Alfred Schütz Flashcards

1
Q

Phänomenologie

A

Zugang zur Wirklichkeit -> über das Bewusstsein

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2
Q

Verhalten/Handeln/Handlung

A
  • Verhalten: Sichverhalten, spontan oder gewohnheitsmäßig, aber durchaus sinnhaft (Lachen, Gestik, Mimik)
  • Handeln: vorgefasster Plan/Entwurf – Ziel (Zukunft) Handeln als Prozess
  • Handlung: Ergebnis des Handelns (Vergangenheit), kann von ursprünglichem Ziel abweichen
    → Die Ergebnisse des Handelns lagern sich als Erfahrungen im Bewusstsein ab
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3
Q

Aus welchen Motiven handeln wir?

A
  • Um-zu-Motiv: Zweck und Ziel einer Handlung: Wir handeln, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen →Zukunft
  • Weil-Motiv: Gründe, Erfahrungen und Umstände erschließen, die zu einer Handlung geführt haben →Vergangenheit
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4
Q

Fremdverstehen

A
  • es gibt keinen unmittelbaren Weg in das Bewusstsein anderer (Intransparenz der Bewusstseine)
  • nicht nur Verstehen der eigenen Handlungen, sondern auch: Verstehen fremden Handelns
  • Zwei Möglichkeiten des Fremdverstehens:
    1. Kundgabe von Zeichen (Sprache)
    2. Deutung von Gesten, Mimik, Bewegungen, Gesichtsausdruck – durch den „Leib als Ausdrucksfeld“ das Innere der Anderen verstehen
  • Intersubjektives Verstehen ist an weitere Bedingungen geknüpft:
    • Generalthese der wechselseitigen Perspektiven:
    ▪ Idealisierung der Vertauschbarkeit der Standpunkte: wir unterstellen: wären wir an der Stelle des anderen, würden wir ebenso handeln
    ▪ Idealisierung der Kongruenz der Relevanzsysteme: wir unterstellen, dass wir die Dinge in unsrer Reichweite ebenso wahrnehmen und erfahren wie unser Gegenüber
    • Das Verstehen von Handlungen anderer und unserer selbst erfolgt grundsätzlich über Hilfskonstruktionen wie etwa durch Idealisierung und Typisierung
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5
Q

Pluralität von Sinnprovinzen

A
  • Wir leben nicht nur in einer Welt! Schütz unterscheidet zwischen
    geschlossenen Sinnprovinzen
  • Alltägliche Lebenswelt: Wirklichkeitsbereich, der als schlicht gegeben bezeichnet wird
  • in jeder Sinnprovinz herrschen verschiedene Erkenntnisstile bzw. Wahrnehmungsweisen vor
  • durch die Art und Weise, wie jeweils Dinge, Phänomene, Ereignisse wahrgenommen werden, formen sich Sinnprovinzen
  • nach Schütz stellt jeder Übergang in eine andere Sinnprovinz einen Sprung oder Ruck dar, der mitunter als Schock erlebt wird (Bsp.: vom Schlaf- zum Wachzustand)
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6
Q

Lebenswelt

A
  • alltägliche Lebenswelt steht im Mittelpunkt der phänomenologischen Forschung als Welt der Vertrautheit, die uns fraglos gegeben scheint
  • ist keine Privatwelt, sondern intersubjektiv geteilte Welt, also Sozialwelt
  • Lebenswelt steht uns nie als Ganzes gegenüber, sondern nur in Ausschnitten. Sie ist a) räumlich, b) zeitlich und c) sozial gegliedert
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7
Q

a+b) Raum- und Zeitdimension der Sozialwelt

A

1) Welt in aktueller Reichweite (Gegenwart)
• Welt, auf die Akteure durch ihre Handlungen unmittelbar einwirken können
2) Welt in potentieller Reichweite
2.1) Welt in wiederherstellbarer Reichweite (Vergangenheit)
▪ Welt, die einmal in Reichweite des Akteurs lag und wieder in diese gebracht werden kann
2.2) Welt in erlangbarer Reichweite (Zukunft)
▪ Welt, die irgendwann in der Reichweite des Akteurs liegen wird

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8
Q

c) Soziale Strukturierung der Lebenswelt

A

Umwelt → unmittelbare soziale Beziehung zu nahestehenden, erreichbaren Menschen
Mitwelt → mittelbare soziale Beziehung zu mit uns lebenden, aber entfernten Akteuren
Vorwelt → Beziehung zu Vorfahren/Ereignisse in der Vergangenheit
Folgewelt → Beziehung zu Nachfahren/Ereignisse in der Zukunft

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9
Q

Drei Formen des Gewohnheitswissen

A
  • Prämisse: Nur mit Hilfe von Wissen können Handlungen durchgeführt werden
    • Fertigkeiten: elementare körperliche Tätigkeiten (Gehen) von fast allen Menschen ausgeübt, aber von Gesellschaft zu Gesellschaft und auch innerhalb einer Gesellschaft unterschiedlich
    • Gebrauchswissen (nah verwandt mit Fertigkeiten): Rauchen, Holzhacken, Rasieren, Schreiben, Sprechen
    • Rezeptwissen (am wenigsten automatisiertes & standardisiertes Wissen): Spuren lesen (Jäger)
  • alle drei Formen körperlich verankert, Handlungen erfolgen automatisch, sind Routine
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10
Q

Kontinuitätsannahme

A
  • „Und-so-Weiter“

- „Ich vertraue darauf, dass die Welt, so wie sie bekannt ist, weiter so bleiben

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11
Q

Konstanzannahme

A
  • „Ich-kann-immer-wieder“

- Annahme, dass ich meine früheren erfolgreichen Handlungen wiederholen kann

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12
Q

Typisierung

A
  • Unvertrautes → Vertrautes
  • ordnen die neue Wirkliche und wandeln sie in eine vertraute Wirklichkeit um (etwas unvertrautes wird durch Typisierung zu etwas Vertrautem)
  • Typus reduziert Bedeutungsreichtum und ebnet Unterschiede zwischen Dingen & Menschen
  • Sozialfiguren: der Fremde, der Heimkehrer
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