HD, Kreuzbandruptur, Patellaluxation Flashcards

1
Q

Hüftgelenksdysplasie, Canine Hip Dysplasie

A

Eine erblich bedingte Fehlbildung des Hüftgelenks

Hüftgelenkspfanne und Oberschenkelkopf in ihrer Form nicht aufeinander abgestimmt

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2
Q

Ursache und Entstehung HD

A

genetisch bedingt, Veranlagung schon von Geburt an vorhanden
Entwickelt sich während Wachstumsphase
Umwelteinflüsse wie Ernährung und Krankheit können Verlauf beeinflussen
–> zu eiweiss und zu energiereiche Ernährung–> erhöhte körperliche Aktivität im Wachstumsalter

Wenn Oberschenkelkopf nicht fest in Pfanne –> Instabilität im Hüftgelenk –> Fehlbelastungen an den Gelenkflächen, lokale Überbelastung der Gelenkpfanne
Folge davon:
Degeneration des Gelenkknorpels
Gelenkkapsel reagiert mit Entzündung
Arthrotische Prozesse = Hinweis auf nicht korrekt geformtes Hüftgelenk

HD kann sehr schmerzhaft sein
schwere Fälle bereits in Wachstumsphase Lahmheit oder Nachhandschwäche
Vor allem grosse Rassen –> Belastung durch Körpermasse, höhere Stoffwechselintensität, Skelettsystem anfälliger für Entwicklungsstörungen als bei kleinen

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3
Q

Symptome HD

A
Schmerzen - Anlauf, Berührung, Belastung
Lahmheit
Schwerigkeiten beim Aufstehen, Hinlegen und beim Springen
Sinkende Belastbarkeit
Kaninchenhoppeln
verkürzte Schrittlänge
asymmetrisches Becken
Eingeschränkte Rotation
Eingeschränkte Extension und Abduktion
Hypertoner M. pectineus
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4
Q

Diagnose HD

A
Lahmheit, Ausfallerscheinungen
Schmerzempfindlichkeit kein Hinweis
Schwierigkeiten Aufstehen, Hinlegen, Springen, Berührung Hintergliedmasse
Belastbarkeit reduziert, Gang schwankend
Kaninchenhoppeln
Behinderung freier Rotation
Schmerzen bei Manipulation

Differentialdiagnostisch gibt es neurologische Prozesse mit ähnlicher Symptomatik.Diagnose palpatorisch –> Ortolani Test sowie durch Röntgen

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5
Q

Ortolani Test HD

A

Passive Luxation / Subluxation des HG und dessen anschliessender Repositionpositiv:
einfach zu palpierendes Zurückrutschen des Femurkopfes in Gelenkpfanne und hörbares EinschnappenFortgeschrittene Degeneration –> dorsaler Acetabulumrand immer weiter abgenutzt, Acetabulum immer flacher –> Fibrose der Gelenkkapsel –> Orlotani-Zeichen immer weniger deutlich oder gar nicht mehr auslösbar.
HG vollständig strecken sehr schmerzhaft
Röntgenbilder sind für HD Diagnose unbedingt erforderlich

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6
Q

Röntgenuntersuchungen

A

nur unter Sedation
Bilder an zentrale Auswertungsstelle zur Beurteilung geschickt
Feststellung Schweregrad erst nach erstem Lebensjahr.
Viele Kriterien
Lagerung:
Becken symmetrischAcetabulum tief angelegt (flach nicht gut)
Vorderer Pfannenrand scharf konturiert
Vordere Pfannenkontur rund auslaufen –> Lagerfläche Oberschenkelkopf kugelförmig, in Grösse und Gestalt sich der Pfanne anpassend.
Ansonsten unkorrekter Sitz des Kopfes
Oberschenkelhals deutlich vom Kopf absetzen, scharf konturiert, Länge, Winkel passend zu Femurschaft ohne osteoarthrotische Auflagerungenkorrekter Gelenkschluss –> Gelenkspalt eng und konzentrisch begrenzt, d.h. Konturen Femurkopf und Acetabulum verlaufen parallel==> spezielle Winkelmessung:Norberg

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7
Q

Winkelmessung nach Norberg

A

Schablone, Winkel von 90 - 110Urteil immer nach schlechterem HG
erwünschte Winkel beträgt 105 Grad oder mehr
Geringere Werte = flache Pfanne oder lose HG

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8
Q

Gradeinteilung HD

A

Normal, A-Hüfte:
Pfanne tief, Oberschenkelkopf und Acetabulum kongruent. Keine Auflagerungen, Winkel 105 oder mehr

Fast normal, Übergangsform, B-Hüfte:
geringe Unregelmässigkeiten, Winkel mind 100

