Kapitel 5: Psychologische Grundlagen Flashcards
Normative Ehtik
(Philosophie)
- > gibt Grundsätze, um moralische Handlungen bestimmen zu können
- > man soll seinen Willen nach Prinzipien richten, die aus der Vernunft abgeleitet sind
Deskriptive Ethik
(Psychologie)
- > gibt empirische Konzepte, um Bedingungen unter denen Menschen nach moralischen Grundsätzen handeln zu bestimmen
- > Identifikation von möglicherweise fehlerhaften Mustern bei Entscheidungen
Moralische Handlung
= Prozess moralischer Entscheidungsfindung
Bausteine:
- Einschätzung: moralischer Relevanz einer auslösenden Situation ad hoc
Bewusstes Nachdenken: Bewertung einer Situation nach moralischen Gundsätzen
Urteilsbildung/ Handlung: Urteil bilden & demnach handeln
Sechs Stufen moralischer Entwicklung nach Lawrence Kohlberg
-> Werden unsere moralischen Urteile bestimmt durch
Autoritäten, Konventionen(Normen) oder Prinzipien?
= rationalistischer Ansatz zur Urteilsbildung
- Präkonventionelles Niveau:
- > Strafe & Belohunung, Ich-Bezogenheit - Konventionelles Niveau:
- > Erfüllung von Erwatungen, Konformität, Familienbezug - Postkonventionelles Niveau:
- > Autonomie & Prinzipien
Präkonventionelles Niveau
- Stufe: Orientierung an Strafe & Gehorsam
(Bestrafungsorientierung)
- physische Konsequenzen einer Handlung bestimmen deren Güte
- menschlicher Wert der Handlung und ihre ethische Einordnung spielen keine Rolle - Stufe: Instrumentelle, relativistische Orientierung
(Kosten-Nutzen-Orientierung)
- Instrumenteller Austausch: Handlungen, die eigenem Wohl dienen, werden als gut empfunden.
Wohlergehen anderer dient nur der Erhaltung des eigenen Wohlergehens
-> pragmatische Fairness
- es gibt keine Loyalität oder Gerechtigkeit
Konventionelles Niveau
- Stufe: Interpersonelle Konkordanz-Orientierung
( Braves-Kind-Orientierung)
- gut ist, was zu sozialer Anerkennung führt & systemerhaltend ist
(Familie, Staat, Religionsgemeinschaft)
- Verhalten wird oft nach Intentionen beurteilt - Stufe: Recht- und Gesetz-Orientierung
(Autoritätsorientierung)
- Orientierung an Autoritäten, festen Regeln & Erhaltung sozialer Ordnung
- Richtiges Verhalten liegt in der Plichterfüllung, dem Respektieren von Autoritäten & Erhalt sozialer Ordnung um seiner selbst willen
Postkonventionelles Niveau
5. Stufe
- Stufe: Sozialer Vertrag
- gut ist, was allgemein nach kritischer Reflexion als gut anerkannt wurde
- Anerkennung der Relativität individueller Werte & des Wertes prozeduraler Gerechtigkeit, um Konsens zu erreichen
- was moralisch gut ist, geht über rechtliche Normen hinaus und wird im Bezug auf seine soziale Nützliche Bewertet
- informelle Verträge haben Gültigkeit (Versprechen) - Stufe: Universelle ethische Prinzipien
Postkonventionelles Niveau
6.Stufe
- Stufe: Universelle ethische Prinzipien
- Gewissen entscheidet, was richtig ist durch selbst gewählte abstrakte & allgemeine ethische Prinzipien
- > logische Nachvollziehbarkeit, Allgemeingültigkeit & Konsistenz werden angestrebt
- Annahme von allgemeingültigen Prinzipien von Gerechtigkeit, Reziprozität, Menschenrechte & Respekt vor der Würde des individuellen Menschen
- übergreifende Perspektive : Veil of Ignorance
“Vier-Komponenten” Modell von Rest
= praktisches Entscheidungsmodell
->Entscheidungsprozess wird in moralisch relevanter Situation angewandt
Vier Komponente können im Laufe des Lebens erlernt & entwickelt werden:
- Moralische Sensitivität: Erkennen moralischer Probleme
- Moralisches Urteilen: Urteilsbildung & Handlungsbedarf
- Moralische Motivation: Wille, etwas zu ändern/ zu handeln
- Moralischer Charakter: Entwicklung eines moralischen Charakters
-> Gefühle beeinflussen moralische Entscheidungen ad hoc
Rationalistische Modelle
-> moralische Handlung wird durch moralische Grundsätze bestimmt
Auslösende Situation-> (Affekt)-> bewusstes Nachdenken -> Urteil
Bsp. Kohlberg, Rest
„Dual-Process-Theorie”
-> Moralische Urteile können durch zwei psychologische Systeme erklärt werden (Greene & Haidt)
System I (intuitives/emotionales System):
- Operationen sind unkontrolliert, nicht-kalkulierend, emotional.
- Reaktionen erfolgen spontan, unmittelbar und intuitiv.
- Reaktionen scheinen moralische Überlegungen und Urteile zu dominieren.
- > Footbridge-Problem
- > wird mit Teilen des Gehirns assoziiert, welches Emotionen verarbeitet
• System II (rationales System):
- Operationen sind kontrolliert, kalkulierend, überlegt, unemotional.
- Probleme werden aus utilitaristischer Perspektive betrachtet
- > wird mit Teilen des Gehirns assoziiert, welche für kalkulatorische Überlegungen verwendet werden
- > Trolley-Problem
Moralische Heuristiken
- Cold-heart heuristic: „Verusache niemals wissentlich einen Tod.”
- Action heuristic: „Schädige niemandem.”
- Betrayal heuristic: „Bestrafe missbrauchtes Vertrauen.” (oder milder: “Belohne missbrauchtes Vertrauen nicht”)
- Nature heuristic: „Spiele nicht mit der Natur.”
- Fee heuristic: „Lass Dich nicht für unethisches Verhalten kaufen.”
The Emotional Dog and Its Rational Tail
Or The Emotional Elephant and Its Rational Rider
Haidt
Moralische Urteile basieren hauptsächlich auf intuitiven Reaktionen, die ex-post…
reflektiert + rationalisiert + geteilt + verändert
werden
Social Intuitionist Modell
Haidt
” Ich weiß es nicht, ich kann es nicht erklären, ich weiß nur, dass es falsch ist”
-> zwei Stufen Modell erlaubtes Personen zu “wissen”, dass etwas falsch ist, ohne zu wissen warum!
Moralisches Urteilen wird durch
- > schnelle moralische Intuition verursacht (System 1)
- > langsames, ex-post moralisches Überlegen ergänzt (System 2)
“Intuitives Urlteil” - Link
- > Nutzen moralischer Heuristiken
- > moralische Urteile kommen automatisch & aufwandslos als Ergebnis moralischer Intuition zu Bewusstsein