F - Einstellung Flashcards

1
Q

Definition: Einstellung

A

bewertende, individuelle Überzeugungen, die sich in Form von Ablehnung oder Zustimmung auf konkrete Objekte, Handlungen oder Situationen beziehen

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2
Q

Drei Komponenten-Modell

A

Die Einstellung gegenüber eines Objekts wird durch folgende Faktoren bestimmt:

  • Kognitiv: Wissen über Eigenschaften des Objekts
  • Affektiv: Emotionale Bewertung des Objekts
  • Konativ: Verhaltensabsicht gegenüber dem Objekt
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3
Q

Theorie des überlegten Verhaltens (ToRA)

Annahmen

A
  • rationales Abwägen
  • Verhaltensabsicht steuert Verhalten
  • Einstellung und Normen bestimmen Verhaltensabsicht
  • Erwartungs*Wert - Überlegung
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4
Q

Wann wird die Theorie des geplanten Handelns (ToRA) angewendet?

A

bei hoher Verarbeitungsintensität

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5
Q

Theorie des überlegten Handelns (ToRA)

A

Die Einstellung zu einem Verhalten und die subjektive Norm führen unter Einfluss der relativen Wichtigkeit zu einer Verhaltensabsicht, welche wiederum zu einem bestimmten Veralten führt.
Die Einstellung zu einem Verhalten setzt sich aus dem erwarteten Verhaltensergebnis und der Bewertung des Verhaltensergebnisses zusammen. Die subjektive Norm entsteht aus den wahrgenommenen sozialen Erwartungen an das Verhalten und der Motivation, diesen Erwartungen zu entsprechen.

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6
Q

Wichtig für die Messung von Einstellungen:

Kompatibilität

A
  • das Niveau der Messung von Einstellungen und Verhalten sollte übereinstimmen
  • sowohl Einstellungen als auch Verhalten lassen sich anhand der Kriterien Zielobjekt, Handlung, Kontext und Zeit spezifizieren
  • je höher der Grad der Übereinstimmung ist, desto genauer lässt sich Verhalten auf Basis von Einstellungen prognostizieren
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7
Q

Theorie des geplanten Verhaltens (TPB)

A
  • Einstellungen ggü. dem Verhalten, subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle führen zu einer Verhaltensabsicht
  • Verhaltensabsicht (Mediator) vermittelt den Einfluss der Einstellung auf das Verhalten
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8
Q

Theorie des geplanten Verhaltens

Einstellungen ggü. dem Verhalten

A
  • Produkt von zwei Größen: Verhaltenskonsequenzen (Welcher Zielzustand wird sich ergeben) und Bewertung der Verhaltenskonsequenzen (ist der Zielzustand erstrebenswert?)
  • daraus Erwartung-x-Wert aus dem sich die Einstellung ergibt
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9
Q

Theorie des geplanten Verhaltens

subjektive Norm

A
  • Produkt von zwei Größen: wie schätzt das Individuum die Erwartungen wichtiger Bezugsgruppen hinsichtlich des Verhaltens ein und möchte man diesen Erwartungen überhaupt entsprechen?
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10
Q

Theorie des geplanten Verhaltens

wahrgenommene Verhaltenskontrolle

A
  • inwiefern sieht man sich in der Lage, in der gewünschten Weise zu handeln
  • je größer die Hindernisse desto schwächer ist die Verhaltensabsicht und somit das tatsächliche Verhalten
  • subjektive Norm kann sich auch direkt auf das Verhalten auswirken
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11
Q

Kritik: Theorie des geplanten Verhaltens

A
  • Einführung der neuen Komponente hilft die Vorhersage des Verhaltens zu verbessern
  • die Theorie des geplanten Verhaltens wurde in unzähligen Studien bestätigt und erweitert
  • dennoch besteht noch immer eine Einstellung-Verhaltens bzw. Intention-Verhaltens-Lücke
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12
Q

Einstellung-Verhaltens-Lücke

Einstellungs-Verhaltens-Hypothese

A
  • Einstellung ggü. einem Objekt ist ein verlässlicher Prädiktor dafür, welches Verhalten die Person in Bezug auf das Objekt zeigen wird
  • ABER: statistisch signifikanter Zusammenhang nur schwach, daher lässt sich das Verhalten nur in Ansätzen erklären
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13
Q

