Coaching Flashcards

1
Q

Coaching: Definition

A
  • Zielgerichtete dyadische Interaktion
  • Ziel der persönlichen Zielerreichung / -entwicklung
  • Berufs- oder Karrierebezogen
  • Psychisch „gesunde“ Personen
  • Coach in der Rolle des Prozesssteurers / Coachee ist Experte für sein/ihr Anliegen
  • Ein auf den professionellen, beruflichen Leistungsprozess bezogenes Format der Beratung
  • Prozessberatung
  • Ziel = die signifikante Verbesserung der Steuerung von Entscheidungen und Erfolgen beruflichen Handelns
  • systematische Förderung ergebnisorientierter Problem- und Selbstreflexionen sowie Beratung von Personen oder Gruppen zur Verbesserung der Erreichung selbstkongruenter Ziele oder zur bewussten Selbstveränderung und Selbstentwicklung.
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2
Q

Coaching: Metapher als Definition - Die Kutsche

A

= ein Vehikel, dass Fahrgäste von A nach B bringt (und die Fahrgäste nicht wissen müssen, wie B genau aussieht)

• Überblick (Kutschbock)
–> Prozessverantwortlich, strukturiert, wenn für Coachee hilfreich: Feedback als Hypothese
• Kennt die Richtung
–> Methodenkompetenzen, Anregung zur ergebnisorientierten Selbstreflexion, Hypothesen als Angebot
• Betreuung des Gastes
–> empathische Arbeitsbeziehung, Fragen, Ressourcenaktivierung, ergebnisorientierte Selbstreflexion, Emotionsregulation (Aktivierung des Selbst (EG))
• Respektiert Wünsche/Bedürfnisse des GastesProzessberatung, unbedingte Wertschätzung, Akzeptanz
• Erfragt den Hintergrund für Richtungswechsel
–> ergebnisorientierte Selbstreflexion, Konfrontation, Ressourcenaktivierung, Wertschätzung, Prozessfokus
• Besondere Vorsicht in unwegsamem Gelände –> empathische Arbeitsbeziehung, respektvoller Umgang, Wertschätzung, Echtheit
• Fragt Einheimische oder übergibt den Gast –> Wahrung der (eigenen) Grenzen und jener des Coachings

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3
Q

Coaching: Maximen der Prozessberatung (Schein) für den Therapeuten

A
  • Trage zur Verbesserung bei!
  • Alles was Du tust, ist Intervention!
  • Hypothesen! Nicht Behauptungen!
  • Konstruktives Nichtwissen
  • Problem und Lösung gehören Coachee!
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4
Q

Coaching: Abgrenzung zur Beratung

A

• Häufig übergeordneter Begriff
• Experten-/ Fachberatung:
− Inhalts-/ Fachwissen vorhanden (beide Seiten)
–> Implizit wird Expertenstatus der beratenden Person erwartet
− Angebot liegt oft an Schnittstellen (Triage-Funktion)
− Häufig stark terminiert

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5
Q

Coaching: Abgrenzung zur Psychotherapie

A

• Klienten/innen und Ziele:
− Selbst-/Handlungssteuerung fehlt weitgehend
− Klinisch-relevante psychische Störung
–> Einschränkung der Handlungsfähigkeit
− Feststellung der Diagnose, Behandlung, Umgang mit Störung
− Meistens weniger explizite Zielvereinbarungen
• Psychotherapeuten/innen:
− Geschützte Berufsbezeichnung
− Hoch reglementierte (akkreditierte) Fachausbildung
–> Professionalisierung sehr hoch
• Methoden:
− Viele sehr gut überprüft, für viele Ansätze/Techniken/
Wirkfaktoren hohe Evidenz der Wirksamkeit
− weniger inhaltsabstinent (Kauffeld& Glessnitzer, 2018)
• Ähnlichkeiten:
− Coaching entlehnt viele Methoden (Adaption)
− Arbeitsbeziehung wichtig
− Freiwilligkeit wichtig –> Veränderungsmotivation

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6
Q

Coaching: Definition Fazit

A

–> Selbststeuerungsfähigkeiten müssen weitgehend intakt sein –> keine klinisch-relevante Störung ≠ Psychotherapie –> auch keine Konkurrenz
• Einzelpersonen, Gruppen/Teams, Organisationen
• Zielgerichtet / Ergebnisorientiert
• Selbstreflexionen
• Ziele:
− Selbstentwicklung und/oder Verwirklichung der selbstkongru
enten Ziele
− Verbesserung der Selbststeuerung –> historisch vor allem auf
beruflichen Bereich ausgerichtet

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7
Q

Entwicklung von Coaching

A

• Gesellschaftliche Hintergründe:
− Civil-Rights-Bewegung in den USA
− Selbsthilfe-Bewegung
• Esalen Institut (Kalifornien, USA)
− 1960 gegründet
− Vordenker/innen
• Popularität ab den 80er-Jahren
− Maßnahme zur Beseitigung der Probleme in der Führung als
letzte Chance
–> Coaching als Strafe und Eingeständnis des Unvermögens
• Ab Jahrtausendwende
− Komplexere Organisationsabläufe
− Abkehr von strengen Hierarchien
− Gezielte Potentialentwicklung von Führungspersonen –>
Coaching für „High Potentials“ als begehrte Bonusleistung
• Heute
− Komplexe Abläufe auch im mittleren und unteren Kader
−„Gesellschaftlicher Optimierungs-Druck“ und Individualisierung
–> Coaching-Boom für alle Lebensbereiche

