Kinematik des Massenpunktes Flashcards

1
Q

Was ist der zentrale Unterschied zwischen Kinematik und Dynamik?

A

Die Kinematik beschreibt, wie sich Körper im Raum bewegen, aber nicht warum? Die Dynamik fragt nach den Ursachen dieser Bewegungen.

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2
Q

Was ist ein Massenpunkt? Wofür ist er gut?

A

Ein Massenpunkt ist ein idealisierter Körper, dessen Masse in einem Punkt konzentriert ist. Es vereinfacht Betrachtung und Berechnung von Bewegungen bestimmter Objekte im Raum.

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3
Q

Wie sind Länge und Richtung eines Ortsvektors r definiert?

A

Länge: |r| = √(x² + y² + z²)

Richtung: r̂ = r / |r|

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4
Q

Was ist ein Verschiebungsvektor Δr und was macht er?

A

Er gibt die Distanz zwischen den Zeitpunkten t₁ und t₂ erreichten Orten wieder (Richtung und Länge).
Δr = r(t₂) - r(t₁).

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5
Q

Wie berechnet man den längs einer Bahnkurve 𝛤 zurückgelegte Weg Δs?

A

Δs = ∫ |dr| = ∫ √(dx² + dy² + dz²)

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6
Q

Wie steht die (momentane und mittlere) Geschwindigkeit mit dem Ortsvektor im Zusammenhang? Wie kann man das herleiten?

A

Die mittlere Geschwindigkeit ist durch den Quotienten aus Verschiebungsvektor und entsprechendem Zeitintervall gegeben:
= Δr / Δv
= r(t + Δt) - r(t) ∶ Δt.

Für den Grenzfall Δt → 0 erhalten wir die momentane Geschwindigkeit v(t):
v(t) = lim𝛥t⇾0 (r(t + 𝛥t) - r(t) ∶ Δt)
= dr(t)/dt
= ṙ(t).

Wir müssen also die drei Komponenten des Ortsvektors nach der Zeit ableiten, so dass:
v(t) = ṙ(t) = (ẋ(t), ẏ(t), ż(t))

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7
Q

Sei ein Körper mit einer konstanten Geschwindigkeit |v₀| längs einer Geraden unterwegs. Der Geschwindigkeitsvektor v₀ soll in der xz-Ebene liegen und um einen Winkel 𝜑 gegen die x-Achse geneigt sein. Wie erhalten wir die Komponenten des Ortsvektors r(t), der diese Bewegung beschreibt?

A

Der allgemeine Geschwindigkeitsvektor v(t) ist gegeben durch: v(t) = (vx, vy, vz) = (v₀ cos(𝜑), 0, v₀ sin(𝜑)). Um den Ortsvektor zu erhalten, integriert man (oder bedient sich der allgemeinen Formel: x(t) = x₀ + v₀t) und erhält:
r(t) = (x(t), y(t), z(t)) = (x₀ + v₀t cos(𝜑), y₀, z₀ + v₀t sin(𝜑)).
Hierbei sind x₀, y₀, z₀ vorerst unbekannte Integrationskonstanten. Verlangen wir, dass sich der Körper zu t = 0 im Ursprung befindet, so gilt:
r(t) = (v₀t cos(𝜑), 0, v₀t sin(𝜑)).

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8
Q

Es bewege sich ein Körper in drei Dimensionen mit einer Geschwindigkeit v(t). Wie erhält man die Verschiebung r(t)? Wie erhält man die zurückgelegte Strecke Δs(t)?

A

Wir integrieren dazu die Geschwindigkeit von t₀ bis t und addieren den Ortsvektor von t₀ dazu:
r(t) = r(t₀) + ∫ᵗₜ₀ v(t’)dt’
= (x(t₀), y(t₀), z(t₀)) + (∫ᵗₜ₀ vx(t’)dt’, ∫ᵗₜ₀ vy(t’)dt’, ∫ᵗₜ₀ vz(t’)dt’)
Beachte, dass t’ geschrieben wird, um es nicht mit dem t im Integral zu verwechseln.

