Humanistische Psychotherapien Flashcards
(38 cards)
Humanistische Therapien: Definition
- Reihe von heterogenen Therapieverfahren, deren gemeinsamer Hintergrund in den Konzepten der humanistischen Psychologie zu finden ist.
- Übereinstimmung bezüglich Menschenbild und Grundzügen therapeutischer Arbeit
-1962: Gründung der Gesellschaft für
humanistische Psychologie
Humanistische Therapien: Entwicklung
Wurzeln in:
- Existenzphilosophie: Der Mensch hat individuellen Gestaltungsspielraum
- Humanismus: Annahme eines positiven, wachstumsorientierten Kerns
- Gestaltpsychologie: Das Ganze ist verschieden von der Summe seiner Teile
- Erkenntnistheorie: Phänomenologie
Abkehr vom positivistischen Wissenschaftsverständnis
Welche Therapieformen gehören zu den Humanistischen Psychotherapien?
— Psychodrama
— Gestalttherapie
— Personzentrierte Psychotherapie
Wodurch zeichnen sich die humanistische Therapien aus?
— Würde des einzelnen Menschen
— Therapie als Begegnung
— Vertrauen in Selbstorg (Aktivier.Resourcen)
— Ganzheitlichkeit: Menschenbild: in der hum. Psy werden die Menschen als Ganzheit gesehen, nicht nur als Teile einer Person
Humanistische Therapie: zentralischer Menschenbild !
- Selbstverwirklichung
> Ziel- und Sinnorientierung
> Ganzheit
> Subjektivität
Was ist der „gemeinsame Nenner“ der humanistischen Therapien?
Humanistische Therapie: Psychodrama (Levy Moreno)
- Wichtigkeit von Empathie und Begegnung in therapeutischer Beziehung. Fokus auf Hier und Jetzt bei therapeutischer Arbeit
- Rollenspiele und dramatische Übungen im Gruppensetting
Humanistische Therapie: Psychodrama - Rollenspiel (Ziele)
- blockierte Verhaltensmuster oder gefürchtete emotionale Beziehungen sichtbar machen und ausagieren (Erfahrungen wieder (üb)erleben)
- Erfahrung und Reflexion von Rollen fördern
- mehr als bloßes Verbalisieren -> Aktion, Spontaneität, Kreativität, Verhaltens-repertoire, Beziehungsfähigkeit fördern
Humanistische Therapie: Gestalttherapie (Perls) - Was ist es?
- Frühe Einflüsse: Psychoanalyse, Gestaltpsy; verschiedene weltanschaulich philosophische Grunderkenntnisse
- Gestalt: „sinnvoll organisiertes Ganz” (Erfahrung influenziert Wahrnehmung)
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Konzept
- Kontakt: lebendige Beziehung zwischen Organismus und Umwelt
- gegenwärtige Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, zum Ausdruck bringen und befriedigen können (Gewahrsein, Bewusst-heit, Begegnung, hier und jetzt)
- Wachstum und Selbstaktualisierung im Kontakt mit der Umwelt und der Innenwelt
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Kerngebote
- Lebe jetzt. Kümmere dich um die Gegen-wart statt um die Vergangenheit+die Zukunft.
- Lebe hier. Beschäftige dich mit dem Anwesenden statt mit dem Abwesenden.
- Höre auf, dir etwas vorzustellen. Erfahre die Realität.
- Höre auf, unnötig zu denken. Besser: Probier und schau.
- Drücke dich lieber aus anstatt zu manipulieren, zu erklären, zu
rechtfertigen und zu urteilen. - Lass dich auf Unerfreuliches und Schmerz ebenso ein wie auf Freude. Schränke deine Bewusstheit (awareness) nicht ein.
- Akzeptiere keine „sollte“ und „müsste“ außer deinen eigenen. Bete keine Götzenbilder an.
- Übernimm die volle Verantwortung für deine Handlungen, Gefühle, Gedanken.
- Akzeptiere dich (und die anderen), wie du jetzt bist (wie sie jetzt sind).
Humanistische Therapie: Gestalttherapie - Therapeutischer Interventionsstil
1) Berücksichtigung der Kerngebote
2) Wechselspiel zwischen „skillful frustration“ und „support“:
– frustration: Konfrontation und Analyse der Widerstände: 5 Fragen (1.Was tust du?
2.Was fühlst du? 3.Was möchtest du? 4.Was vermeidest du? 5.Was erwartest du?)
– support: empathisches Mitgehen, Ich-Du-Kontakt, Kooperation, Ermutigung, Haltgeben, z.B. auch: Atem vertiefen lassen
3)Awareness des Klienten steigern
– Konzentration auf das Hier und Jetzt
– Aufmerksammachen auf Tonfall, Haltung, Gesten–> „abgespaltene“ Aspekte der Person erfahren & re-integrieren
D) Einsatz verschiedener Interventions-techniken zur Unterstützung des Prozesses
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie (Rogers) - Kennzeichen
— „Gesprächspsychotherapie“
— non directive–>client-centered–>person-centered therapy
— zentral: Gestaltung eines förderlichen Beziehungsklimas in Therapie
— verwoben mit Vorstellungen zur Psychoth.
