Formalisierte Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsberechnung (ISAC) Flashcards
Untersuchung von Infrastrukturmaßnahmen
- Systemvergleich > z.B. Schiene-Straße
- Objektvergleich > z.B. verschiedene Varianten der Straße
- Dringlichkeitsreihung > z.B. bei begrenzten Finanzmitteln
- Beurteilung der Bauwürdigkeit > z.B. bei umstrittenen Projekten
Nutzwertanalyse (NWA)
- Planungsziel (z.B. Ermittlung relativ besten besten Variante einer Straßenbaumaßnahme)
- Oberziele (z.B. eins von beiden > Verbesserung des Verkehrsablaufs)
- Unterziel (z.B. ein von beiden > Erhöhung der Leistungsfähigkeit)
- Zielkriterien (z.B. ein von 4 > Minimierung der Kurvigkeit)
- Also: bei Nutzwertanalyse wird über die Zielerreichungsgrade von Einzelzielen ein Beurteilungswert für die Gesamtmaßnahme errechnet
NWA Vorteile Nachteile
+ Anwender muss klare Ziele formulieren
+ Gewichtung von Zielkriterien kann in einer Diskussion erfolgen
- hohe Subjektivität
- kein standardisiertes Verfahren
Nutzen-Kosten-Analyse (NKA)
Alle Güter können monetär bewertet werden und gegeneinander aufgerechnet werden
NKV = Nutzen/ Kosten
NKV>1 –> Theoretisch Bauwürdig
NKV>3 –> in der Praxis Bauwürdig
NKA Vorteile Nachteile
+ Formales Verfahren
+ Beurteilung ist reproduzierbar und auf alle zu beurteilen Maßnahmen anwendbar
- ob Planungsziele erfüllt werden, wird aus NKV an sich nicht klar
- intangible Effekte
Gesetzliche Grundlagen
Bundeshaushaltsordnung BHO fordern für Maßnahmen von erheblicher finanzieller Bedeutung eine Nutzen-Kosten-Untersuchung
RWS Abschnittseinteilung
- Streckencharakteristik (Längsneigung)
- Streckenquerschnitt (Geschwindigkeitsbeschränkung)
- Verkehrsbelastung und -zusammensetzung
RWS Kostenkomponente
Investitionskosten:
- enthalten Kosten für Verwaltung, Planung und Bauausführung
- werden auf Bezugspunkt auf- bzw. abgezinst
- werden über Annuitätenfaktor in jährliche Kosten umgerechnet
Laufende Kosten:
- jährliche Kosten für baulichen und betrieblichen Unterhalt
- Abhängig Straßentyp, Kunstbauten etc.
RWS Nutzenkomponente
- Veränderung: der Betriebskosten, Fahrzeiten, Lärmbelastung, Unfallgeschehen
- GRUNDVORAUSSETZUNG: KENNTNISSE ÜBER VERKEHRSMENGE, -ZUSAMMENSETZUNG UND GESCHWINDIGKEIT DER FAHRZEUGGRUPPEN
- Schwankungen der Verkehrsmenge (saisonal, wochentäglich,…)
- Einflussgrößen auf Geschwindigkeit
- Fahrzeiten
- Fahrzeitkosten
- Betriebskosten
- Unfallgeschehen
- Unfallfolgekosten
- Lärmbelastung
- Schadstoffbelastung, Klimabelastung
- Trennwirkung
BVWP
- Bewertung von Infrastrukturprojekten für Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserwege in Bewertungsverfahren
- NKA steht gleichberechtigt neben Raumwirksamkeitsanalyse und Umweltrisikoeinschätzung
BVWP Nutzenkomponenten
- Verbilligung von Beförderungsvorgängen (Senkung der Kosten von Fahrzeugvorhaltung und Fahrzeugbetrieb)
- Erhöhung der Verkehrssicherheit
- Verbesserung der Erreichbarkeit von Fahrzielen
- Räumliche Vorteile (Beiträge zur Förderung intern. Beziehungen)
- Entlastung der Umwelt (Abgasentlastung)
BVWP Kostenkomponenten
- Investitionskosten
- Erhaltung der Verkehrswege (Erneuerung & IH der Verkehrswege)
Weiterentwicklung in BVWP 2015
Nutzen: Überarbeitung der einzelnen Verfahren zur Einschätzung des Nutzen (Verkehrsprognose: mehr Transparenz)
Kosten: Investitionskostenplausibilisierung, die Zuverlässigkeit der Kostenschätzungen sollen erhöht werden
Vergleich RWS und BVWP
Generell ähnliche Vorgehensweise
- Verkehrsmengen, Verkehrsaufteilung, Geschwindigkeiten
- monetäre Bewertung anhand Kostenschätzung
- Vergleich über Kosten-Nutzen-Quotient
ABER: Verfahren nach BVWP berücksichtigt mehr Wirkungen
- Intermodale Verkehrsverlagerung
- induzierter Verkehr
Kosten-Wirksamkeits-Analyse (KWA)
Gegenüberstellung von nicht monetarisiertem Nutzen in Form von Punktskalen (wie Nutzwertanalyse) und monetisierten Kosten (wie NKA)
Entscheidungskriterien:
- Minimum an Mitteleinsatz (Kosten) bei gegebener Wirkung (Nutzen)
- Maximum an Wirksamkeit bei gegebenem Mitteleinsatz