Motivation 2 Flashcards

1
Q

Isabel und Theo gehen beide regelmäßig 10 km joggen. Isabel genießt die Bewegung sehr und fühlt sich dabei frei. Bei Theo ist das etwas anders. Er läuft vor allem regelmäßig, weil er ein bisschen abnehmen möchte und zusätzlich gehört hat, dass die Bewegung gut sei für das Herz-Kreislauf-System. Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
A) Für Isabel hat der Sport einen Tätigkeitsanreiz.
B) Für Theo hat der Sport einen Folgeanreiz.
C) Sport kann je nach Person im Anreizcharakter variieren.
D) Für Theo hat der Sport einen Tätigkeitsanreiz.

A

D) ist falsch

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2
Q

Motivationstheorien Vorläufer

A
  1. Triebtheorie von Clark Hull (Lernpsychologie)
  2. Feldtheorie von Kurt Lewin (Gestaltpsychologe)
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3
Q

Neuere Motivationstheorien

A
  1. Erwartungswerttheorie: a) Atkinsons Risikowahlmodell
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4
Q

Welche Bereiche der Psychologie haben die Motivationstheorien beeinflusst?

A
  1. Evolutionspsychologie
  2. Lernpsychologie
  3. Emotionspsychologie
  4. Persönlichkeitspsychologie
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5
Q

Triebtheorie von Hull: Triebe - Definition & Eigenschaften

A
  1. Allgemeine und unspezifische Quelle der Verhaltensmotivation, die aus dem Inneren des Organismus kommen (physiologische Grundlage)
  2. jedes Bedürfnis (Hunger, Durst, Schlaf, …) erhöht die Triebstärke
  3. Unvermeidbar
  4. Energetisieren alles Verhalten
  5. haben aversive Qualität
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6
Q

Triebtheorie von Hull: Grundannahmen,TriebreduktionundHabits

A
  1. Triebreduktion wirkt belohnend und verstärkt die Reiz-Reaktionsverbindung (Hedonismus- und Homöostase-Prinzip)
  2. gelernte Reiz-Reaktionsverbindungen werden als Habit bezeichnet
  3. Law of effect: Gewohnheitsstärke wird mit jeder belohnten Verhaltensausführung stärker
  4. Triebreize wie Magenknurren geben Verhaltensrichtung an, indem sie Habits aktivieren
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7
Q

Triebtheorie von Hull: Zentrale Aussage

A

Verhaltensstärke = Gewohnheitsstärke x Triebstärke
–> sowohl ein Habit als auch ein Trieb müssen vorhanden sein, damit die Verhaltensstärke einen Wert größer Null annehmen kann

Implikation: kein Verhalten ohne Triebzustand (z.b.: wenn alle Bedürfnisse befriedigt sind)

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8
Q

Triebtheorie von Hull: Evidenz Perin (1942)

A
  1. Ratten hatten gelernt, durch Hebeldrücken an Futter zu gelangen
  2. Bei geringer Triebstärke wächst die Verhaltensstärke mit der Anzahl der Lerndurchgänge langsamer als bei hoher Triebstärke –> schwierigere Löschung von gelernten Verhaltensweisen bei höherer Deprivation
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9
Q

Triebtheorie von Hull: Evidenz Columbia Obstruction Box

A
  1. Box mit elektrifiziertem Rost über das Ratten laufen mussten, um an Futter, Sexualpartner oder Wasser zu gelangen nachdem sie davon für eine bestimmte Zeit depraviert wurden
  2. Ergebnisse:
    Der Zusammenhang zwischen Deprivationsdauer und Rostüberquerungen ist nicht linear und nimmt auch nach einer bestimmten Anzahl an Tagen ab
    (s.F. 12/13)
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10
Q

Triebtheorie von Hull: Kritik

A
  1. Beziehung zwischen Deprivationsdauer und Triebindikatoren ist erheblich komplexer –> Häufig auch kein Zusammenhang
  2. Trieb ohne Bedürfniszustand: VP ohne Mangel an nichts haben Bedürfnisse z.B.: nach Aktivität
  3. Vernachlässigung der Umwelt, insbesondere der Rolle von Anreizen
    –> Hull macht eine spätere Revision, um Anreize zu integrieren
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11
Q

