Frakturen, Arthrose, Arthritis, ED Flashcards
Frakturen
Definition
Faktoren
= Kontinuitätsunterbrechung der Kompakta eines Knochens
Die meisten Frakturen durch direkte Verletzungen, im direkten oder unmittelbaren Bereich des Aufpralls
Auch durch indirekte Gewalteinwirkung möglich, über Knochen oder Muskel in einen leichter verwundbaren Knochenbereich geleitet (z.B. Tuberositas tibiae, Olecranon)
Gestalt und Lage des Knochens können Bruch begünstigen
Lange, ungeschützte Knochen (Radius/Ulna/Tibiae/Fibula) häufiger als kompakte Knochen (Tarsus/Karpus)
Stabilität und Festigkeit durch Tumore, diätetische oder hormonelle Unbalancen herabgesetzt
Pathologische Frakturen
Stabilität und Festigkeit durch Tumore, diätetische oder hormonelle Unbalancen herabgesetzt, schon Minitraumen führen zu Frakturen
Die Frakturen lassen sich einteilen nach
Äussere Frakturen:
geschlossene oder offene Frakturen
Dem Ausmass der Knochenschädigung:
vollständig oder unvollständig
Verlauf der anatomischen Lokalisation der Frakturlinie:
Einfache-, Abspreng-, oder Splitterfrakturen
Pathologische Frakturen
Äussere Verletzungen
bei gescholossenen Frakturen Knochen keine Verbindung nach aussen, darüberliegende Haut ist intakt
bei offener Fraktur liegt immer eine Wunde vor, steht in Verbindung zum betroffenen Knochen
Röntgenologisch sieht man Luftschatten
Ausmass der Knochenschädigung
vollständig:
gesamte Dicke der Knochensubstanz durchtrennt
unvollständig:
es bleibt ein gewisser Zusammenhalt zw den Fragmenten
Fissuren oder Grünholzfrakturen
- Fissuren
2. Grünholzfrakturen
- = Haarrisse
sehr feiner Riss durch Knochen, ohne Dislokation der Fragmente. Riss läuft nicht durch die ganze Dicke des Knochens - = Knickfraktur
Bruch verläuft nur durch eine Seite des Knochens, die welche gebogen wurde, während andere Seite intakt bleibt
Verlauf der anatomischen Lokalisation der Frakturlinien
Querfrakturen:
Bruchlinie verläuft senkrecht zur Längsachse des Knochens
Schrägfraktur:
Frakturlinie schräg zur Längsachse
Spiralfrakturen:
Bruchlinie dreht sich um die Längsachse des Knochens
Splitterfrakturen:
mehrere Frakturen
Stückfrakturen:
Knochen in drei oder grössere Segmente zerbrochen
Epiphysiolyse:
Bruch befindet sich im Bereich der Epiphysenfuge oder geht sogar durch sie hindurch
Abrissfrakturen:
entsteht wenn ein Knochenfragment durch den Zug eines Muskels, einer Sehne oder eines Bandes abgetrennt wurde (häufig bei Olecranonfraktur, bei Absprengung der Crista tibiae)
Chipfrakturen:
kleines Knochenstück abgetrennt, Lage aber nicht verändert
häufig in Gelenksnähe
Impressionsfrakturen:
nur bei Schädelbrüchen verwendeter Ausdruck
betroffener Knochen wird eingedrückt, es entsteht eine konkave Deformierung
Kompressionsfrakturen:
Knochenfragmente ineinander verschoben
typisch bei Wirbelbruch
Frakturheilung
Knochenbruch –> Blutungen, Thrombosen treten auf, Absterben des Knochens an Frakturenden
Hämatom bildet sich aus
Durch verstärkte Durchblutung, Gefässerweiterung, Osteoklastenaktivität –> Resorption von Knochengewebe entlang des Frakturspaltes ausgelöst
Periost und Endost werden stiumuliert Reparationsprozess in Gang zu setzten.