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8
Q

Wirkprinzipien: Theoretische Fundierung

A
  • Klientenzentrierter-humanistischer Ansatz
  • Lösungsorientierter Ansatz
  • Systemischer Ansatz
  • Kognitiv-behavioralerAnsatz
  • Psychodynamischer Ansatz
  • Positive Psychologie
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9
Q

Wirkprinzipien: Theoretische Fundierung - Prinzipien des lösungsorientierten Ansatzes

A
  1. Lösungsorientierung
    − Fokus auf den Wünschen, Zielen und vorhandenen Ressourcen
    (Lösung) und nicht auf dem Problem –> Prinzip der Trennung von
    Lösung und Problem
  2. Utilisation
    − Alles was von Coachee/Coach als positiv empfunden wird, ist
    nützlich
  3. Konstruktivität
    − Probleme = subjektive Konstrukte, welche umkonstruiert werden
    können
  4. Veränderung
    − Dynamische Perspektive: jeder Schritt schafft eine neue
    Situation
    − Ressourcenaktivierung
  5. Minimalintervention
    −„Repariere nicht, was nicht kaputt ist!“ –> Ziele werden von
    Coachee vorgegeben und nur an diesen wird gearbeitet
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10
Q

Wirkprinzipien: Problem-versus Solution-Talk

A
Fokusunterschied:
A) Einsicht
- Schwächen
- was möchte ich nicht?
- was funktioniert nicht?
- was läuft schief
- Erklärungen/Ursachen
--> Ja, aber...
--> Warum
--> Das Problem ist, dass...

B) Handeln

  • Stärken
  • Was möchte ich?
  • Was funktioniert?
  • Was läuft gut?
  • Zukunftsorientierte Handlungen
  • -> Ja, und…
  • -> Wie?
  • -> Stell dir vor…
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11
Q

Wirkprinzipien: Integrative Theorie

A

Typische Coachinganlässe:

a) Mangelndes Verhaltensrepetoire und Verhaltensunsicherheit (operatives Coaching)
b) Inadäquate Wahrnehmungs- und Beurteilungstendenzen (psychologisches Coaching)
c) Unangemessene Wertvorstellungen (philiosophisches Coaching)

cf Lektion 11, S. 28

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12
Q

Wirkprinzipien: Ergebnisorientierte Selbstreflexion

A

• „[…] bewusster Prozess bei dem eine Person ihre Vorstellungen oder Handlungen durchdenkt und expliziert, die sich auf ihr reales und ideales Selbstkonzept beziehen“

• Coach ist prozessverantwortlich:
− unterstützt integratives Erleben (Metaebene)
− Selbst
− Erfahrungen
− Bedürfnisse
− unterstützt Suchprozesse, welche potentiell neue Perspektiven
eröffnen (mittels geeigneten Interventionen)
− achtet darauf, dass Reflexionsprozesse lösungs- und zielgerichtet
sind (und auch bleiben)
–> Ergebnisorientierung und keine Anleitung zum Ruminieren!

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13
Q

Wirkprinzipien: PSI-Theorie

A

• Neurologische Subsysteme für bestimmte Aufgaben geeignet mit funktionellen Charakteristiken
• Normalfall:
− situationsangepasster adaptiver Wechsel –> ständiger Austausch
• Zentrale Annahme:
−Verbindungen werden durch Veränderungen im Affekt moduliert
–> Objekterkennungssystem (OES) & Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS)

IVS –> Intentionsgedächtnis (IG)
OES –> Extensiongedächtnis (EG)

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14
Q

Wirkprinzipien: PSI-Theorie - Spannungsfelder

A

A) Planen & Handeln
• IG –> Planung & Aufrechterhaltung (Der Logiker)
• IVS –> Umsetzen, spontan, intuitiv + aktiviert in positiver Stimmung (Der liebenswürdige Chaot)
–> IG <=> IVS

B) Erleben
• EG –> Das Selbst, ganzheitlich, kreativ (Der Souveräne)
• OES –> Dekontextualisierung, Details –> Misserfolgsorientiert + aktiviert in negativer Stimmung (Der Unstimmigkeitsexperte)
–> EG <=> OES

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15
Q

Wirkprinzipien: PSI-Theorie - Ergebnisorientierte Selbstreflexion (Zugang zum Selbst EG)

A

• Wird gefördert durch die Arbeits-beziehung zwischen Coachee und Coach:
− Wertschätzung & Empathie
− Regulation negativer Affekte (OES)
− Öffnung des Rahmens / Lösungs-orientierung /
Ergebnisorientierte Problemreflexion

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16
Q

Wirkprinzipien: PSI-Theorie - Was passiert also während dem Coaching-Prozess?

