Georg Simmel Flashcards

1
Q

Vergesellschaftung

A
  • Gesellschaft = Geschehen, Vielfalt, fließend, prozesshaft & dynamisch → Vergesellschaftung statt Gesellschaft
  • Gesellschaft existiert dort, wo mehrere Individuen in Wechselwirkung treten
  • Tausch als elementare Form der Vergesellschaftung – Tausch verleiht Dingen einen Wert
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2
Q

Inhalt/Form

A
  • ohne Formen gibt es keine Inhalte, aber ohne Inhalte können Formen nicht bestehen
    − Form: Konkurrenz → Inhalt: Eifersucht
    − Inhalt: Liebe → Form: Ehe, Partnerschaft
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3
Q

Soziologische Aprioris

A
  • Soziologische Aprioris als Bedingung der Möglichkeit von Wechselwirkung:
    1. Typisierung: Menschen nie als reine Individuen, immer Vertreter bestimmter Typen/Rollen – dies ermöglicht den Beziehungsaufbau –> Ergänzungsapriori
    2. Doppelstellung des Individuums: Individuum steht innerhalb als auch außerhalb der Gesellschaft – Mensch geht nicht ganz auf in Gesellschaft, sondern hält einen Teil seines Selbst zurück → Reserveapriori
    3. Vorstellung: Idealfall: jedes Individuum findet seinen Platz in Gesellschaft – erzeugt Anreiz für Anstrengungen zur Vergesellschaftung –> Idealisierungsapriori
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4
Q

Modernisierung als Differenzierungs- und Individualisierungsprozess

A

Individualisierung: Individualität entsteht durch die Kreuzung sozialer Kreise

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5
Q

Geld

A
  • Wirkung des Geldes auf innere Welt: Lebensgefühl der Individuen, allgemeine Kultur
  • Medium, mit dem Tauschakte vollzogen werden
  • Maßstab, um den Wert einzelner Produkte gegeneinander abwägen zu können
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6
Q

Geldwirtschaft

A
  • Geld hat auflösende, als auch vereinigende Wirkung
  • Trennt die Person von der Sache
  • Überwindet räumliche Distanzen und steigert Kontakte
  • Fördert Distanzen zwischen räumlich nahen Personen
  • Verschafft dem Einzelnen Freiräume durch den nur mehr partiellen Zugriff auf seine Person
  • Nivelliert alle qualitativen Unterscheide und nimmt den Dingen ihre Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit
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7
Q

Mode

A
  • Mode als Klassenmode: Gleichheit nach innen und Abgrenzung nach außen
  • Moderne: Schneller Wechsel der Moden
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8
Q

Großstadt

A
  • als zentraler Ort der Geldwirtschaft
  • Entfaltung & Bedrohung der Individualität
  • Großstadt führt zur Steigerung des Nervenlebens:
    • Intellektualität (Verstand)
    • Reserviertheit (Distanz, Fremdheit und Abstoßung)
    • Blasiertheit des Großstädters als Schutzvorrichtung
  • Kampf um Aufmerksamkeit durch besonders pointierte Selbstdarstellungen, um sich unterscheidbar zu machen
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9
Q

Verhältnis Individuum/Gesellschaft

A
  • Individuum und Gesellschaft streben nach Vollendung
  • kein Steigerungszusammenhang, sondern Konflikt
  • Gesellschaft sieht Individuum als Funktionsträger
  • Individuum will mehr als bloßes Rollenensemble sein
  • Widerstreit setzt sich im Individuum fort (innen/außen)
  • quantitativer (Freiheit und Gleichheit) - qualitativer (Freiheit ohne Gleichheit) Individualismus
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