Lektion 1. Einführung In Die Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Definiere Sozialpsychologie ?

A

Beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen in Interaktionen mit ihrer sozialen Umwelt. Gegenstand ist also zum einen das Individuum alleine, zum anderen der Einzelne im Kontext der Gruppe.

Beschäftigt sich mit der Art und Weise, in der Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Motive und Verhaltensweisen durch Interaktionen und Transaktionen zwischen Menschen beeinflusst werden.

Somit untersucht sie in der Grundlagenforschung wie wir einander wahrnehmen und uns wechselseitig beeinflussen.

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2
Q

Wo liegt der Fokus der Sozialpsychologie ?

A

Liegt auf sowohl sozial bedeutsamen Prozessen (bsp. soziale Bewertungsprozesse), persönliche Dispositionen (bsp. die Einstellung von Personen), als auch auf den situativen Bedingungen (Bsp. Gruppendruck) von Erleben und Verhalten.

Es geht dabei immer um das Individuum in Bezug zu anderen Menschen und seiner Umwelt.

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3
Q

Die folgenden zwei Grundannahmen die sich aus sozialpsychologische Forschung ableiten lassen.

A
  1. Menschen konstruieren aktiv das, was sie subjektiv als Realität wahrnehmen: wie wir in einer bestimmten Situation reagieren, basiert demnach darauf, wie wir diese subjektiv wahrnehmen und interpretieren. (Volles Fußballstadion für Lea positiv für Max bedrohlich)
  2. Verhalten ist stets situationsabhängig: Laut Lewin ist Verhalten (V) eine Funktion, bei der personenbezogene (P) und umweltbezogene Faktoren (U) gemeinsam wirken, sich hierbei wechselseitig beeinflussen, damit Einfluss auf unsere Wahrnehmung sowie unser Erleben und Verhalten nehmen. (Unterdrück Max seine persönliche Abneigung gegenüber Fußball, um mit seinen Freunden am Wochenende abzuhängen)
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4
Q

Womit beschäftigen sich Sozialpsychologen in der Forschung ?

A
  1. Intra-und interpersonale Prozesse

Erstere finden innerhalb einer Person statt, wie etwa ihre Einstellung gegenüber einem bestimmten Gegenstand (Gruppe, Thema, etc.) und wie diese ihr gezeigtes Verhalten beeinflusst.

Zweiteres entwickeln sich zwischen Personen, entweder in der Beziehung zueinander oder auf die Bedingung bezogen.

  1. Intra und Intergruppale Prozesse:
    Schwerpunkt: Leistung und Kooperation von und in Gruppen

Intergruppale: meist die Erforschung von Vorurteilen und Diskriminierung sowie Maßnahmen, diese zu beseitigen, im Zentrum des Interesses.

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5
Q

Die unterschiedlichen Ebenen auf die sich sozial- und verhaltenswissenschaftliche Analysen beziehen:

A
  • Analysen auf der MAKROEBENE: Soziologie, Politik- Wirtschaftswissenschaften. Analyse von Daten von sozialen Gemeinschaften und Gesellschaften abzielen.
  • Analysen auf der MIKROEBENE:
    biologische Psychologie, Kognitionswissenschaften, Persönlichkeits bzw. Differenzielle Psychologie. Beziehen sich auf das Individuum mit der auch auf dessen funktionale Einheiten wie z.B das Gehirn.
  • Analysen auf der MESOEBENE: Sozialpsychologie, widmen sich der Erforschung von sozialen Prozessen zwischen Individuen und innerhalb sowie zwischen Gruppen.
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6
Q

Was macht also die Sozialpsychologie ?

A

Steht im wechselseitigen Austausch mit ihren Nachbarsdisziplinen, deren besonderer Beitrag in der Forschungslandschaft darin besteht, zu erklären, wie sich objektive Prozesse (die Umweltpolitik eines Landes) auf der Makroebene auf das psychische Erleben (von z.B Schülern) auf der MIKROEBENE auswirken können.

Diese Wirkung wird über sozialpsychologische Prozesse auf der Mesoebene vermittelt.

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7
Q

Ziele der sozialpsychologischen Forschung ?

A

Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu beeinflussen oder zu verändern.

Ebenfalls die Verbesserung der Lebensqualität von Personen.

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8
Q

Was sind Prädiktoren ?

A

Einflussfaktoren, die die Ausprägung einer anderen Variablen (Kriterium) erklären.

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9
Q

Gesunder Menschenverstand vs. Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn ?

A

Alltagswissen hängt von unseren persönlichen Erfahrungen, können die Bewertungen eines bestimmten Gegenstands sehr unterschiedlich sein, da sie durch Urteilsfehler, Verzerrungen und Vorurteile beeinflusst sein können.

