LF Essströrungen Flashcards
In welchen Zusammenhang stehen kognitive Flexibilität, habituelles Verhalten und die maladaptive Nahrungsmittelwahl bei der Anorexia Nervosa?
Die verminderte kognitive Flexibilität gepaart mit der verstärkten Entwicklung von habituellen Verhalten führt zum strikten befolgen von Regeln der Nahrungsaufnahme die nur schwer verändert werden können.
So kann die maladaptive Nahrungsmittelwahl bis zum möglichen Tod aufrechterhalten werden.
In zahlreichen Studien zu Essstörungen zeigten sich Veränderungen in der Struktur oder der Aktivität der Insula.
Welche Prozesse könnten durch Veränderungen in diesem Areal gestört sein?
Nennen Sie konkrete Beispiele.
primäre Areale der
Geschmackswahrnehmung
- AN: verminderte Aktivität -> weniger Geschmack -> geringer Belohnung durch Essen -> geringere Motivation zu Essen
- Übergewicht: erhöhte Aktivität -> übersteigerte Prozessierung -> höhere Belohnung durch Essen -> gesteigerte Motivation zu Essen
Magendehnung bzw. Kontraktion
- Bei AN: schlechte Introzeption -> Magenknurren wird nicht bemerkt / ignoriert
- Bei BN: starke Introzeption -> Magendehnung wird schnell bemerkt -> Übergeben
Nennen Sie 3 interozeptive Signale die in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme stehen.
- Geschmacksempfinden
- Magendehnung oder Kontraktion
- Blutglukosespiegel
Zwischen anorektischen Patienten und Patienten mit Adipositas konnten unterschiedliche Veränderungen des Hirnvolumens im orbitofrontalen Kortex nachgewiesen werden.
Welche Funktion könnte dieser Region im Kontext der Nahrungsaufnahme zukommen?
- OFC signalisiert wenn genug eines bestimmtmen Nahrumgsmittels aufgenommen wurde “Wahrnehmungsspezifische Sättigung”
- Bei AN erhöhtes Volumen -> frühes Signal
- Bei Adipositas vermindertes Volumen -> Spätes Signal
Bei der Vermessung von Hirnvolumina in Patienten mit Essstörungen sind einige Kontrollvariablen zu berücksichtigen um potenzielle Volumenänderungen interpretieren zu können.
Welche Variablen würden Sie berücksichtigen?
- Globale Effekte durch akute Dehydration und Mangelernährung
- Alter
- Subtypen der Störung (Restriktiver vs binge Typ)
- Exzessiver Sport
- Komorbidität
- Medikation
Wie in den Substanzkonsumstörungen spielt auch bei den Essstörungen das Belohnungssystem eine wichtige Rolle.
Welche Veränderungen der Reaktivität des Belohnungssystems würden Sie zwischen anorektischen und bulimischen Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden erwarten?
- Bei AN erwarte ich eine verringerte Reaktivität des Belohnungssystems auf natürliche Belohnungen wie Essen erwarten -> Es wird vermindert gegessen
- Bei BN würde ich eine erhöhte Reaktivität des Belohnungssytem auf natürliche Belohnungen wie Essen erwarten -> Es wird vermehrt gegessen
Welche Hirnregionen können mit der Konstruktion des Körperbildes in Verbindung gebracht werden?
Extrastriate Body Area/Fusiform Body Area:
* Perzeption von Körpern und Körperteilen
Posteriorer parietaler Kortex:
* Integration/räumliche Konstruktion des Körperbildes (Über-/Fehleinschätzung)
Präfrontaler Kortex:
* Bewertung/Unzufriedenheit
Insula:
* Affekt/Interozeption/Integration
Welche Rolle könnte die Geschmackswahrnehmung bei Essstörungen spielen? Skizzieren Sie den Weg von den Rezeptoren bis zu den beteiligten Hirnregionen.
Spielt eine große Rolle. Verminderte Rekrutierung von von Regionen die
Geschmacksstimulation in motiviertes Essverhalten überführen bei AN.
- Rezeptoren auf der Zunge
- Thalamus
- Mid dorsale Insula
- Anteriore Insula
- Limbisches Striatum
- Kognitives Striatum
- Motorisches Striatum