Asthma Bronchiale Flashcards

1
Q

Formen der Asthma bronchiale

A

Allergisches Asthma bronchiale
Synonym: Extrinsisches Asthma
Kriterien: Nachweis spezifischer IgE-Antikörper (atopische Diathese) plus Allergenbezug zur Asthmasymptomatik
Erhöhtes Gesamt-IgE im Serum: Vermutlich eigenständiger Asthmaindikator, der nicht unbedingt auf eine Allergie hindeutet (anders als erhöhte spezifische IgE-AK)
Prävalenz
Ca. 30% aller Asthmatiker
Häufigste Form des Asthma bronchiale bei Kindern
Alter
Meist im Kindesalter
Transiente Verlaufsform: Häufiges Verschwinden der Symptomatik in der Pubertät, manchmal Wiederauftreten im Erwachsenenalter
Auslösende Allergene
Saisonal: Pollen, Schimmelpilz
Nicht-saisonal (perennial=ganzjährig): Hausstaubmilben , Tierepithelien
Berufsbedingt: Bspw. Mehlstaub (Bäckerasthma)

Besonderheiten der Therapie
Allergenkarenz: Hausstaubmilbensanierung, Expositionsvermeidung bei Tierepithelallergie
Allergen-Immuntherapie bei Asthma bronchiale (AIT)
—- **Applikationsformen:
Subkutane Immuntherapie (SCIT) oder sublinguale Immuntherapie (SLIT)
—–
Ziel**
Gute Asthmakontrolle bei reduzierter Medikamentendosis (bei bereits manifestem allergischem Asthma bronchiale)
Aufhalten der sequenziellen Entwicklung verschiedener atopischer Erkrankungen (atopischer Marsch) und damit der Entwicklung eines Asthma bronchiale bei Patienten mit allergischer Rhinokonjunktivitis, die bisher (noch) kein Asthma haben (insb. Kinder)
—– Kriterien für Therapieindikation
Kausaler Zusammenhang des Asthma mit Allergie
Stabiles Asthma (und FEV1 >70% bei Erwachsenen)
Nur zusätzlich zur Allergenkarenz und Pharmakotherapie
Wenn Allergenkarenz unmöglich oder wenn Karenz nicht zur Asthmakontrolle führt
—–Kontraindikation
Unkontrolliertes, schwergradiges Asthma (oder bei Erwachsenen mit FEV1 ≤70%)
Schlechtes Nutzen-Risiko-Profil bei einer Allergie gegen Tierepithelien, daher hier nicht empfohlen
ICS-Therapie
Indikation: Bei rein saisonalem allergischen Asthma
Therapiezeitraum: Nur in der Allergiesaison, ab dem Auftreten der ersten Symptome bis 4 Wochen nach Saisonende

Nicht-allergisches Asthma bronchiale
Synonym: Intrinsisches Asthma
Kriterien: Kein Nachweis spezifischer IgE-Antikörper und fehlende Allergiesymptomatik
Prävalenz: Ca. 30–50% aller erwachsenen Asthmatiker
Alter: Insb. >40 Jahre
Auslösender Faktor: Insb. Atemwegsinfekte
Mischform aus extrinsischem und intrinsischem Asthma
Prävalenz: ca. 40% aller Asthmatiker

Anstrengungsinduzierte Bronchokonstriktion
Synonym: Belastungsasthma
Kriterien: Bronchiale Obstruktion nur oder insb. bei körperlicher Belastung, siehe: Belastungs-Lungenfunktion
Ätiologie: Unklar, insb. bei Ausdauersportlern gehäuftes Auftreten von anstrengungsinduziertem sowie belastungsunabhängigem Asthma
Therapie::::
Allgemein: Aufwärmphase vor körperlicher Belastung
Akuttherapie: Kurzwirksame inhalative β2-Sympathomimetika (Salbutamol) nach Bedarf
Langzeittherapie
Bei unbehandeltem Asthma bronchiale: Antiinflammatorische Dauertherapie mit ICS, ICS+LABA als Fixkombination oder Leukotrien-Rezeptor-Antagonist:Montelukast ist in dieser Indikation auch für Erwachsene als Monotherapie zugelassen, insb. wenn die Symptome nur bei Belastung auftreten.

