Digitale Beratungs- und Therapieansätze Flashcards
Welche verschiedene Formen von Internet Interventionen gibt es?
- Kommunikationsmedium (E-mail-, Chat-, Video-Therapie)
- Informationsmedium (Selbsthilfe-Platformen/Apps)
- angeleitete Selbsthilfe
- Mischbehandlungen: Therapeuten+Medium
Welche sind die wichtigsten Vor- und Nachteile von Internet Interventionen?
A) Vorteile
- kürzere Warteliste für Therapiebeginn
- REICHWEITE: mehr/andere Betroffene erreichen
Gründe für die Teilnahme an internetbasierten Interventionen
• Betroffene möchten eigentlich in eine traditionelle Psychotherapie,
können aber nicht (ca. 30%): lange Warteliste
• Betroffene möchten nicht in eine traditionelle Therapie (30%): keine Zeit, umständlich
• Betroffene waren schon in einer traditionellen Therapie (40%): schlechte Erfahrungen
INHALTE von SELBSTHILFE-PLATTFORMEN
• Psychoedukation • Übungen • Tagebücher • Symptom-Monitoring • basierend auf evidenzbasierten Ansätzen (meist KVT-orientiert)
Welche sind die wichtigsten Forschungsresultate zu den verschiedenen Formen von Internet Interventionen?
A) Herkömmliche Therapie
- im Durchschnitt gute Folgen
B) Video-Therapie
- REICHWEITE mehr/andere Betroffene erreichen
- Therapeuten glauben wurde eher niedrige Wirksamkeitzeigen, Patienten finden es gerade so gut wie ‘normale’ Therapie
C) ungeleitete Selbsthilfe
- REICHWEITE mehr/andere Betroffene erreichen
- eher niedrige Wirksamkeit
- geringe Adhärenz
D) Mischbehandlungen (blended)
- die beste Wirkung
- kleinere Reichweite
–> Wichtig: Persönliche Abklärung vor Beginn, Begleitung während Intervention, »Verschreibung» durch vertrauenswürdige Fachpersonen, Klare Deadline !
VERSCHIEDENE FORMEN VON BLENDED BEHANDLUNGEN
- Online Selbsthilfe vor oder nach einer Beratung/Psychotherapie
- Online Selbsthilfe während einer Beratung/Psychotherapie
VERSCHIEDENE FORMEN VON BLENDED BEHANDLUNGEN
- Online Selbsthilfe vor oder nach einer Beratung/Psychotherapie
- Online Selbsthilfe während einer Beratung/Psychotherapie
Welche sind die wichtigsten Besonderheiten von Internet Interventionen?
Defizitorientierte Sicht:
Problem:
- Physische Distanz
- „Sinnreduzierter Austausch“
- Fehlende Unmittelbarkeit des Austausches
! Aber Kompensation der Einschränkungen:
- Vermehrte Verbalisation von Gefühlen
- Grössere Offenheit
Fazit
• Internetbasierte Interventionen sind wirksam
• Unterschiedliche Interventionsformen sind mehr oder weniger
wirksam als FtF-Therapien
• Selbsthilfeprogramme/Apps: Kontext der Implementierung wichtig,
insbesondere unter Berücksichtigung des Kontaktes mit Fachpersonen!
• Nicht für alle Patienten gleichermassen geeignet
• Bereicherung für die Patientenversorgung als komplementäres Angebot
Welche Aussage bezüglich der Wirksamkeit von internetbasierten Selbsthilfeprogrammen (geleitet oder ungeleitet) ist richtig?
a) In den wirksamsten Internetinterventionen werden PatientInnen von TherapeutInnen oder Coaches begleitet, die eine zeitliche Struktur schaffen oder den PatientInnen zu selbstständiger Arbeit motivieren.
b) Die Wirksamkeit von Internetinterventionen konnte bisher noch nicht geklärt werden, obwohl die meisten auf evidenzbasierten Therapieansätzen basieren.
c) Bei den wirksamsten Internetinterventionen wird ein ausführlicher Abklärungsprozess per Fragebogen durchgeführt.
d) Es wurde bestätigt, dass das internetbasierte Behandlungsformat bei jüngeren, gut gebildeten oder computeraffinen PatientInnen besser wirkt als bei älteren PatientInnen.
e) Es konnte gezeigt werden, dass ungeleitete Selbsthilfeprogramme gleich gut wirken, wie geleitete Selbsthilfeprogramme.
a)
Welche Aussage bezüglich der Medienwahl trifft zu?
a) Je komplexer die Aufgabe, desto einfacher sollte das Medium sein.
b) Das komplexeste Medium ist immer das Beste.
c) Face-to-face hat die tiefste media richness.
d) Bei einer hohen Komplexität der Aufgabe und einer tiefen media richness spricht man von over-complication.
e) Der computergeschriebene Brief hat weniger media richness als der handgeschriebene Brief.
e)
Welche Technik der geleiteten Selbsthilfe wendet der Therapeut in folgendem Beispiel an: „Viele Pat. berichten, dass ihnen diese Strategien geholfen haben, insofern lohnt es sich, dabei zu bleiben, auch wenn es im Moment schwerfällt.“
a) Stärkung der Allianz
b) Empathie
c) Psychoedukation
d) Zusammenfassung der Ausführungen
e) Hoffnungsindikation
e)
Welche Aussage zum Intimitätsgleichgewichtstheorie nach Argyle und Dean (1965) ist richtig?
a) Wer sich körperlich nahe ist, ist sich geistlich auch nahe.
b) Wenn eine Person Intimität zeigt, muss sich die andere Person zurückhalten, um das Gleichgewicht zu schützen.
c) Frauen haben ein höheres Intimitätsgleichgewicht als Männer.
d) TherapeutInnen übernehmen die Emotionen der PatientInnen um ein Gleichgewicht herzustellen.
e) Um das Intimitätsgleichgewicht zu wahren, vermeidet man bei körperlicher Nähe zum Beispiel den Augenkontakt.
e)
Die physische Distanz bei internetbasierten Interventionen hat Folgen für die Kommunikation. Welche der folgenden Konsequenzen ist FALSCH?
a) vermehrte Verbalisation von Gefühlen
b) mehr Offenheit
c) mehr Missverständnisse
d) mehr Gestikulieren (z.B. bei Skype-Sitzungen)
e) mehr Unmittelbarkeit des Austausches
e)
TherapeutInnen wenden in der Online-Intervention verschiedene Techniken an. Welche der folgenden Techniken wurde nach Andersson (2015) NICHT aufgeführt?
a) Empathie
b) Ratschläge geben
c) Stärkung der Allianz
d) Psychoedukation
e) “Shaping” der Selbstwirksamkeit
b)