A

Wir aktivieren im Coachingprozess also insbesondere
- EG, der Souveräne
- IVS, der liebenswürdige Chaot
…mit dem Ziel blockierte Ressourcen zur Selbststeuerung zu reaktivieren

17
Q

Coaching: Methoden

A
• SMART
• Rollenspiele 
• Imaginationsübungen
• Ressourcenanalysen 
• Lösungsaufstellungen 
• NLP-Techniken
…und viele(s) mehr….
--> Methoden die das Selbst (EG) anregen (Perspektiven-wechsel, Körpersignale, Blick erweitern)
18
Q

Coaching: SMART

A

S: Spezifisch - Ziele müssen einfach und verständlich, eindeutig und konkret und nicht allgemein beschrieben sein

M: Messbar - Ziele müssen messbar sein, benennen Sie eindeutige Indikatoren

A: Attraktiv - Ziele müssen vom Projektteam reizvoll und erstrebenswert bewertet werden

R: Realistisch - Ziele müssen sachlich erreichbar und bedeutsam sein

T: Terminiert - Ziele müssen verbindlich sein, benennen Sie einen festen Zeitpunkt

19
Q

Coaching: Fragen - Typen

A

− Zielorientierte Fragen„Woran merken Sie, dass Sie ihrem Ziel näher kommen?“
− Lösungsorientierte Fragen„Stellen Sie sich vor…woran würden Sie merken, dass ein Wunder passiert ist und das Problem verschwunden ist?“
− Ausnahmefragen„Wann war es schon einmal etwas besser?“„Was ist anders, wenn das Problem nicht auftritt?“
− Bewältigungsorientierte Fragen«Gibt es Situationen in denen es Ihnen ähnlich ergangen ist wie im Moment? Wie haben Sie es damals gelöst?»
− Verflüssigungsfragen«Was tut ihr Mann wenn Sie ihn für depressiv halten?»
− Systemische (zirkuläre Fragen)«Was fühlt X wohl, wenn er/sie sie weinen sieht?»

….und noch viele mehr…

20
Q

Coaching: Wirksamkeit

A
  • Metaanalysen: generelle (mittlere) Wirksamkeit

- -> Effektstärken bei Selbsteinschätzung höher als bei Fremdeinschätzung

21
Q

Wo ist Coaching am ehesten einzustufen im Grundmodell der Beratung nach Schein (1999, 2009)?

a) ExpertInnen-/Fachberatung
b) Ärzte/innen, Patient-/innen-Beratung
c) Therapeutische Beratung
d) Prozessberatung
e) Psychosoziale Beratung

A

d)

22
Q

Welche Aussage zu Coaching trifft zu?

a) “Coach” ist eine geschützte Berufsbezeichnung
b) Auf den professionellen, beruflichen Leistungsprozess bezogen
c) Problemorientiertes Vorgehen
d) Kann nicht als Ergänzung zur Psychotherapie angewendet werden
e) Coach in der Rolle des Experten/der Expertin

A

b)

23
Q

Was gehört nicht zu den Prinzipien des lösungsorientierten Ansatzes nach Bamberger (2005)?

a) Utilisation
b) Minimalintervention
c) Veränderung
d) Selbstreflexion
e) Konstruktivität

A

d)

24
Q

Bezüglich dem Wirkprinzip „Minimalintervention“ von den Prinzipien des lösungsorientierten Ansatzes (Bamberger 2005) ist es wichtig, dass…

a) Ressourcen aktiviert werden (Flückiger & Wüsten, 2015).
b) die Ziele vom Coach vorgegeben und nur an diesen gearbeitet wird.
c) Probleme als objektive Konstrukte gesehen werden, welche schwer umzukonstruieren sind.
d) der Fokus auf dem Problem liegt.
e) die Ziele nur vom Coachee vorgegeben und nur an diesen gearbeitet wird.

A

b)

25
Q

Welche Antwortoption ist FALSCH: Ziele, welche im Rahmen eines Coachings verfolgt werden sollten, sollen gemäss dem SMART-Prinzip (Locke & Latham, 1984) …

a) Spezifisch sein
b) Ambitioniert sein
c) Attraktiv sein
d) Terminiert sein
e) Messbar sein

A

b)

26
Q

Thema Coaching: Welche Aussage zu den Prinzipien im lösungsorientierten Ansatz von Bamberger (2005) ist FALSCH?

a) Mit Minimalintervention ist gemeint, dass man nur an den Zielen, die der Coachee auch vorgibt, arbeitet.
b) Im Sinne der Lösungsorientierung wird davon ausgegangen, dass Lösungen auch gefunden werden können, wenn das Problem nicht bekannt ist.
c) Mit dem Prinzip der Konstruktivität ist gemeint, dass es sich bei den Problemen des Coachee um subjektive Konstrukte handelt, die umkonstruiert werden können.
d) Mit Utilisation ist gemeint, dass die Ressourcen des Coachee aktiv genutzt werden.
e) Im Prinzip der Veränderung wird davon ausgegangen, dass auch schon der kleinste Schritt in eine Richtung eine neue Situation schafft und dem Coachee so mehr Möglichkeiten eröffnet.

A

d)