Grundlegende Prozesse Textverstehen/Hypertext Flashcards

1
Q

Definitionen

A

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Erinnern eines Textes und dem Lernen von einem Text. Nur weil der Inhalt wiedergegeben werden kann heißt das noch nicht, dass dieser auch auf andere Bereiche angewendet werden kann. Wird dagegen ein Text gelernt, so kann sein Inhalt mit Vorwissen verknüpft werden und Schlussfolgerungen gezogen werden. Lerne beinhaltet ein tiefergehendes Verständnis. Oftmals ist die Erinnerung eines Textes die Vorstufe des Lernens.
Verstehen heißt, einen Text zu enkodieren. Diese Enkodierung erfolgt individuell unterschiedlich, anhängig vom Wissen des Lesers.
 Oberflächlich: Wörter und Phrasen mit ihren linguistischen Beziehungen
 Textbasis: semantische und rhetorische Struktur
 Situatives Modell: Elaboration und Integration mit Vorwissen

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2
Q

Verstehen

A

Verstehen heißt, einen Text zu enkodieren. Diese Enkodierung erfolgt individuell unterschiedlich, anhängig vom Wissen des Lesers.
 Oberflächlich: Wörter und Phrasen mit ihren linguistischen Beziehungen
 Textbasis: semantische und rhetorische Struktur
 Situatives Modell: Elaboration und Integration mit Vorwissen

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3
Q

Situationsmodell

A

Das Situationsmodell ergibt sich aus Textbasis und Vorwissen. Die drei Analyseebenen können in einem propositionalen Netzwerk dargestellt werden. Dort sind Textbasis und situatives Modell beide durch Knoten und Verbindungen integriert. Manche der Knoten werden öfter aktiviert und sind deshalb leichter zugänglich als andere.
Das tiefergehende Verständnis unterscheidet sich vom oberflächlichen Lesen dadurch, dass das situative Modell vollständiger und elaborierter konstruiert ist. Hierfür benötigt der Leser ausreichend Wissen, das die notwendigen Informationen für das Verständnis ergänzt.
Ein Text ist leicht verständlich und gut zu lesen, wenn er lokale Kohärenz aufweist und die Makrostruktur deutlich ist. In der Makrostruktur wird ein Text allgemein organisiert in übergeordnete und untergeordnete Punkte. Aber ein verständlicher Text führt nicht automatisch zu gutem Lernen. Entscheidend ist Vorwissen.

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4
Q

Vorwissen

A

Menschen mit wenig Vorwissen brauchen gut geschriebene, klar strukturierte Texte, um den Inhalt verstehen zu können. Dabei sind Texte zu schwer, wenn sie zu weit vom Wissen des Lesers entfernt sind und redundant, wenn sie zu nahe dran sind.
Bei Menschen mit viel Vorwissen ist das episodische Gedächtnis gut mit dem Vorwissen verbunden. Dagegen weisen Menschen mit wenig Vorwissen deutlich weniger Verbindungen auf. Sie können auf ihr episodisches Wissen nur durch situative Hinweise zugreifen. Dadurch ist diese Erinnerung sehr schwer zugänglich. Sie haben also wenig gelernt. Der Mensch mit viel Vorwissen kann den Inhalt beliebig auf neue Kontexte anwenden, er ist zu einem Teil des Wissens geworden. Dadurch kann der Mensch mit viel Vorwissen auch Schlussfolgerungen aus dem Text ziehen und so genannte Transferaufgaben lösen. Aber auch beim free recall zeigen Menschen mit viel Vorwissen bessere Leistungen (durch das geeignetere situative Modell).