Feldtheorie von Lewin: Grundidee

A
  1. Beschreibt Verhalten als Funktion von Person & Umwelt
  2. Setzt sich aus zwei Modellen Zusammen:
    a) Personenmodell: unerledigte Intentionen erzeugen Quasibedürfnisse. Dieses Zusammenspielt begreift Lewin als gespannte Systeme, die nach Entspannung bzw. Spannungsausgleich streben und somit Befriedigungshandlungen erfordern

b) Umweltmodell:
anziehende und abstoßende Kräfte. Umweltgegebenheiten erhalten ihren Wert durch Faktoren innerhalb der Person (Bedürfnisse und unerledigte Ziele) –> Valenz
s. F. 16
–> Personen bewegen sich in einem Kraftfeld die Stärke wird durch die länge der Pfeile angezeigt

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12
Q

Konflikte bei Lewin

A

–> Wiederstreitende Kräfte, die auf eine Person einwirken resultieren in Konflikten
1. Aufsuchen-Aufsuchen:
zwei positive Zielzustände, beide sind anziehend (aber man kann sich nur für einen entschieden)

  1. Meiden-Meiden:
    Zwei negative Zielzustände, beide sind abstoßend (aber man muss sich für einen Entschieden)
  2. Aufsuchen-Meiden:
    Ambivalente Ziele, ein negativer und ein positiver Zielzustand, einer ist abstoßend, der andere anziehend (Es gibt nur einen Zielzustand aber der ist sowohl positiv als auch negativ –> Entenfüttern)
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13
Q

Feldtheorie nach Lewin: Entspannung des Systems und Ersatzhandlungen

A
  1. Wenn ein Bedürfnis oder ein unerledigtes Ziel eine Handlung in Gang gesetzt hat, bleibt es so lange handlungsleitend, bis das Ziel erreicht ist –> Entspannung
  2. Ist Entspannung aus Gründen nicht möglich, kann die Spannung eines Bereichs auch in einen benachbarten Bereich diffundieren (Nachbarschaft der Bereiche = Ähnlichkeit der Ziele) –> Ersatzhandlungen
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14
Q

Welche Arten von Konflikte sind nach Lewin am leichtesten zu lösen?

A

Aufsuchen-Aufsuchen-Konflikte

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15
Q

Feldtheorie nach Lewin: Valenz

A
  1. Konzipiert als Funktion des Bedürfnisses der Person und der Qualität des Zielobjektes
  2. Ist ein Bedürfnis befriedigt verliert ein Ziel seine Valenz
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16
Q

Feldtheorie nach Lewin: Verhalten

A

Als Resultat von anziehenden und abstoßenden Kräften (findet sich auch in modernen Theorien wieder vgl. appetitives und aversives Motivationssystem)

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17
Q

Erwartungswerttheorie: Grundgedanke, Definition Erwartung & Wert, Verhaltensausführung

A
  1. Motivationstendenzen ergeben sich aus einer rationalen Berechnung von Erwartung x Wert
  2. Erwartung = Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung
  3. Wert = Subjektive Attraktivität des Ziels –> hängt auch von der Motivausprägung der Person ab
  4. Verhaltensausführung:
    a) Hohe Wahrscheinlichkeit x hohe Attraktivität = Verhalten wird ausgeführt
    b) geringe Wahrscheinlichkeit x geringe Attraktivität = Verhalten wird nicht ausgeführt
  5. Motivation für Ziele ist am höchsten, wenn das Produkt aus Erwartung und Wert maximal ist –> hochattraktive Ziele werden oft nicht angestrebt, wenn die Erreichenswahrscheinlichkeit sehr gering ist (Ausnahme Lotto)
18
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Grundgedanken

A
  1. Wurde entwickelt um zu verstehen, welche Aufgabenschwierigkeiten gewählt werden –> Fokus auf Leistungsmotivation
  2. Erwartung-mal-Wert-Modell:
    a) Wert ergibt sich aus Personenparameter (Motiv) und Umweltparameter (Anreiz)
    –> Verhalten ist durch dies Parameter determiniert
  3. Verhalten ist auf positive Gegebenheiten hin und auf negative Gegebenheiten weg gerichtet
19
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Verhaltenstendenzen

A
  1. Arten von Verhaltenstendenzen:
    a) erfolgsaufsuchende Tendenz (Te)
    b) misserfolgmeidende Tendenz (Tm)
  2. Die stärkste Tendenz setzt sich durch
    –> Die Tendenzen sind additiv miteinander Verknüpft
  3. Welche der beiden Tendenzen stärker ist, hängt allein vom Leistungsmotiv der Person ab
20
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Woraus setzten die erfolgsaufsuchende Verhaltenstendenzen zusammen?

