Michel Foucault Flashcards

1
Q

Archäologie

A
  • Welche Aussagen werden zugelassen, welche nicht?
  • Wie kommt es zu dieser Unterscheidung?
  • Wer bestimmt darüber?
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2
Q

Archiv

A

„Unter dem Archiv verstehe ich zunächst einmal all die in einer Kultur gesagten Dinge, die aufbewahrt, als wertvoll erachtet, wiederverwendet, wiederholt und verändert worden sind.“

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3
Q

Genealogie

A
  • > Erfassen der Ereignisse in ihrer Einzigartigkeit, keine tieferliegenden Gesetze oder Wesenheiten
  • > spürt Diskontinuitäten auf, wo andere Kontinuitäten betonen
  • > untersucht Verbindungen von Macht- und Wissenskomplexen
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4
Q

Diskurs

A

= Geflecht von aufeinander bezogenen Aussagen

  • “auf Dauer gestellte Aussagepraktiken, deren Formen und Inhalte Regelmäßigkeiten aufweisen“
  • Frage: „Wie kommt es, dass eine bestimmte Aussage erschienen ist und keine andere an ihrer Stelle?“
  • Diskurse sind stets mit Ermächtigungs- und Ausschlusskriterien verbunden. Nicht jeder ist befugt sich jeder Zeit über alles zu äußern; es bedarf der
    Ausbildung, bestimmter Positionen (Richter, Ärzte etc.)
    -> es gibt keinen unbegrenzten & freien Austausch der Diskurse
  • Angst vor unkontrollierten Diskursen führt zu Diskursreglementierungen:
    • das Verbot,
    • die Zensur,
    • Tabuisierung,
    • Privilegierung von Vernunft & Wahrheit
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5
Q

Dispositive

A

= Erweiterung der sprachlich-textuellen Ebene des Diskurses
→ Zusammenspiel von Sagbarem und Sichtbarem
- Bsp.: Überwachen und Strafen untersucht das Gefängnisdispositiv,
der Wille zum Wissen das Sexualdispositiv

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6
Q

Macht

A
  • Macht ist:
    → nicht eindeutig lokalisierbar, sondern ubiquitär
    → nicht identisch mit Staatsapparaten & politischen Institutionen
    → nicht das Eigentum einer bestimmten Klasse
    → nicht bloß repressiv, sondern auch produktiv: Individuum wird durch Machttechniken nicht „verstümmelt“, „unterdrückt erstellt“, sondern „sorgfältig fabriziert“
    → Subjektivierungsweisen als durchgängiges Thema, das mit komplexen Machtverhältnissen verbunden ist
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7
Q

Disziplinierung

A
  • Entstehung der Gefängnisse nicht als humanitäre Fortschritt des Strafvollzugs und Folge der Aufklärung,
    sondern als subtile Methode der Disziplinierung der Menschen
  • Nicht: Abnahme der Macht, sondern Wechsel des Machttypus
  • Moderne Disziplinierungsformen finden nicht nur im Gefängnis Anwendung, sondern auch beim Militär und bei den Arbeitern in den Manufakturen
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8
Q

Panopticon

A
  • Maschine zur Scheidung des Paares Sehen/Gesehenwerden
  • permanente Sichtbarkeit der Insassen/Unsichtbarkeit der Aufseher
  • Insasse muss davon ausgehen, dass er jeder Zeit überwacht werden kann – er internalisiert das Machtverhältnis
  • Anlage entindividualisiert und automatisiert die Macht; jeder kann sie in Gang setzen
  • vielseitig einsetzbar: Gefängnisse (Besserung von Sträflingen), Krankenhäuser (Heilung von Kranken), Schule (Belehrung von Schülern), Fabriken (Beaufsichtigung von Arbeitern)
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9
Q

Machttypen

A
  • Macht der Souveränität
  • Disziplinarmacht
  • Panoptismus
  • Bio-Macht
  • Gouvernementalität (Techniken des Regierens)
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10
Q

Macht der Souveränität

A
  • Großer Marter, Zerstörung des Körpers, Wiederherstellung der verletzten Souveränität
  • öffentliches Spektakel
  • Bestrafung, die eigene Souveränität wiederherstellt
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11
Q

Disziplinarmacht

A
  • mildere Form der Machtausübung, Gefängnis, Besserung des Delinquenten
  • Dressur des Körpers durch regelmäßige Übungen, Stundenpläne, Prüfungen
  • nicht öffentlich, räumliche Absonderung
  • Disziplinen sollen nutzbringende Individuen hervorbringen (Kloster, Schule, Fabriken) – Herstellung produktiver Subjekte
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12
Q

Panoptismus

A
  • Apparatur der Sichtbarkeit
  • verallgemeinerte Disziplinarmacht
  • Dauerüberwachung durch permanente Beobachtung, Überwachungsarchitektur
  • Formierung der „Disziplinargesellschaft“
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13
Q

Bio-Macht

A
  • Masse der Bevölkerung und deren Lebensweise, Geburtenkontrolle, öffentliche Gesundheitsvorsorge
  • Bio-Politik: Steuerung der demographischen Entwicklung
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14
Q

Gouvernementalität (Techniken des Regierens)

A
  • „Unter Regierung verstehe ich die Gesamtheit der Institutionen und Praktiken, mittels deren man die Menschheit lenkt, von der Verwaltung bis zur Erziehung.“
  • Verhaltenssteuerung der Bevölkerung, Führung von Menschen, Regierung des Selbst, Leistung der Familie, Erziehung der Kinder
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15
Q

Sex/Sexualität

A
  • Sexualität über Jahrhunderte durch christliche Moral unterdrückt und erst durch die moderne Medizin und Psychoanalyse befreit
  • Foucault dagegen: Verbote mögen abgenommen haben, aber: im 18. und 19. Jh. Zunahme an Diskursen über den Sex
  • der Sex wird von Wissenschaftlern bis ins kleinste Detail erforscht und durchleuchtet. An die Stelle von
    Lust & Liebe ist das Reden über sie getreten (Diskursivierung des Sexes)
  • statt zu einer Befreiung des Sexes führen die Diskurse über den Sex zu einer Disziplinierung des menschlichen Sexualverhaltens
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