakt eine gerichtete Immunantwort ausgelöst wird.
Was ist bei den allermeisten Medikamenten pathophysiologisch notwendig, damit eine solche Sensibilisierung in Gang gesetzt wird?
Was ist eine Ausnahme?
Die meisten Medikamente sind sehr klein und nicht immunogen. Es sing Haptene!!!! welche erst durch Bindung an ein Trägerprotein vom Immunsystem als Antigen erkannt werden.
Alternativ sind Medikamente Pro-Haptene, die erst durch Metabolisierung, z.B. in der Leber, zu Hapten werden.
Zusätzlich gibt es noch die Theorie, dass bestimmte Medikamente ohne vorherige Aufnahme/Sensibilisierung direkt durch antigenpräsentierenden Tellen T-Zelle und MHC-komplex der Antigenpräsentierenden Zelle erstellen können
Beispiel-Haptene: Penicilloylring des Penicillins bindet an körpereigene Lysin-Bestandteile und dann nach Aufnahme und Prozessierung von dendritischen Zellen als Antigen erkannt und vom Immunsystem so verarbeitet
Beispiel-Pro-Haptene:Sulfamethoxazol
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ I-Reaktionen: - was ist der Name dieser Reaktion - wie ist grob der Pathomechanismus - Wann treten die Beschwerden auf? - Es gibt auch einen alternativen Verlauf- wie heißt dieser?
Typ-I Reaktion = Sofortreaktion
Bindung eines Arzneimittel an IgE-Antikörper
-> führt zu Freisetzung von Mediatoren einer anaphylaktischen Reaktion
Beschwerden wie Urtikaria, Dyspnoe, Herzkreislauferkankungen treten fast immer innerhalb weniger Minuten und nur selten verzögert nach wenigen Stunden auf
Alternativ gibt es einen Biphasischen Verlauf. hier werden erneute Entzündungsmediatoren nach 4-12h später erneut freigesetzt
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ-II-Reaktionen:
- was ist der Name dieser Reaktion?
- Beschreibe den Pathomechanismus und davon abhängig mögliche Symptome
- Wie ange dauert die Sensibilisierungphase?
- Wie lange dauert es nach der Sensibilisierung bis Symptome auftreten?
Typ II-Reaktion = humoral-toxische Reaktion
Arzneimittel können durch unspezifische Bindung an Zellen oder durch pharmakologische Interaktion mit Zellmembran Neo-Antigene bilden.
Diese Antigene können durch IgG oder IgM-AK fixiert werden. (Lösliche Medikamente können auch direkt mit IgG/IgM-AK gebunden werden und dann über Fc-Rezeptor zellulär gebunden werden)
Diese Immunkomplexe aktivieren das Komplementsystem und es kommt zur Zytolyse über das retikuloendotheliale System
Die Zellen die gebunden werden sind häufig aus dem hämatopoetischen System:
- hämolytische Anämie
- Granulozytopenie
- thrombozytopenische Purpura
Sensibilisierungphase dauert mit Ausbildung von AK 5-10 Tagen
Effektorphase dauert 2-3 Tage bis Auftreten von klinischen Symptomen
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ-III-Reaktionen:
- was ist der Name dieser Reaktion?
- Was ist hier der Auslöser der Reaktion?
- Was Verursachen hier die Immunkomplexe?
- wie lange dauert die Sensibilisierungsphase?
- Wie lange dauert die Effektorphase?
- Wann kann diese Reaktion viel rasanter verlaufen?
Typ III-Reaktion = Immunkomplexreaktion
Auslöser sind Aggregate aus Arzneimittelhapten plus Trägerproteine ->induzieren Antikörper oder Komplexe die sich nur aus arzneimittelspezifischen Immunoglobinen zusammensetzten:
- Meist IgG
- selten IgM
- IgA bei der Purpura-Schönlein-Henoch
Diese Immunkomplexe können in postkapilläre Venolen ausfallen und zur leukozytoklastischen Vaskulitis führen
Die Sensibilisierungsphase dauert 10 Tagen
Effektorphase dauert 2-5 Tage
Rasanter Verlauf bei Aktivierung des Komplementsystem -> Serumkrankheit
-z.B. nach Impfung bei sehr hohem Titerschutzt
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ-V-Reaktionen:
- was ist der Name dieser Reaktion?
- Nenne grob den Mechanismus
- Nenne Beispiele
Typ-V-Reaktion = granulomatöse Reaktionen
Zelluläre Reaktionen mit Beteiligung von Monozyten und den zu deren Aktivierung erforderlichen Th1-Lymphozyten
Beispiele:
Impfgranulome nach Impfung oder Allergenextrakte von Hyposensibilisierungslösungen
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ-VI-Reaktionen:
- was ist der Name dieser Reaktion?
