Jürgen Habermas Flashcards

1
Q

Theorie des kommunikativen Handelns (TkH)

A
  • Gesellschaftsbegriff, der Handlungs- und Systemtheorie zusammenführt
  • Statt Subjekt/Objekt-Beziehung, Subjekt/Subjekt-Beziehung
    → Intersubjektivität
  • Sprechen ist als Handlung zu verstehen
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2
Q

Sprache

A
  • Sprache nicht nur als Mittel zur Darstellung von Sachverhalten, sondern als Mittel der Kommunikation!
  • Sprache ist ein Medium der Verständigung und Medium der Handlungskoordinierung und der Vergesellschaftung von Individuen
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3
Q

Sprechakte (Zusammenhang von Sprechen und Handeln)

A
  1. lokutionäre Sprechakte = drücken einen Sachverhalt aus („Der Zug fährt ab!“)
    − etwas sagen [Lokution] → offene Absichten
  2. illokutionäre Sprechakte = mit ihnen vollzieht ein Sprecher eine Handlung, indem er etwas sagt („Ich erkläre Sie hiermit zu Mann und Frau!“)
    − Handeln, indem man etwas sagt [Illokution] → offene Absichten
  3. perlokutionäre Sprechakte = mit ihnen will ein Sprecher einen Effekt beim Hörer auslösen (kränken, demütigen, in Schrecken versetzen)
    − etwas bewirken, indem man etwas sagt [Perlokution] → unausgesprochene & verdeckte Absichten, strategisch
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4
Q

Sprechhandlung

A
  • Sprechhandlungen beziehen sich auf unterschiedliche Welten der Realitätsbereiche:
    • die objektive Welt (äußere Natur)
    • die soziale Welt (Welt der Normen und Interaktionen)
    • die subjektive Welt (Innenwelt der Gefühle und Empfindungen)
  • objektive Welt und soziale Welt bilden zusammen die Außenwelt
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5
Q

Sprechakttypen haben jeweils einen Weltbezug und ein Geltungsanspruch

A

1) Konstativa beziehen sich auf die objektive Welt der Tatsachen, behaupten einen Sachverhalt und erheben einen Anspruch auf Wahrheit: „Ich sage Dir, die Erde ist eine Kugel.“
2) Regulativa beziehen sich auf die soziale Welt und erheben einen Anspruch auf normative Richtigkeit: „Es ist verboten hier zu rauchen.“
3) Expressiva beziehen sich auf die subjektive Welt und erheben einen Anspruch auf Wahrhaftigkeit: „Ich hasse Dich.“

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6
Q

Drei „Grenzfälle des kommunikativen Handelns“

A
  1. Teleologisches Handeln:
    • einzelner Akteur und seine Zweckorientierung und Nutzenkalküle
  2. Normenreguliertes Handeln:
    • Orientierung eines Kollektivs an gemeinsam geteilten Werten
    • orientieren sich an der Geltung von Normen (→ Durkheim; Parsons)
  3. Dramaturgisches Handeln:
    • Interaktionsteilnehmer, die in den anderen das Publikum für ihre Selbstpräsentation und Selbstdarstellung sehen (→ Goffman)
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7
Q

Kommunikation

A
  1. Kommunikatives Handeln (Interaktion)

2. Diskurs

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8
Q

Diskurs

A

= kommunikatives Verfahren zur Prüfung problematisierter Geltungsansprüche (Metakommunikation)

  • ZIEL: Konsens
  • wir sind in jedem Diskurs genötigt, eine ideale Sprechsituation zu unterstellen
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9
Q

Lebenswelt

A
  • Komplementärbegriff zum kommunikativen Handeln
  • Lebenswelt ist der den Individuen selbstverständlich gegebene und unhinterfragte Hintergrund des kommunikativen Handelns
  • Gesellschaft geht in Lebenswelt nicht auf, sondern besteht aus Systemen wie der Wirtschaft, der Politik und dem Recht
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10
Q

Kolonialisierung der Lebenswelt

A

Kolonialisierung der Lebenswelt durch die Systeme Wirtschaft, Bürokratie und Recht bedeutet eine Monetarisierung, Bürokratisierung und Verrechtlichung von Kommunikationsproblemen.

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