Kaptel 6: Moral Und Märkte Flashcards
Klassischer Wertbegriff
Wert eines Gutes
= Arbeitsanstregung, die nötig ist, um es herzustellen
Neoklassischer Wertbegriff nach Smith
Wert eines Gutes
= Kosten, die ausgezahlt werden, um es herzustellen
(Lohn, Renten für physisches Kapital und Land)
-> Produktionsseite
Überzeugungen neoklassischer Ökonomen
- Präferenzen & Fähigkeiten werden als gegeben angenommen
Märkte
= Ansammlung von Transaktionen zwischen unabhängigen Individuuen
-> ermöglichen Individuen ihre Präferenzen unter gegeben Beschränkungen zu befriedigen
Hauptvertreter:
Alfred Marshall: erster Ökonom, der Angebot und Nachfrage grafisch darstellte
Arthur Cecil Pigou: Pigou-Steuer
Vilfredo Pareto: Pareto-Effizienz
Klassische VS. neoklassische Ökonomen
Neoklassische:
-> Möglichkeit zum Entwurf formaler Modelle, durch die man komplexe Zusammenhänge durch Abstraktion nützlich erklären kann
ABER
- > Desensibilisierung für die Einbettung von Märkten in Norm und Institution
- > Freiheit und Wohlfahrt wird nur unter bestimmten modelltheoretischen Bedingungen maximiert
Moralische Bewertung von Marktergebnissen
Moralische Kriterien
- Effizient
- Freiheit
- Gesellschaftliche Wohlfahrt
- Tatsächliche Fähigkeiten (capabilities)
- Menschenwürde
- Chancengerechtigkeit
- Verteilungsgerechtigkeit
Pareto- Effizienz
1. Wohlfahrtstheorem
Bei vollkommenem Wettbewerb ist jedes Wettbewerbsgleichgewicht ein Pareto-Optimum
- > niemand kann besser gestellt werden, ohne das jemand anderes schlechter gestellt wird
- > gegeben der Verteilung der Anfangsausstattung, kann durch keine andere Güterverteilung eine größere allgemeine Wohlfahrt realisiert werden
Freiheit
- > jedes Individuum kann selbst entscheiden, ob und mit wem es einen Tauschhandel eingeht
- > Möglichkeit zum Machtmissbrauch wird durch Märkte verringert, da eine Dezentralisierung von Imformationen stattfindet
- > Menschen lernen durch Märkte die Wünsche anderer Menschen zu berücksichtigen
Märkte
-> koordinieren Verhalten durch Preise, indem sie individuelle Entscheidungen und freiwilligen Austausch ermöglichen, nicht durch zentrale Pläne
-> Austausch unterliegt dabei gewissen Regeln und Beschränkungen
(Ethisch, geografische und logische Grenzen, Transaktionskosten, Insitutionen)
Marktversagen
Märkte können nicht effizient und frei sein
Gründe:
- positive und negative Externalitäten
( Unterversorgung mit öffentlichen Gütern, Umweltverschmutzung)
- Transaktionskosten: Skalenerträge -> oligopolische Märkte
- Asymmetrische Information
- hohe Eintrittsbarrieren -> Bildung von Kartellen
Märkte und Institutionen
-> Märkte sind nicht ausschließlich private Handlungen, sondern auch soziale Handlungen, da sie immer in einem institutionellen Rahmen eingebettet sein müssen, um zu funktionieren
Klassische politische Ökonomie
Markt
= System heterogener Beziehungen zwischen sozialen Gruppen mit konkurrierenden Interessen
-> befördert Chancengleichheit, Freiheit und Effizienz nur unter bestimmten Bedingungen, die reguliert werden können
-> beeinflusst Präferenzen von Menschen
-> Unterscheidung zwischen:
Arbeitsmarkt, Warenmarkt, Kreditmarkt, Grundbesitzmarkt
Hauptvertreter: Marx und Ricardo
Adam Smith: Unsichtbare Hand
Wenn jeder auf sein eigenes Wohl bedacht ist, dann wächst das Allgemeinwohl automatisch
politischer Einfluss:
-> lieferte eine moralische Rechtfertigung für eine freie (laissez-fair) Marktwirtschaft
wissenschaftlicher Einfluss:
-> bereitete Weg für die Mathematisierung der Ökonomie
Alternative zum Nutzenbegriff
Glückstheorien
- Aristoteles: Eudaimonia, Glück, soll durch die eigene Tätigkeit, also gerechtes und altruistisches Handeln, erreicht werden
- Erich Fromm: Glück durch Freiheit ( Ungebundenheit von materiellen Dingen) + produktives Sein
- Mihaly Csikszentmihalyi: Glückszustand durch Tätigkeit und Flow
- Capabilities Ansatz
Capabilities Ansatz
Ziel von Märkten:
Freiheit und Wohlergehen zu erlangen
-> tatsächliche Fähigkeiten (substanzielle Freiheiten) sind das moralisch relevante Kriterium zur Bewertung von Marktergebnissen
-> Förderung der Fähigkeiten (Capabilites= physische und persönliche Voraussetzungen), damit sie das tun können, was sie als wertvoll schätzen
- Wohlfahrtstheorem
Für jede mögliche Güterverteilung gibt es eine Verteilung der Anfangsausstattung, für welche die Güterverteilung ein Pareto- Optimum darstellt
-> wenn die Anfangsausstattung stark unterschiedlich ist, können die Märkte zwar effizient sein, aber dennoch eine allgemeine niedrige Wohlfahrt und sehr unterschiedliche Nutzenniveaus haben -> Ungerechtigkeit