A

erfolgsaufsuchende Tendenz (Te) setzt sich multiplikativ aus dem Erfolgsmotiv (Me), dem Anreiz des Erfolges (Ae) und der subjektiven Erfolgswahrscheinlichkeit (We) zusammen
Te = Me x Ae x We

21
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Woraus setzten die misserfolgsmeidende Verhaltenstendenzen zusammen?

A

Tm setzt sich multiplikativ aus dem Misserfolgsmotiv (Mm), dem Anreiz des Misserfolges (Am) und der subjektiven Misserfolgswahrscheinlichkeit (Wm) zusammen
Tm = Mm x Am x Wm

22
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Verhaltensformel

A

die resultierende Tendenz (RT) setzt sich aus der Summe der misserfolgsmeidenden und erfolgsaufsuchenden Tendenzen zusammen
RT = Te + Tm

23
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Zusammenhang von Aufgabenschwierigkeiten und Parametern für die Berechnung der Verhaltenstendenzen

A
  1. Niedrige Schwierigkeit:
    a) Ae gering
    b) We hoch
    c) Am hoch
    d) Wm gering
  2. Mittlere Schwierigkeit:
    a) Ae mittel
    b) We mittel
    c) Am mittel
    d) Wm mittel
  3. Hohe Schwierigkeit:
    a) Ae hoch
    b) We gering
    c) Am gering
    d) Wm hoch
24
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Wann ist nach Atkinson die subjektive Erfolgsanreiz höher und wann der Misserfolgsanreiz

A
  1. Der Erfolgsanreiz ist umso höher, je geringer die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit ist (Ae = 1- We) –> man kann dann besonders stolz sein, wenn man bei einer schwierigen Aufgabe erfolgt hat
  2. Der Misserfolgsanreiz ist hingegen umso stärker negativ, je größer die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit ist (Am = -We) –> man schämt sich dann, wenn man bei einer leichten Aufgabe versagt
    –> Die subjektive Misserfolgswahrscheinlichkeit sinkt, wenn die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt (Wm = 1- We)
25
Q

Erwartungswerttheorie: Risikowahlmodell Atkinson: Untersuchung der Theorie: Vorhersage und Ergebnisse

A
  1. Vp sollten Ringe über einen Pflock werfen und konnten sich die Distanz dabei selbst aussuchen
  2. Das Modell sagt vorher, dass:
    a) Personen, deren Erfolgsmotiv stärker als Misserfolgsmotiv ist –> Wählen eher eine Mittlere Schwierigkeit
    b) Personen deren Misserfolgtmotiv stärker ausgeprägt ist –> wählen eher eine ganz einfach oder ganz schwere Aufgabe ( bei schwierig ist es nicht so schlimm zu scheitern)
  3. Ergebnisse:
    a) Die Erfolgsmotivierten nehmen eher mittlere Schwierigkeit und häufiger als die Misserfolgsmotivierte
    b) Aber auch die Misserfolgsmotivierten nehmen am meisten eine mittlere Schwierigkeit
    s. F. 28/29

–> Hypothese aus zweitens konnte nur teilweise bestätigt werden

26
Q

Motive - welche sind die “big Three” und welche gibt es noch?

A
  1. “big Three” - Konsens über drei Motive:
    a) Leistung
    b) Macht
    c) Anschluss
  2. Weitere Motive (umstritten)
    a) Aggression
    b) Autonomie
    c) Neugier
    d) Hilfe
27
Q

Leistungsmotiv: Wonach streben Leistungsorientierte Personen, Ausprägungen und Aktivierung

A
  1. Leistungsmotivierte streben danach:
    a) Leistungsstandards zu erreichen
    b) Aufgaben besonders gut zu machen
    c) Sich selbst oder andere zu übertreffen
  2. Leistungsmotiv kann:
    a) aufsuchen: Erfolgsmotiv - Hoffnung auf Erfolg
    b) meidend: Misserfolgsmotiv- Furcht vor Misserfolg
  3. Aktivierung durch:
    a) Handlungsergebnisse hängen von der Person selbst ab
    b) Rückmeldung über Leistung ist verfügbar
    c) Mittlere Aufgabenschwierigkeit
28
Q