Leichte HD, C-Hüfte:
Oberschenkelkopf und Pfanne inkongruent. Abflachung vordere Pfannenkontur, geringe Auflagerungen, Gelenkspalt divergiert, Winkel um 100

Mittlere HD, D-Hüfte:
Pfanne flach, osteoarthrotische Veränderungen, Oberschenkelkopf nicht rund, Gelenkspalt divergiert beachtlich. Oberschenkelhals walzenförmig, verkürzt, Winkel zwischen 90 und 100

Schwere HD, E-Hüfte:deutlich dysplastische Veränderungen des gesamten Gelenk. Deformierter Femurkopf, flache Pfanne, arthrotische Veränderungen und Anlagerungen, Winkel unter 90

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9
Q

Weiter röntgologische Aspekte HD

A

Morgan Linie
am Oberschenkelhals, Reaktion des Knochengewebes auf unphysiologische Belastung
Sklerotisierung (Verhärtung des Knochens)am Übergang Femurkopf zu Femurhals. Entstanden durch Rand-Wulstbildung an Fossa trochanterica, als Folge gestörter Belastung des Knochengewebes–> Reaktion des Knochengewebes auf unphysiologische Belastung der Band- und Muskelansätze

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10
Q

Konservative Therapie HD

A

Ruhigstellung, physiotherapeutische Massnahmen, Adaptation des Körpergewichts, entzündungshemmende Schmerzmittel

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11
Q

Chirurgische Therapie HD

A

Dreifach-Osteotomie mit Beckenschwenkung (sehr junge Hunde, Osteosynthesse, erfolgsversprechend)

Denervation:
Nervendurchtrennung, Schmerzlinderung

Pektinotomie / Durchtrennung M. pectineus:
Bei Anspannung oder Verhärtung des Muskels, Schmerzlinderung

Intertrochantäre Varisationsosteotomie:
Herausschneiden eines Knochenstückes

Femurkopfresektion:
Oberschenkelhals abgetrennt, Neoarthrose

Hüftgelenk-Totalendoprothese:

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12
Q

Kreuzbandriss und/oder Schädigung des inneren Meniskus

A

Häufigste Bandruptur ist die Zerreissung des vorderen Kreuzbandes (hinteres selten in Mitleidenschaft gezogen)
Ätiologie ist noch nicht ganz geklärt.
Degenerative Veränderung des Kreuzbandes verursacht bereits Bandschwächung. So braucht es nur geringes Trauma zur Ruptut

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13
Q

Ursachen Kreuzbandriss

A
Traumatische Einwirkung (übermässig mediale Rotation)
Degenerative Erkrankungen (Ostheoarthrosen)
Durchblutungsstörungen des cranialen Kreuzbandes
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14
Q

Was passiert als erstes wenn Kreuzband gerissen?

A

es entsteht eine pathologische Roll-Gleitbewegung des Femurs im Kniegelenk –> mehr Beweglichkeit
Führt bis zu 80% zu Abriss oder Riss des medialen Meniskus (kann Bewegung nicht folgen)
Gerissenes Kreuzband kann nicht mehr zusammenwachsen

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15
Q

Symptome gerissenes Kreuzband

A

geringe Lahmheit
Vermeidung Gliedmasse in Bewegung durchzustrecken
Im Stand entlastet
Medialer Meniskus mitverletzt –> mittlere bis hochgradige Lahmheit
Passives Beugen, Strecken und Rotieren im Kniegelenk sehr schmerzhaft, Krepitationendeutliches Klicken hörbar –> Ruptur des medialen Meniskus (Meniskusklick)

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16
Q

Diagnose Kreuzbandriss

A

diagnostische Absicherung durch Schubladenphänomen oder Tibiakompressionstest erkennbar

17
Q

Schubladenphänomen

A

Condylen Femur mit einer Hand, Zeigefinger auf Patella
Andere Hand fasst Tibiakopf, Zeigefinger auf Tuberositas tibiae
Kniegelenkswinkel ca 120 Grad, Femur fixiert, Tibia cranial verlagern
Gelingt es Tibia zu verlagern –> Test positiv

18
Q

Tibiakompressionstest

A

Vor allem bei kräftigen Hunden (Muskelkraft)
Gliedmasse in Knie- und Sprunggelenk maximal gestreckt, fixiert, Femurcondylen fassen, Zeigefinger auf Tuberositas Tibiae
Andere Hand umfasst Mittelfussknochen und beugt dann Gliedmasse im Sprunggelenk.Dabei darf Zeigefinger nicht passiv verlagert werden –> geht er nach cranial –> Ruptur

19
Q

Konservative Therapie Kreuzbandriss

A

strikte Bewegungseinschränkung kann klinische Besserung geben, auch wenn schon arthrotische Veränderungen.
Wenn später operiert, meist Meniskusschäden
Konservative Therapie bis 6 Monate möglich

20
Q

Chirurgische Therapie Kreuzbandriss

A

rechtzeitige, frühe Stabilisierung des Gelenks verhindert weitere Schädigung des Knorpels und des Meniskus.