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5
Q

Form des Texts

A

Ob von einem Text gelernt wird oder nicht, hängt auch davon ab wie der Inhalt präsentiert wird (Form des Texts). Durch gutes Schreiben wird das Lesen leicht ebenso wie das Verstehen. Allerdings wird der Inhalt eines Textes tiefer verarbeitet, wenn er nicht so einfach verständlich ist. Das aktive Lesen ist dem passiven deutlich überlegen. Beim aktiven Lesen muss der Leser sein Vorwissen einsetzen, um ein Verständnis zu erlangen (Lücken füllen, elaborieren, Makrostruktur herausfinden). Der Leser muss selbst Faktoren für das Verständnis herausfinden, die im Text nicht explizit gemacht sind. Das Vorwissen ist wieder entscheidend.
Menschen mit wenig Vorwissen benötigen einen expliziten, kohärenten, gut organisierten Text, um daraus lernen zu können. Menschen mit viel Vorwissen werden einen Text erst dann aktiv verarbeiten, wenn er weniger klar und kohärent formuliert ist. Durch die höhere kognitive Aktivität wird ein besseres situatives Modell konstruiert

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6
Q

aktives Lesen

A

Strategien für aktives Lesen: sich selbst erklären oder Fragen stellen. Der Sinn hinter solchen Kategorien besteht darin, das Lesen zu erschweren. Die kognitive Aktivität wird erhöht, der Inhalt kann mit Vorwissen verknüpft werden.
Learnability Zones: für das Lernen optimale Texte sollten sich mit dem Vorwissen des Lesers in gewissen Punkten überschneiden, aber nicht vollständig. Beim richtigen Umfang von Überschneidungen kann die kognitive Aktivität durch eingeschränkte Kohärenz erhöht werden. Texte, die außerhalb dieser Zone liegen, werden nicht mit dem Vorwissen integriert. Gibt es nur sehr wenig Überschneidungen, kann ein gut geschriebener Text das Verständnis erleichtern.

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7
Q

Hypertext

A

Hypertexte sind Texte, deren Informationseinheiten (Knoten) durch Hyperlinks (Kanten) verbunden sind. Hyperlinks stellen die verfügbaren Navigationsoptionen zwischen den Knoten dar. Navigation beschreibt die Bewegungen eines Nutzers zwischen den Knoten. Sie findet meist über gekennzeichnete Bereiche (hotspots) oder hervorgehobene Wörter (hotwords) statt.
 Linear: die Informationen werden hintereinander angesteuert
 Nicht-linear: zwischen den Informationen wird frei navigiert
 Unidirektional: von einem Knoten zum nächsten
 Bidirektional: von einem Knoten zum nächsten und wieder zurück
 Intrahypertextuell: von einer Stelle des Knotens zu einer anderen Stelle desselben Knotens
 Interhypertextuell: von einem Knoten auf einen anderen Knoten innerhalb eines hypermedialen Systems
 Extrahypertextuell: Verweis auf Ressourcen außerhalb des Systems
 Kontextuelle Links
o Sequenzielle Hyperlinks (linearer Navigationspfad)
o Relationale Hyperlinks (semantische Bezüge): assoziativ (inhaltlich verwandt), elaborativ (vertiefend), hierarchisch (gliedernde Ebenen)
 Unterstützende Links: helfen dem Nutzer eines Hypertexts (inhaltlich, Navigationshilfen, Hilfe beim generellen Umgang, Lernunterstützung, etc.)

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8
Q

Bewegen im Hypertext

A

Informationen werden auf Knoten präsentiert. Erst durch die Verbindung dieser Knoten entsteht ein hypermediales Informationssystem. Die Informationen selbst können auf vielfältige Weise dargestellt werden (Texte, Bilder, Audio, Video, Animationen). Nach dem Paging-Prinzip sollte der Inhalt eines Knotens eine Bildschirmseite nicht überschreiten. Ist dies nicht der Fall, wird das Scrolling notwendig. Die Knoten sollten lokal kohärent sein, also inhaltlich abgeschlossen und so formuliert, dass sie für sich allein stehen können.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in einem Hypertext zu bewegen. Browsen bezeichnet eine erkundende Informationssuchstrategie, die von den vorangegangenen Suchergebnissen abhängt. Bei der Navigation wird gezielt nach Informationen gesucht. Sie setzt Kenntnis über die Hypertextbasis, über Struktur und Aufbau voraus. Allgemein wird der Zugang zu einem Hypertext durch unterschiedliche Ziele bestimmt, die sich auf während des Navigierens ändern können.
 Gerichtetes Browsen plus Mitnahmeeffekt: es wird gezielt nach Informationen gesucht. Informationen, die ursprünglich nicht gesucht wurden, werden mit aufgenommen. Das eigentliche Ziel wird weiterverfolgt.
 Gerichtetes Browsen plus Serendipity-Effekt: es wird gezielt nach Informationen gesucht. Subjektiv interessante Themen lenken vom ursprünglichen Thema ab.
 Ungerichtetes Browsen: es werden Informationen gesucht, ohne dass klar ist welche Informationen.
 Assoziatives Browsen: klare Vorstellung über die Suchziele. Der Nutzer lässt sich von Angebot zu Angebot leiten (oft Desorientierung und schneller Interessensverlust).

