Genomics Flashcards

1
Q

Was sind Teilgebiete der Genomics und womit beschäftigen sie sich?

A
  • Genomkartierung: Analyse der genetischen Kopplung von Genen
  • Genomsequenzierung und -annotierung: Ablesen der Nukleotidsequenz von DNA und Identifizierung informationstragender Teilsequenzen
  • Interaktion zwischen Loci und Allelen innerhalb eines Genoms
  • Functional Genomics: genomische Daten, um Gen-Funktionen und Interaktionen zu beschreiben
  • Comparative Genomics: beschäftigt sich mit der Beziehung von Genom-Struktur und Funktion zwischen verschiedenen Spezies
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2
Q

Was sind die spezifischen Zielsetzung der industriellen Genomics und wie unterscheiden sie sich von der klassischen Genomics?

A

Industrielle Genomics

  • Genome von industriellen Produktorganismen (Trichoderma, Hefe, Penicillium, Bacillus)
  • Einblicke in die Physiologie zur Prozessoptimierung und Stammentwicklung
  • funktionelle Genomik zur Produktionsverbesserung
  • Organismen erfüllen die Anforderungen an Modellorganismen

Klassische Genomics (Grundlagenforschung)

  • Humangenome, Genome höherer Eukaryoten und Modellorganismen
  • Phyiologie und Genfunktion zur Prävention und Medikamentenentwicklung
  • funktionelle Genomik, um Organismus besser zu verstehen
  • Analyse von Modellorganismen, um Rückschlüsse auf Vorgänge z.B. im Menschen zu ziehen
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3
Q

Welche Kriterien werden an Next Generation Sequencing angelegt?

A
  • hohe Genauigkeit
  • geringe Probenmenge
  • hoher Durchsatz (Miniaturisierung, schnelle Reaktion, lange Sequenzen)
  • geringere Fehleranfälligkeit (wenige chemische Schritte während Analyse, einfache Probenvorbereitung)
  • tatsächliche Repräsentation der Probe (Vermeidung von PCR-Amplifikationsschritten)
  • Kostensenkung
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4
Q

Wie lassen sich Next Generation Sequencing Methoden kategorisieren? Welche Schritte sind typisch für diese Methoden?

A

Template: Template von einzelnen DNA-Molekülen durch Klonieren amplifiziert, einzelne DNA-Molekül-Template

  • emulsion PCR
  • solid phase PCR

Sequencing:

  • zyklisch reversible Termination
  • einzelne Nukleotid-Addition
  • Sequenzieren durch Ligation
  • real-time sequencing

Imaging:

  • Biolumineszenz
  • Ein- oder Vier-Farb-Bilder von einzelnen molekularen Reaktionen

Schritte

  • Fragmentieren der DNA
  • Adaptor Ligation
  • Binden an Oberfläche (template Immobilisierung)
  • Amplifikation (nicht immer)
  • Detektion des Einbaus von einzelnen Nukleotiden
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5
Q

Nennen und erläutern Sie 3 Methoden der Immobilisierung beim Next Generation Sequencing. Welchem grundlegenden Zweck dient dieser Schritt bei den Sequenzierungsmethoden?

A

Immobilisierung (binden an Oberfläche) → dient zur Vorbereitung der Materials und erlaubt robuste Methoden, bei denen tausende Sequenzierreaktionen simultan erfolgen können → hoher Durchsatz!

Emulsion PCR

  • auf jedes primer-umhüllte bead wird ein einzelnes DNA-Molekül gebunden
  • beads befinden sich in Wassertropfen in einer öligen Emulsion
  • durch PCR werden auf einem bead mehrere tausend Kopien der template DNA erzeugt
  • 100-200 Mio. beads → chemisch an Glasoberfläche gebunden

solid-phase amplification

  • Vorbereiten der DNA-Probe durch Ligation von Adaptern an beide Enden der Fragmente
  • die ssDNA-Fragmente werden an die Oberfläche einer mit Primern hybridisierten Platte gebunden → doppelsträngige Brücken werden gebildet (dNTPs + Polymerase) → bilden Cluster

single molecule: primer immobilized

  • einzelne Molekül-Template werden mittels Primer an eine feste Oberfläche gebunden
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6
Q

Nennen und erläutern Sie die 3 Detektionsprinzipien beim Next Generation Sequencing. Welchem grundlegenden Zweck dient dieser Schritt beiden Sequenzierungstechniken?

A

Bei der Detektion wird die Nukleotidreihenfolge (= Sequenz) des gebildeten DNA-Strangs ermittelt.

Pyrosequencing

  • Inkubation der bead in PTP-wells (PicoTiterPlate)
  • zusätzliche beads (gekoppelt mit Sulfurylase und Luziferase) werden zugegeben
  • DNA-Synthese: Zugabe der dNTPs jeweils nacheinander
  • Einbau des richtigen Nukleotids → Lichtblitz (doppelte Intensität bei Einbau von 2 Nukleotiden in einer Reihe)
  • Beim Einbau wird Pyrophosphat frei → reagiert durch Sulfurylase zu ATP (in Anwesenheit von APS = Adenosin-5’-Phosphosulfat → treibt Luciferase-Reaktion an → Lichtblitz
  • nicht eingebaute dNTPs → durch Apyrase entfernt → Neustart der Reaktion