- was löst diese Reaktionen aus?
- wie Kommt es zu diesen Reaktionen pathophysiologisch?
- nenne zwei Beispiee!
Typ-VI-Reaktionen=Immundeviationen
- IFN-Alpha, TNF-Alpha-Antagonisten oder Checkpointinhibitoren
- Diese stimmulieren inflammatorisch die T-Zellpopulationen, Induzieren Autoantikörper oder supprimieren dier egulatorischen T-Zellen
- -> dies alles entzündliche oder autoimmunologische Immunreaktionen auslösen
Beispiele:
- Paradoxe Reaktion bei Psoriasispatienten durch TNF-Alpha-Blocker; Autoimmunphänomene bei Melanompatienten mit CTLA-4- oder PD1-AK
Sensibilisierungsphase
Beschreibe Typ-IV-Reaktionen:
- was ist der Name dieser Reaktion?
- was sind hier die Effektorzellen?
- was ist die Klinik in einem Wort?
- wie kann man Typ-IV Reaktionen genauer einteilen und wonach?
Typ-IV-Reaktionen=T-zelluläre Reaktionen
Effektorzellen sind arzneimittelspezifische inflammatorische und zytotoxische T-Lymphozyten
- klinisch zeigen sich Exantheme unterschiedlichster Art
- Typ-IV Reaktionen kann man in IVa-IVd einteilen, je nach beteiligte Lymphozytenpopulation
Nichtimmunologische Typ-B-Reaktionen
- Worauf beruht der Pathomechanismus bei Typ-
B-Reaktionen, welche nicht immunologisch bedingt sind (Typ B besthet aus immunologischen und nicht immunlogischen Reaktionen) - Warum wird hier von Pseudoallergie gesprochen?
- hier kommt es zur Reaktion durch direkter Aktivierung des Komplementsystemes oder direkter Zellaktivierung, oder Induktion entzündlicher Signalkaskaden oder durch Hemmung von Enzymsystemen
- Pseudoallergie, da gleiche klinische Symptome und Effektormechanismen
Nichtimmunologische Typ-B-Reaktionen
Nenne alle Pathomechanismen der nichtimmunologischen Typ B Reaktionen
Es gibt 3 Pathomechanismen
- Arzneimittelinduzierte Histaminfreisetzung
- Arzneimittelinduzierte Komplementaktivierung
- Enzyminhibition
Nichtimmunologische Typ-B-Reaktionen
Beschreibe die Arzneimittelinduzierte Histaminfreisetung
- Durch Membrandestabilisierende Effekte des Arzneimittels kommt es zu direkter Histaminfreisetzung
- dies geschieht aus Mastzellen und Basophilen die destabilisiert werden
- Beispiele: nicht IgE-vermittelte anaphylaktischen Reaktionen auf Muskelrelaxanzien oder Röntgenkontrastmittel
Nichtimmunologische Typ-B-Reaktionen
Beschreibe die Arzneimittelinduzierte Komplementaktivierung
was sind mögliche Auslöser?
Wann treten die Symptome auf?
Das Komplementsystem kann durch Stimulation von Mastzellen, Basophilen, myeloiden oder vaskulären Endothelzellen anaphylaktische Reaktionen auslösen
- das Komplementsystem kann direkt aktiviert werden oder durch Antikörperbindung verstärkt aktiviert werden
Auslöser: liposomale Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Hämdialysemembranen
Bei Antikörper unabhängier aktivierung könnten die Symptome bei Erstkontakt auftreten
Nichtimmunologische Typ-B-Reaktionen
Warum werden die Enzyminhibition auch Analgetika-Intoleranz beschrieben?
Wie ist der Mechanismus?
Was sind die Symptome?
NSAID vom Typ Cyclopxygenase-Hemmer können bei vorbestehender vemrherter Lipooxygenaseaktivität durch verminderte Synthese von Prostaglandin E2 eine vermehrte Bildung von Cysteinyl-Leukotrienen aus Arachidonsäure in Mastzellen und Eosinophilen induzieren.
zu 95% ist die Cyclooxygenase I betroffen nur zu 5% Typ II
Auslösung von Urtikaria, Angioödem oder Rhinitis und Asthma bronchiale
Seltener sind andere Mediaktionen die Enzyminhibitoren der Typ B Reaktion sind: z.B. Hemmung des Bradykininabbaus durch ACE-Inhibition, welche zu Angioödemen führt