Durch das wissenschaftliche Vorgehen, ist es möglich ein objektives Bild über bestimmte Sachverhalte zu erhalten, wie z. B. Mögliche Klimaveränderungen und durch die Anwendung wissenschaftlicher Methoden

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10
Q

Um Fehlerquellen zu minimieren greift die Sozialpsychologische Forschung auf welche 5 Methoden ?

A
  • qualitative Befragung (Interview)
  • quantitative Befragung
  • Beobachtungsstudie
  • Korrelationsstudie
  • „echtes“ Experiment, Quasi und Feldexperiment
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11
Q

Was lässt Aussagen über die Qualität eines Verfahrens zu ?

A

Objektivität, Reliabilität und Validität empirisch überprüft werden.

Die Nichtbeachtung kann zu ungünstigen Beeinflussung der Untersuchung kommen und zu einer Verzerrung des Testergebnisses führen.

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12
Q

Objektivität:

A

Grad, in dem die Ergebnisse eines Test unabhängig vom Untersucher sind. Bedeutet: Test ist dann objektiv, wenn die Übereinstimmung mehrerer Untersucher im Hinblick auf das Testergebnis bei demselben Probanden möglichst groß ist. Dies gilt für Durchführung, Auswertung, Interpretation.

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13
Q

Reliabilität:

A

Grad der Genauigkeit verstanden, mit dem ein bestimmtes Merkmal erfasst wird. Verzerrung durch einen Messfehler sollte möglichst gering sein, um eine zuverlässige Messgenauigkeit zu garantieren. Verzerrungen können die Folge sein aufgrund von mangelnder Objektivität, oder auch darauf basieren, dass Testpersonen die Aufgaben falsch verstanden haben.

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14
Q

Validität ?

A

Oder auch Gültigkeit ist das wichtigste Hauptgütekriterium.

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15
Q

Welche 3 verschiedenen Methoden gibt es um einen Test zu überprüfen und zu bestätigen ?

A

Inhaltliche Validität: wenn der Test so beschaffen ist, dass er das Merkmal oder Verhalten in Bezug auf seine inhaltliche Bedeutung vollständig repräsentiert. Inhaltliche Validität wird einem Test durch das Urteil von Experten zugesprochen.

Konstruktvalidität: beschreibt das Außmaß, in dem ein Test in der Lage ist, ein zugrunde gelegtes Konstrukt zu messen. Der Test, der validiert werden soll, sollte mit verwandten Konstrukten und den entsprechenden Verfahren hoch korrelieren (konvergente Validität). Im Sinn der divergenten Validität sollte der Test mit fremdem Konstrukten nur wenig korrelieren.

Kriteriumsvalidität: Vorhersagevalidität auch genannt

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16
Q

Qualitative Befragung

A

=nicht numerisch. Qualitative Befragungen erforschen die subjektive Perspektive von Personen zu einem bestimmten Gegenstand.

-häufig explorativ, wenn nur wenig über einen bestimmten Gegenstand bekannt ist oder auch, wenn quantitative Methoden z.B aus ethischen Gründen nicht angewandt werden können.
- an der subjektiven Perspektive der Befragten interessiert.
- man greift auf Fallstudien zurück oder nur kleine Stichproben.
- Personen werden mittels unstrukturierter und halbstrukturierter Interviews in ihrer alltäglichen Umgebung befragt.
-Ziel: tiefere Einblicke in die soziale Wirklichkeit von Personen sowie wirklichkeitstreue Informationen generieren.
- entspannte Gesprächsatmosphäre, um mögliche Hemmschwellen abzubauen.

17
Q

Was wird dabei an standardisierten Befragungsmethoden häufig kritisiert ?

A

Die Künstlichkeit der Befragungssituation und die mangelnde Offenheit der Befragung. Antworten von Befragten die außerhalb des vorgegebenen Rahmens liegen, in der Forschung nicht berücksichtigt.

18
Q

Welche 3 Anforderungen sollte die qualitative Forschung haben ?

A
  1. Subjektbezogenheit (die subjektive Sicht der Befragten steht im Fokus des Interesses)
  2. Offenheit in Bezug auf die Fragen, Antworten und Methoden.
  3. Untersuchung im alltäglichen Situationen
19
Q

Ziele qualitativer Forschung ?

A

-empirische Sachverhalte und soziale Prozesse beschreiben,
- Klassifikationen oder Typologien aufstellen
- Hypothesen anhand empirischen Materials gewinnen und
- Forschungshypothesen überprüfen.

20
Q

Empirisch:

A

Informationen, die auf Erfahrungen oder Beobachtung basieren.

21
Q

Nachteil qualitativer Methoden ?

A

Dass mit ihnen keine Aussagen über Ursache- Wirkungs- Zusammenhänge getroffen werden können. Außerdem besteht die Gefahr von subjektiven Verzerrungen durch die Forschenden und die Befragten. Bieten keine objektiv vergleichbaren, quantifizierbaren Ergebnisse.

22
Q

Quantitative Befragung:

A

Zielen darauf ab, die Ergebnisse zu verallgemeinern, generalisieren zu können.

