Nephrologie Flashcards
Größe, Gewicht Niere
Größe einer Faust (10-12 x 4-6cm)
Gewicht einer Apfelsine
Aufbau der Niere
Nierenrinde (Cortex) Nierenmark (Medulla) Gefäße Nierenbecken Harnleiter
Funktionseinheit der Niere
Nephron
- ca. 1 Million pro Niere
- Gefäßknäuel (Glomerulum): Filter
- Schlauchsystem
- Sammelrohr
- Untersuchung durch Nierenpunktion + Mikroskopie
Bildung Primärharn
180l täglich (beide Nieren zusammen)
7.5l/h, 125ml/min : Glomeruläre Filtrationsrate GFR
Endharn
1.5-2.0l pro Tag
Bestimmung der Nierenfunktion: Kreatinin
Kreatininwert aus dem Blut (mg/dl) lässt über Funktion auf GFR schließen
Normalwert: 1,3mg/dl - 50% Nierenleistung
Normaler Kreatininwert schließt eine Nierenerkrankung nicht aus
Blinder Bereich: akute Nierenschädigung bei vorher nierengesunden Patienten bleibt unbemerkt
Bei unter 20% Nierenleistung Dialyse
Bestimmung der Nierenfunktion
Kreatininwert
Geschätzte GFR: eGFR berechnen über versch. Formeln
Endogene Kreatinin und Harnstoff-Clearance: 24h Sammelurin
- GFR[ml/min] = KreatininUrin[µmol/l] x Urinvolumen[ml] / (KreatininPlasma[µmol/l] x 1440[min])
Eiweiß im Urin
- Leckage am Filter
- A1: normale Albuminurie <20mg/l
- A2: Mikroalbuminurie 30-300mg/l
- A3: Makroalbuminurie >300mg/l
Diagnostik Urinstatus
Normwerte:
spez. Gewicht: 1015-1025g/l
pH-Wert: 5.2-7.3
Leukozyten, Nitrit, Protein, Glukose, Ketone, Urobilinogen, Bilirubin, Erythrozyten, Hämoglobin: negativ
Albumin wird erst mit >300 als positiv getestet
Akutes Nierenversagen Ursachen
Vor der Niere (Gefäß, Kreislauf)
- Volumenmangel (Erbrechen, Durchfall, Diuretika)
- Schock (Herzinfarkt, Infektion, Blutung)
- Kontrastmittel
- Nierenarterienstenose, Embolie
In der Niere
- Entzündungen, Autoimmunerkrankungen
- Infektionen
- Medikamente
Im Urinabfluss der Niere
- Verlegung des Harntraktes (Tumor, große Prostata, Steine)
Einteilung der chronischen Niereninsuffizienz
- nach GFR
- G1, 2, 3a, 3b, 4, 5
- G1: >90
- G4: 15-29ml/min, erheblich eingeschränkt
- G5: <15, Nierenversagen
Komplikationen des Nierenversagens
- Wasser in der Lunge, Pleuraerguss
- Wasser in den Beinen (Ödeme)
- Überwässerung, Erweiterung der vena cava
- Anämie
- Übersäuerung (Azidose)
- Hohes Kalium (Hyperkaliämie) >7.0mml/l, normal: 3.6-5.0, Muskelschwäche und Lähmungen, Herzrhythmusstörungen
Therapie der chronischen Niereninsuffizienz
- Hämodialyse
- Peritonealdialyse
- Nierentransplantation NTX
Ursachen Nierenerkrankungen
Diabetes mellitus Typ 2 32% Vaskuläre Nephropathie (Arterielle Sklerose) 23% Glomerulonephritis 13% Interstitielle Nephritis 8% Zystennieren 4% ...