Auf beiden Seiten der Bruchlinie bilden sich undifferenziertes Mesenchymgewebe
Gewebe überbrückt Spalt, äusserer und innerer Kallus gebildet
Rundum Frakturspalt bildet sich Knorpelgewebe und bewirkt durch enchondrale Ossifikation die weiter Heilung
Knorpelgewebe verknöchert –> erster starker unregelmassig verknöcherter Kallus –> Kallus umgebaut in allgemeine Knochenstruktur
Kallus stabilisiert Knochenfragmente, regt Wachstum lamellärer Knochen zur Auffüllung des Fraktkurspaltes an –>
Frakturfestigkeit von Grösse des Kallus abhängig
Kalluswachstum umso ausgeprägter, je instabiler der Bruch
Heilung ohne Kallus = primäre Heilung
Der Verlauf der Knochenheilung wird durch welche Faktoren beeinflusst
Alter
Tierart
Art des betroffenen Knochens (Spongiosa; kompakter)
Frakturformen
Komplikationen bei Knochenheilung
verzögerte oder mangelnde Frakturheilung (Pseudoarthrose, Neoarthrose)
Fehlstellung der bereits geheilten Frakturen
Wachstumsstörungen, bzw vorzeitiger Verschluss der Epipysenfuge
Verzögerte Frakturheilung
Pseudoartrose, Neoarthrose
Grund unbekannt
evtl ungenügende Ruhigstellung, unzureichende Stabilität –> vermehrte Beweglichkeit im Frakturspalt –> keine Heilung
Da Periost abgelöst Minderdurchblutung
klinische Anzeichen:
schmerzhafte Bewegungen im Frakturbereich, Deformierung der GM und Muskelatropie
Zwischen Knochenfragmenten bleib Spalt, wird aus Kollagen, binde- und Knorpelgewebe bestehen
Bleibt die Verbindung erhalten = Pseudoarthrose
Bei nichtheilender Fraktur können allmählich Merkmale eines Gelenksauftreten; vom Periost wird Gelenkspalt gebildet, füllt sich mit Synovia ähnlicher Flüssigkeit = Neoarthrose
Fehlerhafte Vereinigung von Frakturenden
Frakturen in unphysiologischen Stellungen verheilt
entstehen durch falsche/unzureichende Reposition / Ruhigstellung während Heilungsprozess
Fehlheilungen können sekundär zu osteoarthrotischen Veränderungen am Gelenk proximal, aber auch distal der Fraktur führen, da abnormale Kräfte auf Gelenk wirken
Wachstumsstörungen
Trauma an Epiphysenfuge kann verzögertes Wachstum oder vorzeitiger Verschluss der Epiphysenfuge bewirken
Folgen:
Verkürzung eines Knochens (Short Radius/Ulna)
winkelige Verformung
Arthrose
vielfältiger Formenkreis von degenerativen Gelenkerkrankungen
führt zu chronischen Schmerzen, Lahmheiten und Verminderung der Gelenksbeweglichkeit
artikuläre und periartikuläre Schwellungen
entzündliche Veränderungen am Gelenk
Die pathologischen Veränderungen sind im Gelenkknorpel, dem Knochen, der Gelenksbänder und den Weichteilen
Es gibt eine primäre und eine sekundäre Form
primäre Arthrose
ist idiopathisch, dass heisst, die Ursache ist nicht bekannt
Sekundäre Arthrose
Ursachen Gelenkstrauma Gelenkinstabilität Fehlstellungen der Gliedmassen Wachstumsstörungen Knochenbrüche Entzündungen Autoimmunerkrankungen
Rolle es Gelenkknorpel bei Arthrose
spielt in der ersten Phase durch seine weiche Oberfläche eine sehr wichtige Rolle
durch im Gelenk wirkende Zug-, Druck- und Scherkräfte wird Knorpeloberfläche angegriffen
Knorpelzellen werden beschädigt, es entstehen Fissuren und Spalten
Synovia und Chodrozyten werden angeregt –> Freisetzung von Enzymen (Proteasen) –>
Schädigung der Kollagenfasern, Wasser und Proteoglykanverlust => Verlust Elastizität und Gleitfähigkeit des Knorpels
Arthrose
- Weichteile
- Intraartikuläre Strukturen
Weichteile verändern sich
Knorpelabbauprodukte schädigen Synovialmembran
–> leichte/mittlere Synovitis
Gelenkkapsel verdickt sich, verliert Fähigkeit als Schutz und Stoffwechselorgan –>
Verdickung, Verschrumpfung und Durchblutungsstörung in Gelenkkapsel –> Absterben von Substanzen im Gelenk
Intraartikuläre Strukturen, z.B. Kreuzbänder werden durch einhüllende Synovialmembran ernährt. Menisken im äusseren Bereich durch Gefässe aus Gelenkkapsel mit Blut versorgt, im inneren durch Diffusion ernährt
Arthrose —> Ernährung nicht mehr optimal