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9
Q

Probleme u. Lösungen

A

Probleme im Umgang mit Hypertexten: Lost in Hyperspace-Phänomen. Es herrscht Orientierungslosigkeit. Der Nutzer weiß nicht mehr, wo im System er sich befindet und wie er zu den benötigten Informationen gelangt. Er ist sich unsicher über den Umfang an Informationen und welche Knoten bereits besucht wurden.
Mögliche Lösungen:
 Inhaltsverzeichnisse in Form von (grafischen) Browsern
 Glossare mit wichtigen Begriffen
 Guided Tours (festgelegte lineare Abfolgen von Knoten)
 History-Listen (zuletzt gesehene Seiten)
 Backtracking (bereits abgerufene Knoten in umgekehrter Reihenfolge)
 Volltextsuchen nach bestimmten Begriffen
 Elektronische Lesezeichen
 Topic Identifiers (zeigen zu welchem übergeordneten Bereich ein Knoten gehört)
 Navigationsmetaphern (bspw. Zeittafeln, Landkarten, Räume)
 Explizite Darlegung der Navigationsstruktur (Informationen über den Aufbau des Systems)
Ein weiteres Problem ist der Cognitive Overhead. Er bezeichnet die größere kognitive Belastung durch Hypertexte, da zusätzlich zur Verarbeitung von Texten auch die Navigation geplant werden muss (ähnlich einer Zweitaufgabe). Vermutlich muss erst das Lost in Hyperspace-Phänomen auftreten, auf das dann der Cognitive Overhead folgt.

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10
Q

Modell der zyklischen Sprachverarbeitung

A

Modell der zyklischen Sprachverarbeitung: Wissen wird in Form von Propositionen gespeichert. Propositionen bestehen aus Argumenten und den Beziehungen zwischen diesen Argumenten. Die Bedeutungsstruktur eines Textes kann vollständig durch Propositionen dargestellt werden. Das Verstehen eines Textes erfolgt durch die Aufnahme der Propositionen eines Textes und ihre Speicherung im Gedächtnis. Es wird eine übergreifende Verstehensstruktur konstruiert, in der die Text-Propositionen zusammengefasst sind (Kohärenzbildung). Durch die begrenzte kognitive Kapazität können nicht alle Propositionen gleichzeitig verarbeitet werden

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11
Q

Leading-Edge-Strategie

A

Leading-Edge-Strategie: bestimmte Propositionen werden im Arbeitsgedächtnis selektiert und aufrechterhalten, um mit dem nächsten Textabschnitt verknüpft zu werden. Damit die Strategie funktioniert, muss raum-zeitliche Nähe und die Relevanz der Informationen gegeben sein.
Da die raum-zeitliche Nähe von einem Textabschnitt zum nächsten in Hypertexten zu bedingt verfügbar ist, sollten Informationen innerhalb eines Knotens kohärent sein. Nur dann können sie durch den Nutzer aufgenommen und verarbeitet werden. Anschließend werden sie in Makropropositionen überführt, die die Bedeutung eines Textes in generalisierter Form enthalten.

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12
Q

CIM

A

Construction-Integration-Model (CIM): das Textverstehen durchläuft die Phasen Wortdekodierung, Bildung eines mentalen Modells, Bildung eines Situationsmodells. Erst durch das Situationsmodell wird die Bedeutung eines Textes erschlossen (begünstigt durch aktive Informationsverarbeitung).

