Hyperventilation Flashcards

1
Q

Definition

A

Als Hyperventilation bezeichnet man eine unphysiologisch vertiefte und/oder beschleunigte Atmung, die zu einer Verminderung des alveolären und arteriellen CO2-Partialdrucks führt.

Das Gegenteil der Hyperventilation ist die Hypoventilation.

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2
Q

Formen

A

Man unterteilt zwei Formen der Hyperventilation:

das akute Hyperventilationsyndrom (HVS), das anfallsweise auftritt und mit tetanischen Muskelsymptomen einhergeht.
das chronische Hyperventilationsyndrom

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3
Q
  1. Pathophysiologie
A

Atemtiefe und Atemfrequenz werden unbewusst vom Nervensystem gesteuert. Die Regulation erfolgt im Wesentlichen über die Messung des Kohlendioxid-Gehalts des Blutes. d.h. eine steigende CO2-Konzentration im Blut regt die Atemtätigkeit an. Unter bestimmten Bedingungen kann dieser Regelkreis gestört werden, zum Beispiel durch Lungenerkrankungen, Schädel-Hirn-Traumen, Apoplex oder - in den meisten Fällen - Stress oder Angstgefühle.

Durch die** vermehrte Abatmung des Kohlendioxids** kommt es bei der Hyperventilation zu einer respiratorischen Alkalose. Diese bewirkt eine höhere Plasmaeiweißbindung des Serumkalziums und eine Abnahme des physiologisch aktiven, ionisierten Kalziums. Die Symptome bei akuter Hyperventilation sind hauptsächlich durch die Hypokalzämie bedingt

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4
Q
  1. Symptome(KLinik)
A

Tachypnoe
Muskelkrämpfe: gesteigerte neuromuskuläre Erregbarkeit bis zur Hyperventilationstetanie
Parästhesien
Schwindel
Angstgefühle(Nervosität)

Durch die Verkrampfung der Unterarm- und Handmuskulatur (Hyperventilationstetanie) kann es in ausgeprägten Fällen zu einer charakteristischen Pfötchenstellung der Hände kommen.

++++++++++++
In Abhängigkeit von der Dauer und Intensität der Hyperventilation: Parästhesien (z. B. Kribbeln in den Akren und perioral), Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen, Stenokardien, Palpitationen, Atemnot, Meteorismus (Aerophagie), Kollaps, Pfötchenstellung der Hände, passagere Bewusstlosigkeit, generalisierte Krämpfe (= Hyperventilationstetanie).

Hypokalziämie:Mangel an ionisiertem Ca++ führt.
gesteigerte neuromuskuläre Erregbarkeit bis zur Hyperventilationstetanie , Änderung der regionalen Durchblutung (z. B. Hirn, Haut, Koronarien), Tachykardie und Blutdruckabfall.

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5
Q
  1. Therapie

5 – 10mg Diazepam (S.133) langsam i. v.
(Plastikbeutel-Rückatmung, *

A

Die Behandlung der Hyperventilation ist abhängig von der Ursache.

Bei psychisch bedingter Hyperventilation lassen sich die Symptome durch Beruhigung bzw. Sedierung des Patienten in Kombination mit kontrollierter Rückatmung - z.B. unter Zuhilfenahme einer Tüte - beseitigen.(Rückatmungbeutel)

++++
▶ Kausale Therapie der Grundkrankheit.
Akuttherapie bei Hyperventilationstetanie: z. B. 5 – 10mg Diazepam (S.133) langsam i. v.
▶ Bei rezidivierender Hyperventilation psychogener Genese ausführliche Aufklärung des Patienten über die Harmlosigkeit der Beschwerden und über die Möglichkeit der Selbsthilfe (Plastikbeutel-Rückatmung, Entspannungsübungen etc.). Ggf. psychotherapeutische Behandlung.

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6
Q

Diagnostik – Differenzialdiagnose

A

▶ Anamnese (besonders Vorerkrankungen, Medikamente, auslösende Ursachen, soziale
Anamnese) und Klinik.
Blutgasanalyse (S. 50): CO2 erniedrigt, O2 übernormal hoch, pH erhöht, oft bei einer
stationären Aufnahme bereits normalisierteWerte.
▶ Ausschluss einer organischen Ursache der Hyperventilation (s. o.).
▶ Differenzialdiagnose:
* kardiale Erkrankungen: KHK, Mitralklappenprolaps, Herzrhythmusstörungen
* pulmonale Erkrankungen: Besonders Asthma bronchiale
* zerebrales Krampfleiden

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