Die zurückgelegte Strecke Δs(t) ist gleich der Bogenlänge der Bahnkurve:
Δs(t) = ∫ᵗₜ₀ |v(t’)|dt’ = ∫ᵗₜ₀ |dr(t’)| = ∫ᵗₜ₀ √((dx)² + (dy)² + (dz)²)

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9
Q

Wie steht die momentane Beschleunigung im Zusammenhang mit Geschwindigkeit und Ortsvektor?

A

Die Beschleunigung a(t) ist definiert durch die zeitliche Änderung des Geschwindigkeitsvektors. Leiten wir also die Geschwindigkeit ab (bzw. den Ortsvektor zweimal ab), so erhalten wir die Beschleunigung:
a(t) = dv(t)/dt = d²r(t)/dt².
Und somit:
a(t) ) (v̇x(t), v̇y(t), v̇z(t)) = (ẍ(t), ÿ(t), z̈(t))

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10
Q

Ein Körper bewegt sich mit gleichförmiger Beschleunigung a(t). Was sind Geschwindigkeit v(t) und Verschiebung r(t) des Körpers?

A
a(t) = a₀ = const
v(t) = v(t₀) + ∫ᵗₜ₀ a(t')dt' = v(t₀) + a₀ ∫ᵗₜ₀ dt' = v(t₀) + a₀ * (t - t₀)
r(t) = r(t₀) + v(t₀) * (t - t₀) + 1/2a₀ * (t - t₀)²
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11
Q

Sei r(t) die Verschiebung eines Körpers im freien Fall. Wie sieht r(t) in drei Dimensionen aus?

A

r(t) = (x₀, y₀, z₀ - 1/2gt²)

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12
Q
Sei r(t) die Verschiebung eines Körpers, der in einem Winkel 𝛼 nach vorne (x-Achse) geworfen wird. 
Wie sieht r(t) in drei Dimensionen aus? Wie nennt man die dabei entstehende Bahnkurve?
A

r(t) = (vtcos(𝛼), 0, z₀ + vtsin(𝛼) - 1/2gt²)

Die Bahnkurve bezeichnet man als Wurfparabel.

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13
Q

Bewege sich ein Massenpunkt gleichmässig im Kreis. Wie ist der Ortsvektor r(t) vom Kreismittelpunkt zum Massenpunkt definiert? Wie erhält man Geschwindigkeit v(t) und Beschleunigung a(t)?

A

r(t) = |r| * (cos (𝜔t + 𝜑₀), sin(𝜔t + 𝜑₀), 0)
wobei 𝜔 die Winkelgeschwindigkeit und 𝜑 der Winkel ist.

Für die Geschwindigkeit v(t) leitet man den Ortsvektor einmal ab:
v(t) = ṙ(t) = r𝜔 * (-sin(𝜔t + 𝜑₀), cos(𝜔t + 𝜑₀), 0).

Für die Beschleunigung a(t) leitet man die Geschwindigkeit ab:
a(t) = v̇(t) = -r𝜔² * (cos (𝜔t + 𝜑₀), sin(𝜔t + 𝜑₀), 0).

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14
Q

Was versteht man unter Zentripetalbeschleunigung und wovon hängen Betrag und Richtung der Zentripetalbeschleunigung ab?

A

Die Zentripetalbeschleunigung ist die immer auf das Zentrum zu gerichtete Beschleunigung in einer Kreisbewegung. Die Richtung des Beschleunigungsvektors ändert sich konstant, während der Betrag vom Abstand r zur Drehachse abhängt und proportional zum Quadrat der Winkelgeschwindigkeit ist:
a(t) = r𝜔² = v² / r
Beachte den Spezialfall der gleichförmigen Kreisbewegung, bei dem |a(t)| konstant bleibt.