Leistungsmotiv: Ursprung und Physiologische Korrelate

A
  1. Ursprung:
    a) Evolutionsbiologische Wurzel:
    I. Kompetenzmotivation: Menschen streben angeborener Weise danach, ihr Fähigkeiten zu erweitern
    II. Parallelen zu Neugier- und Explorationsverhalten von Tieren
    b) Sozialisation:
    I. Einfluss von Kulturen und Erziehung: Zusammenhang kollektives Leistungsmotiv und Wirtschaftsentwicklung (McClelland, 1985)
  2. Physiologische Korrelate:
    a) kaum Evidenz für spezielle neurophysiologische Korrelate der Motivanregung
    b) Evtl. Zusammenhang zur Ausschüttung von Vasopressin
29
Q

Leistungsmotiv: Verhaltenskorrelate

A
  1. hoch Leistungsmotivierte zeigen:
    a) mehr Anstrengung, Persistenz und Spaß, wenn sie Kontrolle über das Ergebnis einer Handlung haben
    b) bessere Leistungen in homogenen Klassen: Leistungsvergleich mit Schülern, die eine ähnliche Leistung erbringen bringt stärkeren Anreiz als der Vergleich mit viel besseren oder viel schlechteren
    c) Positiver Zusammenhang zu beruflicher Zufriedenheit, Einkommen und Umsatzsteigerungen
  2. Erfolgsmotivierte wählen realistischere Ziele und mittelschwere Aufgaben
  3. Aber: für sehr hohe Karrierestufen scheint Machtmotiv wichtiger
30
Q

Machtmotiv: Wonach streben Machtmotivierte?, Ausprägungen und Quellen von Macht

A
  1. Machtmotivierte streben nach:
    a) Körperlicher, mentaler oder emotionaler Einflussnahme
    b) Erhöhung des eigenen Rangs innerhalb formaler Hierarchien –> unmittelbare Ziele:
    Einfluss und Kontrolle
    c) andere beeindrucken
  2. Das Machtmotiv kann
    a) Aufsuchen: mit positivem Affekt
    b) meidend: aus Furcht vor Machtverlust/ Schwäche sein
  3. Quellen von Macht:
    a) Belohnungs- und Bestrafungsmacht
    b) Legitimierte Macht (z.B.: Polizeibeamte bei der Festnahme)
    c) Vorbildmacht
    d) Expertenmacht
    e) Informationsmacht
31
Q

Machtmotiv: Ursprung und Physiologische Korrelate

A
  1. Ursprung:
    a) Evolutionäre Perspektive:
    I. Macht sichert Zugang zu Ressourcen
    II. Perussé (1993): positive Korrelation jährliches Einkommen und Anzahl Geschlechtspaterinnen
    b) Soziale Perspektive:
    Machtmotiv hängt mit Erfahrung in früher Kindheit zusammen
  2. Physiologische Korrelate:
    a) Zusammenhang mit Testosteron –> Männer mit höherem Testosteronspiegel sind aggressiver und dominanter, haben mehr und früher sexuelle Kontakte, …
    b) Testosteron steigt vor Wettkampf bei hoch Machtmotivierten Männern an und sinkt bei Niederlage bzw. steigt bei Erfolg
    c) bei Frauen steht erfolgreiches machthandeln eher mit Östradiol in Zusammenhang
32
Q

Machtmotiv: Verhaltenskorrelate

A
  1. Männer mit hohem (ungehemmten) Machtmotiv:
    a) Haben mehr körperliche Auseinandersetzungen
    b) versuchen andere durch Zurschaustellung von Prestigeobjekten und mehr Risikoverhalten zu beeindrucken
    c) haben einen höhere Alkoholkonsum
  2. Personen mit hoher social Power = Machtmotiv hoch, aber durch Verantwortungsbewusstsein oder soziale Normen gehemmt
    a) Berufswahl wie Lehrerinnen, Geistliche, Managerinnen
    b) Hochmachtmotivierte werden als kompetenter und überzeugender eingeschätzt
  3. ein chronisch gehemmtes Machtmotiv führt zu einer Schwächung des Immunsystems, Bluthochdruck, Atemwegerkrankungen und möglicherweise Krebs
33
Q

