Migration Flashcards
Mobilität
Wechsel eines Individuums zwischen definierten Einheiten eines
Systems
Räumliche Mobilität
Zirkulation (Pendeln, Urlaubsreisen) - Wanderung (Migration) (dauerhafter bzw. längerfristiger Wohnstandortwechsel)
Soziale Mobilität
- Vertikale Mobilität
(Statuswechsel) - Horizontale Mobilität
(ohne Statuswechsel
Binnenwanderung
Wanderungen innerhalb einer Gebietseinheit
Außenwanderung
Wanderungen über Grenzen von Gebietseinheiten
Wanderungsvolumen
Zuzüge + Fortzüge (in/aus Gebietseinheit)
Summe aller Wanderungen, z.T. einschließlich Binnenwanderungen
Wanderungssaldo (-bilanz)
Zuzüge – Fortzüge (in/aus Gebietseinheit)
Differenz der Außenwanderungen
Wanderungsraten
Zuzüge, Fortzüge, Wanderungssaldo pro 1.000
Einwohner (zur Jahresmitte)
Wanderungseffektivität
Wanderungssaldo : Wanderungsvolumen
[Werte zwischen +1 (nur Zuzüge) und -1 (nur Fortzüge)]
I. Hypothese/Modell der Mobiltätstransformation (ZELINSKY 1971)
Grundthese: Mit unterschiedlichem sozio-ökonomischen Entwicklungsstand geht auch ein unterschiedliches Migrationsverhalten einher -> Wanderungen als Resultat von Industrialisierungs- und Modernisierungsprozessen Abbildung
II. Distanz- und Gravitationsmodelle (deterministische Modelle)
• Beziehung zwischen Wanderungshäufigkeit und Entfernung
• Übertragung des Newtonschen Gravitationsgesetztes auf Wanderungen
(Bestimmungsgründe für Wanderungsvolumen: Distanz und Masse)
• Erweiterung: social gravitation (Interaktionskraft zweier Populationen)
III. Push-Pull-Modelle (regressionsanalytische Modelle) und „rational choice“
Entwicklung aus Distanz- & Gravitationsmodell
LEE (1966): Vier für Wanderungen maßgebliche Faktorengruppen:
1. Faktoren in Verbindung mit Herkunftsgebiet
2. Faktoren in Verbindung mit Zielgebiet
3. Intervenierende Hindernisse
4. Persönliche Faktoren (z.B. Alter, persönliche Bindungen)
+ positive Faktoren: Pull-Faktoren (anziehende Kräfte)
- negative Faktoren: Push-Faktoren (abstoßende Kräfte)
O indifferente Faktoren
Abbildung
IV. Verhaltensorientierte Modelle (nicht deterministische Modelle)
• Betrachten auch subjektive Bewertungen objektiver Raummerkmale
• Entscheidungsprozess der Individuen rückt in Mittelpunkt der Betrachtung
• Grundaxiom: Individuum weitgehende Wahlfreiheit
• Information begrenzt, auch andere Ziele als Nutzenmaximierung
(imperfect information, bounded rationality)
• In der Regel Basis für Stichprobenuntersuchungen (Befragungen)
V. Constraints-Modelle
• Wahlfreiheit z.T. gegeben, aber auch Zwänge aus gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen -> Wahlfreiheit hat Grenzen!
• Zwänge schränken Wahlfreiheit ein (z.B. Politische Flüchtlinge,
Sklavenhandel, Naturkatastrophen, aber auch ökonomische Zwänge)
Migrationshintergrund
Eine Person hat dann einen Migrationshintergrund,
wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit
deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist.”
Binnenwanderung in der Bundesrepublik Deutschland
- Interregionale Wanderungen heute v.a. Ost-West-Wanderungen - Intraregionale Wanderungen in Nachkriegszeit der Bundesrepublik v.a. Kern-Rand-Wanderungen -> Suburbanisierung