Symptome der kompensierten Niereninsuffizienz
Azotämie (Vergiftung des Körpers): - Schwäche, Kraftlosigkeit, Lebensunlust, Suizid - Katabolismus, Gewichtsverlust - Hypertonie (Bluthochdruck) - Kardiopulmonale Dekompensation durch Wasseransammlung -Depression
Urämiekomplex
- gastrointestinale Symptome
- Ödeme, Lungenödem
- Pericarditis (Herzbeutelentzündung)
- Encephalopathie
Ziel der Dialyse
Symptomfreiheit bezüglich der Urämie
URR (Harnstoffverlustrate im Blut) 65% nach Dialyse
Kt/V (Kinetische Harnstoffverlustrate) mindestens <1,2 nach Dialyse
Nierenersatztherapie
Hämodialyse (in Praxis, 3x 4h pro Woche)
Peritonealdialyse
Transplantation
Hämodialyse Zugänge
Shaldonkatheter >200ml/min
- normale Vene reicht nicht, oft Halsvene oder Leistenvene
- nur für Intensivstation
Demerskatheter
- liegt getunnelt unter Haut
- besser fixiert, Patienten dürfen damit nach Hause
AV-Fistel/Shunt
- kleine OP am Unterarm, operative Verbindung zwischen Vene und Arterie
- Erzeugung höheren Drucks in der Vene führt zu Vergrößerung
- geringere Infektionsgefahr als Katheter
Dialyse Begriff
Transport von im Blut gelösten Stoffen durch eine Membran durch
Wovon hängt Qualität der Dialyse ab
Extrakorporaler Kreislauf
Größe der gelösten Stoffe
Porengröße der Membran (Dialysator, Filter)
Transmembrandruck TMP
Extrakorporaler Kreislauf Dialyse
Druckmessung, Blutpumpe, Blutverdünner, Blasenfänger, Dialysator (Stoffaustausch, Wasserentzug), Blasenfänger
Permeat (Dialysewasser, gereinigt), Bicarbonat, Elektrolyte, Heizung, Drücküberwachung, Bilanzierungssystem, Wasserentzug durch Unterdruck
Entfernung der Moleküle bei Dialyseverfahren
Blut in Kapillaren, außen Dialysat
- Diffusion (Bewegung aufgrund eines Konzentrationsgradienten)
- Ultrafiltration (Transport von Flüssigkeit aufgrund eines Druckgradienten)
- Konvektion (Bewegung eines gelösten Stoffes im Flüssigkeitsstrom) über Druckgradienten
- Osmose (Glukose hinzufügen, Transport von Wasser)
Porengröße der Dialysemembran
Molekulargewicht unter 65.000 (Albumin)
- also Kreatinin, Harnstoff, Natrium kommen durch, Natrium muss kompensiert werden
Peritonealdialyse
Schlauch in Bauchdecke implantiert, Wasser wird in die Bauchhöhle eingelassen (Schwerkraft)
Patient wird vom System gelöst, nach ein paar Stunden später wird es wieder ausgeleitet (Schwerkraft) usw..
- Verschiedene Katheter
- Infektionsschutz sehr wichtig
- Flüssigkeitsentzug über Osmose, Wasser sammelt sich im Bauch
- CAPD: 3-4 Wechsel pro Tag
- APD: automatisiert, nachts werden Beutel gewechselt, tagsüber muss nicht oder weniger gewechselt werden
Peritonealdialyse Vorteile
Unabhängigkeit Selbstverantwortung Normotonie (Blutdruck besser eingestellt) Diätische Freiheit (Kalium) Mittelmoleküle
Peritonealdialyse Nachteile
Peritonitis (Infektion)
Infektion der Eintrittsstelle
Über die Jahre abnehmende Clearance (Bauchfell als semipermeable Membran nicht mehr gut)
Eiweißverlust
Nierentransplantation
- Bestes Verfahren
- eigene Nieren bleiben in der Regel im Körper
- wird im Becken implantiert
- postmortal oder Lebendspende
- eine Niere reicht bei Gesunden
Nierentransplantation Voraussetzungen
- biologisches Alter, Old for Old Programm (Spender
und Empfänger über 65) - guter Gefäßstatus
- keine gravierenden Begleiterkrankungen
- Tumorfreiheit < 2 Jahre wegen Immunsuppressiva
- Wartezeit 7-8 Jahre
Probleme der Nierentransplantation
- Abstoßung durch Immunsystem
- Infektion durch geschwächtes Immunsystem
- Rezidiv der Grundkrankheit
- Erkrankung des Transplantats
- Vorsicht bei Medikamenten
- Entstehung von Malignomen (im Spätverlauf)
Organspende Probleme
- wird oft vergessen -50%
- Angehörigengespräch - 30%
Aphereseverfahren
- Entfernung von pathologischen Bestandteilen aus
dem Blut - jede (Autoimmun-) Erkrankungen, in der ein zirkulierender pathogenetischer Faktor (Autoantikörper) identifiziert werden konnte
- molekulares Gewicht höher als bei Dialyse, größere Substanzen werden entfernt (Antikörper = Immunglobuline)
Plasmapherese
- Venenpunktion reicht aus
- Blut wird separiert in zelluläre Bestandteile und Plasma
- Plasma wird ersetzt
Adsorption von Plasmabestandteilen
Reinigung des Plasmas und Rückgabe zum Patienten
effektiver als Plasmaersatz
Plasmaseparation Verfahren
- Filtration
- Diskfiltration
- Zentrifugation
Ablauf eines Adsorberzyklus
- Plasmarückgabe, Freispülen
- Desorption von Antikörpern mit Eluat
- Neutralisierung des pH
- Beginn der Adsorption
- Bindung von Antikörpern an den Adsorber
meist zwei Adsorber parallel
Erkrankungen - Adsorber
Systemischer Lupus
Antiphospholipid-Syndrom
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