Attitude-to-behavior Model

A

Schokoriegelstudie: Probanden gaben Einstellungen zu bestimmten Produkten ab, Verfügbarkeit der Einstellung wurde über die Zeit bis zu Antwort gemessen, Messung des tatsächlichen Verhaltens mit Auswahl von 10 Produkten, von denen die Probanden fünf zur Belohnung mitnehmen durften

hohe attitude-behavior consistency:
Einstellung bestimmt das Verhalten, wenn die Einstellung verfügbar ist

geringe attitude-behavior consistency:
Wenn die Einstellung nicht verfügbar ist, bestimmten Variablen der Situation das Verhalten. Hier: es wurden eher die vorne liegenden Schokoriegel gewählt

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14
Q

Worauf basieren Multiattributiv-Modelle?

A
  • auf zwei- bzw. Drei-Komponenten-Theorie der Einstellung

- verschiedene Operationalisierenden, z.B. Fischbein, Trommsdorf

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15
Q

Einstellungsmessung nach Fishbein

A

Kognitive Komponente:
- indirekte Messung = Wahrscheinlichkeit k: “Wie wahrscheinlich ist es, dass die Deutsche Bank die Eigenschaft “zuverlässig” aufweist?”

Affektive Komponente:
- direkte Messung = subjektive Wertschätzung a: “Dass die Deutsche Bank zuverlässig ist, finde ich sehr gut/sehr schlecht”

Verknüpfung: E = Summe [ki * ai]

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16
Q

Einstellungsmessung nach Trommsdorf

A

Kognitive Komponente:
- direkte Messung = Wahrnehmung k: “Wie zuverlässig ist die Deutsche Bank?”

Affektive Komponente:
- indirekte Messung = Idealbild a: “Wie zuverlässig ist die ideale Bank?”

Verknüpfung: E = Summe | ki-ai |

17
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Grundidee

A

Elaboration: Wirkung der Verarbeitung von Informationen auf persönliche Einstellung und Verhalten

Likelihood: Verschiedene Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, Informationen auf der zentralen bzw. peripheren Route zu verarbeiten

18
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Dual-Prozess-Theorie: Zentrale Route

A
  • Route: Zentral
  • Verarbeitung: systematische, eher bewusste Auseinandersetzung mit der Botschaft
  • Voraussetzung: Motivation und Fähigkeit hoch
19
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Dual-Prozess-Theorie: Periphere Route

A
  • Route: Peripher
  • Verarbeitung: Unbewusster, affektiver Umgang mit der Information
  • Voraussetzung: Motivation und/oder Fähigkeit niedrig
20
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Bewertung

A
  • empirisch gut abgesichert und breit anerkannt
  • keine deterministische Vorhersage möglich; Abgrenzung periphere/zentrale Route nicht eindeutig
  • Anwendung: Vor allem Kommunikationspolitik -> Werbung
21
Q

Wann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Konsument eine Botschaft zentral verarbeitet?

Beeinflussungsmodell

A

Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass ein Konsument eine Botschaft zentral verarbeitet, wenn die Motivation vorhanden ist, die Botschaft zu verarbeiten und die Person muss die Fähigkeit aufweisen, die Botschaft zu verarbeiten -> für eine zentrale Verarbeitung müssen beide Bedingungen hinreichend erfüllt sein

22
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Beeinflussungsmodell

Folgen hoher Motivation zur Verarbeitung und hoher Fähigkeit zur Verarbeitung

A
  • Tiefe der Elaboration ist wahrscheinlich -> Qualität der Argumente wichtig
  • > Einstellungsänderung ist stabil und Dauerhaft, hohe Prognosekraft für Verhalten
23
Q

Elaboration-Likelihood-Modell (ELM)

Beeinflussungsmodell

Folgen geringer Motivation zur Verarbeitung und geringer Fähigkeit zur Verarbeitung

A

Geringe Elaboration ist wahrscheinlich -> periphere Cues ausschlaggebend

-> Verhaltensänderung ist fragil und temporär, geringe Prognosekraft für Verhalten