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13
Q

Aufbau mentaler Modelle

A

in analoger Form. Die analoge Repräsentation stimmt mit dem realen Modell überein hinsichtlich bestimmter Merkmale. Sprachliche Informationen (Text) sind eine Folge von Anweisungen, um eine analoge Wissensrepräsentation (mentales Modell) zu konstruieren.
 Ebene der graphemischen/phonemischen Repräsentation: Wahrnehmung und Speicherung von Zeichen und Zeichenfolgen
 Ebene der propositionalen Repräsentation: Bedeutung der Wörter (oberflächliche und sprachnahe symbolische Repräsentation)
 Ebene der mentalen Modelle: tiefergehendes Verständnis der Inhalte
Der Aufbau eines mentalen Modells beginnt bereits während der propositionalen Enkodierung. Das konstruierte Modell (beeinflusst von Vorwissen) bestimmt den weiteren Verständnisprozess. Schlussfolgerungen werden durch die mentale Manipulation eines Modells gezogen und durch Ablesen am Modell. Nach dieser Theorie ist ein Text dann kohärent, wenn sich aus ihm ein einziges mentales Modell bilden lässt. Implikationen: Informationen auf einem Knoten so gestalten, dass ein mentales Modell gebildet werden kann und bei der Verteilung eines Themas auf mehrere Knoten sollte beachtet werden, dass je nach Reihenfolge unterschiedliche Schlussfolgerungen resultieren können.

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14
Q

Prinzip der kog. Plausibilität

A

Prinzip der kognitiven Plausibilität: die nicht-lineare und assoziative hypermedialer Lernumgebungen entspricht der assoziativen Speicherung von Propositionen im Gedächtnis. Widersprüche: der Informationsaufnahmeprozess ist linear, auf jedem Knoten finden sich mehrere Propositionen (nicht nur eine), Lernende unterscheiden sich in ihren Eigenschaften (Wissen wird individuell konstruiert).

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15
Q

Didaktische Inszenierung

A

Didaktische Inszenierung hypermedialer Lernumgebungen kann auf Ebene von Navigationsangeboten stattfinden, bei der Integration von Hypertexten als Ressourcen in Lernumgebungen und bei der aktiven Eigenkonstruktion von Hypertexten

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16
Q

Navigationsstrukturen

A

Navigationsstrukturen:
 Systematische Strukturierung: Anordnung und Sequenzierung von Knoten durch Hyperlinks
o Elaborative Struktur (Themensequenz) oder hierarchische Struktur (Spiralsequenz), auch Kombinationen sind möglich
o Elaborationstheorie: Methode zur Strukturierung von Inhalten beim Erwerb von Task Expertise oder Domain Expertise. Je nach Sequenzierungsstrategie wird die Navigationsstruktur eines online-Angebots gestaltet. Voraussetzung: Analyse des Gegenstandsbereichs, Aufschlüsselung der Inhalte, Bildung kohärenter Knoten sowie deren Verknüpfung.
o Konzeptuelle Sequenz zur Vermittlung deklarativen Wissens: Auf- und Einteilung von Konzepten (Gruppen/Klassen von Objekten/Ereignissen/Ideen) in Teilkonzepte (epitomizing). Alle Merkmale der obersten Ebene treffen auch auf die Instanzen eines Teilkonzeptes zu. Hierarchisch oder spiralig angeordnet.
o Theoretische Elaborationssequenz zur Vermittlung deklarativen Wissens: einzelne verbundene Regeln oder Prinzipien (kausale Beziehungen von Instanzen oder Teilkonzepten). Folgt dem Prinzip vom Einfachen zum Komplexen. Spiralig, thematisch oder gemischt angeordnet.
o Simplifying Conditions Method (SCM) zur Vermittlung porzeduralen Wissens: zu lernende Prozedur möglichst vollständig unter möglichst einfachen Bedingungen ermöglichen. Ausführung wird schwieriger bis der gewünschte Schwierigkeitsgrad erreicht ist. Gezielte Aufgabenanalyse notwendig.

