Emotionen 2 Flashcards
Linda würde am liebsten ihrer Wut freien Lauf lassen, der Mitarbeiterin im Callcenter so richtig ihre Meinung sagen & das Telefon auf den Boden knallen. Sie möchte jedoch keine Szene machen und auch ihr Telefon nicht kaputtmachen.
Welche Emotionskomponente beschreibt dieser Absatz?
a) Erleben
b) Ausdruck
c) Motivation
d) Physiologie
c) Motivation
Klassifikation von Emotionen: Ansätze
- diskreter Ansatz: geht von einer geringen Anzahl von angeborenen Basisemotionen aus.
- Dimensionaler Ansatz: geht von zwei bis vier Dimensionen aus, anhand deren Emotionen beschrieben werden können. –> Suche nach Grundlegenden Dimensionen, auf denen sich alle emotionalen Zustände verorten lassen
- modaler Ansatz: liegt dazwischen und erklärt Emotionen über kognitive Bewertungsprozesse gekoppelt mit Lern- und Klassifizierungsprozessen
Klassifikation von Emotionen: 1. diskreter Ansatz - Was sucht er?
Suche nach wenigen “primären”/ basis Emotionen, aus deren Vermischung oder Kombination zusätzliche Emotionen abgeleitet werden können
- diskreter Ansatz: Kriterien von Basisemotionen ( nach Ekman 1992)
a) Angeboren: z.B.: Emotionen ist auch bei Primaten zu finden
b) universelle Auslöser: ein Auslöser löst immer diese Emotion aus -> bei allem Menschen wird z.B.: Trauer unter ähnlichen Umständen ausgelöst
c) unverwechselbarer Ausdruck: z.B.: spezifischer Gesichtsausdruck
d) unverwechselbare physiologische Veränderung
e) kohärentes Reaktionsmuster: bestimmte Handlungstendenzen, die ausgelöst werden
f) automatisch ausgelöst: schnell und unbewusst/ ungewollt
- diskreter Ansatz: welche Basisemotionen gibt es?
Immer dabei:
a) Angst/Furcht
b) Wut/Ärger
c) Freude
d) Trauer
-> es herrscht aber Uneinigkeit, welche Emotionen Basisemotionen sind (oft ist Ekel o. Stolz auch noch dabei)
- diskreter Ansatz: Erklärungsansätze für emotionale Vielfalt
- Mischtheorien
a) Sekundäre Emotionen: Verschmelzung von Primäremotionen zu komplexen sekundär Emotionen
b) Plutchik, 2001: z.B.: Liebe = Freude + Akzeptanz - Basisemotionen als prototypische Zustände:
a) um die Prototypischen Zustände gruppieren sich ähnliche Emotionale Zustände (Spielarten des Prototyps)
b) Die einzelnen Spielarten unterscheiden sich nicht so sehr in ihrer subjektiven Empfindung, sondern die selbe Basisemotion wird in unterschiedlichen Situationen nur anders benannt (z.B.: Stolz = Freude über eine vollbrachte Leistung, Dankbarkeit = Freude über Hilfsbereitschaft, …)
- diskreter Ansatz: a) Evidenz für angeborene Basisemotionen?
Zumindest teilweise
1) Ähnlicher Ausdruck von Emotionen bei Tieren: Panksepp identifiziert mit Tierexperimentellen Methoden 7 Basisemotionen (Seeking, Fear, Care, Rage, Lust, Panik/Grief & Play), die über weitgehend eigenständige neuronale Systeme verfügen
2) Entwicklung von Emotionen: Blindgeborene Kinder zeigen spontan emotionale Ausdrücke
- diskreter Ansatz: Was spricht für Universalität? - Studie von Ekman
Paul Ekman (1969):
1. Untersuchungen in ver. Kulturen & bei indigenen Stämmen
- Aufgabe: Fotos mit emotionalen Gesichtsausdrücken: –> Zuordnung der Emotion aus vorgegebenen Kategorien
- Ergebnis: Auch isolierte indigene Stämme können weit über Zufallsniveau die Gesichtsausdrücke richtig zuordnen (Freude: 82-92%; Trauer 52%, Abscheu 44%, Angst 40-54%, Ärger 50%-64%)
- diskreter Ansatz: Argumente gegen Universalität
a) Kritik an Ekmans Studie
übertriebene Ausdrücke; erzwungene Wahl zwischen einer kleinen Anzahl möglicher Emotionen
b) Hohe Variabilität von Emotionsausdrücken
c) Systematische Variabilität zwischen Kulturen (z.B. Jack et al., 2012)
d) Sprachliche Interpretation kann die Bezeichnung & das Verständnis von Emotionen beeinflussen : z.B. berufsabhängige Verwendung von Emotionsbegriffen
e) Anzahl Basisemotionen ist unklar
- diskreter Ansatz: unverwechselbare physiologische Reaktionsmuster?
a) Unverwechselbares „Angstpaket“ oder Ärgerpaket?: …eher schwierige Annahme..
b) Emotionen können nicht allein anhand physiologischer Reaktionsmuster differenziert werden
c) Es ist möglich typische Muster für spezifische Untertypen von Emotionen zu identifizieren
- Dimensionaler Ansatz - was sucht er?
- Suche nach grundlegenden Dimensionen des emotionalen Erlebens, auf denen sich alle emotionalen zustände verorten lassen
- Bausteine von Emotionen sind zugrundeliegenden Dimensionen nicht diskrete Emotionen
- Dimensionaler Ansatz: Modell von Wundt (1874)
3 Dimensionen
a) Lust/Unlust (Valenz)
b) Erregung/Beruhigung (Aktivierung)
c) Spannung/Lösung (Erwartungshaltung)
–> besonders die zwei Emotionen Valenz und Aktivierung konnten bestätigt werden, die meisten nachfolgenden dimensionalen Emotionskategorien kommen jedoch ohne eine dritte Dimension aus
- Dimensionaler Ansatz: Circumplexmodell von Russell 1980
- dimensionales Modell, in dem sich emotionale Zustände um zwei orthogonale Dimensionen (Valenz & Erregung) kreisförmig anordnen
- Kennzeichnend ist die kreisförmige Anordnung von Emotionen, die eine regelmäßige Besetzung der Sektoren in gleichen Abständen vorschlägt
- Das Modell sieht Valenz als eine bipolare Dimension, in der eine zunehmende Positivität zu einer verringerter Negativität führt und umgekehrt
s. F. 20
NA= negativ Affekt
PA= positiv Affekt
- Dimensionaler Ansatz: Hauptmethoden
- Faktorenanalyse: die Extraktion von latenten Dimensionen (Faktoren) aus Gefühlsberichten und die Einschätzung dieser anhand von datenreduzierenden Verfahren (z.B.: Faktorenanalysen)
- Populäre Fragebögen: zur Erfassung von Affekt wie der Positive and Negative Affect Schedule (PANAS) beruhen auf einem dimensionalen Ansatz (Watson et al., 1999)
- Dimensionaler Ansatz: Kritik
a) Mögliche Verzerrung durch Sprache, beruht immer auf sprachlicher Analyse daher immer Verzerrung
b) Limitation auf bewusst zugängliche Inhalte
c) Dimensionen müssen inhaltlich interpretiert werden –> statistische Methoden liefern keine inhaltliche Beschreibung der identifizierten Dimensionen –> Erfolg erst vor dem Hintergrund einer Emotionstheorie
- Modaler Ansatz - Was macht ihn aus?
Zwischenposition: Integration von Aspekten von diskreten und dimensionalen Ansätzen