Synonym für mengen oder zahlenmäßig.

23
Q

Wie sind mündliche Befragungen ?

A

Sehr aufwendig, da die Interviewer geschult werden müssen und das Interview selbst sowie dessen Aufzeichnung und Auswertung sehr viel Zeit beanspruchen.

24
Q

Vollstrukturiertes Interview ?

A

Es basiert auf einem Interview- Fragebogen mit geschlossenen Fragen bzw. Aussagen, bei denen die Antworten vorgegeben sind.

25
Q

Wie ist die schriftliche Befragung ?

A

Am meisten angewandte Methode in der Psychologie. Vorteil: große Ökonomie, da sie einfach sowie in Gruppen durchführbar ist und einen geringen Materialauswahl erfordert. Sie gilt als sehr objektiv, weil die Anweisungen schriftlich gegeben und standardisiert sind.

Nachteil: geringe Flexibilität, mögliche Verfälschungen bei Gruppenbefragungen bleiben eher unentdeckt, als bei mündlichen Befragungen.

26
Q

Beobachtungsstudie ?

A

Diekmann erklärte dass alle empirischen Methoden als Beobachtungsverfahren betrachtet werden können. Auch die direkte Beobachtung menschlicher Handlungen, sprachlicher Äußerungen, nonverbaler Reaktionen (Mimik, Gestik, Körpersprache) und anderer sozialer Merkmale (Kleidung, Symbole, Gebräuche).

Beobachtungen im Labor sind hochstrukturiert. Findet die Beobachtung unter natürlichen Bedingungen statt, steht spontan auftretendes Verhalten im Zentrum des Interesses. Wichtig: dass der Beobachter nicht in das Geschehen eingreift. In Feldforschung wird zwischen teilnehmender und verdeckter Beobachtung unterschieden werden.

27
Q

Korrelationsstudie ?

A

Korrelationsmethoden dienen dazu, herauszufinden, in welchem Maß bestimmte Eigenschaften, Charakteristika, etc Zusammenhängen. Finden Anwendung wenn ein bestimmtes Phänomen vorhergesagt werden soll. Organismusvariable (Alter, Geschlecht) können nicht als unabhängige Variablen experimentell variiert werden und erfüllen somit eine wichtige Grundvoraussetzung für ein Experiment nicht.

28
Q

Was ist ein Experiment ?

A

Es ist eine Methode der Wahl, wenn die Forschung darauf abzielt, kausale bzw. Ursache-Wirkungs- Zusammenhänge zu erklären und gilt deshalb auch als „Königsweg der Erkenntnis“ um Kausalhypothesen zu überprüfen.

29
Q

Was sind Quasiexperimente ?

A

Eine randomisierte Zuteilung der Studienteilnehmer auf die Bedingungen ist nicht möglich, wodurch die Gefahr besteht, dass die Manipulation durch Störvariablen beeinflusst wird.

30
Q

Was ist eine Moderatorvariable ?

A

Erklärt, unter welchen Bedingungen ein Effekt zu erwarten ist.

31
Q

Was ist eine Mediatorvariable ?

A

Vermittelt den Prozess zwischen der UV und der AV.

32
Q

Woran ist ein gutes Experiment zu erkennen ?

A

An seiner internen Validität.

33
Q

Laborexperimente ?

A

Vorteil: mögliche Störvariablen sind leichter zu kontrollieren weshalb die interne Validität höher ist. Externe Validität: wenn das Ergebnis auf weitere Situationen in der soziale Gruppen außerhalb der experimentellen Situation übertragen bzw. generalisiert werden kann.

-Oft mit Studierenden
- der psychologische Realismus sollte möglichst hoch sein.

34
Q

Feldexperimente ?

A

Gute Möglichkeit, eine hohe externe Validität zu erreichen.

35
Q

Wann ist ein Experiment Konstruktvalide ?

A

Wenn es das Konstrukt erfasst, das es erfassen soll

36
Q

Ethische Richtlinien ?

A

BDP „Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.

DGP „Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

So besteht ein Grundrecht auf Wissensfreiheit.
Die Würde und Integrität der teilnehmenden Personen ist nicht beeinträchtigt. Es werden alle Maßnahmen getroffen, um das Wohl und die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. Wichtig: persönliche Einwilligung der Personen erforderlich.

37
Q

Wann sind Täuschungen möglich ?

A

Wenn diese durch einen bedeutsamen Erkenntnisgewinn gerechtfertigt sind und es hierfür keine Alternative Vorgehensweise gibt. Nicht erlaubt wenn davon ausgegangen wird, dass ernsthafte physische und psychische Belastungen bei den teilnehmenden zu erwarten sind. Teilnehmende müssen spätestens am Ende ihrer Teilnahme über die Täuschung informiert werden und das zurückziehen ihrer Daten ist ihnen gestattet.