Humanistische Psychotherapien Flashcards
Humanistische Therapien: Definition
- Reihe von heterogenen Therapieverfahren, deren gemeinsamer Hintergrund in den Konzepten der humanistischen Psychologie zu finden ist.
- Übereinstimmung bezüglich Menschenbild und Grundzügen therapeutischer Arbeit
-1962: Gründung der Gesellschaft für
humanistische Psychologie
Humanistische Therapien: Entwicklung
Wurzeln in:
- Existenzphilosophie: Der Mensch hat individuellen Gestaltungsspielraum
- Humanismus: Annahme eines positiven, wachstumsorientierten Kerns
- Gestaltpsychologie: Das Ganze ist verschieden von der Summe seiner Teile
- Erkenntnistheorie: Phänomenologie
Abkehr vom positivistischen Wissenschaftsverständnis
Welche Therapieformen gehören zu den Humanistischen Psychotherapien?
— Psychodrama
— Gestalttherapie
— Personzentrierte Psychotherapie
Wodurch zeichnen sich die humanistische Therapien aus?
— Würde des einzelnen Menschen
— Therapie als Begegnung
— Vertrauen in Selbstorg (Aktivier.Resourcen)
— Ganzheitlichkeit: Menschenbild: in der hum. Psy werden die Menschen als Ganzheit gesehen, nicht nur als Teile einer Person
Humanistische Therapie: zentralischer Menschenbild !
- Selbstverwirklichung
> Ziel- und Sinnorientierung
> Ganzheit
> Subjektivität
Was ist der „gemeinsame Nenner“ der humanistischen Therapien?
Humanistische Therapie: Psychodrama (Levy Moreno)
- Wichtigkeit von Empathie und Begegnung in therapeutischer Beziehung. Fokus auf Hier und Jetzt bei therapeutischer Arbeit
- Rollenspiele und dramatische Übungen im Gruppensetting
Humanistische Therapie: Psychodrama - Rollenspiel (Ziele)
- blockierte Verhaltensmuster oder gefürchtete emotionale Beziehungen sichtbar machen und ausagieren (Erfahrungen wieder (üb)erleben)
- Erfahrung und Reflexion von Rollen fördern
- mehr als bloßes Verbalisieren -> Aktion, Spontaneität, Kreativität, Verhaltens-repertoire, Beziehungsfähigkeit fördern
Humanistische Therapie: Gestalttherapie (Perls) - Was ist es?
- Frühe Einflüsse: Psychoanalyse, Gestaltpsy; verschiedene weltanschaulich philosophische Grunderkenntnisse
- Gestalt: „sinnvoll organisiertes Ganz” (Erfahrung influenziert Wahrnehmung)
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Konzept
- Kontakt: lebendige Beziehung zwischen Organismus und Umwelt
- gegenwärtige Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, zum Ausdruck bringen und befriedigen können (Gewahrsein, Bewusst-heit, Begegnung, hier und jetzt)
- Wachstum und Selbstaktualisierung im Kontakt mit der Umwelt und der Innenwelt
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Kerngebote
- Lebe jetzt. Kümmere dich um die Gegen-wart statt um die Vergangenheit+die Zukunft.
- Lebe hier. Beschäftige dich mit dem Anwesenden statt mit dem Abwesenden.
- Höre auf, dir etwas vorzustellen. Erfahre die Realität.
- Höre auf, unnötig zu denken. Besser: Probier und schau.
- Drücke dich lieber aus anstatt zu manipulieren, zu erklären, zu
rechtfertigen und zu urteilen. - Lass dich auf Unerfreuliches und Schmerz ebenso ein wie auf Freude. Schränke deine Bewusstheit (awareness) nicht ein.
- Akzeptiere keine „sollte“ und „müsste“ außer deinen eigenen. Bete keine Götzenbilder an.
- Übernimm die volle Verantwortung für deine Handlungen, Gefühle, Gedanken.
- Akzeptiere dich (und die anderen), wie du jetzt bist (wie sie jetzt sind).
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Therapeutischer Interventionsstil
1) Berücksichtigung der Kerngebote
2) Wechselspiel zwischen „skillful frustration“ und „support“:
– frustration: Konfrontation und Analyse der Widerstände: 5 Fragen (1.Was tust du?
2.Was fühlst du? 3.Was möchtest du? 4.Was vermeidest du? 5.Was erwartest du?)
– support: empathisches Mitgehen, Ich-Du-Kontakt, Kooperation, Ermutigung, Haltgeben, z.B. auch: Atem vertiefen lassen
3)Awareness des Klienten steigern
– Konzentration auf das Hier und Jetzt
– Aufmerksammachen auf Tonfall, Haltung, Gesten–> „abgespaltene“ Aspekte der Person erfahren & re-integrieren
D) Einsatz verschiedener Interventions-techniken zur Unterstützung des Prozesses
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie (Rogers) - Kennzeichen
— „Gesprächspsychotherapie“
— non directive–>client-centered–>person-centered therapy
— zentral: Gestaltung eines förderlichen Beziehungsklimas in Therapie
— verwoben mit Vorstellungen zur Psychoth.
— „Selbst“ (Erfahrung beeinflusst Wahrneh)
— Aktualisierungstendenz (Potenziel realis.)
— Inkongruenz (Selbstaktual. wird gestört)
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie - Grundhaltung des Therapeuten
— Therapeut und Klient als Partner
— „Basisvariablen“: Empathie, Akzeptanz, Kongruenz
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie - Therapeutischer Prozess nach Rogers
— Therapeut-Klient-Beziehung bringt Prozess in Gang, der blockierte Selbstheilungs- und Selbstaktualisierungskräfte freilegt
— Klient entwickelt durch Freisetzung dieser Kräfte mehr Autonomie, Selbstakzeptanz und Selbstachtung, Bewusstheit gegenüber seinem Erleben, Flexibilität und Kreativität
–> nähert sich der „fully functioning person“
— Therapeutische Beziehung ist notwendig + hinreichend für therapeutische Veränderung