Latente Steuern Flashcards
Was sind latente Steuern?
- Latente Ertragssteuern: zukünftig entstehende Ertragssteuern, die dem aktuellen GJ zugeordnet werden, werden nur auf temporäre oder quasi-permanente Differenzen angewandt
Wie werden latente Steuern bewertet?
- Bewertung Latente Steuern:
1. Handelsbilanz – Steuerbilanz = Bemessungsgrundlage (temporäre Differenz)
2. Temporäre Differenz * Steuersatz = Latente Steuern
Was sind die verschiedenen Differenzen bei latenter Steuer?
- Ergebnisdifferenzen: unterschiedliche Nutzungsdauern;
- Timing differences: erfolgswirksam entstandene Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die ihre Ursache in einer unterschiedlichen Bilanzierung oder Bewertung haben und die sich im Zeitablauf umkehren
- Temporary differences: erfolgswirksam oder erfolgsneutral entstandene Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die ihre Ursache in einer unterschiedlichen Bilanzierung oder Bewertung haben und sich im Zeitablauf umkehren
- Beim Timing differences Konzept steht der richtige Ausweis der Ertragslage im Vordergrund (GuV orientiert; grds. HGB vor BilMoG)
- Das Temporary differences Konzept ist hingegen auf die korrekte Darstellung der gesamten Vermögenslage ausgerichtet (bilanzorientiert)
o Neben erfolgswirksamen Effekten auch erfolgsneutrale rein bilanzielle Effekte
o Temporäre, Quasi-permanente [Ausgleich erst bei Liquidation oder unternehmerische Disposition] und permanente Differenzen
Wie ist das Saldierungswahlrecht der latenten Steuern ausgestaltet?
o Nur zulässig wenn aktive und passive Steuer ggü. Gleicher Steuerbehörde, gleiche Steuerart und voraussichtlich im selben GJ umkehren
o Bei unverrechneten Ausweis gilt Wahlrecht nur für Überhang
o Stetig auszuüben
Was ist die Steuerquote?
Steuerquote=(tatsächliche Ertragssteuern+latente Ertragssteuern)/(Jahresergebnis laut Handelsbilanz vor Steuern)
Was sind Adressaten und Funktionen der Steuerquote?
- Interne Adressaten: AR, GF, KapGeber, Anteilseigner
- Externe Adressaten: Anlageberater, Analysten, potenzielle Geldgeber, Gesetzgeber/FA
- Interne Funktionen: Kontrolle/Benchmarking, Kommunikation Unternehmenssteuerpolitik, Kontrollgröße Steuerabteilung
- Externe Funktionen: Analysegrößen potenzielle beteiligte, Benchmarkgröße FA, Orientierungsgröße Gesetzgeber
Wann ist aktiv und wann passive latente Steuer?
- Aktiva: o HB < StB = Aktive latente Steuern o HB > StB = passive latente Steuern - Passiva: o HB < StB = passive latente Steuern o StB > HB = aktive latente Steuern - Faustregel: Steuerbilanzielles Vermögen höher als Handelsrechtliches: aktive latente Steuern
Wie werden latente Steuern auf Verlustvorträge angewandt?
- Grundsatz
o Nach §274 I 4 HGB, da keine temporären Differenzen
o Nur in Höhe der in den nächsten 5 Jahre zu erwarteten Verlustverrechnung §274 I 4 HGB - Vorsichtsprinzip ist zu beachten
o Bilanzierender muss detaillierte steuerliche Planungsrechnung über die nächsten 5 Jahre vorweisen in der er Verlustverrechnung glaubhaft macht
o Nur latente Steuern auf Verlustvorträge aktivieren, die innerhalb der nächsten 5 Jahre aufgrund positiver Ergebnisprognosen auch tatsächlich genutzt werden
Welche Angaben sind für latente Steuern im Anhang zu machen?
- Erläuterungspflicht nach §285 Nr. 29 HGB
- Pro Bilanzposten
- Aufgrund steuerlicher Verlustvorträge aktivierte Latente Steuern zusätzlich anzugeben
- Steuersätze, die Bewertung zugrunde legen
- Keine Überleitungsrechung erforderlich
- Zusatzangaben nach BilRuG
o Stand latenter Steuersalden am Ende GJ wenn latente Steuerschulden angesetzt
o Änderungen Saden im Lauf GJ