F07 Persönlichkeits-/Verhaltensstörung aufgrund v. Krankheit, Schädigung, Funktionsstörung des Gehirns Flashcards

1
Q

F07 Einteilung

A

F07.0 Organische Persönlichkeitsstörung
F07.1 Postenzephalistisches Syndrom
F07.2 Organisches Psychosyndrom nach Schädel-Hirn-Trauma
F07.8 Andere organische Persönlichkeits- u. Verhaltensstörungen

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Q

F07 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns

A

-> Veränderung der Persönlichkeit oder des Verhaltens -> Rest oder Begleiterscheinung einer Erkrankung, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns

G1. Objektiver Nachweis (aufgrund körperlicher, neurologischer und laborchemischer Untersuchungen) und/oder Anamnese einer zerebralen Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung.

G2. Fehlen von Bewusstseinstrübung oder ausgeprägter Gedächtnisstörungen

G3. Kein ausreichender oder überzeugender Beleg für eine andere Verursachung der Persönlichkeits- und Verhaltensstörung, die die Einordnung im Kapitel F6 rechtfertigen würde.

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3
Q

F07.0 Organische Persönlichkeitsstörung

A

A. Kriterien für F07 G1-G3

B. Mind. 3 für mind. 6 Monate bestehend:
1. andauernd reduzierte Fähigkeit, Zielgerichtete Aktivitäten durchzuhalten, besonders wenn es sich um längere Zeiträume handelt und darum, Befriedigungen aufzuschieben.
2. 1 oder mehr der folgenden affektiven Veränderungen:
a. emotionale Labilität (unkntrollierter, unbeständiger und wechselnder Ausdruck von Emotionen)
b. Euphorie und flache inadäquate Scherzhaftigkeit, unter Umständen nicht angemessen
c. Reizbarkeit und/der Ausbrüche von Wut und Aggression
d. Apathie
3. ugehemmte Äußerung von Bedürfnissen oder Impulsen, ohne Berücksichtigung der Konsequenzen oder der sozialen Konventionen (die Betroffenen können unsoziale Handlungen begehen, wie Stehlen, unangemessene sexuelle Annäherungsversuche und gieriges Essen oder die Körperpflege extrem vernachlässigen)
4. kognitive Störungen, typischerweise in Form von:
a. ausgeprägtem Misstrauen und paranoiden Ideen
exzessive Beschäftigung mit einem einzigen Thema, wie Religion oder die strenge Einteilung des Verhaltens andere in “richtig” und “falsch”.
5. auffällige Veränderungen der Sprachproduktion und des Redeflusses mit Umständlichkeit, Begriffsunschärfe, zähflüssiges Denken und Schreibsucht.
6. verändertes Sexualverhalten (Hyposexualität oder Änderungen sexueller Präferenz).

Subtypisierungen
Option 1:
Vorherrschen von 1. und 2.d. -> pseudoretardierter oder apathischer Typ
… von 1., 2.c. und 3. -> pseudopsychopathischer Typ
… von 4., 5. und 6. -> limbisch-epileptisches Persönlichkeitssyndrom

Option 2:
Subtypen labil, enthemmt, aggressiv, apathisch, paranoid, gemischt oder sonstiger Typus

Begriffe:
Frontalhirnsyndrom
Leukotomiesyndrom
Lobotomiesyndrom
organische Pseudopsychopathie
organische pseudoretardierte Persönlichkeit
Persönlichkeitsstörung bei limb. Epilepsie

Ausschluss:
andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
andaeuernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Erkrankung
organischs Psychosyndrom nach SHT
Persönlichkeitsstörungen
postencephalitisches Syndrom

-> Veränderung zum prämorbiden Zustand, betrifft Äußerung von Affekten, Befürfnissen und Impulsen, evt. auch kognitive Fähigkeiten, Denkvermögen und Sexualverhalten verändert

FA Kurs:
Auch die sogenannten „primären” Persönlichkeitsstörungen
haben ein organisches Substrat.
So finden sich z.B. bei Patienten mit Cluster B
Persönlichkeitsstörungen (z.B. dissoziale PS oder emotional
instabile PS vom Borderlinetyp) strukturelle und
neurochemische zerebrale Auffälligkeiten wie z.B.
Volumenminderungen limbischer Areale (v.a. der Amygdala)
sowie im Bereich des Orbitofrontalen Cortex (Tebartz van
Elst, 2005)
Auf diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die
Persönlichkeitsänderungen die wir nach einer
Hirnschädigung beobachten, am ehesten an
Persönlichkeitsstörungen des Cluster B mit emotionaler
Instabilität und eingeschränkter Impulskontrolle erinnern.