Single molecule real-time sequencing

  • Verwendung eines zero-mode-waveguide design → Reduktion des Beobachtungsvolumens und Zahl der Streuungen fluoreszenz-markierter Moleküle, die die Detektionszone betreten
  • am Boden des Lichtleiters DNA-Polymerase fixiert (= Detektionszone)
  • Inkubation mit phospho-linked Hexaphosphat-Nukleotiden (mit 4 unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen)
  • Nukleotid eingebaut - Fluoreszenzpulse in Detektionszone - fluoreszenz-markierter Phospholinker diffundiert weg → Fluoreszenzsignal fällt auf 0

Cyclic Reversible Dye Termination (CRT)

  • auf einer Platte immobilisierte und klonierte DNA-Templates bilden Cluster
    1. Zyklus: Primer, DNA-Polymerase und 4 reversible “Terminator-Basen” (= fluoreszenzmarkierter Nukleotide mit blockiertem 3’-Ende) werden zugefügt
  • nach Einbau der richtigen Nukleotid werden nicht eingebaute weggewaschen - Bild des FLuoreszenzmusters
  • Farbstoff und Blocker werden entfernt
    1. Zyklus: DNA-Strang wird synthetisiert - nach jeder Base wird das Fluoreszenzmuster aufgezeichnet
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7
Q

Welcher Kombination von Immobilisierung/Amplifizierung und Detektion bedienen sich der Roche 454 GenomeAnalyzer und der Helicos BioSciences Helsicope?

A

Roche

  • bead-Immobilisierung
  • emulsion PCR
  • pyrosequencing

Helicos

  • single molecule primer immobilization
  • keine Amplifizierung
  • one colour CRT (cyclic reversible dye termination) sequencing
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8
Q

Welcher Kombination von Immobilisierung/Amplifizierung und Detektion bedienen sich der Illumina Solexa Genome Analyzer und der Sequencer von Pacific Helicos Biosciences?

A

Solexa (Illumina)

  • solid-phase Immobilisierung
  • bridge amplification auf Glasperlen
  • four-colour CRT (cyclic reversible dye termination) sequencing

Pacific Helicos BioScience

  • single molecule: polymerase immobilization
  • keine Amplifizierung
  • single molecule real-time sequencing
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9
Q

Erläutern Sie einige grundlegenden Unterschiede in der Performance (Sequenzlänge und -anzahl, Fehlerrate und -typ) der wichtigen Next Generation Seuencing Plattformen Roche 454 Genome Analyzer und Illumina Solexa Genome Analyzer!

A

Roche 454

  • Sequenzlänge: 400-700kb
  • Sequenzanzahl: 50-900Mb
  • Fehlertyp: Indel (Insertion and deletion)
  • Fehlerrate: 1%

Illumina Solexa

  • Sequenzlänge: 2x150kb
  • Sequenzanzahl: 1000 bis 600.000Mb
  • Fehlertyp: Substitution
  • Fehlerrate: unter 0,1%
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10
Q

Nennen Sie 2 wichtige Methoden für die physikalische Kartierung von Genomen!

A

Restriktionskarten

  • partieller Verdau (ein Restriktionsenzym)
  • Restriktionsverdau mit zwei Enzymen

Hybridisierungskarten

  • STS Kartierung (Regionen bekannter Sequenzen)
  • Hybrid-Fragment-Kartierung
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11
Q

Was sind “Long Jumping Distance Libraries” und wozu dienen sie?

A

NGS-Sequenzierung: erzeugen Mio. bis Mrd. von einzelnen Sequenzen (reads), wie kann man reads korrekt zusammenfügen?

  • Zusammenfügen von langen reads → erzeugt hunderte von Contigs ohne Reihenfolge (zusammenfügen kurzer reads tausende Contigs)
  • je größer das Genom, desto mehr Contigs
  • korrekte Reihenfolge oder ORientierung dieser Contigs per se nicht möglich (zunächst gibt es keine “Gerüstinformation”)

Long jumping libraries (= “zusammengefügte Fragment-Bibliotheken”)

  • Sammlungen von kurzen “sequencing-tags” von sehr langem gDNA-Fragmenten (bis 40kb)
  • Bibliotheken ermöglichen Analyse weiter Bereiche eines Genoms
  • Jumping library-Klon besteht aus 2 Regionen von DNA, die normalerweise viele kb voneinander entfernt sind → Sequenz dazwischen wird gelöscht

LID = sehr exakte “mate pair” library mit einem Adaptor-Linker

Konstruktion

  • zufällige gDNA-Fragmentierung
  • Auswahl: Fragment gleicher Größe
  • Ligation des Zirkularisierungs-Adaptors (3, 8, 20, 40kb-Fragmente)
  • Auswahl der jumping distance (3, 8, 20, 40kb)
  • DNA-Zirkularisierung (DNA-Fragmente mit biotinylierten Enden werden ligiert - WW mit Streptavidin
  • Fragmentierung der zirkularisierten DNA
  • Reparierung der Fragment-Enden
  • Ligation des LJD Library-Adaptors
  • Library Amplification
  • letzte Auswahl der Library-Size

Kombination von verschiedenen libraries - liefern maximale Info über Genom. LJD-Daten bestärken Resultate von Contig-Zusammenfügungen und helfen die Daten zu sortieren (Bereiche zwischen Contigs können durch LJD-Daten aufgefüllt werden)

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12
Q

Nennen Sie mindestens 3 Methoden zur Analyse der Gen-Transkription!

A
  • Northern Blot
  • Dot Blot Analyse
  • Reverse Transkriptase RT-qPCR
  • DNA/RNA Microarray
  • Next Generation Sequencing mit RNA/cDNA Transkripten
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