Beste Prognose:
traumatische Bandrisse die operiert werden bevor Meniskusschäden
Ungünstig wenn schon Kniearthrose sichtbar
Erfolgsquote allgemein 85%
Nach OP 4-6 Wochen ruhighalten
Kontrollierte Physio
nach 6-8 Wochen sollte nur noch geringe Lahmheit bestehen

21
Q

Patellaluxation (Luxatio patellae)

A

Patella grösstes Sesambein des Körpers, in Endsehne Quadrizeps eingelagert
Patella mitverantwortlich für Streckmechanismus
Herauspringen der Kniescheibe

22
Q

Ursachen, Vorkommen Patellaluxation

A

traumatisch:
eher selten, meist Folge einer Gelenkkapselruptur, luxiert ausnahmslos medial

erblich:
= kongenitale Form (erbliche)häufig
Achsenfehlstellung von Femur und Tibia, unterschiedlich starke Abweichungen der Zugrichtung des Quadrizeps femoris
Mangelhafte Ausformung Rollfurche (Trochles ossis femoris)

Hypoplasie bis sogar Aplasie
besonders kleinwüchstige Rassen
90% mediale Luxation, Lateral selten
Kann einseitig oder beidseitig auftreten
Weibchen häufiger betroffen als Männchen
23
Q

Symptome Patellaluxation

A
Lahmheit
Intermittierende Lahmheit
Schmerzen
Krepitationen
plötzliche Hüpfbewegungen oder kurzfristiges Nichtbelasten des Beines (gestreckt nach hinten, dann wieder belasten)
Ergüsse / Schwellungen im Gelenk
Muskelschwund
Überwärmtes Gelenk
24
Q

Patellaluxation in 4 Grade eingeteilt

A

Grad 1, Habituelle PL:
In Beuge- und Streckbewegung Patella durch Druck leicht von lateral/medial luxieren.
Druck einstellen –> spontane Reposition
Spontane Luxation bei Bewegung selten

Grad 2:
Patella luxiert bei Abbeugung des KG spontan, nimmt bei Streckung wieder Normalposition ein.
Unterschiedliche Lahmheitsgrade
Kann zu degenerativen Gelenksveränderungen mit Schmerzhaftigkeit und Krepitationen führen wenn nicht korrigiert

Grad 3; permanente Luxation:
Patella lässt sich bei Streckung des KG manuell reponieren, luxiert jedoch bei Gliedmassenbewegung wieder.
Quadrizeps nach medial gelager, Gangbild wie Grad 2

Grad 4; Ectopia patellaris:
Patella stationär luxiert, kann manuell nicht reponiert werden
Gliedmasse wird gebeugt getragen, kann weder gestreckt noch belastet werdenbeidseitig –> Gewicht auf VGM verlagert

25
Q

Begleit- und Folgeschäden der Patellaluxation

A
Femurachsendrehung nach lateral
Verschiebung des Quadriceps nach medial
Os femoris wird distal lateralwärts gekrümmt (zur Pfote hin nach innen)
Rotationsinstabilität des Knies
TibiadeformationSprunggelenksabduktion
26
Q

Diagnose Patellaluxation

A

meist bei jungen Hunden unter 2 Jahren, oft im Alter von 4-5 Monaten klinische Untersuchung herausragende Rolle
Beurteilung Gangbild, Lahmheit Hüpfbewegung, Entlasten, wieder auftreten…Grad der Luxation selten proportional zu Lahmheit.
Eher abhängig von Schweregrad der Arthrose
Auf Ergüsse schauen, Arthrose, Muskelschwund, Postion der Patella
Funktion Kreuzbänder überprüfen

27
Q

Konservative Therapie Patellsluxation

A
Bis Grad 2
Ruhe
Entzündungshemmende Mittel
Schmerztherapie
Knorpelverbessernde/knorpelaufbauende Präparate
28
Q

Chirurgische Therapie Patellaluxation

A

in schwerwiegenden Fällen ab Grad 2
einwirkende Kräfte korrigieren, damit Patella normal in Furche laufen kann:
- Gelenkkapselraffung
- Fixation Patella
- Korrektur der Zugrichtung des Muskeln
- Korrektur einer Fehlstellung des Knochens
- Vertiefung der Furche
- Erhöhung des Rollkammes
- Versetzung des Ansatzpunktes des Kniescheibenbandes
häufig verschiedene Methoden kombiniert

29
Q

Prognose Patellaluxation OP

A

abhängig Art und Schweregrad,doch unbedingt operieren