Die Hirnschädigung trifft auf einen Organismus mit Vulnerabilitäten für bestimmte Persönlichkeitsakzentuierungen.

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4
Q

DD organische Persönlichkeisstörung

A

PSST
Depression/Angststörung
frontotemporale Demenz
Schizophrenie
dissoziative Störung

Ätiologie:
jede Hirnerkrankung, v.a. Frontalhirn
chron. Alkoholismus
Temprallappenepilepsie
Schädigung Frontalhirn (vask./Blutung, Entz., Tu, Trauma)

falls Demenz -> frontotemporale Demenz

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5
Q

F07.1 postencephalitisches Syndrom

A

-> anhaltende unspez./uneinheitl. Verhaltensänderung nach einer viralen oder bakt. Encephalitis -> Syndrom reversibel

Ausschluss:
organische Persönlichkeitsstörung

A. Allgemeine F07 Krit. erfüllt

B. Mind 1. von (residualen neurolog. Symptomen):
1. Lähmung
2. Taubheit
3. Aphasie
4. konstruktive Apraxie
5. Akalkulie

C. Syndrom ist reversibel + dauert selten länger als 24 Monate.

-> Kriterium C (Zeitkriterium) = Unterschied zu organischen Persönlichkeitsstörung F07.0.

-> Residualsymptome u. Verhaltensänderungen. nach einer Encephalitis sind unspezifisch und rechtfertigen Diagnose nicht (dazu gehören: Krankheitsgefühl, Apathie, Reizbarkeit, Lernstörungen, Störungen v. Schlaf-Wach-Rhythmus oder verändertes Sexualverhalten)

(klinische Symptome:
- Apathie
- Reizbarkeit
- Lern- und Gedächtnisstörungen
- Veränderungen v. Schlaf- und Essgewohnheiten
- Änderung des Sexualverhaltens
- Veränderung der Urteilsfähigkeit)

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6
Q

F07.2 organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma

A

A. Allg. Kriterien f. F07 erfüllt

B. Anamnese eines
SHT mit Bewusstlosigkeit, das dem Beginn der Symptome bis zu 4 Wochen vorausgeht (objektive Nachweise für GEhirnschädigung mit EEG, Bildgebung und im Okulonystagmogrann können fehöen)

C. Mind. 3 von:
1. Klagen über unangenehme Empfindungen und Schmerzen, wie Kopfschmerzen, Schwindel (meist ohne Merkmale typ. Vertigo), allgemeines Krankheitsgefühl, ausgeprägte Erschöpfung oder Geräuschempfindlichkeit.
2. affektive Veränderungen wie Reizbarkeit, emotionale Labilität - beides leicht durch emotionale Erregung und Stress provozierbar, Depression und/oder Angst eines gewissen Schweregrades.
3. Subjektive Klagen oder Schwierigkeiten bei der Konzentration und dem geistigen Leistungsvermögen, Gedächtnisstörungen, ohne deutl. objektiven Nachweis einer eindeutigen Beeinträchtigung (z.B. durch psychologische Tests)
4. Schlafstörungen
5. verminderte Alkoholtoleranz
6. Beschäftigung mit den oben genannten Symptomen und Angst vor einer bleibenden Hirnschädigung bis zum Ausmaß von hypochondrischen, überwärtigen Ideen und der Annahme einer Krankenrolle.

Begriffe:
postkontusionelles Syndrom (Enzephalopathie)
nicht psychotisches posttraumat. (organ.) Psychosyndrom

-> Syndrom folgt SHT (schwer genug für Bewusstlosigkeit)
-> Symptome: KOpfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung, Reizbarkeit, Konzentrationsst., geistige Leistungsf. red., GEdächtnisstörungen, Schlafstörungen, red. Belastbarkeit bei STress/emotionalen Reizen/Alkohol

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7
Q

F07.8 sonstige organische PSST + Verhaltensstörung aufgrund von Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns

A

-> Krankheiten, Schädigungen oder Funktionsstörungen des Gehirns können viele versch. kognitive, affektive, Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen zur Folge haben
-> F07.8 wenn nicht in die anderen Kategorien passend oder bis die nosologische Stellung der Syndrome sicher ist (also wenn organ. Korrelat unsicher)

  1. Stelle: nähere Bezeichnung der Entitäten mögl.

Begriffe:
rechts-hemisphärische organische affektive Störung

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8
Q

F07.9 n.n.b. org. Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns

A

Begriff:
organisches Psychosyndrom

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