Anschluss- und Intimitätsmotiv: Unterschied und Evolutionäre Wurzeln

A
  1. Streben nach Aufbau positiver sozialer Beziehungen und Vermeiden von Zurückweisung und Ausschluss
  2. Anschlussmotiv: Ziel ist positive soziale Kontakte mit noch Fremden oder weniger Bekannten erleben
  3. Intimitätsmotiv: Zielt auf enge Beziehungen: Liebe und Freundschaft
  4. Evolutionäre Wurzeln
    a) Anschluss: Anschluss an Gruppe = Schutz vor Gefahr
    b) Intimität: Brutpflege
    = Aufzucht und Sorge um eigenen Nachwuchs
34
Q

Anschlussmotiv: Physiologische Korrelate

A
  1. Zusammenhang zu Progesteron, Dopamin und vor allem Oxytocin
  2. Studie Depue & Morrone-Strupinsky 2005: Schmerzempfinden beim Filmschauen (neutral vs. positiv)
    KG: Placebo
    EG: Naltrexon (unterdruckt Oxytocinausschüttung)
    Ergebnis: Personen mit hohem Anschlussmotiv haben bei positiven Filmen mehr Schmerztoleranz, aber nur, wenn sie kein Naltrexon bekommen haben
    s. F. 44
  3. Werden Menschen aus Gruppen ausgeschlossen, dann werden Mittelhirnareale aktiv, die auch bei körperlichen Schmerzen aktiv werden –> es konnte nachgewiesen werden, dass Paracetamol sozialen Schmerz senken kann
35
Q

Anschlussmotiv: Verhaltenskorrelate

A
  1. Hoch Anschlussmotivierte:
    a) Verbringen mehr Zeit und telefonieren häufiger mit Freunden
    b) Nehmen Gesichter schneller wahr
    c) Zeigen hohe Leistung, wenn Anschlussmotiv angeregt
    d) Aber nicht immer beliebt: ängstlicher in sozialen Situationen; Deuten Verhalten leichter als Zurückweisung
    e) Gesundheit oftmals besser
  2. Hoch Intimitätsmotivierte
    a) Lächeln Gegenüber mehr an; geben mehr Emotionen preis
    b) Berichten höhere Zufriedenheit in Ehe und Leben, weniger Drogenprobleme und Depressionen
36
Q

Anschlussmotiv: Anregung & Ziel

A
  1. Anregung: Situationen, in denen mit fremden oder wenig bekannten Personen Kontakt aufgenommen und interagiert werden kann
  2. Ziel: die Herstellung einer wechselseitigen positiven Beziehung/Zurückweisung vermeiden

“Ich mag dich”

37
Q

Leistungsmotiv: Anregung & Ziel

A
  1. Angregung: Situationen, die einen Gütemaßstab zur Bewertung von handlungsergebnissen (“Erfolg/Misserfolg”) besitzen
  2. Erfolg bei der Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab/ Misserfolg vermeiden

“Du bist gut”

38
Q

Machtmotiv: Anregung & Ziel

A
  1. Anregung: Situationen, in denen andere Personen kontrolliert werden können
  2. Ziel: Das Erleben und Verhalten anderer zu kontrollieren oder zu beeinflussen / Kontrollverlust vermeiden

“Du bist der Chef*in”

39
Q

Leistungsmotiv: In welchen Situationen wird es wirksam? Welcher Anreiz ist für das Leistungsmotiv wichtig?

A
  1. In Situationen, in denen Personen Handlungsergebnisse selbst herbeiführen und sich für die Ergebnisse verantwortlich fühlen können
  2. Anreiz: Rückmeldung über das Leistungsergebnis auch in Form einer informativen Belohnung
40
Q

Leistungsmotiv: Verhaltenskorrelate - implizites Leistungsmotiv

A
  1. führt zu mehr Anstrengung, Persistenz und Spaß bei der Bearbeitung von Aufgaben, wenn man das Ergebnis selbst kontrollieren kann
  2. Die Aufgabe muss herausfordernd, d.h. weder zu schwer noch zu leicht sein
  3. Es geht eher darum, sich selbst zu übertreffen –> individuelles Feedback besser geeignet
41
Q

Leistungsmotiv: Verhaltenskorrelate - explizites Leistungsmotiv

A
  1. wird aktiviert in Situationen, die es ermöglichen, die eigene Fähigkeiten offen zu demonstrieren und sich mit Leistungen anderer zu vergleichen