17
Q

Cognitive Flexibilty Theory

A

 Cognitive Flexibility Theory: Gestaltung assoziativ verknüpfter Hypertexte zur Unterstützung der aktiven Eigenkonstruktion von Wissen
o Wissen und Wissenserwerb ist kontextabhängig, situationsabhängig und abhängig vom Vorwissen des Lernenden und wird konstruiert
o Komplexe Inhalte sollten angemessen komplex aufbereitet sein (Vermeidung von Übersimplifizierung)
o Aktiver Wissenserwerb: Aufbau komplexer Schemata und mentaler Modelle
o Präsentation von Informationen aus multiplen Perspektiven
o Variable Abfolge von Themen, die außerdem an unterschiedlichen Stellen des Wissenserwerbs verfügbar sind aus jeweils anderen Perspektiven oder in anderen Kontexten (hohe Flexibilität, komplexe mentale Verbindungen)
o Vorteile: Wissensrepräsentation ist der komplexen Realität angemessen, erworbenes Wissen kann transferiert werden, Perspektivübernahme möglich
o Geeignete Inhalte: erst durch eine gewisse Komplexität der Inhalte ist eine Umsetzung sinnvoll

18
Q

Lernumgebungen

A

Inzwischen gibt es vermehrt Ansätze, bei denen Lernende selbst aktiv hypermediale Lernumgebungen generieren und ein eigenes Netzwerk aufbauen. Das aktive Verfassen von Texten fördert das Lernen.
 Umfassendes Verständnis für einen Themenbereich, dessen Unterthemen und Konzepte sowie deren Verbindungen
 Konzentration auf zentrale Aspekte
 Anpassung neuer Texte an bereits bestehende Inhalte
 Interaktion von Textinterpretation, Reflexion des Inhalts und Textproduktion
 Schreibprozess, bereits Geschriebenes und das Wissen des Schreibenden greifen ineinander
 Entscheidung wie Themen und Konzepte sinnvoll aufgeteilt werden, Bilder einr Gesamtstruktur
 Knoten inhaltlich abgeschlossen und präzise formulieren
 Erfassen semantisch-räumlicher Verbindungen zwischen Konzepten und Knoten (Bezüge werden explizit gemacht durch Hyperlinks)
 Anpassungsleistungen und Bedürfnisse der Leser beachten (didaktische Struktur entwickeln, inhaltlich logischen Lesefluss und Navigationsstrategien beachten)

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Q

empirische befunde

A

Die Vorteile beim Verfassen von Hypertexten werden durch empirische Befunde gestützt.
Zwischen individuellen Dispositionen und dem Lernen mit Hypertext scheint kein relevantes Unterscheidungskriterium vorzuliegen, aber graphische Orientierungshilfen hatten eine mediierende Wirkung. Stand ein Hypertext-Browser zur Verfügung, schnitten aktiv Lernende deutlich besser ab als passiv Lernende.
Sowohl die Unterstützung durch graphische Browser als auch die aktive Auseinandersetzung (Concept-Map, Gliederung) führen zu deutlich besseren Lernleistungen.
Es zeigt sich bei metakognitiver Unterstützung (Tutor, Schulung) ein höherer Lernerfolg. Außerdem wurden effektivere Lernstrategien und kaum ineffektives Vorgehen gezeigt. Wird dagegen nur ein selbstgestecktes Ziel verfolgt, variiert die Nutzung metakognitiver Strategien sehr stark. Das heißt, bei einem passiven Zugang zu hypermedialem Lernen können die Möglichkeiten kaum genutzt werden. Durch einfache Schulungsmaßnahmen kann dagegen das Potenzial genutzt werden.
Lernende mit wenig Vorwissen profitieren eher von linearen und hierarchisch organisierten Texten. Lernende mit viel Vorwissen eher von assoziativ verknüpften Texten. Allgemein kann keine Aussage darüber getroffen werden, wann der Nutzen am größten ist. Das ist neben dem Vorwissen abhängig von Lernstil und der Art der Strukturierung von Texten. Für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit einem Text scheint eine gewisse Komplexität notwendig zu sein. Erst dann besteht die Notwendigkeit, Zusammenhänge zwischen Informationen herzustellen und eine übergreifende Verstehensstruktur zu entwickeln.
Es können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob lineare Ressourcen oder Hypertexte effektiver sind. Eine Vielzahl von Faktoren (Art der Verwendung, inhaltliche Thematik, Art der Messung des Lernerfolgs) bestimmt, welche Form den größeren Nutzen bringt.
Die Entscheidung für eine bestimmte Form von Hypertexten sollte vom angestrebten Ziel einer Bildungsmaßnahmen und von den Merkmalen der Lernenden bestimmt werden.