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15
Q

Wie stehen Winkelgeschwindigkeit 𝜔, Periode T und Drehzahl/Frequenz 𝜈 im Verhältnis zueinander?

A
Periode:
T = 2𝜋 / 𝜔 = 2𝜋r / v.
Drehzahl/Frequenz:
𝜈 = 1 / T = 𝜔 / 2𝜋 = v / 2𝜋r.
Winkelgeschwindigkeit:
𝜔 = v / r
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16
Q

Wir betrachten eine Drehung in der Ebene, die im Abstand z parallel zur xy-Ebene liegt. Sie 𝜌 der Radiusvektor, v die tangentiale Geschwindigkeit und 𝜔 die Winkelgeschwindigkeit.
Wie kann man die Winkelgeschwindigkeit als Vektor betrachten und wie steht er den anderen Vektoren gegenüber? Was gilt für die Einheitsvektoren e(v), e(𝜌) und e(𝜔)?

A

Der Vektor der Winkelgeschwindigkeit 𝜔 ist gegeben durch 𝜔 = 1/𝜌² * (p × v ) und steht somit senkrecht zur Kreisebene.
Da 𝜌, v und 𝜔 ein rechtshändiges, rechtwinkliges Koordinatensystem bilden, gilt für ihre Einheitsvektoren:
e(v) = e(𝜔) × e(𝜌).

17
Q

Was ist die Winkelbeschleunigung 𝛼 und was muss gelten, damit sie existieren kann?

A

Falls die Winkelgeschwindigkeit nicht konstant ist, also 𝜔 = 𝜔(t) gilt, erhalten wir die Winkelbeschleunigung:
𝛼 := d𝜔/dt = d²𝜑/dt²

18
Q

Falls die Winkelbeschleunigung 𝛼 existiert: Wie ist die Beschleunigung a definiert und in welche beiden Komponenten lässt sie sich unterteilen?

A

Da der Betrag der Geschwindigkeit v = r𝜔(t) nicht mehr konstant ist (da 𝛼 existiert), lässt sich die Beschleunigung folgendermassen definieren:
a(t) = dv/dt =
r * d²𝜑/dt² * (-sin(𝜑(t)), cos(𝜑(t)))
- r * (d𝜑/dt)² * (cos(𝜑(t)), sin(𝜑(t))),

wobei r * d²𝜑/dt² * (-sin(𝜑(t)), cos(𝜑(t))) = a∥ die tangentiale Beschleunigungskomponente und
r * (d𝜑/dt)² * (cos(𝜑(t)), sin(𝜑(t))) = a⊥ die zentripetale Beschleunigungskomponente ist.

19
Q

Wie sind die Beträge der Beschleunigung in einer Kreisbewegung a und ihrer beiden Komponenten definiert?

A
|a∥| = r * d²𝜑/dt² = dv/dt
|a⊥| = r * (d𝜑/dt)²
|a| = r * √((d²𝜑/dt²)² +  (d𝜑/dt)⁴) = r * √(𝛼² + 𝜔⁴)
20
Q

Welche Eigenschaften müssen gelten, damit für einen Massenpunkt auf einer Bahnkurve 𝛤 eine beschleunigte Bewegung a ≠ 0 vorliegt?

A

Eine beschleunigte Bewegung liegt vor, wenn…

  1. …sich der Betrag der Geschwindigkeit |v| ändert, oder
  2. …wenn sich die Richtung e∥ ändert, wobei e∥ der Einheitsvektor zur Tangentialbeschleunigung ist, oder
  3. …wenn sich sowohl Betrag als auch Richtung ändern.
21
Q

Wie kann man die Beschleunigung in einer Kreisbewegung a(t) mithilfe der Einheitsvektoren e∥ und e⊥ definieren?

A

a(t) = dv/dt * e∥(t) + v²/r * e⊥(t)