24
Q

Die Hintergrundmusik-Studie

A

Das Verhalten von Shoppen hängt stark von automatisch aktivierten Assoziationen ab, die nicht bewusst verarbeitet werden

25
Q

Explizite Assoziationen

A
  • dem Bewusstsein zugänglich
  • verbalisierbar
  • deklarativ
  • z.B. persönliche Aussagen, wie “Ich bin…”, “ich kann…”
26
Q

Implizite Assoziationen

A
  • nur teilweise zugänglich
  • schwer verbalisierbar
  • prozedural
  • automatisiert, schematisch
  • z.B. Stereotype/Vorurteile
27
Q

Reflective-Impulsive-Model

Wann wirkt welcher Prozess?

A

Welches Verhalten auf einen Verhaltensanreiz folgt hängt davon ab, welcher Prozess stattfindet.
Es finder immer ein impliziter Entscheidungsprozess (assoziativ, spontan, unbewusst) aufgrund von impliziten Einstellungen statt. Wenn aber Aufmerksamkeit, Motivation und Zeit vorhanden sind, wird ein reflektiver Entscheidungsprozess (abwägend, zielorientiert, bewusst) eingeleitet. Dieser beinhaltet explizite Einstellungen die zu einer Verhaltensintention führen, welche wiederum ein Verhalten in Gang setzt.

28
Q

Vorteile impliziter Einstellungsmessung

A
  • andere Klasse von Einstellungen (z.B. MODE-Modell)
  • Prognosevalidität
  • keine Verzerrung durch sozial erwünschte Antworten
29
Q

Verschiedene Ansätze zur Messung von Einstellungen

A

explizit:
Selbsteinstufung (Fragebögen), Verhaltensbeobachtung (Regaltest)

implizit:
Halbstrukturierte Methoden (Rorschachtest, Satzvervollständigung), Aufgabenerfüllung (Visuelle Suche, IAT)
30
Q

Grundannahmen des IAT

A
  • Messung der Stärke impliziter Assoziationen zwischen Zielkonzepten und Attributen
  • Sofern Attribute bewertender Natur sind, lässt sich der Befund als implizite Einstellung interpretieren
  • zeitbasierte, computergestützte Zuordungsaufgabe
31
Q

IAT: Terminologie

Zielkonzept

A

Einstellungsobjekt (die implizite Einstellung der Probanden ggü. diesen Objekten sollen gemessen werden)

32
Q

IAT: Terminologie

Attribut

A

Wertende Begriffe, die mit den Zielkonzepten assoziiert werden können

33
Q

IAT: Terminologie

Stimulus

A

Ausprägung (Bild oder Wort) eines Zielkonzepts oder Attributs, das bei einer Zuordnungsaufgabe dargestellt wird

34
Q

IAT: Terminologie

Zuordnungsaufgabe

A

Aufgabe, einen Stimulus einem Zielkonzept und/oder einem Attribut durch Tastendruck zuzuordnen

35
Q

IAT: Terminologie

Trial

A

Durchführung einer Zuordnung (Darbietung und Bewertung eines Stimulus)

36
Q

IAT: Terminologie

Block

A

Festgelegte Anzahl an Trials, bei der die gleiche Zuordnungsaufgabe mit unterschiedlichen Stimuli gelöst werden soll

37
Q

Würdigung: IAT

A
  • IAT kann die klassische (explizite) Einstellungsmessung ergänzen und die Prognosekraft verbessern
  • Validität fraglich: Misst der IAT wirklich implizite Einstellungen? -> nur relative Assoziationsstärken messbar (keine Einstellungen)
  • Reihenfolge der Stimuli innerhalb der Blöcke beeinflussen IAT-Effekt (compatibility order effect) -> verschiedene Varianten des IAT vorhanden
  • Problem soziale erwünschten Antwortverhaltens reduziert; aber Ziel und Funktionsweise des IAT werden nicht vollständig verschleiert; bewusstes Verfälschen möglich -> meist in Daten erkennbar
  • IAT-Effekt wird nicht (nur) durch die unterschiedliche Bewertung der Zielkonzepte verursacht (Salienz)