Organisationsstrukturen & Management im Baubetrieb Flashcards
Besondere Bedingungen der Bauproduktion
(Art der Leistungserstellung/Produktion)
• Baubetriebe = Bereitschaftsbetriebe
• Produktion: - auf Bestellung
- in nicht stationärer Einzelfertigung (an vorgegebenen Standorten, unter immer
neuen Randbedingungen, mit wechselnder Belegschaft)
• Preisbildung vor Produktionsbeginn
Auftragsfertigung
- Trennung von Produktplanung & -Fertigung
- Produktion auf Vorrat ausgeschlossen
- Reduzierung von Eigenleistungen → Reduzierung von Kapazitätsrisiko
Nicht stationäre Einzelfertigung
- Keine ortsfeste Produktionsstätte
- Stets neue Produktionsbedingungen (Randbedingungen & Belegschaft)
- Produktionsablauf abhängig von Bauwerk, Bauverfahren, Bauvertrag, etc.
Baubetriebliche Planung für die Produktionsvorbereitung
- die Wahl der Bauverfahren,
- die Bestimmung und Festlegung von Geräten,
- die Baustelleneinrichtungsplanung,
- die Ablauf- und Terminplanung,
- die Bedarfs- und Kapazitätsplanung für Personal, Geräte und Baustoffe sowie
- die Planung von Eigen- und Fremdleistungen usw.
Preisbildung vor Produktionsbeginn
- Festlegung des Preises vor Angebotsabgabe
- Preise sind bindend → Dilemmasituation
- Existenz- & Erfolgsbestimmend
Aufbauorganisation
- bildet das hierarchische Gerüst eines Unternehmens
- legt Rahmenbedingungen fest
z.B. durch Organigramme, Stellenbeschreibungen,
Stellenbesetzungspläne
Ablauforganisation
- legt die Prozesse innerhalb der Aufbauorganisation fest
- Bestimmungsfaktoren: Mensch/Handlungsträger;
Aufgabe/Kompetenz/Verantwortung; Sachmittel
z.B. mittels Flussdiagramme, Checklisten, Arbeitsanweisungen
Aufbau- vs. Ablauforganisation
traditionell/statisch
Aufbauorganisation
⋅ Einlinien-, Stablinien-, Mehrlinien-, Matrixsysteme
Ablauforganisation
⋅ Kalkulation, Arbeitsvorbereitung, Mahnwesen, Gehaltsabrechnung, Geräteverwaltung
Aufbau- vs. Ablauforganisation
innovativ/dynamisch
Aufbauorganisation
⋅ Teamorganisation, projekt- und kundenorientierte Organisation, Geschäftsfeldorganisation
Ablauforganisation
⋅ Strategieentwicklung, Marketing, strategisches Verkaufen, Risikomanagement, Kundenbindung, Mitarbeiterführung, Wertschöpfung
Mögliche Strukturen der Aufbauorganisation
Zentralisierung
- Vorteile: Höhere Spezialisierung, besser ausgebildete Fachkräfte, bessere
Kapazitätsauslastung - Nachteile: Mehr Bürokratie, große Informationsstrecken, größere Anonymität
Mögliche Strukturen der Aufbauorganisation
Die Unterstellung
- Einfach- und Mehrfachunterstellung
Mögliche Strukturen der Aufbauorganisation
Die Befugnisse
- Vollkompetenz (=Linienstellen)
- Teilkompetenz (=Stabstellen)
Organisationsformen
Einliniensystem
positiv
⋅ Einfachunterstellung -> eindeutige Kompetenzstruktur (ausschl. Vollkompetenz)
⋅ Anforderungen von Berichte an nur eine genau definiert Aktionseinheit
⋅ “geringe” durchschnittliche Mitarbeiteranzahl
Diagramme
Organisationsformen
Einliniensystem
negativ
⋅ längere Instanzenwege (fehlende Querverbindungen)
⋅ Schwerfälligkeit durch lange Wege
Diagramme
Organisationsformen
Stabliniensystem
⋅ Einfachunterstellung
⋅ Voll- und Teilkompetenzen
⋅ Stäbe = Leitungshilfsstellen mit rein beratender Funktion
⋅ arbeiten Stäbe auf verschiedenen Hierarchieebenen -> Stabhierarchie
Diagramm
Organisationsformen
Mehrliniensystem
positiv
⋅ Mehrfachunterstellung
⋅ Anweisungen auf kürzestem Weg
Diagramm
Organisationsformen
Mehrliniensystem
negativ
⋅ Kompetenzüberschreitungen
⋅ Anweisungsüberschneidungen
⋅ Erfolgskontrolle schwierig -> “Chaos”
Diagramm
Organisationsformen
Matrixsystem
⋅ Mehrfachunterstellung
⋅ doppelte Gliederung von Fachressorts und Produktionszweigen
⋅ divisionale Organisationsform
⋅ Ergebnisverantwortung bei Sparten, fachliche Know-How in Ressorts
Organisationsformen
Matrixsystem
positiv
⋅ interaktive Betrachtungsweise der Aufgaben
⋅ Entlastung der Spitze
⋅ direkte Kommunikationswege
Organisationsformen
Matrixsystem
negativ
⋅ Kompetenzkonflikte durch unklare Zuständigkeiten
⋅ verlangsamte Entscheidungsfindung durch hohen Kommunikationsbedarf
⋅ Erfolgskontrolle schwierig
Organisationsformen
Matrixsystem
Voraussetzungen für erfolgreiche Matrix-Organisation
- Dynamisches, vielfältiges Umfeld
- Offenheit und Flexibilität der Mitarbeiter
- Bereitschaft zur Konfliktlösung
- Kooperativer Führungsstil
- Ergebnisverantwortung bei den Sparten, fachliches Know-how bei den Ressorts
Diagramm
Organisationsformen
Matrixsystem
Teamorganisation
⋅ Vorsitzendes Bindeglied
⋅ Vorteile: Höherer Leistungsgrad, Berücksichtigung Kommunikations- und Interaktionsbedürfnisse, Entscheidungsqualität durch Teamentscheidung
Regionale vs. Divisionale Aufbauorganisation
Regionale Organisation
⋅ Gliederung nach Regionen
⋅ Zentralabteilung -> Niederlassungsübergreifende Funktionen - fachliche Funktion
⋅ Stabscharakter ohne Weisungsbefugnis
⋅ Klassische Organisationsstruktur
Regionale vs. Divisionale Aufbauorganisation
Divisionale Organisation
⋅ meist Mischung aus Regional und Divisional
⋅ Gliederung nach Produktion oder Kundengruppen -> Sparten