Bei möglicherweise unzureichender Asthmakontrolle oder wenn anstrengungsunabhängig weiterhin Symptome auftreten: Stufenweise Dosiserhöhung/Umstellung der antiinflammatorischen Therapie

Bei ansonsten kontrolliertem, behandeltem Asthma bronchiale: Kurzwirksame inhalative β2-Sympathomimetika regulär vor körperlicher Belastung
Die Verwendung von β2-Sympathomimetika bei Leistungssportlern unterliegt den Regularien der WADA (World Anti-Doping Association)!

Analgetika-Asthma
Synonym: Aspirin-Exacerbated Airway Disease
Kriterien: Sog. Samter-Trias
Asthma bronchiale (meist intrinsisch)
Chronische Sinusitis und Polyposis nasi
Intoleranz gegenüber COX-1-Hemmern (wie Aspirin oder Ibuprofen)
Therapie
Adaptive Desaktivierung: ASS-Dauertherapie
Langzeit- und Akuttherapie: siehe Therapie des Asthma bronchiale

GERD-assoziiertes Asthma [6]
Kriterien: Asthmasymptomatik bei Patienten mit gastroösophagealem Reflux (GERD),
Ätiologie
Refluxinduzierte Vagusreizung → Bronchokonstriktion
Mikroaspirationen → Bronchiale Hyperreagibilität und Bronchospasmen
Diagnostik [6]
24-Stunden-pH-Metrie (Goldstandard)
Ösophagogastroduodenoskopie
Therapie
Symptomlinderung: Protonenpumpeninhibitoren, bspw. Omeprazol DOSIS
Langzeit- und Akuttherapie: siehe Therapie des Asthma bronchiale

Eosinophiles Asthma bronchiale [1]
Kriterien: Nachweis der eosinophilen bronchialen Entzündung mittels Sputumuntersuchung und Differenzialblutbild (siehe auch: Diagnostik des Asthma bronchiale)
Ätiologie: Eosinophilie der Atemwege sowohl bei allergischem als auch bei nicht-allergischem Asthma möglich
Identifizierung wichtig!
Besseres Ansprechen auf ICS
Indikationskriterium für Biologikatherapie

Weitere Unterformen

Cough-variant Asthma
Kriterien: Chronisch persistierender trockener Husten und unspezifische bronchiale Hyperreagibilität (ohne weitere typische Asthmasymptome)
Besonderheiten
Häufig verspätete Diagnosestellung und damit verzögerter Therapiebeginn
Etwa ein Drittel der Patienten entwickelt im Verlauf die komplette Symptomatik des Asthma bronchiale, was durch einen frühzeitigen Therapiebeginn verhindert werden kann
Differenzialdiagnosen
Husten bei gastroösophagealem Reflux (GERD)
Husten bei Einnahme von ACE-Hemmern
Husten bei oberen Atemwegserkrankungen
Langzeit- und Akuttherapie: siehe Therapie des Asthma bronchiale

Isocyanat-Asthma
Anamnese
Arbeitsplatzbedingte Asthmaanfälle, pfeifende Atmung, Husten
In Karenzphasen (Wochenende, Urlaub) Besserung oder Beschwerdefreiheit
Diagnostik
Lungenfunktion und** Methacholin-Provokationstest** können negativ sein
Unspezifische Atemwegsempfindlichkeit (Methacholin-Provokationstest) ggf. nach Arbeitswoche auffälliger als nach Karenzzeit
Zur Abklärung **
Spirometrisches Monitoring
Alle 2 h Lungenfunktionsmessung mittels mobiler elektronischer Kleinspirometer durch den Patienten
Vor, während und nach der Exposition über 3 Wochen **sowie in Karenzphasen
Dokumentation des Lungenfunktionsverlaufs
Spezifische (arbeitsplatzbezogene) inhalative Provokation mit dem wahrscheinlich ursächlichen Arbeitsstoff (Isocyanat)
Positivbefund: **FEV1-Abfall ≥20%
bzw. Verdopplung des spezifischen Atemwegswiderstandes (≥2,0 kPa×s )
Prozedere
Medikamentöse Langzeit
Akuttherapie
- und **Langzeit
Akuttherapie
: siehe Therapie des Asthma bronchiale
**Meldung des V.a. Berufskrankheit **an die Berufsgenossenschaft
Type-2-High Asthma vs. Type-2-Low Asthma

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Q

Definition

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