— „Selbst“ (Erfahrung beeinflusst Wahrneh)
— Aktualisierungstendenz (Potenziel realis.)
— Inkongruenz (Selbstaktual. wird gestört)
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie - Grundhaltung des Therapeuten
— Therapeut und Klient als Partner
— „Basisvariablen“: Empathie, Akzeptanz, Kongruenz
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie - Therapeutischer Prozess nach Rogers
— Therapeut-Klient-Beziehung bringt Prozess in Gang, der blockierte Selbstheilungs- und Selbstaktualisierungskräfte freilegt
— Klient entwickelt durch Freisetzung dieser Kräfte mehr Autonomie, Selbstakzeptanz und Selbstachtung, Bewusstheit gegenüber seinem Erleben, Flexibilität und Kreativität
–> nähert sich der „fully functioning person“
— Therapeutische Beziehung ist notwendig + hinreichend für therapeutische Veränderung
Humanistische Therapie: Personzentrierte/ Klientenzentrierte Psychotherapie - Erweiterungen der Gesprächspsychotherapie (Gendlin)
A) Experiencing:
— Aufmerksamkeit wird auf das Erleben im Hier-und-Jetzt gerichtet
— „felt meaning“: körperlich fühlbare persönliche Bedeutung von Erlebnissen
B) Focusing:
— Vertiefung des Erlebens, körperzentrierter Prozess der Selbstwahrnehmung
— veränderte, neu gefühlte Bedeutungen von Erlebnissen
— die gefühlsmäßige Wahrnehmung (nicht intellektuell) muss sich verändern, damit sich das Verhalten verändern kann
Humanistische Therapien: Was unterscheidet die einzelnen Ansätze voneinander?
Die verschiedenen Humanistischen Ansätze greifen auf unterschiedliche therapeutische Interventionsstiele zurück
Sind die humanistische Therapien wirksam?
A) sehr wirksam bei:
— Personen-zentrierte/ Gesprächspsychotherapie
B) relativ wirksam bei:
— Gestalttherapie
C) weniger wirksam:
— Psychodrama, Musiktherapie, Bewegungs- und körperorientierte Therapie,
Tanz- und Kunsttherapie
Die verschiedenen Humanistischen Ansätze greifen auf unterschiedliche therapeutische Interventionsstiele zurück. Welche Aussage dazu ist falsch?
a) Im Psychodrama werden Rollenspiele und dramatische Übungen im Gruppensetting durchgeführt.
b) Die Gestalttherapie besteht aus einem Wechselspiel zwischen “skillful frustration” und “support”.
c) In der Personenzentrierten Gesprächstherapie steht die intellektuelle Wahrnehmung im Zentrum, um eine Verhaltensänderung zu bewirken
d) Rogers sieht die TherapeutIn-KlientIn-Beziehung als notwendig und hinreichend für eine therapeutische Veränderung
e) In der Klärungsorientierten Psychotherapie verhält sich der Therapeut prozessdirektiv um funktionale bzw. dysfunktionale Schemata zu klären.
c)
Die Humanistische Psychologie bezeichnet weniger eine spezielle Theorie als eine Haltung, die wesentlich in existenz-philosophischen und gestaltpsychologischen Ansätzen wurzelt. Welche der folgenden Antwortmöglichkeiten hatte einen ähnlichen starken Einfluss auf die Humanistische Psychologie?
a) Der Zen-Buddhismus
b) Die Phänomenologie + Erkenntnistheorien
c) Theaterwissenschaften und das Psychodrama
d) Spezifische Befunde der Differentiellen Psychologie
e) Bio-Psychosoziale-Modelle der Verhaltensmedizin
b)
Welche humanistische Therapie wird als sehr wirksam eingestuft?
a) Psychodrama
b) Personenzentrierte/ Gesprächspsychotherapie
c) Musiktherapie
d) Bewegungs- und körperorientierte Therapie
e) analytische Psychotherapie
b)
Welche Therapieform ist eine humanistische Therapieform?
a) Personenzentrierte/Klientenzentrierte Psychotherapie
b) Analytische Psychotherapie
c) Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
d) Kognitive Verhaltenstherapie
e) Systemische Psychotherapie
a)
Welche Aussage bezüglich der personen-zentrierten Psychoth. von Rogers ist falsch?
a) Die Beziehung zwischen dem Therapeuten und Klienten bringt einen Prozess in Gang, der blockierte Selbstheilungs- und Selbstaktualisierungskräfte freilegt.
b) Zu den Grundhaltungen des Therapeuten gehört, dass Therapeut und Klient gemeinsam als Partner auf Augenhöhe arbeiten.
c) Zu den Basisvariablen gehören Empathie, Akzeptanz und Kongruenz.
d) Die therapeutische Beziehung ist notwendig, jedoch nicht hinreichend für die therapeutische Veränderung.
e) Zentral in der personsenzentrierten Psychotherapie von Carl R. Rogers ist die Gestaltung eines bestimmten Beziehungsklimas während der Therapie.
d)
Welche Therapieform gehört nicht zu den Humanistischen Psychotherapien?
a) Gestalttherapie
b) Personenorientierte Psychotherapie
c) Analytische Psychotherapie
d) Psychodrama
e) Klientenzentrierte Psychotherapie
c)